Fadenwächter für Zettelgatter. Bei den bisher zur Anwendung gelangten Fadenwächtern für Zettelmaschinen mit elek trischer Abstellvorrichtung hat sich der Übelstand ergeben, dass der in den Arbeits räumen unvermeidliche Flugstaub sich auch auf den Kontaktteilen ablagert und dadurch sehr häufig der Stromschluss verhindert wird, falls ein Faden reisst oder eine Spule ab gelaufen ist. Es ist zwar bereits versucht worden, diesen Übelstand zu beseitigen, doch sind die diesbezüglichen Einrichtungen in ihrem ganzen Aufbau so umständlich, dass ihre Wirkung in Frage gestellt wird, wozu noch die teuren Herstellungskosten kommen.
Die vorliegende Erfindung hat sich die .@.ufgabe gestellt, die Nachteile der bisher bekannten Fadenwächter mit elektrischer Kontaktbildung zu beseitigen, und diese Aufgabe wird dadurch in einfachster Weise gelöst, dass die den elektrischen Kontakt bil denden Teile eines jeden einzelnen Faden wächters oder einer Gruppe derselben in einer nach aussen abgeschlossenen Kammer untergebracht sind, wobei jede Kammer orts fest oder zusammen mit dem Fadenwächter beweglich sein kann.
Die Zeichnung zeigt durch die Fig. 1 bis 16 vier Ausführungsbeispiele der zur Lö sung der gestellten Aufgabe dienenden Ein richtung, und zwar in der Anwendung auf wagrecht oder annähernd wagrecht neben einander angeordneten Fadenwächternadeln. obgleich sich die Aufgabelösung auch bei anders angeordneten Fadenwächtern anwen den lässt.
Fig. '1 zeigt eine Gruppe von dicht neben einander angeordneten Fadenwächtern, durch welche die Fäden einer wagrechten Spulen reihe des Zettelgatters hindurch zur Zettel maschine geführt werden. Jeder Faden- wrächter 1 (Fig. 3) besitzt an seinem obern Ende die übliche Schlaufe zur Aufnahme des Fadens, an seinem untern Teil ist er zwei mal rechtwinklig gebogen. Der wagrechte Teil dieser Biegung dient zur Führung in der zylindrischen Bohrung einer Metallplatte 2.
Um den Drahthebel in diese Bohrung hin einbringen zu können, ist dieselbe fest an den äussern Rand der Metallplatte heran gelegt und nach dem Rande zu kurz auf geschlitzt.. Der Schlitz wird aber nach dem Einlegen des Fadenwächters durch einen me tallisch federnden Ring 3 wieder staubdicht geschlossen. 4 und 5 sind durch die ganze Gruppe der Fadenwächter hindurchgehende Kontaktstangen aus Metall, wovon die Kon taktstange 5 stromschlüssig mit der Metall- platte 2 ist, während die Kontaktstange 4 durch eine Büchse 6 aus nicht leitendem Material von der Metallplatte isoliert 'ist.
Ebenfalls ist das Gehäuse 7, welches mit der Platte 2 zusammen die Kammer für die Aufnahme des Fadenwächterendes bildet, aus nicht leitendem Material hergestellt., Der Körper selbst -wird durch die beiden Kontaktstangen 4 und 5 getragen und durch den aus der Metallplatte 2 hervorspringenden Flansch der Büchse 6, in der richtigen Ent fernung von dem Nachbarkörper gehalten. Die ganze Gruppe wird an beiden Enden durch Gewindemuttern an dem Rahmen des Zettelgatters befestigt.
Hierbei wird die un tere Kontaktstange 5 mit der zur Zettel maschine gehenden Stromführung 8 strom schliessend verbunden. Die Kontaktstange 4 steht mit dem Rahmen des Zettelgatters in metallischer Verbindung, so dass hierdurch der, zweite Stromleiter gebildet wird.
Der Arbeitsvorgang ist ohne weiteres aus den Fig.2 und 4 ersichtlich. Solange der Faden nicht gebrochen oder die zu ihm ge hörende Spule nicht abgelaufen ist, wird der Fadenwächter 1 in der gehobenen Stel lung gegen eine Glasstange 9 (Fig. 2) an liegend gehalten.
Bei Fadenbruch oder ab laufender Spule fällt der Fadenwächter da gegen in die in Fig. 4 punktiert gezeichnete Lage, wobei dann das untere Ende des Fa denwächters gegen die Kontaktstange 4 an schlägt, den Stromkreis schliesst, wodurch die Abstellvorrichtung der Zettelmaschine sofort betätigt wird.
Es kommt beim praktischen Zetteln wie derholt vor, dass man das Zettelgatter nicht mit der vollen Spulenzahl, sondern nur mit einem mehr oder weniger grossen Teil seiner gesamten Spindelzahl arbeiten lässt und in solchen Fällen die Fadenwächter der nicht arbeitenden Spindeln des Zettelgatters. durch eine Sperrvorrichtung dauernd in Arbeits stellung gehalten werden müssen, damit keine ungewollte Abstellung der Zettelmaschine er folgt.
Zu diesem Zweck ist in dem Ausfüh rungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 an der einen Seite des die Fadenwächter-Einrich- tung tragenden Rahmens 10 bezw. an dem die Kontaktstangen 4 und 5 tragenden Hal ter 11 eine verschiebbare Stange 12 einstell bar gelagert bezw. durch eine Klemm schraube 13 in der jeweils gewünschten Lage, die der Anzahl der ausser Betrieb zu setzen den Fadenwächter entspricht, gehalten. An Stelle dieser Stangen kann man natürlich auch sonstige Feststelleinrichtungen an bringen; sie können in ihrer Ausführungs form verschieden sein, ohne dass sie aus dem Rahmen des Erfindungsgedankens treten.
Man kann die einzelnen Kontaktkammern 7 für jede Fadenwäehtergruppe zu einer ge- irneinsamen Kammer vereinigen, wie dies zum Beispiel die Fig. 5 und 6 zeigen. Es ist hier 1 der Fadenwächter in Ge stalt eines einzelnen, zweiarmigen Hebels, welcher in seinem Drehpunkt zwei Zäpfchen besitzt, die in den Bohrungen einer strom führenden, aus einzelnen Abschnitten 5, 5a, 5 b usw. zusammengesetzten Platte drehbar gelagert sind. Das Gehäuse 7' ist aus nicht leitendem Baustoff hergestellt und um schliesst die Kontaktstange 4, wobei 7' mit 5, 5a, 5b usw. staubdicht verbunden ist.
Die beiden Fig. 5 und 6 zeigen den Fa denwächter in der Arbeitsstellung. In Fig. 6 ist ausserdem gestrichelt die ausgerückte Stel lung des Fadenwächters 1 dargestellt, wobei der untere Hebelarm mit der Kontaktstange 4 in stromschlüssiger Verbindung steht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 sind im Gegensatz zu der Aus fiihrung nach den Fig. 1 bis -6 zunächst als Fadenwächter' .. einfache-- Fällnadeln 1 ge wählt, welche an ihrem obern Ende die Fa.- denleitöse besitzen, an ihrem untern -Ende jedoch gerade durchgehend sind.
Die beiden Kontaktstangen können hier dadurch gebildet werden, dass man den die gemeinsame Kammer abschliessenden und die Nadeln 1 führenden Deckel 4 aus Metall nimmt, während man in dem Hohlraum ent weder eine durchgehende zweite Kontakt schiene anordnet oder an deren Stelle eine Quecksilberfüllung 5 hineingiesst, welche den Vorteil hat, dass Brandstellen am Kontakt zwischen Nadel und Leiter 5 unbedingt ver mieden werden.
Die obere Kontaktschiene 4 ist mit dem metallischen Rahmen des Zettelgatters strom schlüssig verbunden, die untere Kontaktstelle 5, gleichgültig, ob sie aus einer durchgehen den Metallstange oder aus einem Quecksilber bad besteht, ist am Ende der Kammer 7 durch die Schraube 14 mit den Stromleitern 8, welche zur Zettelmaschine führen, eben falls stromschlüssig verbunden.
Um übrigens eine Oxydbildung an der Oberfläche des Quecksilberbades, sowie ein Verdunsten des Quecksilbers durch den wenn <B>,</B> i.ue ,h winzigen Zwischenraum zwischen Fa- denwächterführung und Fadenwächter zu verhindern, kann man das Quecksilber durch eine Ölschicht von der in der Kammer be- findliehen Luft isolieren.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 9 und 10 entspricht in bezug auf die Kammer und deren Anordnung genau dem Ausfüh rungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8, nur ist hier der Fadenwächter zweiteilig, und zwar besteht er aus den eigentlichen. Fallnadeln und einem Winkelhebel 15, welcher an dem obern Ende die Fadenleitöse trägt und am untern Ende, welches winklig gebogen ist, zum Tragen der Nadel 1 ausgebildet ist.
Diese Einrichtung hat gegenüber derjenigen nach den Fig. 7 und 8 für feine Garne mit geringer Arbeitsspannung den Vorteil, dass der Faden nicht das ganze Gewicht der Fa- denwächternadel 1 zu tragen hat, vielmehr kann man die Stellung des Winkelhebels 15 so vorsehen, dass er nur ein ganz geringes Übergewicht, soweit solches zum pünkt lichen Abstellen bei Fadenbruch oder ab gelaufener Spule erforderlich ist. aufzu weisen braucht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 11 bis 13 ist jeder Fadenwächter 7 mit einem die Kammer 7 bildenden Körper aus nicht leitendem Baustoff, wie zum Beispiel Bakelit, Trolit, Hartgummi oder dergleichen versehen, welcher mit zwei metallischen Zap fen 16 und 17 in je zwei Armen<B>18,</B> 24 ge lagert ist. Die Arme 18 und 24 sind auf ,je einer stromleitenden Stange 20, --)l angeord net. Die Zapfen 16, 1.7 eines jeden Körpers ragen in das Innere der Kammer 7 hin ein, und in dieser ist ein lose gleitbarer Kontaktkörper oder ein Quecksilbertropfen 23 angeordnet.
In der Arbeitsstellung der Fadenwächter nach den Fig. 12 und 13 ist in den beiden Zapfen 16 und 17 der Stromfluss unterbrochen. beisst der Faden oder läuft er ab, dann kippt der Fadenwächter gemäss Fig. Il nach abwärts, und der Kontaktkörper 23 gleitet in der Kammer infolge seines Gewichtes ebenfalls abwärts gegen die Zapfen 16. 17 und verbin- det diese stromleitend.
Die Fig. 14 bis 16 zeigen eine andere art der Einrichtung nach den Fig. 11 bis 1:3. Bei derselben sind die beiden Kontaktstangen 20 und 21 übereinander angeordnet. Die La mellen 24, 24a usw. sind mit der Kontakt stange 21 stromschlüssig verbunden, chlgegen stehen dieselben mit der Kontaktstange nicht in stromschlüssiger Verbindung. indem ihre Bohrung an dieser Stell < : wesentlich grösser ist als der Durchmesser von 20.
Pas selbe gilt von den Lamellen 18, 18a. 18b usw.; denn sie stehen mit 20 in stromsehlüs- siger Verbindung, sind aber von 21 durch grössere Bohrung isoliert. Der Abstand der Lamellen wird durch Isolierbuehsen 26 ge sichert. Die Lamellen 2,4 und 18 tragen in ihrer Mitte fest und unverdrehbar stehende Metallzäpfchen 17. Diese Metallzäpfehen be sitzen auf jeder Seite einen Flansch, der zwischen Lamelle und Kontaktkammer 7 den erforderlichen Zwischenraum gewährleistet.
Die die Kammer 7 bildenden Körper be stehen aus nicht leitendem Baustoff, und sie schwingen auf den Zäpfchen. Jeder dersel ben trägt wie in den Fig. 11 bis 13 einen Fadenwächter 1.
In den Fig. 15 und 116 sind die Faden wächter in der Arbeitsstellung dargestellt, in Fig.14 dagegen in der ausgerückten Stellung nach erfolgtem Fadenbruch. Hier liegt Stromschluss vor, indem der Queck silbertropfen<B>23</B> die stromschlüssige Verbin dung mit den beiden Zapfen 17, den La mellen 24 und 18 und den Kontaktstangen 20 und 21 herbeigeführt hat.
Man kann aber die Einrichtung nach den Fig. 11 bis 16 auch noch mit einer Faden bruch-Signaleinrichtung vereinigen, wie dies bei den Fig. 14 und 15 gezeigt ist, indem am untern Ende des die Kammer 7 bilden den Körpers eine leuchtende, farbige, zum Beispiel rote Linse 25 aus Glas oder ähn lichem Baustoff angeordnet wird. wie sie als selbstleuchtende, rote Schlusszeichen bei Fahrrädern angewendet werden. Solange sich der Fadenwächter 1 in der Arbeitsstellung befindet, ist der Leuchtkörper 25 nicht zu sehen.
Sobald jedoch der Fadenwächter 1 bei Fadenbruch in die ausgerückte Stellung (Fig.14) fällt, macht er sich durch den Leuchtkörper 25 dem Auge der die Zettel maschine bedienenden Person sofort erkenn bar. Man kann infolgedessen bei dieser Ein richtung eine elektrische Signalgebung mit Glühlampen oder elektrisch ausgelöstem, mechanischem Signalzeichen entbehren und trotzdem sofort die Lage des gerissenen Fa dens im Zettelgatter erkennen.