Anordnung zur Speisung von Schlupffrequenz führenden Erregerwicklungen, insbesondere im Ständer von Kommutatorhintermaschinen. Bei Asynchronmaschinen, in deren Sekun därstromkreis zwecks Drehzahlregelung eine Kommutatorhintermaschine eingeschaltet ist, die im Ständer mit Schlupffrequenz erregt wird, kann die Erregerwicklung der Kommu tatorhintermaschine oder einer mit dieser in Kaskade geschalteten, ebenfalls ständererreg ten Kommutatormaschine von zwei um 90 gegeneinander verschobenen Schlupfspan nungen gespeist werden, von denen die eine den induktiven, die zweite den Ohmschen Spannungsabfall in der Erregerwicklung auf hebt. Die erstere Spannung wächst proportio nal dem Quadrate der Schlüpfung an, die zweite proportional der Schlüpfung, da auch die Stärke des Erregerstromes sich proportio nal der Schlüpfung ändert.
Für die Erzeugung dieser beiden Spannungen kann man ver schiedene Anordnungen verwenden. Eine be kannte Anordnung ist die, dass die Erreger wicklung in Hintereinanderschaltung von einem an die Schleifringe der asynchronen Vorder maschine angeschlossenen Transformator und von einem vom Netz gespeisten Frequenz- wandler gespeist wird. Der Transformator liefert dabei die induktive, der Frequenz- wandler die Ohmsche Spannung.
Nach einem andern Vorschlag wird der mit Schlupffrequenz gespeiste Transformator durch einen eigen erregten Phasenschieber ersetzt, der mit einer der Schlupffrequenz proportionalen Drehzahl angetrieben wird und der daher eine mit dem Quadrate der Schlüpfung anwachsende kapazitive Gegenspannung entwickelt, die den induktiven Spannungsabfall in der Er regerwicklung aufhebt. Statt des eigenerregten Phasenschiebers kann man aber auch eine Kommutatormaschine verwenden, die einer seits mit einer der Schlupffrequenz proportio nalen Drehzahl läuft und in der anderseits mittelst einer Fremdspannung ein proportional der Schlüpfung anwachsendes Erregerfeld er- zeugt wird.
Dieses Erregerfeld induziert in einer Wicklung der Kommutatormaschine, die in den Stromkreis der oben genannten Er regerwicklung an der Kommutatorhinterma schine eingeschaltet ist, eine mit dem Qua drate der Schlüpfung anwachsende Spannung. Eine weitere vorgschlagene Anordnung ist in dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Eingehende Untersuchungen haben gezeigt, dass die geschilderte Art der Speisung von Schlupffrequenz führenden Erregerwicklungen noch erhebliche Nachteile besitzt. Der Ohmsche Spannungsabfall in der Erregerwicklung ist nämlich in den meisten Fällen sehr klein; er liegt zum Beispiel in der Grössenordnung von wenigen Hundertstel des induktiven Span nungsabfalles. Infolgedessen ist auch die den Ohmschen Spannungsabfall deckende einge führte Spannung, die in ihrer Grösse zwecks Änderung der Stärke des Erregerfeldes ge regelt werden muss, ebenfalls nur sehr klein, so dass sich eine einwandfreie Regelung zum Beispiel mittelst eines Stufentransformators nicht durchführen lässt, da die Spannung pro Regelstufe des Transformators viel zu gross ist.
Dieser Nachteil der schlechten Regulier fähigkeit der Spannung zur Überwindung des Ohmschen Abfalles in der Erregerwicklung wird gemäss der Erfindung dadurch vermie den, dass in den Stromkreis der Erregerwick lung Ohmsche Widerstände eingeschaltet sind, so dass der gesamte Ohmsche Spannungsab fall auf ein Vielfaches erhöht ist und man eine entsprechend grössere Regelspannung er hält. An sich ist es bereits bekannt, in den Erregerstromkreis einer ständererregten Kom mutatorhintermaschine Ohmsche Widerstände einzuschalten. Diese Ohmschen Widerstände dienen aber dazu, den Ohmschen Spannungs abfall derart zu vergrössern, dass demgegen über im gesamten Regelbereich der induk tive Spannungsabfall in den Hintergrund tritt, so dass man die Erregerwicklung nur von einer einzigen Spannungsquelle aus zu speisen braucht.
Demgegenüber können im vorliegen den Fall die Ohmschen Widerstände weitaus geringer sein, da der induktive Spannungs- abfall durch eine zweite Spannung ständig aufgehoben ist. Die Ohmschen Widerstände können bei der Anordnung nach der Erfin dung selbstverständlich auch durch äquiva lente Mittel, wie mit konstanter Drehzahl laufende Reihenschlusskommutatormotoren, er setzt sein. Die Ohmschen Widerstände können auch regelbar sein, so dass man mit ihnen die Regelung des Erregerstromes durchführen kann und der speisende Frequenzwandler un mittelbar oder über einen nicht regelbaren Transformator an die Netzspannung ange schlossen ist. Ebenso können die regelbaren Widerstände in Kombination mit andern Regelorganen benutzt werden.
In der Zeichnung ist die neue Anordnung an einem Beispiel veranschaulicht. 1 ist eine Asynchronmaschine. Zur Regelung ihrer Dreh zahl ist in den Sekundärstromkreis die Kom mutatorhintermaschine 2 eingeschaltet, die mit dem Asynchronmotor 3 oder mit der Maschine 1 gekuppelt ist und mit etwa kon stanter Drehzahl läuft. Die Kommutatorhinter maschine besitzt im Ständer eine Kompen sationswicklung 4 und eine Erregerwicklung 5. Diese wird vom Netz über den Regeltrans formator 6 und über den mit einer Kompen sationswicklung 12 ausgerüsteten Frequenz- wandler 7 gespeist.
Die Spannung zur Deckung des Omschen Spannungsabfalles in der Er regerwicklung 5 wird vom Transformator 6 beziehungsweise vom Netz über den Frequenz- wandler 7 der Wicklung 5 zugeführt. Zur Erzeugung einer Spannung, die den induk tiven Spannungsabfall in der Erregerwick lung 5 aufhebt, ist in deren Stromkreis ein Stromtransformator 8 eingeschaltet, dessen Sekundärspannung über einen gewöhnlichen Frequenzwandler ohne Kompensationswick lung (9) der Sekundärwicklung des Trans formators 6 zugeführt ist, so dass diese Sekundärwicklung die Schleifringe des Fre- quenzwandlers 7 mit zwei Spannungen speist, die (zum Beispiel infolge passender Einstel lung der Bürsten am Frequenzwandler 9)
gegeneinander um<B>900</B> verschoben sind und von denen die vom Stromtransformator 8 er zeugte Spannung ihre Stärke einerseits pro- portional dem Erregerstrom in der Wicklung 5, anderseits proportional der Schlüpfung ändert, so dass sie sich ohne weiteres zur selbsttätigen Aufhebung des induktiven Spannungsabfalles im Stromkreis der Erregerwicklung 5 eignet. Die Eigenspannung des Transformators 6, die den Ohmschen Spannungsabfall deckt, wird durch Einstellung der Gleitkontakte 10 an der Sekundärwicklung dieses Transformators geregelt. Um nun die Grösse dieser vom Trans formator 6 durch Induktion erzeugten Span nung auf einen gut regelbaren Wert zu bringen, sind in den Stromkreis der Erreger wicklung 5 noch Ohmsche Widerstände 11 eingeschaltet.