Fördervorrichtung für flüssige oder gasförmige Mittel mit einem nach Art eines Exzenters bewegten Kolben. Die Erfindung bezieht sich auf Förder- vorrichtungen für flüssige oder gasförmige Mittel mit einem nach Art eines Exzenters bewegten Kolben und einem oder mehreren am Kolben befestigten, im Zylinder geführ ten Widerlagerschiebern zur Bildung der Arbeitsräume.
Die Schwierigkeiten derartiger bekannter Fördervorrichtungen liegen ins besondere in der Sicherung der Abdichtung des Kolbens im Zylinder, die bei Formände rungen des Zylinders verloren geht, und in der Sicherung des Widerlagerschiebers gegen Festklemmen in seiner Führung. Dieses Widerlager führt bei der kreisenden Bewe gung des Kolbens im Zylinder gleichzeitig eine hin- und hergehende Verschiebung und eine pendelnde Bewegung aus.
Da derartige Maschinen mit sehr grosser Drehzahl laufen (bis zu 2000 Umdrehungen bei zum Beispiel 20 Atm. Überdruck in einer Stufe), ist die Wärmeentwicklung durch die Lagerreibung des oder der Widerlager sehr hoch, so dass .ein Festklemmen der Widerlager häufig ein tritt. Bei Verdichtern tritt zu der durch Rei bung erzeugten Wärme noch die Verdich tungswärme. Fördervorrichtungen mit nach Art eines Exzenters bewegtem Kolben haben sich daher trotz der Vorzüge, die in der Drehbewegung liegen, nie recht einbürgern können.
Die erwähnten Schwierigkeiten tre ten besonders dann auf. wenn der Drehzapfen des Widerlagers im Gehäuse ortsfest gelagert ist und das Widerlager in dem Drehzapfen gleichzeitig verschiebbar geführt ist. In die sem Falle treten erhebliche Wärmestauungen im Drehzapfen auf, die nur durch entspre chend grosse Bemessung der Lager oder be sondere Kühlung derselben verhindert wer den können; sie sind geringer, wenn man den Drehzapfen in das Widerlager selbst legt. und diesen in einem im Gehäuse geführten Schieber lagert; in diesem Falle wird näm lich die Wärmeabführung auf die ganze Länge der Schieberführung verteilt.
Man hat bisher das Drehzapfenlager des Widerlagers stets ungeteilt ausgeführt. Bei dieser Anordnung wird die Führung für das Lager im Gehäuse verhältnismässig lang, was sich ungünstig für die Abdichtung des Kolbens gegenüber dem Zylinder auswirkt. Je länger die Führung, desto leichter kann der Zylinder bei Anwendung hoher Förder- drücke seine Form ändern, wodurch wieder die Abdichtung des Kolbens an der Zy linderwand und damit der Wirkungsgrad der Maschine ungünstig beeinflusst werden.
Ausserdem wird *auch die Schmierung des Drehzapfens erschwert, da das Schmieröl unter der Einwirkung der Wärme leicht, ver krustet. Das geschlossene Lager erfährt ausserdem wegen seiner grossen Masse eine verhältnismässig grosse Wärmeausdehnung, die leicht zu einem Festklemmen führt, wenn es in seiner Führung eingepasst ist. Um diesen Nachteilen zu begegnen, wird bei der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Fördervorrichtung das Lager für den Drehzapfen des oder der Widerlager durch zwei seitliche Schuhe gebildet, die. keinerlei Verbindung miteinander haben.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel einer Fördervorrichtung nach der Erfindung dargestellt, und zwar ist: Fig. 1 ein senkrechter Schnitt senkrecht zur Achse des Zylinders, Fig. 2 ein senkrechter axialer Schnitt durch den Zylinder; Fig.3 zeigt in grösserem Massstab einen Schnitt durch eine etwas andere Ausfüh rungsform des Widerlagergleitlagers, und . Fig. 4 ist eine Aufsicht einer Planfläche des Gleitlagers nach Fig. 3.
Der Zylinder der Maschine besteht aus einem beidseitig offenen Gusskörper 1, der durch seitliche Deckel 2 und 3 auf den Stirnseiten abgedeckt ist. Die Teile sind durch Schrauben 4 zusammengehalten. In den Seitendeckeln 2 und 3, und zwar in der Achse des Zylinders, ist eine Welle 5 ge lagert, die zum Beispiel durch eine Riemen scheibe angetrieben wird. Auf der Welle 3 sitzt ein Exzenter 7, auf dem der zylin- dlischo Kolben 8 drehbar gelagert ist. Die ser Kolben liegt mit den Stirnflächen und einer Mantellinie an den Wandungen des Zylinders dicht an.
An dem Kolben ist das Widerlager 9 befestigt, .das in eine Füh rung 10 des Zylinders eintritt, und bei .der kreisenden Bewegung des Kolbens eine schwingende Bewegung und zugleich aine hin- und hergehende Verschiebung ausführt. Bei der kreisenden Bewegung des Kolbens 'gleitet der Umfang desselben auf der innern Wand des Zylinders, so dass die sichelför migen Arbeitsräume 11<B>,</B> 12 abwechselnd sich vergrössern oder verkleinern. Bei der in Fig.1 dargestellten Drehrichtung des Kol bens ist der Arbeitsraum 11 Saugraum, der Arbeitsraum 12 Druckraum.
Der Raum 11 steht durch einen Kanal 13 mit der Ventil kammer 14 des Saugventils 15 in Verbin dung, während der Raum 12 durch einen Kanal 16 mit der Ventilkammer 17 des Druckventils 1.8 in Verbindung steht.
Der Drehzapfen 19 des Widerlagers 9 ist nun hier in zwei Lagerschuhen 20 dicht eingepasst, die mit ihren Planflächen an den seitlichen Wänden der Führung 10 des Ge häuses 1 dicht anliegen. Der zwischen den Lagerschuhen liegende Teil des Drehzapfens 19 ist an seiner untern Seite unbedeckt, so dass sich die zentrale Schmieröffnung 21 nicht zusetzen kann. Die ausreichende Schmierung des Lagers ist daher sicher ge stellt.
Da das auf- und niedergehende Wider lager in der Führung 10 wie eine Pumpe wirkt, kann das ihr durch den Kanal 25 zu geführte Öl beim Hochgang durch die Boh rung 21 angesaugt und beim Niedergang durch entsprechende Querbohrungen 24 des Drehzapfens 19 an die von den Berührungs flächen zwischen ihm und den Schuhen 20 gebildeten Lagerflächen gedrückt werden. Ausserdem ist mit dieser Anordnung der Vorteil verbunden, dass die Lagerführung 10 sehr niedrig gehalten werden kann. Eine allzu grosse Ausladung des Gehäuses 1 durch die Führung 10 ist daher vermieden, so dass die auf eine Formänderung des Zylinders hinwirkenden grossen Förderdrucke durch das CTehäuse günstig aufgenommen werden.
Der den über dem Drehzapfen 19 befind lichen Teil des Widerlagers 9 durchsetzende Kanal 23 bildet einen Speicher für das durch den Kanal 21 eintretende Schmier mittel.
Zur Verminderung der Lagerreibung der Gleitschuhe 20 sind deren Planflächen nach: Fig. 3 und 4 mit Kugel- oder Rollenlagern 22 ausgestattet. Diese Lager sind so an geordnet, dass die Planflächen die Kugeln oder Rollen berühren. Der Durchmesser der Rollen wird zweckmässig so gewählt, dass ihr Umfang etwas geringer ist, als der Hub der Lagerschuhe, damit eine ungleichmässige Ab nutzung der Rollen vermieden wird.