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Anordnung des Treppenhauses im Inneren eines Reihenhauses Bei dem
Bau von Reihenhäusern mit sparsamem baulichem Aufwand stellt die Lüftung der Wohnungen
und des Treppenhauses eine schwer zu lösende Aufgabe dar, wenn das Treppenhaus in
das Hausinnere verlegt wird, um ihm keine für Wohnräume wertvolle Außenwand opfern
zu müssen, und insbesondere wenn es sich um den Bau von sog. vierspännigen Wohnungen
handelt, d. h. von Häusern, bei denen in jedem Stockwerk vier Wohnungen an das Treppenhaus
angeschlossen sind, von denen zwangsläufig je zwei nach vorn und je zwei nach hinten
liegen.
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Es handelt sich hierbei um ein technisches, baukonstruktives Problem,
bei dem es gilt, die Kleinheit des Raumes zu überwinden, eine ausreichende Lüftung
der Wohnungen und insbesondere des Treppenhauses zu ermöglichen und mit dem geringsten
Aufwand an Baustoffen und Baukosten auszukommen.
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Diese hochbautechnische Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch eine
besondere Grundrißgestaltung des zu erbauenden Hauses gelöst, bei der es sich um
die Anordnung der einzelnen Räume des Gebäudes untereinander, insbesondere des Treppenhauses
zu den Wohnungen, handelt.
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Die Erfindung bezieht sich demgemäß auf' die Anordnung des Treppenhauses
im Inneren eines Reihenhauses, insbesondere eines solchen mit Vierspännerwohnungen.
Bei solchen Reihenhäusern, bei denen also das Treppenhaus von den Hausfronten durch
Zimmertiefe getrennt ist, wird die oben gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß das
in
der Hauptsache rechteckige Treppenhaus an ineinander diagonal
gegenüberliegenden Ecken Anschluß an dieN'orderfront und die Hinterfront des Hauses
hat, und zwar in der Weise, daß die Anschlüsse an die Fronten. durch Rücksprünge
der hinter bzw. vor dem Treppenhaus im Abstand einer Zimmertiefe verlaufenden Fronten
derart gebildet sind, daß je ein an das Treppenhaus angrenzendes Zimmer eine seitliche
Entlüftungsmöglichkeit, z. B. ein Fenster, hat.
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Zweckmäßig ist die gesamte, sich an den Rücksprung anschließende Hausfront
um die Tiefe des Rücksprunges zurückgesetzt, so daß die Tiefe des Hauses außerhalb
des Bereiches des Treppenhauses gegenüber derjenigen im Bereich des Treppenhauses
um die Größe des Rücksprunges vermindert ist. Dadurch wird erreicht, daß die Tiefe
des Hauses im Bereich des Treppenhauses aus der Summe zweier Zimmertiefen und der
Breite des Treppenhauses besteht, während sie außerhalb des Bereiches des Treppenhauses
nur der Tiefe zweier Zimmer entspricht, so daß also alle Räume der Wohnungen Zugang
zur Vorder- oder Rückfront des Hauses haben und mit Ausnahme des Wohnungsflurs keine
Räume ohne Fenster vorhanden sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Größe
des Rücksprunges in den Hausfronten etwa der Breite des Treppenhauses entspricht.
Bei einer solchen Grundrißgestaltung bleibt nämlich die Größe des Rücksprunges in
den Fronten in erträglichen Ausmaßen, während andererseits die Tiefe der Zimmer
im Bereich des Treppenhauses gleich der Tiefe der Zimmer im übrigen Bereich des
Hauses wird, so daß für die Tiefe aller Zimmer die günstigste Größe gewählt werden
kann. Um den Anschluß des Treppenhauses an die Fronten auch bei solcher Bemessung
der Zimmer zu sichern, wird es mit Fortsätzen versehen, die mit ihm einen Z-förmigen
Raum bilden und als Putzbalkone oder Loggien von den Wohnungen aus zugänglich, jedoch
mit dem Treppenhaus durch Fenster verbunden sind.
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Innerhalb des Treppenhauses verläuft dieTreppe zweckmäßig in Richtung
der Hausfront und steigt nur in einer Richtung an. Dabei ist der Podest .am Treppenkopf,
an den sich ein oder zwei Wohnungseingänge anschließen, mit dem Podest am Treppenfuß
der folgenden Treppe, an dem sich ebenfalls ein oder zwei Wohnungseingänge anschließen,
durch einen parallel zur Treppe verlaufenden waagerechten Gang verbunden. Die Anordnung
des waagerechten Ganges und die Verteilung der vier Wohnungseingänge auf zwei Podeste,
die einen der Treppenlänge entsprechenden Abstand voneinander haben, vermittelt
den Eindruck einer angenehmen Geräumigkeit des Treppenhauses, ohne daß für dieses
in Wahrheit ein großer Raum aufgewendet ist. Dieser Eindruck der Geräumigkeit wird
durch die obenerwähnten Fortsätze, welche nach vorn bzw. hinten öffnende Fenster
besitzen, noch weiter erhöht.
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Es ist klar, daß ein Treppenhaus, welches Fenster an der Vorderfront
und an der Hinterfront des Hauses besitzt, gut gelüftet werden kann. Wenn der Zugang
zu den Fenstern durch die obenerwähnten Fortsätze vermittelt wird, so bilden diese
Fortsätze Räume, die vorteilhaft zum Abstellen von Gegenständen verwendet werden
können oder Raum für die .\nbringung von Kohlenaufzügen o. dgl. bieten.
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Die günstige Belüftung des Treppenhauses gemäß der Erfindung wirkt
sich unmittelbar auf die Wohnungen aus. Durch die neuartige Anordnung des Treppenhauses
innerhalb des Gesamthauses ist es aber auch möglich, dem Grundriß der einzelnen
Wohnungen eine Gestalt zu geben, welche eine gute Querbelüftung der Wohnungen selbst
ermöglicht. Da nämlich die im Bereich des Rücksprunges liegende Wohnung erst am
Ende des Treppenhauses beginnt, - während die gegenüberliegende Wohnung auch vor
bzw. hinter dem Treppenhaus Räume besitzt, kann bei im wesentlichen gleicher Größe
aller Wohnungen der im Bereich des Rücksprunges liegenden Wohnung ein Raum von der
entgegengesetzten Hausfront zugewiesen werden, so daß in dieser Wohnung eine Querdurchlüftung
möglich ist. Die andere Wohnung kann ebenfalls quer durchlüftet werden, da sie in
der rechtwinklig zur Front verlaufenden rückspringenden Wand ein Fenster besitzt.
Auch für die Anordnung der Eingänge zu den Wohnungen ergeben sich bei einem Grundriß
nach der Erfindung günstige Möglichkeiten.
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Die Zeichnung bringt den Grundriß eines Ausführungsbeispieles nach
der Erfindung, und zwar können nach diesem Grundriß zwei-, drei- und mehrstöckige
Häuser mit vierspännigen Wohnungen errichtet werden.
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Die linke Seite i des erläuterten Reihenhauses möge die Vorderfront
und die rechte Seite 2 die Hinterfront darstellen. An das Reihenhaus schließt sich
einerseits ein zweites Reihenhaus 3 und anderseits ein drittes Reihenhaus .I an.
In der Mitte des Hauses befindet sich das Treppenhaus 5, welches außer dem Eingang
6 an der Front i einen Eingang 7 in der Hinterfront 2 besitzt. Die Eingänge 6 und
7 liegen an Raumfortsätzen 8 und 9, welche als Windfang dienen können und zusammen
mit dem Treppenhaus 5 einen Z-förmigen Gesamtraum ergeben. In den oberen Stockwerken
besitzen die Räume 8 und 9 Fenster und dienen der Belichtung und Belüftung des Treppenhauses
5; sie können zum Abstellen irgendwelcher Gegenstände verwendet werden. Es ist aber
auch möglich, bei 6 und 7 keine Fenster, sondern einfache Öffnungen anzuordnen,
während die Fenster dann zwischen dem Treppenhaus 5 und den Räumen 8 bzw. 9 angeordnet
werden. Die Räume 8 und 9 können dann als Putzbalkone, Loggien o. dgl. dienen und
durch eine Tür mit der angrenzenden Wohnung verbunden sein. Im Bereich des Endes
des Treppenhauses 5 springt die Vorderfront i zurück, so daß eine rechtwinklig zu
ihr stehende Seitenwand 12 entsteht. Entsprechend springt die Rückfront 2 des Hauses
im Bereich des Fortsatzes 9 zurück, so daß auch hier eine entsprechende
Wand
13 entsteht. Der übrige Teil der Vorderfront i nach dem Rücksprung 12 bleibt weiterhin
(auf der Zeichnung nach oben hin) zurück\-ersetzt, bis sie in die Front des Nachbarhauses
3 übergeht. Der vorspringende Teil der Vorderfront i geht in gleicher Fluchtlinie
in das unten angedeutete Nachbarhaus q über. Entsprechend sind die Verhältnisse
in der Rückfront 2. Im Bereich des Treppenhauses 5 setzt sich die Gesamttiefe des
Hauses aus der Tiefe der beiden Zimmer io und i i und der Breite des Treppenhauses
5 zusammen. Außerhalb des Bereiches des Treppenhauses 5 besitzt das Haus dagegen
nur eine Tiefe, welche der Summe zweier Zimmer, z. B. 15 und 18, entspricht. Es
können also sowohl die Zimmer io und i i als auch die übrigen Zimmer der Wohnungen,
beispielsweise die mit 15, 16, 17, 18 und i9 bezeichneten Räume, die günstigste
Tiefe erhalten. Die `'Wohnung, welche an den Flur 2o anschließt, kann mittels der
Fenster des Ziminers 17 quer durchlüftet werden, während die Querdurchlüftung der
an den Flur 23 anschließenden Wohnung mit Hilfe des Fensters 26 iin Zimmer i i erfolgt.
Die Treppe 27 verläuft zweckmäßig in Richtung der Fronten i und 2 und steigt nur
in einem Sinne an. Der Podest 28 am Kopf der Treppe vermittelt den Zugang zum Fortsatz
9, während der Podest 29 den Zugang zum Fortsatz h und damit zum Fenster bzw. zum
Ein-. gang 6 vermittelt. Neben der Treppe 27 befindet sich ein waagerechter Gang
30, der die Podeste 28 und 29 miteinander verbindet. Der Eingang 31 zu der an den
Flur 2o angeschlossenen Wohnung, d.h. zu derjenigen, die an dem zurückgesetzten
Teil der Hausfront i liegt, befindet sich in einer quer zur Hausfront verlaufenden
Wand 32 des Treppenhauses, während der Eingang 33 zum Flur 23 in einer parallel
zur Hausfroilt verlaufenden Wand 36 des Treppenhauses 5 angeordnet ist.