Verfahren zur Darstellung des Leukoindanthrendischwefelsäureesters. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Darstellung des Leuko- indanthrendischwefelsäureesters, dadurch ge-, kennzeichnet, dass man den P-Aminoanthra-. hydrochinon-dischwefelsäureester in einem schwächer als kongosauren Medium mit einem Oxydationsmittel behandelt und von dem gleichzeitig entstehenden Nebenproduktzweck- mässig durch Filtration trennt.
Zweckmässig arbeitet man in essigsaurer Lösung unter Verwendung von Kaliumferri- cyanid oder Ferrichlorid als Oxydationsmittel.
Der Leukoindanthren-dischwefelsäureester ist bereits bekannt und soll als Zwischenpro dukt bei der Herstellung von Küpenfarbstoffen Verwendung finden.
Die nachfolgenden Beispiele illustrieren, wie das erfindungsgemässe Verfahren ausge führt werden kann, wobei die angegebenen Teile und Prozente Gewichtsteile und Ge wichtsprozente bedeuten. <I>Beispiel 1:</I> 10 Teile des Natriumsalzes des P-Auiino- anthrahydrochinon-dischwefelsäureesters wer den in Wasser gelöst und die Lösung mit Essigsäure schwach angesäuert. Zu dieser Lösung gibt man in der Kälte unter ssühi-en eine wässerige Lösung von 16 Teilen KaliUm- ferricyanid. Die Farbe der Lösung schlägt fast momentan in ein dunkles Grün um.
Man rührt nun während einer halben Stunde, erhitzt dann bis zum Siedepunkt und kocht eine weitere halbe Stunde. Die dunkelgrüne Lösung ändert langsam ihre Farbe und es bildet sich ein rötlichbrauner Niederschlag. Dieser wird nach dem Abkühlen abfiltriert und ausgewaschen.
Das rötlichbraune Pro dukt scheint ein Dischwefelsäureester eines Kondensationsproduktes aus 2 111o1 des Di- schwefelsäureesters des Dihydro-2-Amino-an- thrachinons, also der Dischwefelsäureester des Dihydro-indanthrens zu sein. Diesen Kör per kann man nun mit 100 Teilen 5 o/oiger Salzsäure anrühren und so lange kochen, bis die Hydrolyse beendigt ist.
Das so erhaltene Hauptprodukt ist vermutlich das Leuko-Ind- anthren. Das Filtrat, das nach der Trennung des rötlichbraunen Niederschlags zurückbleibt, ist eine stark grünfluoreszierende Lösung. Man kann aus ihr einen dunklen, schwärzlich grünen Körper isolieren, indem man zum Bei spiel mit Kaliumkarbonat aussalzt. Er ist in Wasser wieder löslich und bildet eine grün fluoreszierende Lösung.
Bei der Behandlung mit Natriumnitrit und einer Säure kuppelt er mit ss-Naphtol und der resultierende Farb stoff kuppelt in alkalischer Lösung mit einem weiteren Molekül dianotiertem p-Nitranilin. Es scheint, dass dieser noch Schwefelsäure estergruppen enthält. Wenn man ihn mit sauren Oxydationsmitteln behandelt, so ist das resultierende Produkt in Alkalien löslich.
Die Menge dieses grünfluoreszierenden Körpers kann je nach den Bedingungen unter denen die Oxydation durchgeführt wird, va riieren. Die besten Bedingungen für seine Bil dung sind sehr niedrige Säurekonzentrationen. <I>Beispiel 2:</I> 160 Teile der Flüssigkeit, die man durch alkalische Hydrolyse einer Lösung des Na triumsalzes des P-Acetylaminoanthrahydrochi- non-dischwefelsäureesters erhält, die 10 Teile des Aminoestersalzes enthält, werden mit Essigsäure lackmusneutral gemacht und zwei weitere Teile Essigsäure zugesetzt.
Dann fügt man 100 Teile einer 10 o/oigen Ferri- cbloridiösung zu und rührt das Gemisch wäh rend mehreren Stunden. Beim Arbeiten unter diesen Bedingungen erhält man eine geringere Menge des rötlichbraunen Körpers. Die Tren nung geschieht, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Das Oxydationsmittel kann aus der Lö sung durch Zusatz von Ammoniak und Ab filtrieren des ausgefällten Eisenhydroxyds entfernt werden. <I>Beispiel 3:</I> 300 Teile einer alkalischen Lösung des Natriumsalzes des P-Arnino-anthrahydrochi- non-dischwefelsäureester-, den man durch Ver- seifung der Acetylverbindung erhalten kann, die 10 Teile dieses Körpers und 6 Teile Na triumhydroxyd enthält, werden mit Essig säure neutralisiert, worauf man weitere 8 Teile Essigsäure zusetzt.
Die Temperatur wird auf 40 o gebracht und 100 Teile einer 10 o/oigen Eisenchloridlösung zugesetzt. Nach dem man 15 Minuten lang gerührt hat wird der rötlichbraune Niederschlag abfiltriert und mit kaltem Wasser ausgewaschen. Die er haltene Verbindung ist in heissem Wasser mit bläulichroter Farbe löslich und ist offen bar der Dischwefelsäureester des Leuko- Indanthrens. Das gemäss dem vorigen Beispiel erhältliche Produkt wird auch hier als Neben produkt gebildet und kann aus den Filtraten isoliert werden.