Ionisierungsfreies Hochspannungskabel mit Papierisolation. Bei papierisolierten Hochspannungskabelu ist es bisher nicht gelungen, Hohlräume und Gaseinschlüsse bei der Herstellung der Ka bel gänzlich zu vermeiden, oder während des Betriebes zu verhindern, dass sich weitere Hohlräume, insbesondere unter dem Blei mantel, bilden, weil der durch Erwärmen der Tränkmasse ausgeweitete Bleimantel -in folge seiner geringen Elastizität nicht wie der seinen ursprünglichen geringeren Durch messer einnimmt. Während des -Betriebes können aber auch in der Nähe des Leiters durch Verarmen an Tränkmasse Hohlräume entstehen.
Da alle diese Hohlräume bei Be lastung des Kabels im Hochspannungsfeld lie gen, werden sie wegen ihrer gegenüber der übrigen Isolierung geringen Dielektrizitäts- konstänten so hoch beansprucht, dass Ionisie- rung und deren schädliche Folgeerscheinun gen, wie übermässig hohe Erwärmung und schliesslich Zerstörung der gesamten Isolie rung eintreten können. Um die Hohlräume zwischen Isolierung und Kabelmantel aus dem Feld herauszulegen, hat man bereits vor geschlagen, auf die äusserste Isolierschicht eine perforierte metallische Hülle, die in einer in üblicher Weise auf ein Papierband auf gebrachten Metallschicht besteht, fest auf zuwickeln.
Diese an sich wirksame Anord nung hat aber den Nachfeil, dass man die Grösse der Perforierung, mit qücksicht auf die Feldverzerrung, auf ein so geringes Mass begrenzen muss, dass dadurch die Tränkung des Kabels behindert wird, oder dass ein Teil der Masse, die beim Erwärmen aus dem Raum innerhalb der Hülle ausgetreten ist, beim Erkalten der Masse nicht wieder in ihn zurücktritt. Ausserdem hat sich in zahlrei chen Fällen gezeigt, dass die Metallschicht in ihrer chemischen Zusammenwirkung mit an dern Kabelbestandteilen zu Schäden in der Isolierung führen kann.
Gemäss der Erfindung wird Ionisierung, ohne dass die erwähnten schädlichen I\Teben- erscheinungen auftreten, dadurch vermieden, dass mindestens an einer der beiden Grenz- flächen der Isolierung eine Schicht angeord net ist, deren Isolationswiderstand klein ist gegenüber dem Isolationswiderstand bezw. dem Scheinwiderstand der übrigen Papier isolierung.
Dadurch wird der Isolations widerstand der Isolierung an den Stellen, an denen die Schichten geringeren Isolations widerstandes angeordnet sind, herabgemin dert und die Feldstärke in diesen Schichten so weit herabgesetzt, dass Ionisierung nicht mehr eintreten kann. Den Isolationswider stand der Schichten kann man dadurch ver mindern, dass man dem für diese Schichten zu verwendenden Papier schon bei der Her= stellung bestimmte leitende Stoffe, wie Gra phit, Russ, beimischt.
Dadurch, dass der we sentliche Bestandteil der erwähnten Schich ten aus Papier besteht und die Zusätze von Graphit und Russ vom Papier eingeschlossen sind, wird der besondere Vorteil erreicht, dass der mit den Zusätzen durchsetzte Teil der Isolierung des Kabels kein inhomogenes Gebilde darstellt. Die Verwendung von Pa pierschichten verminderten Widerstandes hat weiterhin den Vorteil' dass der Tränkmasse kein erhöhtes Hindernis, wie das bei Metal- lisierungen der Fall ist, geboten wird.
Sie gewähren daher eine einwandfreie Durch- tränkung der gesamten Kabelseele. Ausser dem wirken diese Schichten dem Verarmen an Tränkmasse innerhalb der eigentlichen Isolierung entgegen. Man kann die Schich ten verminderten Isolationswiderstandes un mittelbar auf dem Leiter anbringen, sie kön nen aber auch unmittelbar unter dem Kabel mantel liegen. In vielen Fällen ist es so gar zweckmässig, wenn sie sowohl unmittel bar auf dem Leiter, als auch unmittelbar un ter dem Kabelmantel angeordnet sind.
Als Grenzschichten an den Metallteilen des Ka bels sind die Schichten verminderten Isola tionswiderstandes am meisten an dem durch das Atmen des Kabels hervorgerufenen Wan dern der Tränkmasse beteiligt. Falls nun innerhalb der Schichten verminderten Isola tionswiderstandes irgendwelche Hohlräume entstehen oder vorhanden sein sollten, so können diese nicht ionisiert werden, da in den Schichten verminderten Isolationswider standes an sich nur eine sehr geringe Spannungsbeanspruchung vorhanden ist.
Die Schichten verminderten Isolationswiderstan des haben ausserdem den Vorteil, dass durch sie die Ungleichmässigkeiten des elektrischen Feldes ausgeglichen werden, die sonst durch die nicht glatte Oberfläche des Leiters her vorgerufen werden. Ein weiterer Vorteil ge genüber den bekannten metallischen Belägen besteht darin, dass ein Potentialausgleich bei diesen nicht nur in Richtung der Schichten eintritt, sondern dass man das elektrische Feld zum Beispiel durch Abstufung der Iso lationsfähigkeit der Schichten auch in die Tiefe hinein in erwünschter Weise beeinflus sen kann.
In der Abbildung ist ein Ausführungs beispiel der Erfindung dargestellt. Darin ist 2 der Leiter des Kabels; ä ist eine auf die sen in mehreren Lagen aufgebrachte Schicht verminderten Isolationswiderstandes, 4 die -eigentliche Papierisolierung und 5 eine zweite, auf die Papierisolierung ebenfalls in mehreren Lagen aufgebrachte Schicht 5 ver- minderten Isolationswiderstandes. 6 bildet den in üblicher Weise auf die Kabelseele auf gebrachten Metallmantel.