Heissluftmatte. Es ist bereits vorgeschlagen worden, einen Metallschlauch mit durchlässiger Wand und porösem Stoffbezug zur Heiss luftbehandlung auch für grössere Flächen zu verwenden, und zwar vermöge Umwick lung des Patienten mit einigen oder meh reren solchen Schläuchen, was ein rohes Mittel darstellt. Der Metallschlauch, vollends wenn er noch entsprechend dem älteren Vor schlage aus einer Schraubenfeder besteht, ist nämlich widerspenstig und sucht sich zu verlagern, so dass man versuchen muss, ihn durch Binden, Schnüre und dergleichen mög lichst festzulegen. Dies ist natürlich ebenso wie das umständliche Umwickeln des Metall schlauches für den meist nervösen Patienten eine langweilige Prozedur.
Daher hat man schon darnach gestrebt, eine Art Matte mit Gewährleistung einer gleichmässigen Verteilung der Heissluft zu schaffen, indem man eine Ledermatte aus zwei durch einen Luftraum getrennten Le derplatten vorsieht, die mittelst eines starren, jede nachträgliche Anpassung verhindernden Rahmens möglichst straff gespannt sein sol len.
Wenn aber die Matte durch das Gewicht des Patienten belastet wird, und vollends, wenn sie mit dem warmen Schweiss und Wasserdunst in Berührung kommt, und das Leder sich dadurch streckt, so hängt unwei gerlich die obere Lederplatte an den stärker belasteten Stellen so weit durch, dass sie die Unterplatte berührt und der Luftdurchtritt an den betreffenden Stellen unterbrochen wird.
Man hat daher eine möglichst gleich mässige Verteilung der Heissluft dadurch an gestrebt, dass man eine Matte mit einem fächerförmigen, doppelten Zuführungsrohr netz verwendete, welches jedoch die obigen Nachteile nicht nennenswert behebt.
Auch ist die Unterbringung der elektri schen Heizvorrichtung in der Matte selbst entsprechend dem älteren Vorschlage unbe quem und nachteilig.
Diese Nachteile vermeidet vorliegende Erfindung dadurch, dass die Heissluftmatte über ihre Fläche verteilte biegsame Metall- Schläuche mit luftdurchlässiger Wand ent hält.
Zweckmässigerweise strahlen von einem an der Matte angeordneten Verteilungsstück die Metallschläuche fächerartig aus, was die Rollbarkeit und Anpassbarkeit der Matte nicht nennenswert hindert, aber ganz ähnlich dem Grätensystem eines Fisches dem Körper der Matte, unbeschadet der Aufrechterhal tung der Biegsamkeit so viel Formbeständig keit und Schutz gegen Zusammendrückung verleiht, dass den in Betracht kommenden Einflüssen von aussen mit Sicherheit. Wider stand geleistet wird.
Der Patient kann schnell in . die- neue Matte gewickelt werden, und trotzdem ist eine gute und gleichmässige Heissluftvertei lung gewährleistet, da eben die Metall schläuche den Abstand zwischen Boden und Decke der Matte und damit den Luftaus- tritt unter allen Umständen sichern. Der Austritt der erhitzten Luft findet restlos durch die Oberfläche statt. Demnach dient die Matte nicht bloss zur Erwärmung des Körpers, sondern umspült diesen auch mit fortgesetzt frisch zugeführter erhitzter Luft.
Ferner sind die Metallschläuche vorteil haft in ein Drahtgeflecht eingebettet, wo durch die sich naturgemäss in den metalle nen Schlauchwandungen etwas stauende Wärme gleichmässig verteilt wird, und gleichzeitig verhindert die trotz Rollbarkeit vorhandene gewisse Steifigkeit des Draht geflechtes ein die Luftverteilung gefährden des Einsacken der Deckschicht der Matratze bezw. Heissluftmatte.
Das relativ steife Drahtgeflecht nimmt auch den Druck des Körpers des Patienten gleichmässig gut ver teilt auf, so dass der Patient nicht durch ört lichen Druck der als "Gräten" eingebetteten Schläuche belästigt wird.
Verwendet man ferner nach dem oben erwähnten älteren Vorschlage als Metall schlauch eine Drahtschraube, so ist eine gleichmässige Heissluftverteilung aus ver schiedenen Gründen kaum erzielbar. Die Schraube hat einen langen, fortlaufenden Schlitz, so dass die Heissluft gleich am An fang der Schraube 'entweicht und an das Ende nur wenig oder Barnichts hinkommt. Vor allem aber legen sich beim Biegen oder Belasten der Schraube ihre einzelnen Win dungen in völlig unbeherrschbarer und un- voraussehbarer Art aneinander, so dass von einer gleichförmigen Verteilung der Luft keine Rede sein kann.
Nach einer bevorzugten Ausführungsart des Erfindungsgegenstandes werden Metall schläuche benutzt, in deren gegen Einbuch tung widerstandsfähiger Wandung einzelne Löcher angebracht sind. Damit kann man eine genau beherrschbare Luftverteilung ge währleisten und kann gegebenenfalls durch verschiedene Bemessung der Lochabstände die Verteilung unter allen Umständen ein wandfrei gestalten.
Fernerhin wird zweckmässigerweise ein neues Mundstück für die Heissluftmatte ver wendet, welches für verschiedene Heissluft apparate ohne weiteres passend ist und die Matte gegen Kurzschluss von Seiten des Heissluftapparates schützt, so dass auch gleichzeitig eine Überhitzung des Mundstück rohres weitestgehend vermieden wird.
Das Mundstück kann weiterhin durch einen an einer Zugfeder befestigten Stopfen verschliessbar sein, um ein Verkühlen der Matte zu verhüten. Dieser Stopfen kann auch. an den Heissluftapparat befestigt werden, so dass dieser gegen Herausfallen und Ver drehen festgehalten wird. Ausserdem kann durch das Einhaken des Stopfens in eine der Luftzuführungsöffnungen ein Verstopfen der Luftlöcher des Heissluftapparates durch Decken oder Betun unmöglich gemacht wer aen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes schema tisch dargestellt.
Fig. 1 ist ein Grundriss der Matte, Ober schichten teilweise entfernt, Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1, zum Teil im Schnitt; Fig. 3 bis 10 sind Darstellungen von An wendungsfällen der Heissluftmatte und Fig. 11 ist ein Schnitt durch das Mund stück der Matte.
Die auf beliebige Art erhitzte Luft tritt in das Verteilungsstück a (Fig. 1) ein, verteilt sich von da in zum Beispiel fünf zehn Metallschläuchen b' bis b1J (erste Ver teilung), tritt hierauf aus den entsprechend dem gewünschten Luftaustritt verteilten Schlauchlöchern c (zweite Verteilung) in den durch das Drahtgeflecht d und die ab nehm- und waschbaren Stoffüberzüge e ge schaffenen Hohlraum, in welchem nun noch ein zusätzlicher Druckluft- und Wärmeaus gleich stattfindet, worauf die Heissluft durch den Stoffüberzug in allerfeinster und gleich- mässigster (dritter) Verteilung austritt.
So wohl der Luftaustritt, als auch der Luft- abschlu.ss der Matte kann, je nach Bedarf nach jeder Seite, ja an jeder gewünschten Stelle erfolgen. Die Matte passt sowohl auf ein Normalbett, als auch auf ein Ruhebett oder Normalsofa; es können mit ihr Durch- wärmungen, Durchlüftungen und Trocknun- gen, Luft- und Schwitzbäder und verschie dene Packungen, Wickel usw. durchgeführt werden. Die Fig. 3 bis 10 zeigen einige die ser Verwendungsbeispiele.
Fig. 3 zeigt die Anwendung der Heiss- luftmatte für Luft-, Heissluft- oder Schwitz bad. In dieser Anordnung kann die Heissluft matte auch zur Anwärmung, Durchlüftung und Trocknung von Betten dienen; Fig" 4 zeigt ein Teilheissluftbad für Rücken und Brust und Leib; Fig. 5 zeigt ein solches für Gesäss und beide Beine (Anwendung auch liegend); Fig. 6 zeigt ein solches für ein Bein; Fig. 7 zeigt ein solches für Knie, Unter schenkel und Füsse beider Beine (Anwendung auch liegend);
Fig. 8 zeigt ein solches für beide Arme. Einfach gerollt auch für nur einen Arm ver wendbar.
Die Ausführungsformen nach Fig. 3 bis 8 sind auch bei Packungen, Wickeln usw. als wärmespendende Auflage zu ge brauchen; Fig. 9 zeigt die Anwendung der Matte zur Behandlung des Kopfes, des Halses, der Luftwege (Warmluftatmung) und der Schulter; Fig. 10 zeigt die Anwendung der Matte als Warmluftkissen für kleine Kinder oder Frühgeburten (Heissluftapparat hier als Tem peraturregler).
Ferner kann die Matte direkt zur Er wärmung der Sitze von Autos, elektrischen Bahnen usw. und indirekt zur Heizung der letzteren dienen.
Gemäss Fig. 11, die eine Ausführung der Matte zum Anschluss eines elektrisch geheizten Heissluftapparates zeigt, münden die Metallschläuche b1 bis V" in das Ver teilungsstück<I>a,</I> in dessen Mitte ein Loch t ausgebildet ist. Der kreisförmige Gussteil u um dieses Loch ist mit einer Spitze u1 ver sehen, so dass eine beiderseitige Verteilung der zuströmenden Luft bewirkt wird.
Auf das Verteilungsstück a ist ein Rohrmund stück aufgesetzt, das wegen der Wärme- und Stromisolierung, beziehungsweise zum Schutz gegen Kurzschluss des Heissluftapparates aus einem innern Messingrohr i, einer innern As bestisolierung<I>1,</I> einem äussern Messingrohr<I>k</I> und einer äussern Asbestisolierung m besteht. An dem nicht aufliegenden Ende des Roh res<I>i</I> ist ein Fiberring <I>n</I> befestigt. Durch die innere Asbestisolierung 1 wird das Mes singrohr i mit den darin liegenden Teilen gegen das äussere Messingrohr k isoliert, das mit - dem Verteilungsstück a fest verbun den ist, so dass die Matte vor Kurzschluss des Heissluftapparates gesichert ist.
Die äussere Asbestisolierung m dient nur mehr dem Wärmeschutz.
Ein Sieb f ist auf das Verteilungsstück a gelegt, damit Fremdkörper (zum Beispiel Fäden, Fasern usw.) nicht in die Verteilungs schläuche b' bis b'$ gelangen können. Auf dem Teil a, der vorzugsweise aus Aluminium besteht, sitzt ausser dem Sieb f noch die Druckfeder g, an deren anderem Ende eine Haube h, vorzugsweise aus Messing, mit Luftdurchgangsloch h1 befestigt ist. Die Haube ist in dem Rohr i verschiebbar ge lagert.
Auf diese Haube h drückt beim Ein führen eines Heissluftapparates, zum Beispiel eines Föhns, in das Rohr des Mattenmund- stückes das Rohr des Heissluftapparates, das bei den verschiedenen Apparaten unterschied lich lang und stark ist, wobei aber diese Unterschiedlichkeiten durch das Aufsitzen auf die Haube lz ausgeglichen werden.
Die Haube wird dann gegen die Druckfeder g so tief in das Mundstückrohr hineingedrückt, bis die Rundung des Gehäuses des Heissluft apparates in der Ausbuchtung s des Mund stückes ruht. Infolge dieser Ausbuchtung kann sich der Heissluftapparat nicht verdre hen, so dass sein Handgriff oder Stiel stets nach oben ragt. Der Heissluftapparat wird vermittelst der Zugfeder p, deren Zugkraft grösser ist als die Druckkraft der Feder g. in die Haube lt gedrückt. Die Feder<I>p</I> ist mit dem einen Ende an einer Öse r des Mundstückes und mit dem andern Ende an der Öse 0i eines Stopfens o befestigt.
Durch Einhaken des Anhängestiftes q des Stopfens o in eines der verschiedenen Luftzuführungs- löcher des Heissluftapparates kommt der Pfropfen o zum Überragen quer nach aussen und die Zugfeder p über die Luftlöcher des Heissluftapparates zu stehen, so dass ein Ver stopfen der Luftlöcher durch Decken oder Betten usw. unmöglich gemacht und dadurch ein Heisslaufen des Heissluftapparates ver mieden wird.
Die eingehakte Lage des Stop fens o, sowie die der Feder p ist strich punktiert in Fig. 11 dargestellt; nur ist der Heissluftapparat nicht in das Rohr eingeführt und die Haube h nicht zurückgedrückt. Der Stopfen o hat hauptsächlich den Zweck, durch Einstecken desselben in das Rohr mundstück nach Gebrauch der Matte oder nach Herausnahme des Heissluftapparates eine Verkühlung zu verhüten.
Der Erfindungsgegenstand soll nicht auf das hier dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt sein, sondern es sind im Rahmen der Erfindung noch weitere Ausführungen möglich.