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Skelettbau aus genormten Bauelementen Die Erfindung bezieht sich auf
die Herstellung von Skelettbauten und bezweckt die Erzielung einer größeren Beweglichkeit
bezüglich der Form der herzustellenden Bauwerke und der Abmessung ihrer einzelnen
Räume bei Verwendung von genormten Bauteilen.
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Die Verwendung von genormten Bauteilen ist zwar an sich bei der Herstellung
von Bauwerken der verschiedensten Art durchaus gebräuchlich, 'doch geschah die Bemessung
der einzelnen genormten Baukörper unter dem leitenden Gesichtspunkt, daß dieselben
zur Herstellung von raumabschließenden Bauteilen, also zur Herstellung von Wänden
oderDecken, dienen sollten. Demgemäß waren die durch die Normung festgelegten Abmessungen
der Baukörper und deren Verhältniszahlen durch die Rücksicht auf die Vereinigung
der Baukörper miteinander zur Erzielung von raumabschließenden Bauteilen wechselnder
Abmessungen bestimmt. Die genormten Baukörper sollten bei gutem Verband miteinander
ohne wesentlichen Verlust durch Verhau an Baustoff wechselnde Abmessungen bei den
daraus herzustellenden Bauteilen (Wänden, Decken) gestatten. Eine solche Normung
von Baukörpern läßt aber den Mangel bestehen, daß die bekannten Arten der Normung
der Baukörper, obwohl sie unter Umständen eine gewisse Anpassung der Abmessungen
der daraus herzustellenden Bauteile an wechselnde Bedürfnisse gestatten, doch weitgehend
Beschränkungen in der Anordnung der Bauteile zueinander, z. B. bezüglich des Abstandes
der Wände voneinander, im Gefolge haben.
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Diese Beschränkungen werden gemäß der Erfindung bei für Skelettbauten
bestimmten Bauelementen dadurch vermieden, daß für dieselben eine Normung vorgesehen
wird, derzufolge die Längenabmessungen von z. B. als Balken zu verwendenden Bauelementen
nach Querabmessungen von anderen z. B. als Wand bildende Pfosten zu verwendenden
Bauelementen abgestuft werden. Die Abstufung z. B. von als Balken zu verwendenden
Bauteilen erfolgt gemäß der Erfindung nach ganzen Vielfachen der in der Balkenrichtung
verlaufenden Querabmessungen der Wände, welche von den Balken überbrückt werden,
wobei im besonderen auch die Balkenelemente als Waxid bildende Pfosten benutzt werden
können. Wenn im letzteren Falle eine der Querabmessungen der Bauelemente io cm beträgt,
dann können die Längen der Elemente sich um io, 2o, 30 usw. Zentimeter voneinander
unterscheiden. Die Längen der Bauelemente sind auch vorzugsweise gleich einem ganzen
Vielfachen einer ihrer Querabmessungen, wie z. B.
6,2 m, 6,3 m,
6,4 m usw. in dem Fall, däß die Grundgröße gleich 1o cm ist. Die Fundamente können
dann in beliebigen gewünschten Abständen voneinander gelegt -werden, welche ganze
Vielfache der Grundgröße ,darstellen, und in ebensolchen Abständen können auch die
Wände errichtet werden, so daß praktisch jede gewünschte Raumabmessung bei Verwendung
der erwähnten normalisierten Bauelemente möglich ist.
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Zur Erläuterung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
auf de'r bdiliegenden Zeichnung veranschaulicht.
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Abb. 1 ist ein schematischer Grundriß eines Gebäudes.
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Die Abb. 2, 3 und 4 veranschaulichen seheschematisch Seitenansichten
von Wänden.
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In den Abbildungen sind die feinen Linien im Abstande der obenerwähnten
Grundgröße gezogen, um deutlich in die Erscheinung treten zu lassen, daß die Wände
im Abstande von Vielfachen der gewählten Grundgröße angeordnet sind und daß sämtliche
Abmessungen des Gebäudes Vielfache der Grundgröße darstellen. Wenn die Wände so
angeordnet sind, dann können Ballten die Wände völlig überdecken, wie bei A dargestellt
ist, oder sie können die Wände zur Hälfte überdecken bzw. in Aussparungen der Wände
hineinragen, wie bei B dargestellt ist, oder sie können lediglich den Abstand zwischen
den Wänden überbrücken, wie bei C dargestellt ist. In jedem Falle haben diese Bauelemente
Längen, welche sich um ein ganzes Vielfaches einer Ouerabmessung voneinander * unterscheiden
und vorzugsweise gleich einem ganzen Vielfachen einer Ouerabmessung der Wandstärke
sind, wobei unter Wandstärke die Dicke des konstruktiven Teils der Wand verstanden
wird mit Ausschluß von Putzmaterial, also z. B. die Dicke der Pfosten, Säulen oder
sonstigen aufrecht stehenden, tragenden Bauteile.
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Da die Bedeutung der vorstehend erwähnten Beziehung zwischen den Längen
der linearen Bauelemente einerseits und der Dicke und des Abstandes der Wände voneinander
auf der anderen Seite nicht ohne weiteres selbstverständlich ist, mag eine Ausführungsform
einer Konstruktion gemäß der Erfindung mit einer andersartigen Konstruktion, bei
der ebenfalls lineare Bauelemente Anwendung finden, verglichen werden, bei der die
Bauelemente jedoch, obwohl sie gleichfalls normalisieri sein können, nicht nach
derselben Gesetzmäßigkeit normalisiert sind, wie es die Erfindung vorsieht. Es mag
zunächst im Sinne üblicher Entwurfsarten angenommen werden, daß die Innenabmessungen
der Räume bei der Grundrißeinteilung,wie sie in Abb. i dargestellt ist, wie folgt
sind: E = 3,25 m, F - 2,45 m, G - 2,S0 m, I-I - 1,65m, I - 3,30m und
J-3,i5m, daß ferner die Wanddicke 15 cm beträgt, daß die linearen konstruktiven
Bauelemente 15 cm stark sind und daß die Längen der Bauelemente normalisiert sind
nach irgendwelchen Abstufungen und z. B. wie folgt sind: 1,6 m, 1,7 m, 1.8 m
... ä,8 m, 2,9 m, 3,0 m usw. Es ist dann klar, daß diese Längen, obwohl
sie jedesmal nur um i dem voneinander abweichen, nicht für die Herstellung der erwähnten
Räume brauchbar sind, wenn eine "der Arten von in den Abb. 2 bis 4 dargestellten
Wandausführungen benutzt wird. Wenn z. B. die Balken die Wände völlig überdecken
in der Art der Abb. 2, dann können nur die Räume G und 1 mit den normalisierten
Bauelementen von 2,8 bzw. 3,6.m Länge überspannt werden, während die Räume E,
F, H
und J Sonderlängen erfordern würden.
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Wenn andererseits entsprechend einer anderen vorbekannten @ Art, zu
Normalbauausführungen zu >gelangen, die linearen konstruktiven Baueremente in der
oben angegebenen Abstufung für ihnen besonders angepaßte Raumgrößen benützt werden
sollen, dann käme man auch in diesem Falle nicht zurecht, da die Grundrißeinteilung,
wie sie in Abb. 1 dargestellt ist, nicht durchführbar wäre. Man könnte die Innenabmessungen
der Räume E, I und J in diesem Falle z. B. 3,0 m, 3,2 m und 2,9 m machen,
so däß die Gesamtabmessung des Gebäudes sich auf 9,70 m stellen würde, welches
die Summe der obengenannten drei Raumabmessungen zugleich des Raumbedarts von vier
Wänden von je 15 cm Stärke ist. In diesem Falle würden die, wie vorstehend angegeben,
normalisierten linearen Bauelemente für die Räume E, I und J passen, wenn sie gemäß
Abb. 4 zwischen den begrenzenden Wänden verlegt würden. Es bestände jedoch keine
Möglichkeit, die Abmessungen der Räume F, G und H so zu wählen, daß die Räume in
der gleichen Weise durch normalisierten Bauelemente überspannt werden könnten, weil
der Abstand zwischen den Wänden K und L
(3,2 m plus 2,9 m plus 15 cm
- 6,25 m) vermindert um die Dicke der Wände 111 und N
(3o cm), d. h. eine
Strecke von 5,95 m nicht in drei Teile zerlegt werden kann, von denen jeder gleich
einer der Längen der normalisierten Bauelemente ist. Wenn z. B. die Räume F und
G je 2 m groß gemacht werden würden, dann würde für den Raum Heine Abmessung von
1,95 m übrigbleiben, welche sich nicht in der Reihe der normalisierten Bauelemente
befindet. Es ist festzustellen;. daß sich bei Abweichung von der vorliegenden Erfindung
keine normalisierten Baukörperlängen herstellen lassen, welche allgemein anwendbar
sind.
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Wenn jedoch die im vorstehenden dargelegte Beziehung zwischen den
Längen der
Baukörper und deren Dickenabmessungen und den Wandentfernungen
innegehalten wird, dann können Baukörper von normalisierten Längen benutzt werden,
um alle Räume zu überspannen, unabhängig von der Grundrißeinteilung. Z. B. würde
unter der Voraussetzung einer Wandstärke von i dem bei Baukörperlängen, welche ganze
Vielfache von i dem sind (3,o m, 3,2 m usw.), die Anwendung dieser Baukörper bei
dem in Abb. i dargestellten Grundriß sich wie folgt stellen.
Raum- Bäukörpeilängen |
Räume abmessungen |
m A B C |
E ........... 3,2 3,4 3,3 3,2 |
F ........... 2,5 2,7 2,6 2,5 |
G ........... 2,5 2,7 2,6 2,5 |
H ........... 1,3 1,5 1,4 1,3 |
I............ 3,3 3,5 3,4 3,3 |
j ........... 3,1 3,3 3,2 3,= |
Die auf die beschriebene Weise normalisierten Baukörper sind demnach für die Überspannung
jedes Raumes geeignet, gleichviel, ob diese gemäß der Methode A oder der Methode
B oder der Methode C, wie sie in den Abb. z, 3 und 4 dargestellt sind, geschehen
soll. In gleicher Weise kann die Erfindung auf die Längen von Pfosten oder sonstigen
linearen Bauelementen Anwendung finden, welche stehend angeordnet werden, indem
die Längen dieser Bauelemente gleich einem ganzen Vielfachen der vertikalen Querabmessung
der waagerecht angeordneten tragenden Elemente in den Decken gemacht werden. Den
Fensterrahmenöffnungen, Wanddielen und Türrahmenöffnungen gibt man ebenfalls vorzugsweise
Abmessungen, welche ganze Vielfache der gewählten Grundgröße sind, wie dies für
die mit O, R und S bezeichneten Abmessungen zutrifft.
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Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß gemäß der vorliegenden Erfindung
die Rahmenstücke sich hinsichtlich ihrer Länge um eine Größe voneinander unterscheiden,
welche gleich einem ganzen Vielfachen der w- lten Grundgröße ;_ist und daß__die_.=.G-rundgr-@e
gleich__e;ne_r__Öuerschnittsabme_ssng der @co_nstrken Beile_ der Wände ist,
wobei die Verschiedenheit zwischen Längen waagerechter konstruktiver Bauelemente
durch eine waagerechte Querschnittsabmessung der Wände oder der tragenden Bauteile
bestimmt wird, welche sich quer zu den Enden der waagerechten Bauelemente erstrecken
und wobei die Verschiedenheit zwischen den Längen der lotrechten Bauelemente durch
eine entsprechende lotrechte Querschnittsabmessung gegeben wird. Bei dem auf der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind die lotrechte und die waagerechte
Grundgröße einander gleich, indessen könnte die eine größer oder auch kleiner als
die andere sein. Auf diese Weise können Gebäude mit Räumen von praktisch jeder gewünschten
Abmessung durch Wahl geeigneter Bauelemente hergestellt werden, welche in der beschriebenen
Weise in normalisierten Längen in Vorrat gehalten werden.
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Es ist auch ersichtlich, daß die vorliegende Erfindung mit besonderem
Nutzen anwendbar ist, wo die Zahl der inneren Wände zwischen verschiedenen Teilen
gegenüberliegender Seitenwände verschieden ist, wie z. B. bei dem in Abb. i dargestellten
Grundriß, wo drei Innenwände K, M, N zwischen den rückwärtigen Teilen der
Endwände L und O liegen, während sich nur zwei Innenwände K und P zwischen den vorderen
Teilen der Endwände befinden. Obwohl andere Normalisierungsmethoden in beschränktem
Umfange benutzt werden können, wenn die Zahl der Innenwände im vorderen und hinteren
Teil eines Gebäudes die gleiche ist, kann nur die den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildende Normalisierung Anwendung finden, wenn man mit Grundrissen zurechtkommen
will, bei denen die Zahl der Innenwände in dem vorderen und hinteren Gebäudeteil
verschieden ist, wie sich dies aus dem Voraufgegangenen klar ergibt.