Verfahren und Einrichtung zur .Ausschaltung elektrischer Stromkreise. In den bekannten Schaltern mit Löschung durch Öl, Wasser oder andere ruhende Flüs sigkeiten bildet sich um die sieh voneinander entfernenden Stromschlussstücke eine Gas- oder Dampfblase, in der der Lichtbogen weiter brennt. Diese Blase hat aber eine geringe Wärme leitfähigkeit und daher ein schlechtes Kühl vermögen, so dass die Löschung nicht schnell genug erfolgt; je länger . der Bogen aber steht, um so mehr Arbeit wird in Wärme verwandelt, um so schwieriger wird auch die Löschung.
Man hat in Ölschaltern auch sogenannte Löschkammern verwendet, bei denen durch den Überdruck im Innern und die Saug wirkung beim Durchgang des beweglichen Stromschlussstückes durch eine enge Öffnung Ölströmungen hervorgerufen werden, welche die Gasblase verkleinern und damit die Löschwirkung erhöhen.
Das Ausschaltverfahren nach der Erfin dung kennzeichnet sich dadurch, dass die Löschung des Lichtbogens durch einen Flüs- sigkeits- oder Dampfstrahl erfolgt, der in den brennenden Lichtbogen gerichtet wird. In der Zeichnung ist ein Beispiel einer Ausführungsform der Einrichtung zur Aus übung des Verfahrens schematisch darge stellt. Die Abbildung gibt einen Längsschnitt durch den Hauptteil des Schalters unter Ver nachlässigung aller für das Verständnis un wesentlichen Teile, wie Hauptkontakte, Vor richtungen zur Überwachung bezw. selbst tätigen gonstanthaltung des Wasserspiegels <B>USW.</B>
In dem Gefäss c aus Isolierstoff, welches die Vorratskammer bildet, ist die Lösch- flüssigkeit a enthalten, ferner eine enge Schaltkammer d aus Isolierstoff oder aus Metall mit Auskleidung mit Isolierstoff. Im Innern der Schaltkammer befinden sich die feststehenden Stromschlussstücke f, das untere Ende des beweglichen Stromschlussstückes e und die Flüssigkeit b. Letztere ist bei dem gezeichneten Beispiel mit der Löschflüssig- keit a identisch, da die Löcher in dem untern Teil der Schaltkammer d eine Verbindung herstellen.
Es sei angenommen, dass die Flüs sigkeit a-b Wasser sei.
An - dem Deckel h des Vorratsgefässes sind mehrere Saugrohre i befestigt, die tief in das Wasser der äussern Kammer c tau chen und deren obere Enden sich über dem Rand der Schaltkammer etwa bündig mit seiner Innenkante befinden. Wenn bei der Ausschaltung der bewegliche Stromschluss- teil e nach oben geht, so bildet sich in der Schaltkammer ein Lichtbogen, der nach oben gezogen wird. Es verdampft Wasser in der Schaltkammer und schiesst als Dampfstrahl nach oben aus der Kammer heraus.
Dieser Strahl saugt nach Art eines Injektors aus den Rohren i Wasser an und reisst es mit, so dass es in den Lichtbogen seiner Länge nach gespritzt wird und auf die obere Elek trode, nämlich das untere Ende des Stabes e prallt, wodurch eine intensive Kühlung er reicht wird.
Über dem Vorratsgefäss c und seinem Deckel h ist eine Isolierlaube k angebracht, welche Lichtbogen und Dampfstrahl umgibt. In ihr kann das Kondenswasser sich nieder schlagen und durch die Löcher im Deckel h. wieder in das Vorratsgefäss zurückfliessen. Zur Ergänzung des Wasservorrats wird durch den Trichter 1, etwa mittelst einer isolierten Kelle, Wasser nachgefüllt.
Am Ende seines Hubes tritt der Stab e durch ein enges Loch in der Haube k nach oben und aus dieser heraus, und zwei federnd an der Haube k angebrachte Isolierkörper ni, In' schnappen zusammen und verschliessen das Loch. Mit dem Erlöschen des Licht bogens hört auch der Dampfstrahl aus der Schaltkammer und die Saugwirkung in den Rohren i auf, es wird kein Wasser mehr eingespritzt. Der Stab e bewegt sich in seine gestrichelt gezeichnete Endlage oberhalb der Haube<I>k</I> und der Stücke<I>m, m',</I> so dass man von aussen die vollzogene Unterbrechung er kennen kann.
Bei der Erfindung wird also der Licht bogen der Einwirkung des Löschstrahles aus gesetzt. Die erste Löschflüssigkeit b, unter der die Trennung der Schaltstücke vor sich gehen kann, und die zweite a, aus der der Löschstrahl besteht, sind nicht notwendig identisch. Man kann zum Beispiel unter Öl unterbrechen, den Bogen in Luft ziehen (auch etwa Stickstoff) und dort mit einem Wasser strahl auslöschen.
Das beschriebene Verfahren hat den Vor teil, dass die kühlenden Teile der Lösch- flüssigkeit in das Innere des Lichtbogens geschleudert werden, wo sie .die intensive Wirkung haben. Bilden sich Dampf- oder Gasteile, so werden sie vom nachfolgenden Strahl teils fortgeblasen, teils kondensiert und mitgerissen.
Die Löschflüssigkeiten sollen zweckmässig unbrennbar sein; man verwendet also in erster Linie fliessendes Wasser. Dieses hat gegenüber der Löschung in ruhendem Wasser den grossen Vorteil, dass nach der Unter brechung der Wasserstrahl abgestellt werden kann, so dass keine leitende Verbindung durch das Wasser mehr bestehen bleibt.
Eine Einrichtung zur Ausübung des Ver fahrens könnte auch aus einem Schalter be stehen, in dem der Stromkreis in Luft, Öl oder Wasser unterbrochen und gleichzeitig eine Druckwasserdüse zur Einspritzung in den in Luft brennenden Lichtbogen geöffnet wird. Nach Auslöschung wird die Düse wieder geschlossen.
Statt - eine unter Druck stehende Düse zu verwenden und im Augenblick des Be darfes züi öffnen, kann man auch aus einer offenen Düse die Flüssigkeit ansaugen, in dem man den Schalter mit einer Pumpe, etwa einem Injektor, verbindet. Das hat den Vorteil, dass man von einer Wasserleitung unabhängig wird und mit einem Vorratsgefäss auskommt, aus dem man die Löschflüssigkeit entnimmt und in das unter Umständen das Kondensat zurückfliesst. Bei Anwendung in Hochspannungsanlagen ist hierin ein erheb licher Vorteil zu erblicken.
Eine weitere Vereinfachung wäre dadurch möglich, dass man den Schalter selbst als Pumpe benutzt, indem die Unterbrechung in einer engen Schaltkammer unter einer Flüs sigkeit b erfolgt, so dass sich beim Heraus ziehen des beweglichen Stromschlussstückes ein Dampf- oder Gasstrahl entwickelt, der an den Enden von Saugrohren vorbeistreicht, aus ihnen Löschflüssigkeit a ansaugt und nach Art eines Injektors in den Lichtbogen drückt. Es ist dabei möglich, aber nicht not wendig, dass die Flüssigkeit b in der Schalt kammer, welche den Strahl zum Ansaugen hergibt und die Vorratsflüssigkeit a für die Saugrohre identisch sind. Zweckmässig wird man die gleiche Flüssigkeit, z. B.
Wasser, verwenden und die Schaltkammer mit dem Vorratsgefäss kommunizieren lassen.
Die Wirkung wird dann noch verbessert, wenn das Vorratsgefäss keine weiteren Öff nungen besitzt, so dass durch den Rückstoss der Dampfentwicklung in der Schaltkammer das Wasser in den Saugrohren unter einen gewissen Druck gesetzt und damit die In jektorsaugwirkung erleichtert wird.
Eine Einrichtung dieser Art ist zum Bei spiel in der in der Zeichnung dargestellten Weise ausgebildet, nur dass die Löcher im Deckel h fehlen.
Der Wasser- und Dampfstrahl könnte eine gewisse Leitfähigkeit besitzen, die einen geringen -Reststrom zulässt. Dieser ist in an sich bekannter Weise zu unterdrücken, z. B. durch eine Bewegung aus dem Strahl her aus, d. h. Einschaltung nicht leitender, langer Luftstrecken, oder, wie anhand der Zeichnung beschrieben, durch Herausziehen des beweg lichen Stromschlussstückes aus dem Isolier- gefäss, in den der Strahl arbeitet, insbeson dere aus einer engen Öffnung, durch Ver schliessen dieser Öffnung mittelst isolierender Körper, welche über das Loch federn usw.
Die ganze geschilderte Einrichtung ist natürlich nur für den eigentlichen Ausschalt kontakt (Abbrennkontakt) notwendig; der für den dauernden Stromdurchfluss und für grössere Stromstärken bestimmte Eauptkon- takt, der sich später schliesst und früher öffnet, wird zweckmässig als gewöhnlicher Luftschalter ausgebildet.