Elektromagnetisehes ]Relais mit zwei Ankern. Gegenstand der Erfindung ist ein elektro magnetisches Relais mit einer oder mehreren Wicklungen und zwei Ankern, welche auf gemeinsame Kontaktfedersätze einwirken.
Die bekannten Relais dieser Art arbeiten in der Weise, dass bei schwächerer Erregung nur der eine Anker zum Anzug gebracht wird, bei stärkerer Erregung dagegen beide Anker gleichzeitig in ihre Anzugslage ge langen. Es werden infolgedessen bei Anzug des auf stärkere Erregung ansprechenden Ankers auch die von dem andern Anker gesteuerten Kontakte mit beeinflusst, was die Schaltung unsicher gestaltet beziehungs weise falsche Schaltvorgänge bewirkt.
Die Erfindung bezweckt, diese uner wünschte Kontaktbeeinflussung des einen Ankers bei Beeinflussung beider Anker zu vermeiden, was erfindungsgemäss durch eine derartige Ausbildung der Kontaktfedern oder Anker erreicht wird, dass der eine der beiden Anker nur dann eine wirksame Be- tätigung der von ihm gesteuerten Kontakte herbeiführt, wenn er vor dem Ansprechen des andern Ankers angezogen wird, bei gleich zeitigem Anzug beider Anker dagegen diese Kontakte nicht betätigt.
Die Erfindung ist an einem Relais als Ausführungsbeispiel. beschrieben, welches in der Zeichnung in der Abb. 1 in Seitenansicht dargestellt ist und infolge der besondern An ordnung seiner Anker zu den magnetischen Kreisen des Relais ein Ansprechen jedes Ankers für sich allein und beider gemeinsam gestattet.
Abb. 2 bis 4 zeigen das Relais von vorn gesehen in vergrössertem Massstabe, und zwar in der Abb. 2 im Ruhezustande und in den Abb. 3 bis 4 in zwei verschiedenen Schalt stellungen.
Auf dem Flacheisenkern 1 des Relais sind zwei Wicklungen 2 und 3 angeordnet, die durch eine Scheibe 4 aus magnetischem Material voneinander getrennt werden. Diese Scheibe bildet das Polstück für den einen Anker 5 und gleichzeitig das Joch für den andern Anker 6. Der Anker 5 ist an dem hintern Ende des Kernes 1 drehbar gelagert und trägt an seinem freien Ende einen ab gebogenen Ansatz 7 aus nicht magnetischem Material. Der andere Anker 6 ist an seinem obern Teil mit Isolierrollen 8 versehen, ver mittelst deren er in seiner angezogenen Lage auf die untern Kontaktfedern 9 und 10 der äussern Kontaktfedersätze des Relais ein wirkt, wodurch deren Kontakte geschlossen werden.
Der Ansatz 7 des andern Ankers 5 trägt ein Isolierstück 11, das bei seiner Be einflussung einen Druck auf die nach unten abgebogenen Ansätze 12 der beiden äussern und der dazwischen angeordneten Kontakt federsätze ausüben kann, während der Anker 6 nur die äussern Kontaktfedersätze beeinflusst.
Da sich alle Ansätze 12 an den obern Federn der Kontaktfedersätze befinden, so wird bei Druck des Ankers 5 auf die Ansätze der Abstand dieser Federn von den gegenüber liegenden Federn vergrössert, was bei den mittlern Kontaktsätzen eine Öffnung der Kontakte 14, 15 zur Folge hat Je nach der Anordnung der Ansätze, ob an der obern oder an der untern Feder eines Kontaktsatzes, kann zum Beispiel auch eine Schliessung der mittlern Kontaktfedersätze durch den Anker 5 erzielt werden.
Die verschiedene Wirkungsweise der beiden Anker auf die Kontaktfedersätze soll nun näher beschrieben werden. Fliesst zum Bei spiel ein Strom durch die Wicklung 3, so wird ein wirksames, magnetisches Feld für den Anker 6 erzeugt, welches diesen an die Polfläche des Kernes l Heranzieht, wodurch die normal geöffneten Kontakte 9 und 10 geschlossen werden (Abb. 3).
Wird nun zum Beispiel nach Abschaltung der Wicklung 3 die andere Wicklung 2 eingeschaltet, so legt sich der Anker 5 gegen das Polstück 4 und drückt dadurch sein Isolierstück 11 gegen die Ansätze 12 sämtlicher Kontaktfedersätze, was eine Öffnung der Kontakte 14 und 15 der mittlern Federsätze zu Folge hat, während die äussern Kontaktfedern 9 und 10 geöffnet bleiben (Abb. 4), da sich der Abstand zwischen den beiden Federn infolge des vom Anker auf die obern Federn ausgeübten Druckes vergrössert.
Werden jedoch beide Anker durch ent sprechende Erregung der einen oder beider Wicklungen gleichzeitig zum Anzug gebracht, so kann eine Schliessung der Kontakte 9 und 10<B>-</B>durch den Anker 6 nicht erfolgen, da der Anker 5 bereits auf die Ansätze 12 der obern Kontaktfedern einwirkt, bevor die Isolierrollen 8 des andern Ankers 6 die Ge genfedern in Berührung damit gebracht haben. Die Wirkung des Ankers 6 auf die Kontakt federsätze hat daher praktisch keine Wir kung auf die Steuerung der Kontakte 9 und 10. Dieselbe Wirkung tritt auch ein, wenn der Anker 5 zuerst angezogen würde und hierauf erst der Anzug des Ankers 6 erfolgt.
Die obern Federn der äussern Kontaktsätze sind alsdann durch den Anker 5 bereits so weit von ihren Gegenfedern entfernt worden, dass letztere bei ihrer Verstellung durch die Isolierrollen 8 des Ankers 6 nicht mehr in Berührung mit den Gegenkontakten gelangen können. Es kann daher nur eine Schliessung der Kontakte 9 und 10 erfolgen, wenn der Anker 6 zuerst angezogen wird. Wie aus der beschriebenen Wirkungsweise ersichtlich, gestattet diese Ausbildung des Ankers und der Kontaktfedersätze, welche bei jedem Zwei ankerrelais verwendet werden kann, die sonst beim gleichzeitigen Anzug beider Anker be wirkte Kontaktbeeinflussung des einen Ankers in einfachster Weise zu verhindern.
Die An ordnung kann natürlich auch so getroffen werden, dass der Anker 5 nur auf bestimmte der vom andern Anker 6 gesteuerten Kon- taktfedersätze einwirkt. In diesem Falle wird an den nicht zu beeinflussenden Kontakt sätzen der Ansatz 12 fortgelassen. Die An sätze 12 können an dem Anker selbst vor gesehen werden, doch dürfte ihre Anbringung an den Kontaktfedern die einfachere Lösung sein.