Zaufganghaus. Die Erfindung betrifft einen Grosshausbau mit einer grösseren Anzahl nebeneinanderge- reihter Kleinwohnungen je Stockwerk, deren Zugänge sämtlich auf Laufgänge führen, die an der Hausfront entlanglaufen. Die bekann ten Grosshäuser dieser Art besitzen (Fig. 5) an jeder Hausstirnseite, also an den Enden der übereinanderliegenden Laufgänge ein Treppenhaus.
Diese Anordnung hat neben dem Nachteil. der grösseren Kosten für das zweite Treppenhaus jedoch noch den weiteren Nachteil, dass die langen Laufgänge einer seits von Kindern zu Tummelplätzen miss- braucht werden, anderseits aber auch sonst den ganzen Verkehr aufzunehmen haben.
Na mentlich wenn das eine Treppenhaus einer Verkehrsader näher oder günstiger liegt, was meistens der Fall ist, insonderheit auch bei schlechtem Wetter, sowie während der Nachtzeit, benutzen erfahrungsgemäss auch die Bewohner der Wohnungen, die dein an dern Treppenhaus anliegen, das nähere Treppenhaus und stören infolgedessen die Bewohner der übrigen Wohnungen durch ihr Vorbeigehen.
Gemäss der Erfindung sollen diese Nach teile dadurch beseitigt werden, dass die Lauf gänge an dem etwa. in der fitte des Gross hauses gelegenen Treppenhause beginnen und sich je zur Hälfte auf den gegenüberliegenden Aussenseiten des Grosshauses bis zu deren En den, das heisst bis zum Eingang der äussersten Wohnung erstrecken. Jeder Laufgang ver läuft also im Bereiche der einen Gebäude hälfte an der einen (zum Beispiel vordern) Hausfront, im Bereiche der zweiten Gebäude hälfte aber an der andern (zum Beispiel hintern) Hausfront.
Bei Verwendung von Treppenhäusern mit doppelläufigen Treppen kann von jedem Podest aus jeweils ein Lauf gang nach der Gebäudehälfte, die diesem Treppenlauf anliegt, abzweigen. Dabei wer den zweckmässig die beiden Gebäudehälften gegeneinander der Höhe nach etwa um die halbe Geschosshöhe versetzt, so da.ss auch die beiden Laufganghälften in verschieden hohe Ebenen zu liegen kommen, also gegenein ander um etwa ein halbes Geschoss versetzt sind.
Die Laufgänge selbst werden vorzugs weise ausserhalb der Frontmauern und in dem Raum zwischen je zwei übereinanderliegen- den Fensterreihen etwa in Höhe der Fenster oberkanten der daruntergelegenen Wohnun gen angeordnet. Durch diese, insbesondere die letztere Massnahme wird auch erheblich an Baukosten gespart.
Durch die vorstehend beschriebene Lauf ganganordnung wird der grosse Verkehr in einem solchen Hause übersichtlicher gestaltet, infolgedessen ein eine Belästigung der übri gen zahlreichen Bewohner darstellendes Falschgehen vermieden, sowie auch sonst der Lärm herabgesetzt, weil zwei voneinander abgeschlossene Gebäudehälften entstehen. Endlich wird auch dem Entstehen von Pani ken, zum Beispiel bei Feuersgefahr vorge beugt.
Die schematisch gehaltene Zeichnung bringt in Fig. 1 bis 5 zum besseren Verstehen der Erfindung eine Nebeneinanderreihung von älteren, bekannten Kleinwohnungsbau formen. Die übrigen Figuren zeigen die Er findung a31 verschiedenen Ausführungsbei spielen, und zwar Fig. 6 und 8 im Grundriss, Fig. 7 und 9 im Querschnitt, und in Fig. 10 in einer Ansicht eines Hauses nach Fig. 8 und 9;
Fig. 11, zeigt ein solches Eckhaus, und Fig. 12, einen Schnitt durch das Treppen haus von Fig. 8 in grösserem Massstab.
Das vorbekannte Grosshaus gemäss Fig. 5 enthält je Stockwerk eine Reihe von Einzel wohnungen 1, deren sämtliche Zugänge auf einen einzigen, an der Hausfront entlang lau fenden Laufgang 2. führen. Dieser Laufgang kann durch zwei an den Stirnseiten angeord nete Treppenhäuser 3, 4 betreten werden.
Die gleichen Bezugszeichen sind auch in den weiteren Figuren verwendet. Das Trep penhaus 3 ist hier in der Mitte des Gebäudes angeordnet und in Fig. 6, 7 mit einer ein läufigen, in Fig. $, 9 dagegen mit einer doppelläufigen Treppe ausgestattet. Je Stock- werk entstehen demnach zwei Laufgänge 2a, 2b, die durch das Treppenhaus 3 hindurch miteinander in Verbindung stehen. Die Ge bäudehälfte A enthält den zugehörigen Lauf gang 2a, beispielsweise auf der Vorderfront des Hauses, der Gebäudeteil B seinen Lauf gang 2b auf der Hinterfront.
Lässt man, wie dargestellt und wie es, vom wirtschaftlichen Standpunkte aus betrachtet, besonders-vor- teilhaft ist, sie aus den Längsfronten heraus treten, so werden sie vorzugsweise zwischen je zwei übereinanderliegenden Fensterreihen angeordnet., und zwar etwa 1 m unter dem Fussboden der zugehörigen Wohnungen, so dass man weder in die darunterliegenden Wohnungen, noch in die darüberliegenden Räume hineinsehen kann. Von den Lauf gängen aus führen kleine Treppenläufe zu den Wohnungseingängen.
Gemäss Fig. 8 bis 12 sind die Treppen im Treppenhause 3 doppelläufig. Von jedem Po dest der .ssreppe aus führt ein Laufgans nach der tlem entsprechenden Treppenlauf anliegen den Gebäudehälfte; die einander zugehörigen Laufgangteile 2a, 2b je Stockwerk werden hier also um etwa die halbe Stockwerkhöhe gegeneinander versetzt.
Dadurch ergibt sich auch bei Wahrung der Symmetrie der Woh- rungsanordnung in beiden Gebäudehälften A und B, dass diese der Höhe nach gegeneinan der ebenfalls um etwa die halbe Stoekwerks- höhe versetzt sind. Auf diese Weise erreicht man zum Beispiel, dass die unterste Raum reihe der einen Gebäudehälfte in solcher Höhe zum Erdboden liegt, dass sie ebenfalls vollwertig für Wohnzwecke verwendbar ist. Das bedeutet eine erhebliche Steigerung des Mietertrages.
Fig. 11 zeigt, dass die Erfindung auch auf Eckhäuser mit den gleichen Vorteilen anwendbar ist,