Verfahren zur fortlaufenden Herstellung von geschmolzenen Itzalhalien. Die Herstellung von geschmolzenen Ätz- alkalien geschieht heute vorwiegend bekannt lich in der Weise, dass in grossen Kesseln aus Gusseisen besonders ausgewählter Zu sammensetzung die Erhitzung der vorkonzen-. trierten Laugen so weit getrieben wird, dass eine Schmelze von der gewünschten Ätz alkalilconzentration entsteht, welche dann, nach einer gewissen Pause zur Klärung der Schmelze, ausgelöffelt wird, sei es in Blech trommeln zur Herstellung von Blöcken, sei es in Schalen zur Herstellung von Platten oder Brocken und dergleichen.
Hierbei wer den die Kessel, aussen wegen der hohen Über hitzung, innen durch das Ätzalkali ange griffen, da zur Beseitigung von unerwünsch ten Verfärbungen und Verunreinigungen Temperaturen von Rotglut. erforderlich sind. Man hat auch schon vorgeschlagen, die zu entwässernden Ätzalkalien ein System von eisernen Retorten unter Einhaltung dünner Schichthöhen durchfliessen zu lassen, wobei für die Schmelzen verschiedenen Wasser gehaltes besondere Temperaturgebiete einzu halten sind und die Befreiung der Schmelze vom letzten Prozent Wasser bei Rotglut vor genommen wird.
Bei der vorliegenden Erfindung sieht man von der unterbrochenen Arbeitsweise, wie von dem Retortenverfahren ab und setzt an deren Stelle die Erschmelzung auf dem Wege der fortlaufenden Verdampfung des Wassers auf einer in Bewegung gehaltenen Unterlage, indem gemäss dem Verfahren die konzentrierten Ätzalkalilaugen in ein Dreh , rohr eingeführt werden, dessen Aussenseite in dem Masse beheizt wird, dass fertige Schmelzen vom gewünschten Gehalt an Ätz- alkali aus dem Rohr austreten. während das Wasser auf der in Bewegung gehaltenen Rohrwandung fortlaufend verdampft.
Unter diesen Umständen findet eine viel vorteil haftere Wärmeübertragung als bisher statt, so dass es, wie Versuche gezeigt haben, ge- lingt, in viel kürzerer Zeit hei wesentlich niedrigerer Temperatur und mit wesentlich geringerem Brennstoffaufwand die Schmelze zu erzeugen.
Bei gegebener Führung der Heizgase hat man es in der Hand, durch Regelung der einlaufenden Laugenmenge gegebener Konzentration (zweckmässig wer den die Laugen auf die übliche Stärke von etwa<B>50%</B> eingestellt in das Drehrohr ein geführt) eine Ätzalkalischmelze der ge wünschten Konzentration, völlig oder nahezu entwässert, fortlaufend aus dem Drehrohr geschmolzen austreten zii lassen und unmit telbar in Trommeln oder auf Schalen zu för dern. Das Drehrohr kann auch gegebenen falls durch elektrische Heizung auf die er forderliche Temperatur gebracht werden.
Um eine rein weisse Ware zu erhalten, verwendet man zweckmässig für das Heiz rohr oder mindestens für die Heizrohraus- hleidung Silber als Werkstoff, da dieses von dem Schmelzgut nicht angegriffen wird. Doch können auch andere Werkstoffe, die bei der Schmelztemperatur der . Äizallzalicn praktisch von diesen nicht angegriffen wer den, Verwendung finden. Auch weniger edle ,Metalle können Verwendung finden, wenn es bei der Verwendung der Ätzalkalien auf klei nen Gehalt an Schwermetalloxyden oder auf die Farbe des Erzeugnisses oder einen be schränkten Angriff des Rohres nicht beson ders ankommt.
In jedem Falle ist für Fern haltung von Sauerstoff Sorge zu tragen, was sowohl bei der Arbeitsweise unter Überdruck des beim Verdampfen erzeugten Wasser dampfes erreichbar ist, wie bei Anwündung von Unterdruck zur Abführung des Wasser dampfes.
Zweckmässig werden die abziehenden Brühendämpfe wegen ihres hohen '#Värm,#- gehaltes in irgend einer an sich bekannten Weise wärmetechnisch verwertet, beispiels-. weise zur Vorwärmung der einlaufenden Lauge oder nach Kompression zur Arbeits leistung.
<I>Beispiel:</I> Zur Entwässerung dient ein Silberrohr, welches als Drehrohr geneigt verlegt ist und,. unmittelbar von den Heizgasen bespült Am kälteren Ende lässt man eine beispiels weise elektrolytisch gewonnene, vorkonzen- trierte Ä.tznatronlauge von 480 bis<B>500</B> gr NaOH pro kg einlaufen, während man. a111 heissen Ende eine Feuergastemperatur auf recht erhält, welche die aus dem Drehrohr auslaufende Schmelze auf eine Temperatur von 320 bis 340' bringt.
Stellt man bei einer auf<B>1.00</B> vorgewärmten Speiselauge von 500 gr NaOH pro kg bei einem Rohr mit a Quadratmeter Heizfläche die einlaufende Menge Lauge auf a. X 62,5 kg pro Stunde ein, so erhält man ein völlig entwässertes, geschmolzenes Ätznatron. Der abziehende Wasserdampf wird dem Vorwärme, für die Speiselauge zugeführt.
Die beispielsweise genannte Leistung von 62,5 kg 50%iger Natronlauge pro Stunde und Quadratmeter Heizfläche bedeutet be reits das Fünffache der Normalleistung beim Einschmelzen in Gusseisenkesseln, wobei die genannte Leistung (62,5 kg) noch nicht die Höchstleistung bedeutet.
Das neue Verfahren bietet insbesondere auch in bezug auf die betriebstechnische Seite eine Vereinfachung, da- durch den Fort fall der von Hand oder durch Pumpen zu bewerkstelligenden Entleerung des Schmelz kessels weitestgehende Mechanisierung er reicht wird.