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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Wärmetherapie, mit einem flächigen, an die zu behandelnde Körperstelle anzulegenden Kissen, in das elektrische Heizdrähte eingebettet sind, mit denen die dem Körper zugewendete Seite des Kissens, insbesondere stufenlos auf eine zwischen 20 und 7000 regelbare Temperatur, erwärmbar ist, wobei die Anspeisung dieser Heizdräh- te durch einen Thermostaten gesteuert wird.
Die bekannten Heizkissen dieser Art dienen zur Steigerung des Wohlbefindens, z. B. bei Kälte- gefühl, aber auch zur Behandlung von Krankheiten, bei denen durch Wärmeeinwirkung eine Heilung oder zumindest Schmerzlinderung zu erzielen ist, z. B. bei Rheuma, Ausserdem haben zahlreiche krankheitserregende Bakterien einen sehr begrenzten Temperaturbereich, in dem sie lebensfähig sind, so dass durch Temperaturanhebung eine krankheitserregertötende Wirkung auftritt.
Die bekann- ten Vorrichtungen haben aber den Nachteil, dass das Heizkissen meist nicht grossflächig an der zu behandelnden Körperpartie anliegt, sondern nur punktweise bzw. in eng begrenzten Bereichen.
Zumeist steht ein Teil des Heizkissens, auch wenn es verhältnismässig schmiegsam ist, von der zu erwärmenden Körperpartie ab, was einen unnützen Energieverbrauch in diesem Heizkissenteil bedeutet. Häufig bilden sich auch zwischen dem Heizkissen und der Körperoberfläche Luftblasen, die wärmeisolierend wirken und dadurch eine ungleichmässige Erwärmung der Hautoberfläche bewir- ken, auch dann, wenn die Temperatur an der Heizkissenoberfläche gleichmässig ist.
Da das Auftre- ten und die Lage derartiger Luftblasen nicht vorhersagbar und zumeist auch nicht beeinflussbar ist, lässt sich daher nicht verhindern, dass einzelne Bereiche des zu behandelnden Körperteiles mehr und andere Bereiche wieder weniger erwärmt werden. Nun ist aber bekannt, dass sich am gesamten Körper örtlich sehr begrenzte Punkte bzw. Zonen befinden, bei denen eine Einwirkung, sei es in Form von Wärme oder auf andere Art (z. B. bei der Akupunktur), einen andern Effekt hervorruft als in den benachbarten Punkten bzw. Zonen. Aus diesem Grund ist es in vielen Fällen wünschenswert, eine verhältnismässig grossflächige Partie des menschlichen Körpers gleichmässig erwärmen zu können, um sicherzustellen, dass die gewünschten Punkte bzw. Zonen auch tatsächlich erfasst werden.
Die Erfindung setzt sich nun zur Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass die gleichmässige Erwärmung auch grösserer Körperpartien dadurch sichergestellt wird, dass das Kissen überall in sicherem Kontakt mit der Hautoberfläche gehalten wird. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass an der dem Körper abgewandten Seite des insbesondere ring-, sack-oder haubenförmig der zu behandelnden Körperstelle angepassten Kissen zumindest ein von den Heizdrähten gesonderter biegsamer Balg für ein in an sich bekannter Weise mittels einer Pumpe zuführbaren Druckmittel, insbesondere Druckluft, vorhanden ist, mit dem die die Reizdrähte aufweisende Seite des Kissens flächig an den Körper anpressbar ist.
Dadurch lässt sich die zu behandelnde Körperstelle gleichmässig auf die jeweils gewünschte Temperatur erwärmen, so dass thermotherapeutische Effekte jedweder Art erzielbar sind. Das Druckmittel, insbesondere Druckluft, lässt sich mittels der Pumpe leicht und in kurzer Zeit so zuführen, dass der nötige Anpressdruck erzielt wird, so dass bei einigermassen sorgsamer Anlegung des Kissens die zwischen diesem und der Hautoberfläche gegebenenfalls vorhandenen Luftblasen ausgetrieben werden. Dies wird erleichtert, wenn das Kissen der zu behandelnden Körperstelle in seiner Form angepasst ist. Zur Behandlung der menschlichen Extremitäten eignen sich insbesondere ring- oder sackförmige Kissen, für die Behandlung des Kopfes oder der Schulterpartie haubenförmige Kissen.
Wo befürchtet werden muss, dass der mit der Pumpe aufgebaute Druck das Kissen von der zu behandelnden Körperoberfläche abhebt, lässt sich dies mit Haltebändern od. dgl. in einfacher Weise verhindern. In diesem Zusammenhang ist es auch vorteilhaft, wenn gemäss einer Weiterbildung der Erfindung an der dem Körper abgewendeten Seite des Balges mit dessen Wand Versteifungen, insbesondere Drahteinlagen, zur Vermeidung einer Ausbuchtung verbunden sind. Der Balg kann sich dann nach aussen (bezogen auf den menschlichen Körper) nicht aufweiten, sondern nur gegen die Körperoberfläche zu, so dass der gesamte Druck des Druckmittels in dieser Richtung und somit sinnvoll wirksam wird.
Die grösste Wirksamkeit ergibt sich gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dann, wenn der Balg das ganze Kissen bedeckt, da auf diese Weise alle Kissenbereiche an die Hautoberfläche angedrückt werden, In Sonderfällen, z. B. bei Vorrichtungen zur Behandlung solcher Körperstellen, an denen eine Druckeinwirkung nicht erfolgen soll, z. B. im Bereiche der männlichen Genitalien oder
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der weiblichen Brust, kann der entsprechende Bereich des Kissens vom Balg ausgespart werden.
Aus der GB-PS Nr.1, 467, 729 ist eine Vorrichtung zur Kühlung von Gelenken bekanntgeworden, die ein aufblasbares Kissen aufweist, wobei das zur Aufblasung verwendete Kühlgas zugleich eine
Andrückung des Kissens an den zu behandelnden Körperteil und eine Kühlwirkung bewirkt. Dem- gegenüber handelt es sich beim Erfindungsgegenstand um eine Vorrichtung zur Wärmeaufbringung, wobei diese Wärmeaufbringung schichtmässig von der zur Anpressung verwendeten Einrichtung ge- trennt ist. Dadurch wird die Anordnung betriebssicher, da die Heizdrähte von der Druckmittelauf- bringung schichtmässig getrennt sind. Anderseits wird der Aufwand gegenüber der bekannten Ein- richtung wesentlich verringert, insbesondere dann, wenn gleichmässige Temperaturen bei der Be- handlung eingehalten werden sollen.
Wie bereits erwähnt, wird durch die erfindungsgemässe Vorrichtung das Heizkissen in flächige
Anlage an die zu behandelnde Körperpartie angedrückt. Da infolge der elektrischen Isolation der
Heizdrähte die Temperatur im Inneren des Heizkissens im allgemeinen nicht mit der Temperatur an der Heizkissenoberfläche übereinstimmt, empfiehlt es sich im Rahmen der Erfindung, an der dem Balg abgewandeten Seite des Kissens zumindest einen an sich bekannten Wärmefühler anzuord- nen, wobei der bzw. die Wärmefühler mit einem ausserhalb des Kissens angebrachten, insbesondere in einem Steuergerät angeordneten, Thermostaten und bzw. oder einem Temperaturanzeigegerät ver- bunden sind. Dieser Wärmefühler steuert den Thermostaten, der seinerseits die Anspeisung der
Heizdrähte steuert.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Hautoberfläche stets auf der ge- wünschten Temperatur gehalten wird.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dar- gestellt. Fig. 1 zeigt die erfindungsgemässe Vorrichtung in Ansicht. Fig. 2 ist ein Schnitt nach der
Linie II-II der Fig. 1. Die Fig. 3 bis 6 zeigen je ein Anwendungsbeispiel einer erfindungsgemässen
Vorrichtung.
Die Vorrichtung hat ein Heizkissen --1--, in das elektrische Heizdrähte --2-- eingebettet sind. Das Heizkissen kann an sich bekannter Konstruktion sein. An seiner der zu behandelnden
Körperstelle abgewendeten Seite-3-- ist das Heizkissen über seine gesamte Ausdehnung mit einem flachen, einen biegsamen Balg-4-- bildenden Luftpolster verbunden, z. B. verklebt, vernäht oder durch Vulkanisation. Der Balg --4-- ist mittels eines Schlauches --5-- mit einer Luftpumpe --6-- verbunden, mit der der Balg --4-- so aufgepumpt werden kann, dass das Heizkissen --1-- in enge Anlage an die Hautoberfläche der zu behandelnden Körperpartie gedrückt wird. Um dies zu erleichtern und um Aufwölbungen bzw.
Ausbuchtungen des Balges --4-- nach der dem Heizkissen-l- abgewendeten Seite zu verhindern, sind an dieser Seite Versteifungen --7-- in Form von Drahteinlagen vorgesehen.
An der der zu behandelnden Körperstelle zugewandten Seite des Heizkissens --1-- sind dünne Wärmefühler --8-- angeordnet, die die Temperatur an der Hautoberfläche messen. Diese Wärmefühler --8-- sind über ein Kabel in das auch die Zuführungsdrähte für die elektrische Anspeisung der Heizdrähte --2-- eingebettet sind, mit einem Steuergerät --10-- verbunden, und dort an ein Temperaturanzeigegerät --11-- angeschlossen. Weitere Wärmefühler --12-- gleicher Art und Anordnung'sind ebenfalls über das Kabel --9-- mit dem Steuergerät --10-- verbunden und in diesem zu einem Thermostaten --12-- geführt.
Mittels des Thermostaten ist die gewünschte Temperatur an der dem Körper zugewandten Fläche --13-- des Heizkissens --1-- einstellbar, vorzugsweise auf Werte zwischen 20 und 70 C. Mittels des Temperaturanzeigegerätes --11-- ist diese Temperatur kontrollierbar. Ferner hat das Steurgerät --10-- einen Ein- und Ausschalter --14-- und ist über ein Kabel-15-- mit Netzstecker an eine Netzsteckdose anschliessbar. Das Kabel mit welchem das Heizkissen --1-- mit dem Steuergerät --10-- verbunden ist, sollte entsprechend lang sein, um zwischen Heizkissen --1-- und Steuergerät genug Bewegungsfreiheit zu lassen.
In den Schlauch --5-- ist ein Rückschlagventil-16-- eingebaut, das verhindert, dass die von der Luftpumpe --6-- in den Balg --4-- eingepumpte Luft wieder zurückströmen kann. Um diese Luft jedoch auslassen zu können, wenn dies gewünscht ist, ist das Rückschlagventil --16- mit einer Stellschraube --17-- od.dgl. aufdrückbar.
Im Gebrauch wird das Heizkissen-l-auf die zu behandelnde Körperpartie aufgelegt (Fig. 3 bis 6). In Fig. 3 ist dies für die Schulterpartia gezeigt, wobei die Vorrichtung etwa die
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Form einer kurzen Jackenhälfte mit angesetztem kurzen Ärmel hat. In Fig. 4 ist die Anwendung für den Kopf gezeigt, wobei die VorriChtung --18-- Haubenform hat.
Fig. 5 zeigt die Behandlung der Brustpartie, wobei die Vorrichtung als um die Brust wictcelbarer Streifen, dessen Enden aneinanderliegend befestigbar sind, oder als endloser Ring ausgebildet sein kann, der über die zu behandelnde Brustpartie aufgezogen wird, Fig. 6 zeigt die Behandlung der Hüftpartie, wobei die Vorrichtung-18-hosenartig ausgebildet ist. Um bei der Ausführungsform nach Fig. 3 zu verhindern, dass der mittels der Luftpumpe --6-- eingebrachte Luftdruck die Vorrichtung --18-- aufwölbt und dadurch von der zu behandelnden Körperoberfläche abhebt, sind Haltebänder --19-- vorhan- den, die dies verhindern.
Zweckmässig besteht der ssalg --4- aus wärmeisoJierendem Material, z, B. Kunststoff, wodurch eine Wärmeisolation der Vorrichtung-18-- in Richtung von der Körperoberfläche weg erzielt wird.
Selbstverständlich ist die Vorrichtung auch für die Wärmebehandlung anderer als dargestellter Körperpartien, z. B. der Füsse, Beine, Hände und Arme anwendbar. Insbesondere bei Beschwerden rheumatischer Art lässt sich damit rasch und mit geringem Aufwand eine wesentliche Besserung erzielen.