CH136857A - Kunststeinpflästerung. - Google Patents

Kunststeinpflästerung.

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CH136857A
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Description


      Kanststeinpflästerang.       Die vorliegende Erfindung betrifft einen  neuen     Pflastersteinbelag    für Strassen, Höfe,  Plätze, Fusssteige und ähnliche dem Verkehr  dienende Anlagen. Derselbe ist ähnlich wie  die gewöhnlichen     Steinpflästerungen    aus  einzelnen, normalerweise auf ein Sandbett  verlegten Steinen zusammengesetzt.  



  Diese Steine bestehen aus Kunststein  material,     vorzugsweise    aus     Zementbeton-          oder        Klinkermaterial.    Solches Material steht  bekanntlich dem sonst zur     Pflästerung    ver  wendeten     Naturgestein    bezüglich seiner Fe  stigkeitseigenschaften erheblich nach und ist  daher :

  dem Verschleiss unter den Anforde  rungen des Strassenverkehrs in weit höherem  Masse     ausgesetzt    als dieses.     Erfahrungs-          gemäss    beginnt .die Zerstörung der Pflaster  steine unter der Einwirkung konzentrierter  Verkehrslasten mit Kantenabpressung in  folge von Überschreitung der Zug- und  Scherfestigkeit an den Kanten. Diesem  Übelstand wird gemäss der Erfindung durch  eine besondere Gestaltung der- Pflastersteine  in ihrem obern Teil abgeholfen.

      Die Steine weisen nämlich längs ihrer  Kopf     flächenberandung    eine flach verlaufende       Abkantung    oder eine leichte     Bombierung    der  Kopffläche auf und haben ausserdem eine  Meile     Abschrägung    ihrer Seitenflächen.

    Durch die flache obere     Abschrägung    oder       Bombierung    wird die äusserste Lage der  Radlasten :genügend weit von den Steinrän  dern weg     nach    innen verlegt, um eine über  mässige Beanspruchung der äussern Stein  kante zu verhüten und durch die steile Ab  schrägung wird     zwischen    je zwei benachbar  ten Steinen ein freier keilförmiger Raum  geschaffen, der zum Zwecke     ider    gegen  seitigen Verspannung und Lagesicherung  der     Steine    mit     Riesel-    oder körnigem Sand  material oder einem andern     Fugenverschluss-          toff        gefüllt    werden kann.

    



  Es ist allerdings bereits vorgeschlagen  worden, Kunstpflastersteine mit einer unter  etwa 45   verlaufenden     Abs.chrägung    der       obern        Kanten    herzustellen. Diese Ausfüh  rung bietet aber nicht die Vorteile des Er  findungsgegenstandes, denn die Absehrä-           gung    von 45   ist einerseits zu steil, um eine  genügende Entlastung :der     Kanten    herbeizu  führen, anderseits müsste sie .aber wesentlich  steiler verlaufen, wenn eine wirksame     Ver-          keilung    und Verspannung der Steine durch  .die in den Fugen sitzenden Sandkörner er  reicht werden sollte.  



  Die beim Erfindungsgegenstand anfäng  lich vorhandene     Kopfflächenkombierung     der Steine wird nun allerdings durch den  Verkehr allmählich so abgeschliffen werden,  dass     späterhin,die    Fernhaltung der Radlasten  von .den Steinkanten nicht mehr im anfäng  lichen Masse gesichert ist.

   Eine sich hieraus  ergebende Vermehrung der Kantenabpres  sungen ist aber trotzdem nicht zu befürch  ten, da die Materialfestigkeit bei Zement  betonsteinen     inzwischen    zugenommen hat  und der     Fugenfüllstoff,    begünstigt durch  die Volumenverringerung     :des        Steinmaterials     bei Temperaturabfall oder Schwinden, im  mer tiefer in :die Keilfugen eingedrungen ist,  so dass     normalerweise    nach und nach .eine  verstärkte     Verspannung,der    Steindecke resul  tiert.

   Dementsprechend sind in den Steinen  nach längerer     Belagsliegedauer    normaler  weise ständige     Druckvorspannungen    vorhan  den, welche auf die vom Verkehr an :den  Steinkanten erzeugten Zug- und     Scherspan-          nungen    ermässigend wirken.  



  In einer besonderen Ausführungsform  des     Erfindungsgegenstandes    wird die Belags  oberfläche     n.a,ch        fertiger    Verlegung der  Steine und Ausfüllung der Fugen mit     Rie-          sel-    und     'Sandmaterial    mit Teer oder Asphalt  oder einem ähnlichen     bituminösen    Material  behandelt und darauf mit Feinsand ab  gedeckt. Hierdurch werden die an der Ober  fläche befindlichen Poren des Betons, res  pektiv des     Kunststeinmaterials    .geschlossen.

    Weiterhin     wind    dadurch der     Fugenfüllstoff     zu einem bituminösen Mörtel verkittet und  demzufolge staubfrei und dauerhaft gemacht.  Die     Tränkung    des     Fugenfüllstoffes    mit  einem     bituminösen    Material kann anderseits  auch vor dem     Einbringen    in !die Fugen er  folgen. In diesem Falle wird der Füllstoff  vor dem Einbau nach dem sogenannten    Mischverfahren aufbereitet und in bereits  getränktem Zustand eingebaut. Die bitu  minöse     Oberflächenbehandlung    kann in die  sem Fall unterbleiben.  



  Der     Hauptzweck    der Erfindung ist die  :Schaffung eines Belages, der bei gleicher       Widerstandsfähigkeit    gegenüber den Anfor  derungen des Verkehrs in. :der Herstellung  billiger und in     ider    Unterhaltung nicht teurer  zu stehen kommt, als die bekannten     N.atur-          steinpf        lästerungen.     



  Ein weiteres Ziel der Erfindung ist, die       Pflastersteinherstellung    durch     Verwendung     eines für ,die Herstellung im Grossen geeigne  ten     Kunststeinerzeuggnisses    in grösserem Um  fang zu ermöglichen, als es bei Naturgestein  der Fall ist, bei dem     geeigneter    Rohstoff  nicht überall und häufig nur in beschränkter  Menge vorhanden ist.  



  Die bezweckte Verminderung :der Her  stellungskosten ist nun bei der vorliegenden       Erfindung    ,dadurch gesichert,     @dass    die       Pflastersteinbeschaffung    beträchtlich billiger  als bei den     Natursteinpflästerungen    zustehen  kommt, sofern das     :Steinmaterial    im Gross  betrieb und unter Benützung stets     wieder          verwenddbarer    Schalformen hergestellt wird,  und dass der Sandverbrauch zufolge .der  grösseren Regelmässigkeit im Steinformat we  sentlich geringer ausfällt.

   Eine weitere Ver  minderung .der Baukosten ist dadurch ge  sichert,     dass    sich das Verlegen der     iSteine    in  folge ihrer grösseren Regelmässigkeit ein  facher gestaltet, und dass der     Belagseinbau     dementsprechend rascher bewerkstelligt wer  den kann.

   Anderseits werden aber auch die  erwähnten Unterhaltskosten des neuen Be  lages infolge der vorstehend beschriebenen  besonderen Ausbildung der     Kanten    und Fu  gen nicht wesentlich höher     ausfallen,    als die  Unterhaltskosten der bereits bekannten     Na-          tursteinpflästerungen    und :demzufolge auch  unterhalb der Grenze bleiben, für welche  eine     wirtschaftliche    Überlegenheit nicht  mehr besteht.  



  In der Zeichnung     ist    eine     beispielsweise          Ausführungsform.    des     Pflastersteinbelages     gemäss der Erfindung veranschaulicht.           Fig.    1 zeigt ein     Teilstück    eines solchen  Belages in einem     Querschnitt    parallel zur  Strassenachse, dessen Lage mit der Richtung  9-9 in     Fig.    2 übereinstimmt;       Fig.    2 zeigt dasselbe     Belagsstück    in der  Draufsicht, und       Fig.    3 den     Querschnitt    eines Steines die  ses Belages in einem etwas grösseren Mass  stab.  



  Die Pflastersteine 1 des Belages nach       Fig.    1, 2 und 3 weisen ;gegenüber ihrer     pris-          matisehen        Hauptumrissform    2     (Fig.    3),  welche im vorliegenden speziellen Fall einem  rechtwinkligen     Parallelepipedon    entspricht,  eine Verjüngung 3 .auf. Diese ist durch die       schwach    geneigte     Kantenabschrägung    4 und  durch die steile     Absehrägung    5 gebildet und  verläuft rings um die Kopffläche.

   Infolge  der     Abschrägungen    5, welche im vorliegen  den Falle nicht bis zu den Bodenkanten der  Pflastersteine reichen, entstehen im obern  Teil der Stossfugen des Pflasterbelages die  Keilnuten 6,     idie    mit     Riesel-    oder körnigem  Sandmaterial .ausgefüllt sind. Die Pflaster  steine 1 sitzen auf einer :die     Planie    7 be  deckenden, verhältnismässig dünnen Sand  lage 8 auf     (Fig.    1) und sind in der veran  schaulichten     Belügsausführungsform    zur Er  zielung eines guten Verbandes versetzt ver  legt.     (Fig.    2).

   Dies bedingt .die Anordnung  von Anfängersteinen,     welche    gegenüber den  Normalsteinen     anderthalbfache    oder ,aber nur  halbe Länge     .aufweisen.    Diese Anordnung  ist im allgemeinen jedoch nur dann an  gezeigt, wenn die     @Strasse    ,geradlinig oder  nahezu geradlinig verläuft. Liegt dagegen  eine     Strassenkrümmung    von kleinerem Halb  messer als etwa 200 Meter vor, so werden  die Steine     zweckmässigerweise    in     hiezu    kon  zentrischen Ringen verlegt, welche je nach  dem Grad der Strassenkrümmung in Radial  richtung eine Breite von einem oder mehre  ren     Pflastersteinen    aufweisen.

   Im ersteren  Falle, das heisst bei einer Ringbreite von nur  einem Stein, ist die Verwendung von An  fängersteinen ausgeschlossen. Im letzteren  Falle, das heisst bei einer Ringbreite von  mehreren Steinen, muss jeder einzelne Ring    für sich mit Anfängersteinen abgeschlossen  werden, so dass zwar innerhalb der Ringe  eine versetzte Verlegung der Steine vorliegt,  jeder Ring jedoch in Strassenlängsrichtung  durch eine durchlaufende Stossfuge vom. an  schliessenden Ring getrennt     ist.    Als seit  licher Abschluss der Pflasterung kann wie  bei den     Natursteinpfästerungen    je eine       Bundsteinreihe    .angeordnet werden, welche  mit ihrem Fuss etwas tiefer in die     Planie    ein  greift.

   Das Gewicht der Pflastersteine ist       normalerweise    so gehalten,     @dass    sie nach  leicht von einem Arbeiter gehandhabt wer  den können.  



  Die für die     Belagserstellung    erforder  lichen Arbeiten setzen sich beispielsweise       etwa    aus     folgenden    Massnahmen     in.    folgen  der Reihenfolge zusammen:       Erstellung    der     Planie    7. - Verlegung der  Pflastersteine 1 .auf ein die     Planie    bedecken  des Sandbett 8, welches     ;gleichzeitig    mit den  Steinen     aufgebracht    wird. - Leichtes Be  streuen     ider    fertig verlegten Steindecke mit       Riesel-    oder körnigem Sandmaterial und Ein  schwemmen oder Einwischen :

  desselben in  die Fugen 6. - Oberflächenbehandlung des  Belages mit einer Asphaltemulsion und Ab  deckung derselben mit Feinsand, sowie leich  tes     Abwalzen    des Belages.  



  Hierauf kann der     Pflastersteinbelag        den=     Verkehr übergeben werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Kunststeinpflästerung, dadurch gekenn zeichnet, da.ss die Pflastersteine von prisma tischer Hauptumrissform längs ihrer obern Kanten sowohl eine flach verlaufende Ab schrägung oder Bombierung der Kopffläche, als .auch eine steile Abschrägung der Seiten flächen aufweisen. UNTERANSPRüCHE 1. Kunststeinpflästerung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschrägung der .Seitenflächen nicht bis zu den Bodenkanten der Pflastersteine reicht.
    2. Kunststeinpflästerung nach Patentan spruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflastersteine aus Zementbeton- oder Klinkermaterial hergestellt sind.
    3. Kunststeinpflästerung nach Patentan spruch, id.aidurch gekennzeichnet, dass die durch :die steilen Abschrägungen zwischen den einzelnen Steinen gebildeten Keil- nuten mit Riesel- oder körnigem Sand- materia1 ausgefüllt sind.
    4. Kunststeinpflästerung nach Patentan spruch und Unteranspruch 3, dadurch ge kennzeichnet, üass as in den Keilnuten sitzende Riesel- oder Sandmaterial mit einem bituminösen Stoff getränkt ist.
CH136857D 1928-10-29 1928-10-29 Kunststeinpflästerung. CH136857A (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2901109A1 (de) * 1979-01-12 1980-07-17 Dyckerhoff & Widmann Ag Pflasterstein-verlegeeinheit und verfahren zu deren herstellung
AT387051B (de) * 1982-07-22 1988-11-25 Dyckerhoff & Widmann Ag Pflasterstein aus beton oder anderen abbindefaehigen massen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2901109A1 (de) * 1979-01-12 1980-07-17 Dyckerhoff & Widmann Ag Pflasterstein-verlegeeinheit und verfahren zu deren herstellung
AT387051B (de) * 1982-07-22 1988-11-25 Dyckerhoff & Widmann Ag Pflasterstein aus beton oder anderen abbindefaehigen massen

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