Die Erfindung bezieht sich auf ein diskontinuierliches Verfahren zum Bügelfreiausrüsten von native Zellulosefasern enthaltenden Textilien, indem man in erster Stufe das Textil gut mit einer wässrigen Flotte, die ein härtbares knitterfrei machendes Mittel enthält und deren pH-Wert zwischen<B>1</B> und 4,5 liegt, behandelt, massfixiert und in einer zweiten Stufe das knitterfreimachende Mittel auf dem Textilgut härtet Nassfixierungsverfahren, in denen ein knitterechtmachen des Mittel in einem nassen und gequollenen Fasersystem un löslich gemacht oder fixiert wird, ohne dass eine Vernetzung stattfindet, sind bekannt. In früher beschriebenen Verfahren, in denen ein knitterechtmachendes Mittel, wie z.
B. eine ein Harz bildende N-Methylolverbindung, bei einem sauren pH- Wert auf ein Zellulosefasern enthaltendes Textilgut aufge bracht und darauf durch Dämpfen bei hohen Temperaturen. beispielsweise über<B>100' C</B> nassfixiert wurde, wurde er kannt, dass das Dämpfen kurz sein muss, vorzugsweise weniger als zwei Minuten. Es wurde gefunden, dass längere Dämpf-Zeiten geringere Glätte und Knittererholung ergeben. Wenn bisher die Nassfixierung in der Gegenwart von Dampf durchgeführt wurde, wurde- deshalb das Textilgut nach einem kurzen Dämpfen abgeschreckt.
Wenn im besonderen ein solches Verfahren kontinuierlich angewendet wurde, wurde es bisher als wesentlich angenommen, das Textilgut sofort nach dem Durchführen durch die Dampfzone zu kühlen und bevorzugt ebenso die anwesende Säure zu neutralisieren oder zu entfernen und das Gut zu trocknen, bevor es auf einer Rolle aufgewickelt wurde. In typischen Fällen musste dann ein solches Textilgut in ein wässriges Bad geführt wer den, um einen latenten Katalysator für eine Schlusswärme- behandlung aufzubringen, die der Kleiderherstellung aus diesem Material vorausgehen oder nachfolgen konnte.
Ein neueres bekanntes Nassfixierungsverfahren (FR- Patentanmeldung 2 028 086) ermöglicht das wirkungsvolle Aufbringen des knitterechtmachenden Mittels, ohne dass ein Abschrecken, Neutralisieren oder getrenntes Trocknen des Textilgutes zwischen der Dampfbehandlung und dem Aufwickeln auf eine Rolle notwendig ist.
In diesem Nass- fixierungsverfahren wird das Textilgut zuerst mit einer wäss- rigen Lösung imprägniert, die mindestens ein wasserlösliches, härtbares knitterechtmachendes Mittel mit reaktiven Methyl- olgruppen enthält, wobei auf dem Textilgut etwa 3"/; knitter echtmachendes Mittel, bezogen auf das Trockengewicht des Textilgutes, abgelagert werden.
Das imprägnierte Textil material wird dann mit einem Feuchtigkeitsgehalt von wenigstens 20c,(' in eine Behandlungszone eingeführt, die eine Dampfatmosphäre mit einer Temperatur von<B>100</B> bis 140' C enthält, in dieser Zone etwa auf die Dampftemperatur erhitzt, dann zu einer Rolle aufgewickelt und die Rolle bis zu zwei Stunden lang in der Zone belassen, um das knitterecht machende Mittel auf dem Textilgut in einer Menge von 3 bis 10%, bezogen auf das Trockengewicht des Textilgutes, zu fixieren. Danach wird das Material abgekühlt und getrocknet.
Nach Imprägnieren mit einer wässrigen Lösung eines latenten Aushärtungskatlysators und anschliessendem Trocknen (un terhalb der den Katalysator aktivierenden Temperatur) kann man dann mit dem Material ein Kleidungsstück herstellen und dieses bei einer Temperatur bügeln, die zu einer Aktivierung des Katalysators und damit zur Aushärtung des knitterfrei machenden Mittel" und zur Vernetzung der Cellulosefasern führt. womit ein bügelfreies Kleidungsstück mit beständigen Bügelfalten erhalten wird.
Auch in diesem bekannten Nassfixierungsverfahren wird also das Dämpfen zum Zwecke der Nassfixierung bei Tempe raturen über<B>100' C,</B> bis zu 140'<B>C,</B> durchgeführt.
Ein ähnliches bekanntes Nassfixierungsverfahren be schreibt auch die US-PS 3 138 802. Nach dieser werden Stoffe mit einem Vorkondensat eines Harzes imprägniert, das fähig ist, Zellulose zu vernetzen. Die imprägnierten Stoffe werden kontinuierlich oder diskontinuierlich während etwa<B>5</B> bis<B>15</B> Minuten gesättigtem Dampf von etwa<B>100'<I>C</I></B> ausgesetzt. Stattdessen kann man die imprägnierten Stoffe auch teilweise trocknen, auf einen Kunststoffzylinder auf wickeln, in eine Polyäthylenfolie einpacken und darin dicht einschliessen und dann während 24 Stunden bei<B>37' C</B> auf bewahren, um das Nassfixieren des Kunstharzes zu bewirken.
Diese Variante vermeidet die sonst üblichen hohen Nassfixie- rungstemperaturen von 100' C oder mehr; sie ist jedoch sehr zeitraubend, umständlich und arbeitsintensiv, und zudem können bei einer Nassfixierungstemperatur von nur 37o C keine optimalen Eigenschaften des Endproduktes (nach dem Härten des knitterfreimachenden Mittels auf dem Stoff) er wartet werden.
Es wurde nun aber gefunden, dass man in einem Verfahren der eingangs angegebenen Art verbesserte Eigenschaften des Endproduktes, insbesondere bessere Knittererholung und höhere Glätte, überraschenderweise tatsächlich erzielen kann, wenn man die Nassfixierung bei Temperaturen zwi schen<B>50</B> und<B>80' C</B> durchführt, unter der Voraussetzung aller dings, dass das Textilgut vor dein Imprägnieren praktisch wachsfrei gemacht wird und dass das Textilgut unmittelbar nach der Nassfixierung, bevor es trocknet, unter 45' C ab gekühlt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist daher dadurch ge kennzeichnet. dass man die Nassfixierung an gebeuchten Textilien zwischen<B>50</B> und<B>80"</B> C durchführt und das Textil gut unmittelbar nach der Nassfixierung unter 45' C abkühlt.
Vorzugsweise kann man die gebeuchten Textilien mit einer wässrigen Lösung eines Kunstharzvorkondensates im prägnieren und dann in eine Behandlungszone einführen, in welche Dampf eingeleitet wird und in welcher die Tempera tur zwischen<B>50</B> und<B>80' C</B> gehalten wird. Die relative Feuchtigkeit in der Zone kann zwischen etwa<B>85</B> und<B>100%</B> gehalten werden. Das imprägnierte Textilgut kann zweck- mässig mit solcher Geschwindigkeit durch diese warme At mosphäre geführt werden, dass es darin eine Verweilzeit zwischen zwei Sekunden Lind zwei Minuten hat.
Jedenfalls sollte das Textilgut die Nassfixierungstemperatur, d. h. min destens<B>50' C,</B> erreichen, ohne unnötig viel flüchtige Sub stanzen zu verlieren, und es kann dann zweckmässig zu einer Rolle aufgewickelt und weiter während bis zu 2 Stunden in der Zone belassen werden. Dabei sollte das Textilgut vor zugsweise nicht auf einen Feuchtigkeitsgehalt unter 20% getrocknet werden.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren kann schliesslich, nach dem Härten des knitterfreimachenden Mittels, ein Pro dukt erhalten werden, dass, wie schon erwähnt, eine bessere Knittererholung und höhere Glätte besitzt als die nach der FR-Patentanmeldung 2 028 086 oder US-PS 3 138 802 er hältlichen Produkte, in denen das Kunstharzvorkondensat anfänglich bei höherer Temperatur fixiert worden war. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass bei der Fixierungs temperatur von 100' C oder mehr das Vorkondensat, z. B.
Melamin, zwar praktisch vollständig in der Faser fixiert wird, jedoch bei einem hohen Formaldehydverlust, was schliesslich zu einer nur mässigen Glätte und Knitteierholung des End produktes führt, während in dem erfindungsgemässen Ver fahren, bei einer Nassfixierungstemperatur von #,orzugs%%#ci"e <B>50-65' C,</B> die Fixierung weniger vollständig sein, jedoch zu einem höheren Verhältnis von Formaldehyd zu Melamin führen kann.
Oberraschenderweise ist dabei für die Nass- fixierung im erfindungsgemässen Verfahren trotz der niedri gen Temperaturen keine längere Behandlungszeit als in der FR-Patentanmeldung 2<B>028 086</B> erforderlich. wenn man das Textilmaterial vor dem Imprägnieren wie angegeben praktisch wachsfrei macht. Neben den schon angeführten bekannten Verfahren sind auch noch andere zweistufige Verfahren zur Verbesserung der Knittererholung von zelluloschaltigem Textilgut bekannt, die jedoch mit dem erfindungsgemässen Verfahren insofern wenig zu tun haben, als jeweils in erster Stufe nicht nur eine Nassfixierung des knitterechtmachenden Mittels im Textilgut, sondern eine zumindest teilweise Vernetzung desselben be wirkt wird.
So beschreibt die CH-PS 424 703 ein Verfahren, bei dem in erster Stufe ein Gewebe mit einer wässrigen Lösung eines die Zellulose quellenden Salzes und eine" die Zellulose ver- netzenden Mittels imprägniert wird. Das imprägnierte<B>Ge-</B> webe wird einer Temperatur von<B>60</B> bis 140' C ausgesetzt, um das knitterfrei machende Mittel zu härten. Nachher wird das Gewebe gewaschen und getrocknet und mit einer zweiten Lösung imprägniert, die ein anderes Zellulose vernetzendes Mittel enthält. Darauf wird es bei Temperaturen über<B><I>130' C,</I></B> im allgemeinen zwischen 140 und<B>170' C,</B> getrocknet, uni das <I>zweite</I> Mittel zu härten. Einer oder beiden wässrigen Lösungen wird ein geeigneter Katalysator beigegeben.
Hier wird also die erste Stufe unter Bedingungen durchgeführt, bei denen das Gewebe trocknet und das Harz trocken gehärtet wird, während anfänglich das Gewebe noch gequollen ist. Das Verfahren kann zwar zu einer verbesserten Nassknitterer- holung führen, doch fuhren die Bedingungen, unter denen das Gewebe getrocknet und das Harz gehärtet wird, zu einer Rückwanderung des Harzes zur Oberfläche der Fasern, wodurch diese hart und spröde werden.
Im Gegensatz hierzu wird im erfindungsgemässen Ver fahren in erster Stufe das Harz nur in gleichmässiger Ver teilung in den Zellulosefasern fixiert, während diese ge quollen sind; die Zellulose wird nicht vernetzt. Das Härten in der zweiten Stufe und damit die Erzeugung der Knitterfreiheit kann dann erfolgen, nachdem aus dein Textilgut ein Klei dungsstück hergestellt worden ist.
Auch die CH-PS 470 524 beschreibt ein Verfahren, in welchem in erster Stufe ein <B>Gewebe</B> mit einer wässrigen Lösung eines Vernetzungsmittels imprägniert, darin bei einer Temperatur, die unterhalb<B>1<I>00'</I></B> C liegen kann, auf einen Feuchtigkeitsgehalt entsprechend (lern der Umgebungsatmo sphäre getrocknet und anschliessend durch Zugabe von Schwe felsäure teilweise vernetzt wird. Danach wird die Schwefel säure ausgewaschen, das Gewebe neutralisiert und getrocknet. Schliesslich wird ein weiterer saurer Katalysator zugegeben, das Gewebe wieder getrocknet und endlich durch Erhitzen auf 145-150' C während fünf Minuten gehärtet.
Auch hier wird also das knitterfreimachende Mittel nicht im Textilgut nassfixiert, sondern unmittelbar nach dem Imprägnieren min destens teilweise gehärtet und vernetzt.
Reaktionstemperaturen unter 100 C zum Aushärten und Vernetzen, also nicht zum lediglich Nassfixieren, von knitter freimachenden Mitteln in Zellulosefasern enthaltenden Textilien sind auch aus der US-PS 3 177 093 und aus der CH-PS 479 757 bekannt. Die in diesen Patentschriften ange gebenen Verfahrensbedingungen sind natürlich insgesamt für ein Nassfixierungsverfahren nicht brauchbar, bei dein die voll ständige Auspolymerisierung des knitterfreimachenden <B>9</B> Mittels und die Vernetzung der Cellulose vermieden werden sollen.
Gemäss der US-PS 3 177 093 wird ein Textilmaterial mit einer Imprägnierlösung behandelt, die ein knitterfreimachen des Mittel und einen latenten Katalysator enthält. Das knit terfreimachende Mittel muss einzyklisches Harnstoffharz sein, und der Katalysator muss ein Zinksalz sein. Das imprä gnierte Material wird nass in einer Dampfatmosphäre bei einer Temperatur zwischen<B>27</B> und 120' C ausgehärtet. Dank der Gegenwart des Zinksalzkatalysators wird das zyklische Harnstoffharz bei den angegebenen Temperaturen voll- ständig auspolymerisiert, eine blosse Nassfixierung ist nicht vorgesehen und bei den angegebenen Bedingungen auch nicht möglich.
Demgegenüber wird im Verfahren der vorlie genden Erfindung in der Stufe, in welcher das knitterfrei machende Mittel (Kunstharzvorkondensat) im Textilgut un löslich gemacht wird, kein Metallsalzkatalysator verwendet. Das Textilgut mit dem nassfixierten knitterfreimachenden Mittel, das noch nicht vollständig auspolymerisiert ist und die Zellulose noch nicht vernetzt hat, kann lange Zeit aufbewahrt und später zu einem Kleidungsstück verarbeitet werden, dann durch Bügeln knitterfrei gemacht werden kann. Das ist natürlich mit dem Produkt des Verfahrens der US-PS <B>3 177 093</B> nicht möglich, weil in diesem Produkt das knitter freimachende Mittel schon vollständig ausgehärtet ist, so dass in einem daraus hergestellten Kleidungsstück kaum mehr Bügelfalten angebracht werden können.
Gemäss der CH-PS 479 757 wird ein leinenhaltiges Textil gut zuerst mit einer Alkalilauge von merzerisierender Stärke imprägniert, die überschüssige Alkalilauge entfernt und dann das Textilgut gewünschtenfalls getrocknet. Anschliessend wird das merzerisierte Material mit einer Lösung eines Aminoplastbildners, die einen Härtungskatalysator enthält, imprägniert und dann auf einen Feuchtigkeitsgehalt von <B>3</B> bis<B>11</B> '.,( getrocknet. Nach dem Trocknen wird das Material bei einer Temperatur bis zu<B><I>50'</I></B> C unter solchen Bedingungen gelagert, dass es keine weitere Feuchtigkeit verliert, und zwar so lang, bis das Textilmaterial und das Harz miteinander reagiert haben.
Als Katalysator kann man in diesem Verfah ren bevorzugt eine Mischung starker oder mittelstarker Säuren, die bis<B>1<I>30' C</I></B> nicht flüchtig sind, mit einem latent sauren Katalysator verwenden. Demgegenüber ist im erfin- dungsgemässen Verfahren während der Nassfixierung, die bei<B>50</B> bis<B>80'</B> C vorzugsweise ebenfalls ohne wesentlichen Feuchtigkeitsverlust, jedoch ausgehend von einem Feuchtig keitsgehalt von 20 bis 40%, durchgeführt werden kann, kein Katalysator vorhanden, der das knitterfreimachende Mittel vollständig aushärten und mit dem Textilgut reagieren lassen würde.
Das knitterfreimachende Mittel wird nur im Textilgut unlöslich gemacht -, das Textilgut wird nicht vernetzt, so dass es nach der Nassfixierung aufbewahrt und später zu einem Kleidungsstück verarbeitet werden kann, welches dann bei einer Temperatur gebügelt werden kann, die ausreicht, um die Aushärtung Lind Vernetzung zu bewirken, womit das Kleidungsstück formbeständig und knitterfrei wird. Mit dem Produkt der CH-PS 479 757 ist das natürlich nicht möglich, da in diesem Produkt das Aminoplastharz schon mit dem Textilmaterial reagiert hat.
Nachfolgend werden Beispiele des erfindungsgemässen Verfahrens ausführlicher beschrieben und anhand der Zeich nung erläuter. Ohne besondere Angaben werden alle Mengen Lind Anteile auf das Gewicht bezogen. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Einrichtung im Schnitt, die zur Durchführung des Nassfixierungsverfahrens bei reduzierten Temperaturen dient, Fig. 22 graphisch den Einfluss der Temperatur des Nass- fixierungsverfahrens auf die Büglefaltenbeständigkeit und die Festigkeit verschiedener Gewebesysteme.
Die Durchführung des vorliegenden Verfahrens umfasst die Verwendung eines anfänglich wasserlöslichen, härtbaren, knitterfreiniachenden Mittels, das reaktive Methylolgruppen besitzt oder eine Kombination solcher knitterfreimachenden Mittel, welche einerseits innerhalb der Zellulosefaser polymeri sieren, #Nährend sie iiass und gequollen ist, so dass das auf diese Weise gebildete polymerische Material innerhalb der Fasern fixiert wird, Lind die anderseits nachfolgend die Zellu lose vernetzen. wenn sie unter geeigneten Bedingungen in der Gegenwart eines geeigneten Katalysators einer Wärmebehand lung unterworfen werden.
Wenn das Knitterfreimachende Mittel hoch methyloliert ist (z. B. ein durch Kondensieren von einem Mol Melamin oder alkylsubstituiertem Melamin mit 4-6 Mol Formaldehyd erhaltenes Vorkondensat, kann genügend Formaldehyd innerhalb des polymerischen Materials fixiert bleiben, das in der Zellulosefaser abgelagert ist, um in der nachfolgenden Hochtemperaturbehandlung ein genügendes Vernetzen zu bewirken, entweder durch Vernetzen mittels des Polymers selbst oder durch Freisetzen von Formaldehyd, welches dann seinerseits als Vernetzer wirken kann.
In Fällen, wo ein einziges Vorkondensat als Polymer- Bildner Lind Vernetzungsmittel ungenügend ist, ist es jedoch notwendig, eine Kombination von Mitteln zu verwenden, von denen wenigstens eines vorwiegend ein Polymer-Bildner ist, während ein anderes hauptsächlich ein Vernetzungsmittel ist, Bifunktionelle Vernetzungsmittel bilden innerhalb der Faser nicht sofort Polymere und bringen dadurch. wenn sie allein verwendet werden, nicht die mit der Nassfixierung verbundenen Vorteile.
Wenn sie jedoch in Verbindung mit einem Polymer-Bildner unter geeigneten Bedingungen ver wendet werden, kann das Vernetzungspotential des nass- fixierten Gewebes durch die Anwesenheit eines Vernetzungs mittels gesteigert werden, mit nachfolgender Verbesserung der Glätte und der Knittererholung des vollständig behandel ten Gewebes. Polymer-Bildner Die verwendbaren Polymer-Bildner umfassen besonders die leicht härtbaren Vorkondensate, die anfänglich weitge hend wasserlöslich sind und die durch Kondensation von Formaldehyd mit Melamin oder einem niedrigen alkylsubsti tuierten Melamin, einem Harnstoff oder einem Phenol. wie z. B. Resorcinol, erhalten werden.
Das resultierende, Methylol enthaltende Vorkondensat kann durch Reaktion mit einem niedrigen Alkanol, wie z. B. Methanol oder Butanol, weiter verflüchtigbar gemacht werden. Diese Vorkondensate können aus einer wässrigen Lösung auf das Zellulosematerial gebracht werden und darin nassfixiert oder unlöslich gemacht werden, wie beispielsweise von Getchell in der US-Patentschrift Nr.
<B><I>3 138</I> 802</B> beschrieben ist. Durch Kondensieren von mit niedrigem Alkyl substituiertem Melamin und Formaldehyd erhaltene Triazine sind Beispiele solcher Vorkondensate.
Die heutigen bevorzugten polymerbildenden, knitter freimachenden Mittel umfassen die Melamin-Formaldehyd- und die Phenol-Formaldehyd-Vorkondensate, obwohl andere N-Methylol enthaltende, polymerbildende Verbindungen, wie Harnstoff-Formaldehyd-Vorkondensate, auch verwendet werden können.
Gute Resultate werden beispielsweise erhalten, wenn Vorkondensate verwundet werden, die durch Kondensieren eines Mols Melamin oder alkylsubstituierten Melamin mit '- bis 6 Mol Formaldehyd erhalten werden, indem z. B. Di-, Tri-, Tetra, Penta- oder Hexamethylolmelamin verwendet wird. Vorkondensate mit einem Formaldehyd/Melamin- Verhältnis von wenigstens 4:1 werden gewöhnlich bevorzugt. Solche Produkte sind gute Polymer-Bildner, welche sofort in das Material nassfixiert werden können. Nachfolgend sind sie unter Hochtemperaturbehandlungsbedingungen fähig, als Formaldehydspender zu wirken, mit dem Resultat, dass das freigesetzte Formaldehyd als Vernetzungsmittel wirkt, indem es dem behandelten Material die gewünschte Bügelfaltenbe ständigkeit gibt.
Im Handel erhältliche Produkte dieser Art sind Aerotex ein alkyliertes Melamin-Formaldehyd-Vorkondensat, Aerotex M-3, ein Dimethyloxymethylhydroxymethylmelamin, Aerotex 11-225, ein Hexakis-(methoxymethyl)-melamin, und Aerotex 19, das eine weniger vollständig fraktionierte Modifikation von Aerotex P-225 ist. Diese Produkte werden in der Form von wässrigen Lösungen von der American Cyanamid Company geliefert. Ein anderes im Handel er hältliches Produkt ist ein hochmethyloliertes Melamin, das unter dem Markennamen BT 670 verkauft wird.
Vernetzungsmittel Jede Verbindung kann verwendet werden, die Vernetzun gen zwischen benachbarten Zellulosemolekülen oder zwi schen der Zellulose und dem innerhalb der Faserstrukturen abgelagerten Polymer bildet.
Geeignete Vernetzungsmittel umfassen die hochreaktiven Formaldehydkondensate und einen fünfgliedrigen zyklischen Äthylenharnstoff, der beispielsweise in der US-Patentschrift Nr. 3 177 093 beschrieben ist. Besonders geeignet sind Pro dukte wie Dihydroxydimethyloläthylenharnstoff, DHDMEU erhältlich als Permafresh 183 und in einer etwas modifizier ten und weniger reaktiven Form als Permafresh 1 13B von der Sun Chemical Company. Die ähnlich modifizierten Pro pylenharnstoffverbindungen, wie beispielsweise Fixapret PCl der Badischen Anilin und Sodafabrik, eignen sich ebenfalls.
Kondensate mit im Durchschnitt wenigstens eineinhalb Mol Formaldehyd, die als Methylolgruppen mit einem zykli schen Harnstoff verbunden sind sind geeignet, wobei Di- methylolderivate bevorzugt werden.
Andere bekannte Vernetzungsmittel sind jedoch ebenfalls geeignet, wie beispielsweise schnell reagierende Triazone, N-Methylolcarbamate oder Aldehyde selbst, wie z. B. Formal dehyd, Glutaraldehyd und Glyoxal. Noch andere Vernetzungs mittel umfassen Tris-(1-aziridinyl)-phosphinoxid, Divinyl- sulfon und Epoxyharze.
<B>Gewebe-</B> oder Fasersysteme Das beschriebene Verfahren kann für einen weiten Bereich von Fasermaterialien oder Fasersystemen in der Form von Geweben verwendet werden, welche Zellulosefa sern wie z. B. Baumwolle oder regenierte Zellulose enthalten. Das Verfahren kann beispielsweise für Faserbänder, Fasern, Garne und Fäden verwendet werden, und es ist besonders nützlich für gewobene, gestrickte und nichtgewobene Pro dukte. Es ist besonders geeignet für die Herstellung von Kleidungsstücken mit Bügelfaltenbeständigkeit, aber es bietet auch wichtige Vorteile bei der Herstellung von anderen Zellu losetextilartikeln, wenn immer gute Formbeständigkeit, Scheuerfestigkeit und Zerreissfestigkeit verlangt werden.
Darum ist das Verfahren auch geeignet für die Herstellung von Tüchern, Leintüchern, Kissenüberzügen, Bettdecken, Tufting-Baumwollteppichen, geformten Baumwollpolstern <B>USW.</B>
Das Verfahren ist nicht nur für natürliches Zellulosemate rial wie beispielsweise Baumwolle und Leinwand verwendbar, sondern auch für regenerierte Zellulose wie Viscose und Rayon mit hoher Nassdehnung. Das Verfahren ist auch für Mischun gen verwendbar, z. B. Mischungen, die 1517r, oder mehr Baum wolle oder andere Zellulosefasern enthalten, vermengt mit Polyester-, Nylon- oder Wollfasern. Entfetten Wie schon erwähnt, muss das Fasersystern oder das Gewebe entfettet werden und leicht benetzbar sein, bevor es mit der wässrigen Lösung, die das knitterfreiniachende Mittel enthält, zusammengebracht wird.
Dieses Entfetten muss aus dem Material alle natürlich vorhandenen Wachse und Öle sowie auch alle natürlichen oder synthetischen Schmiermittel entfernen. die während der Garn- oder Ge webebehandlung auf das Material aufgebracht wurden, wo durch dem knitterfreimachenden Mittel grössere Eindringtiefe in die Zellulosefaser selbst gewährt wird. Der Grad der Ent fettung hängt von der Temperatur der Nassfixierungsbehand- lungszone ab.<B>D.</B> h.<B>je</B> niedriger die Temperatur der Nass- fixierungsbehandlungszone ist, desto wachsfreici- sollte im allgemeinen das Material sein.
Die Entfettung wird erreicht, indem das Material mit einer alkalischen Losung, z. B. einer wässrigen Lösung von Natriumhydroxid oder Natriumcarhonat, in Kontakt gebracht wird. Dieser Entfettking folgt eine Spülting, um die Alkalilösung zu entfernen.
Das Material kann mit einer Alkalilösung behandelt werden, die<B>1</B> bis 10#,(-, bevorzugt <B>3</B> bis 5"/(# Natriumhvdroxid oder Natriumcarbonat bei einer Temperatur von 2(# bis<B>1</B>20'<B>C</B> bevorzugt<B>80</B> bis<B>110' C,</B> enthält, indem die Lösung im Tauchverfahren auf das Mate rial aufgebracht Lind das Material im Dampfauf die he- schriebene Temperatur aufgeheizt Lind aUfgerollt wird.
Das Material wird im aufgerollten Zustand gehalten, bis es weitge- hcnd fettfrei ist, beispielsweise von einigen Sekunden bis zu einigen Stunden. Das Material wird darin abgerollt und ge- ",pult. Die Behandlungszeit kann gekürzt \,%erden, indem das aufgerollte Material unter Druck gehalten wird<B>-.</B><I>z.</I> B. bei über einer bis zu mehreren Atmosphären.
Handelsübliche Alkalilösungen, wie sie für die Merzerisa- tion gebraucht sind geeignet,<B>je</B> nach dur angc\% andten Verfahrenstechnik und dem<B>Typ</B> der zu behandelnden Zellu- losefaser.
Bevorzugt enthält die 1\Ikillili3SUllg aLICh eine Seife, Wie beispielsgcise RizinLisölseil'e oder andere bekannte Seiten, darin eingeschlossen die nichtionogenen 1-)oly;itliL)xylicrteil Alky,Iplienole. in Mengen von<B>0,05</B> bis 0,25#,#, bevorzugt #on <B>0,1</B> bis 0,2#,#.
EntfcttLingsmittel mit organischea Lösungsmitteln können ebenfalls zur Frilfettung verwendet werden.
Nach einer solchen LnIfettung kann das Cie,###ebe gespült, neutralisiert und getrocknet werden, bevor (las knitter freimachende Mittel aufgebracht wird. Das kann nach dein Eiitfctten und vor der Nassfixierung auch gcl'arbt werden.
Allgemeines Verfahren Zum Aufbringen des knitterfreiiiizichendcii Mittels auf das Fasersystem wird eine wässrige Lösung v,er#%ciidet, die das Mittel in einer Konzentration von<B>5</B> bis<B>25c;,</B> he- vorzugt in 10-20#z(, enthält. Um eine schnelle Nassfixierung des Mittels im Gewebe in der gewünschten<B>Menge</B> zu errei chen, wird der pH -Wert der wässrigen Lösung durch 13('ig2the einer starken Säure auf einen Wert zwischen<B>1</B> und 4. vorzLigs- weise zwischen 2 und<B>3</B> eingestellt.
Salzsäure wird bevorzugt, aber andere starke Säuren, wie<I>z.</I><B>13.</B> Anici- sensäure, Essigsäure- oder Maleinsäureanhydrid oder Mi schungen der Norerwähnten Säuren, können ebenfalls ver wendet werden.
Wenn ein aktives Vernetzungsmittel verwendet wird. ist es bevorzugt in der gleichen wässrigen Lösung wie der Polymer-Bildner enthalten, um im Bad auch eine Konzentra tion des Vernetzungsmittels zwischen<B>5</B> und 251-.; zu bilden. Die besten Resultate werden erhalten, #%crin der Polymer- Bildner und das Vernetzungsmittel in der gleichen Konzen tration anwesend sind. obschon verschiedene auch erlaubt sind.
Statt das Vernetzungsmittel in das gleiche Bad wie den Polymer-Bildner zu geben, ist es ebenso möglich, (las Vernet- z(Ingsmittel aufzubringen, nachdem der Polymer-Bildner in das Material nassfixiert worden ist, beispielsweise gleichzeitig mit einem latenten Katalysator, wie<I>z.</I><B>8.</B> Zinknitrat oder Zinkchlorid, der als Katalysator für die Schlusswärmebehand- Jung verwendet wird, nachdem das den iiassfixierten Polymer- Bildner enthaltende Textilgut gespült und getrocknet worden ist.
Zusätzlich zu den vorerwähnten Harzen können die vor der Nassfixierung ursprünglich verwendete wässrige Lösung ()der die der Nassfixierung folgende latente Katalysator- Zusammensetzung oder beide andere passende Mittel ent halten. Beispielsweise können Weichmacher, wie Polyäthylen in fein zerteilter Form, Flammhemmer, Schmutzlösungs mittel, Modifizierungsmittel, Wasser- und Fleckenhemmer und ähnliche Mittel eingeschlossen werden.
Das Aufbringen der wässrigen Lösung mit dem knitter freimachenden Mittel auf das Zellulosematerial kann durch Tauchen in Bädern oder durch Sprühen oder andere bekannte Verfahren durchgeführt werden. Wässrige Bäder, die das knitterfreimachende Mittel enthalten, beispielsweise einen Polymer-Bildner und bevorzugt ein Hilfsvernetzungsmittel, sind besonders vorteilhaft.
Bezeichnenderweise werden solche Flüssigkeiten bis zu einem Anteil zwischen<B>50</B> und<B>80%</B> des Gewebetrockengewichtes aufs Gewebe gebracht, so dass ein Zusatz<B>des</B> knitterfreimachenden Mittels zwischen<B>3</B> und 25%, vorzugsweise über IO,#, auf das trockene Gewebe bezogen, erhalten wird. Das Tauchen kann bei Umgebungstemperatur durchgeführt ## erden, beispielsweise zwischen<B>10</B> und<B>30' C.</B>
Nach dem Tauchen des entfetteten Materials wird es dann innerhalb des erwähnten Temperaturbereiches und bei hoher relativer Feuchtigkeit nassfixiert. Unter Bezugnahme auf Fig. <B>1</B> wird beispielsweise ein Materialband M von übli- eher Breite und Länge. beispielsweise von<B>0,9</B> bis 1,2 m Breite und 450 bis<B>900</B> m Länge nach dem Tauchen und Auspressen, welches letztere den gewünschten Feuchtigkeits gehalt ergibt<B>(was</B> einem Wassergehalt zwischen 20 und<B>80%</B> <B>des</B> Trockengewichtes entspricht), über Walzen R in und durch eine Behandlungszone oder Klammer<B>10</B> geführt.
Dort wird das Material einer warmen, nassen Atmosphäre aus gesetzt und nach einer solchen begrenzten Aussetzung wird es auf eine Rolle<B>13</B> aufgewickelt, die auch in der gleichen, #,varinen, nassen Atmosphäre liegt, die in der Hauptbehand- lungszone vorherrscht.
Während das Band durch die Behand lungszone<B>10</B> läuft, wird es, während die Fasern nass und gequollen "ind, schnell auf die Zonentemperatur aufgeheizt, so dass das kiiitici-fi-ciiii#ichende Mittel oder Aminoplastvor- kondensat oder eine Kombination solcher Mittel wenigstens teilweise im Material nassfixiert werden; während des weiteren Verbleibens des aufgerollten Gewebes B in der Zone<B>10</B> wird die Fixierung<B>x</B> er# ollständigt.
Gesättigter oder überhitzter Dampf wird durch die Verteilleitungen <B>S</B> in die Behandlungszone<B>10</B> eingeführt, um in der Kammer eine Ainiosphäre mit einer Temperatur zwi schen<B>50</B> und<B>100' C</B> Lind einer relativen Feuchtigkeit zwi schen<B>85</B> Lind 100'(' aufi-cchtzuerhalten. Vorzugsweise hat die Behandlungs- oder Nassfixierungszone <B>10</B> eine Temperatur zwischen<B>50</B> und 6#'C und ist weitgehend mit Wasserdampf gesättigt, z.
B. bei einer relativen Feuchtigkeit von<B>95</B> bis <B>1</B> 00#,r. Das Gewebe v#ird durch diese warme, nasse Atmo sphäre mit einer solchen Geschwindigkeit geführt, dass es eine Verweilzeit zwischen zwei Sekunden und zwei Minuten hat, vorzugsweise<B>10</B> bis <B>60</B> Sekunden, vom Punkt der Einfüh rung in die Kammer bis zum Punkt, wo es auf die Rolle B aufgewickelt ## ird. Um eine gleichmässige Be <B>"</B> handlung zu bewirken.
sollen die Bedingungen an diesem Ort vorzugsweise so sein, dass<B>das</B> Cjc\#,cbematerial im wesentlichen auf die Temperatur der Nassfixierungszone aufgeheizt wird.<B>d.</B> h.
auf mindestens<B><I>50" C</I></B> bevor es auf die Rolle aufgewickelt wird, ohne unnötigen \ffcrltist an flüchtigen Stoffen, wie Formaldchyd, Lind ohne das Gewebe auf einen Feuchtigkeits gehalt von %Neiiiger als 20'z-(, zu trocknen.
Die Rolle wird bis zu einer oder zwei Stunden unter diesen Behandlungshedingungen gehalten, vorausgesetzt, dass der Verlust an flüchtigen Komponenten, einschliesslich der Feuchtigkeit, minimal gehalten wird. Man kann auch ein flexibles, weitgehend undurchlässiges Filmband, z. B. ein Polyäthylenterephthalatband von derselben Breite wie das behandelte Gewebe, von einer Rolle P in die Behandlungs zone<B>10</B> über eine Rolle T führen, das von dort mit dem Ge webe zur Rolle B zusamnienläuft, wo die beiden Bänder zu sammen übereinander aufgerollt werden. Die mechanische Anordnung muss so sein, dass innerhalb der Rolle keine Falten erzeugt werden.
In einer einfacheren Ausführung kann man Führungs- und Abdeckeinrichtungen aus Baumwolle oder einem anderen Gewebe verwenden, an die der Plastik film geklebt wird. Diese bilden eine undurchlässige Schicht um das auf der Rolle aufgewickelte Material. Wenn die mit dem feuchten und aufgeheizten Material aufgewickelte Rolle so gegen den Verlust der flüchtigen Bestandteile geschützt ist, kann sie während der angegebenen Zeit in der Behand lungszone gehalten werden.
Die Verwendungvon gesättigtem Dampf, um die Behand lungszone<B>10</B> auf der ge\",ünschten Temperatur und hohen relativen Feuchtigkeit züi halten, wird bevorzugt,<B>um zu</B> ge- wäheleisten, dass die Zellulosefasern schnell einen stark<B>ge-</B> quollenen Zustand erreichen und einen hohen Feuchtigkeits gehalt behalten.
Jedoch ist die Verwendung von überhitztern Dampf erlaubt, so lange der 1-euchtigkeitsgehalt der Behand- lungszonenatmosphäre so ist, dass die Zellulosefasern während des Aufenthaltes in der Kammer genügend ge quollen bleiben, so dass sie während dieses Stadiums des Verfahrens noch nicht vollständig knittcrecht werden.
Wenn hier erwähnt wird, während dieses Verfahrens schrittes die vollständige Knitterechtheit zu vermeiden, bedeutet dies, dass diese Behandlung unter Bedingungen durchgeführt wird, die den trockenen Knittererholungs- winkel des Fasersystems nicht so stark ändern, dass die Bügel- faltenformgebung oder eine andere bestimmte Forrngebung eines solchen Fasersysterns während der nachfolgenden Klei derherstellung verunmöglicht wird.
Nachdem die ganze Länge eines Bandes nassfixiert und aufgerollt worden ist, wird das Material nach der Entfernung aus der Kammer<B>10</B> rasch gekühlt und bevorzugt gespült und neutralisiert, und dann unter Bedingungen getrocknet, die eine vollständige Ausbildung der Knitterechtheit ver meiden. Dies kann aufverschiedene Arten durchgeführt wer- den. Beispielsweise kann die Rolle B aus der Zone<B>10</B> ent fernt und das Gewebe schnell abgehaspelt, durch kaltes Wasser geführt, neutralisiert (z.
B. in einer 2 ""igen wässri- gen Natriumcarhonatlösung), in einem Wasserbad gespült und beispielsweise bei<B>80' C</B> getrocknet \N erden.
Weil das Gewebe nach der Entfernung aus der Behand lungszone<B>10</B> einen hohen Feuchtigkeitsgehalt Lind eine hohe Temperatur hat, kann das Abhaspeln in Umgebungsluft allein die gewünschte schnelle Kühlung des behandelten Gewebes bringen, besonders wenn die Umgebungsluft eine geringe Feuchtigkeit hat und<B>kühl</B> ist. z.
B. 20'<B>C.</B> Wenn auf diese Weise verfahren wird, ist das Material, nachdem es gekühlt und getrocknet worden ist, für die weitere Behandlung bereit, beispielsweise für die Herstellungvon Kleidungsstücken und die Schlusswärmebehandlung (Nachbehandlung) oder für die Wärmebehandlung im flachen Zustand (Vorbehand- lung), gefolgt von der Kleidungsstückherstellung. Diese Behandlungen schliessen die Imprägnierung mit einem latenten Katalysator ein, wie nachfolgend beschrieben wird.
Wenn das iiassfixierte Gewebe in Wasser gekühlt wird, oder wenn der anfänglich anwesende Polymerisationskata- lysator auf andere Weise als durch Neutralisation mit einer Alkalilösung und Spülen entfernt wird, wird ein solches Gewebe mit einem latenten Katalysator imprägniert, um es für die Schlusswärmebchandlung empfänglich zu machen, welche die gc%g#,ünschte Bügelfaltenbeständigkeit verleiht.
Während Zinknitrat (Zn(NO3)2 <B>- 6H20)</B> im vorliegenden Verfahren am häufigstens verwendet wurde, sind andere bekannte latente Katalysatoren, wie Zinkchlorid, Magnesiurn- chlorid, Magnesiumdihydrogenphosphat, Ammoniumchlorid, Ammoniumdihydrogenphosphat, analoge Aminsalze und ähn liche Katalysatoren ähnlich geeignet.
Der Katalysator wird aufs Gewebe aufgebracht, um<B>1</B> bis 10#/(. beispielsweise<B>5 %,</B> des Gewichtes des auf dem Gewebe fixierten Vorkondensates auszumachen. Wie schon erwähnt, kann ein Weichmacher, wie<I>z.</I> B. fein zerteiltes Polyäthylen, im Katalysebad eingeschlossen werden.
Nach der Katalysa- torimprägnation und dem Trocknen unter milden Bedingun gen, welche das mit dem Polymer behandelte Material nicht vorzeitig knitterecht machen, ist das Gewebe bereit für die Kleiderherstellung, beispielsweise für das Schneiden, Nähen, Forrnbügeln Lind die Schlusswärinebehandlung, welche die Bügelfaltenbeständigkeit verleiht.
Die Schlusswärmehehandlung kann in einem Durchlauf- luftofen bei Temperaturen von 120 bis<B>180' C.</B> vorzugsweise zwischen 145 und<B>165' C,</B> durchgeführt werden. Eine Ver- wcilzeit von ungefähr<B>5</B> Minuten in einem Luftofen bei 160c'(-' ergibt eine befriedigende Schlussbchandlung, obwohl Be handlungszeiten z%Ajsclien 2 und<B>10</B> Minuten allgemein üblich sind.
Die Schlusswärmebehandlung kann aber auch in Vor richtungen durchgeführt werden, beispielsweise in einer Kleiderprcsse, die mit entsprechenden Heiz- und Zeitsteuer- mitteln versehen ist. Die optimalen Trocknungszeiten hängen natürlich von der speziellen Art und Menge des verwendeten Harzes, der Ge#""ebeart und der Temperatur- und Wärme- übertragungscharaktcristik der verwendeten Bchandlungs- einrichtung ab.
Spezielle Beispiele Eine Zahl illustrativer Behandlungen wurden nach dem vorliegenden Verfahren durchgeführt, indem nicht nierzeri- siertes oder im Jigger entfettetes Köpergewehe aus l00#,# Baumwolle, hier greN7 <B>3113</B> drill genannt, ein fünfbindiger Satin mit einem Gewicht von<B>271</B> g/m' und einer Fadenzahl von 40<B>x 25</B> pro cm2, verwendet wurde oder ein green drill , ein merzerisiertes Gewebe, ähnlich in Gewicht, Struktur und Fadenzahl<B>(37 x</B> 22 pro cm').
Diese Gewebe wurden mit einer Mischung imprägniert, die<B>10</B> bis 2013,i BT <B>670 ,</B> ein strak methyloliertes Melamin (hergestellt durch B.I.P. Chemicals Ltd., Oldbury, England) und Salzsäure enthält, um den pH-Wert auf 2,0 einzustellen.
Zusätzlich wurde<B>0. 1</B> #y' Lissapol <B>N ,</B> ein äthoxyliertes Alkylphenol, das ein nichtionogenes Netzmittel der 1.C.1. Dyestuffs Division, Manchester, England ist, ins Bad gegeben, obwohl die Ver wendung eines Netzmittels nicht unbedingt notwendig ist.
Nicht merzerisierte grey <B>3113</B> drill Muster wurden wäh rend 2 Stunden im Jigger bei Atmosphärendruck kochend (ungefähr<B>1<I>00'</I> C)</B> mit einer wässrigen Lösung von 4<B>%</B> Natriumhydroxid und<B>0,<I>15</I> %</B> Rizinusölseife entfeitet und dann mit Wasser gespült und getrocknet.
Die imprägnierten Gewebe wurden mit verschiedenen Feuchtigkeitsaufnahmegraden in eine in der Fig. <B>1</B> illustrierte Kammer (Farmer-Nortons) geführt, die eine weitgehend mit Wasserdampf gesättigte Atmosphäre hatte und mittels Dampf auf verschiedene Temperaturen aufgeheizt wurde. Die Gewebe wurden mit einer solchen Geschwindigkeit in die Kammer oder Nassfixierungszone geführt, dass sie wäh rend<B>10</B> Sekunden direkt der Atmosphäre der Behandlungs zone ausgesetzt wurden, bevor sie auf Rollen aufgewickelt wurden. Die aufgewickelten Rollen wurden während einer Stunde in der Kammer gehalten.
Nachdem die Gewebe während der angegebenen Zeit in der Kammer gehalten wurden, wurden sie schnell abgerollt und rasch durch Wasser von 22'<B>C</B> geführt, dann wurden sie durch eine wässrige Losung mit 211r Natriumcarbonat geführt, um die im Gewebe vorhandene Säure zu neutralisieren, und zuletzt wurden sie gespült und auf Zylindern getrocknet <B>bei</B> einem niedrigen Dampfdruck (0,7-1,4 at) und einer solchen Geschwindigkeit, welche die Obertrocknung vurhin- derte.
Nach diesem Trocknen wurden die Gewebe in einem wässrigen Bad imprägniert, das Zinknitrathexahydrat und fein zerteilte Polyäthylenbestandteile ( Mykon <B>SF</B> 40 ) enthielt, so dass die auf den Geweben abgelagerte Menge fester Be standteile<B>0,5</B> und 1,013( des trockenen Gewebege#vichtes betrug.
Die imprägnierten Gewebe \# Lirden wieder bei<B>80' C</B> vorbehandelt und Muster solcher Cie%#"ebc wurden dann in einer Hofmannpi-csse um die Bügelfalten in einem fertigen Kleidungsstück zu simulieren. und #Nährend <B>5</B> Minuten bei<B>16W</B> C schlusslArärrnebehandelt. Die behandelten Muster wurden dann verglichen.
Beim Vergleichen der behandelten Gewebe wurden ihre physikalischen Figenschaften bei<B>65</B> relativer Luftfeuchtig keit und 2<B><I>1</I></B> ## <B>C</B> gemessen. Der Knittererholungswinkel wurde mit einem Monsanto-Prüfgerät gemessen. Die Bügelfalten- beständigkeit wurde mit einer Beleuchtung von oben und mit normierten di-cidimensionalen AATCC-Plastikmustern <B>be-</B> stimmt.
Die Zuglestigkeit wurde an<B>25</B> mm, breiten, ausge- schnittencil Streifen bei<B>75</B> nim Abstand zwischen den Ein- spannbacken einer Instron-Prüfmaschine und einer Zerreissge schwindigkeit von 2-25 mni pro Minute gemessen. Die Ein-
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reissfestigkeit wurde auf einer Elmendorf-Maschine an Stücken von<B>63 x 76</B> mm' gemessen.
Die Stoll-Biegescheuer- festigkeit wurde mit einem Kopf von 455<B>g,</B> einer Spannung von 182-0 <B>g</B> und einem<B>1</B> '/2 min dicken Stab durchgeführt und an<B>25</B> mm breiten, ausgeschnittenen Streifen gemessen. In den meisten Fällen wurden die Vergleiche mit Mustern durchgeführt, die eine einzige Spülung und Trommeltrocknung erhalten hatten.
Zusätzlich wurden Behandlungen (in der Tabelle<B>1</B> als Onc Step aufgeführt) durchgeführt, in denen die anfäng liche Imprägnierungslösung nicht nur das IV/-ige methylierte klexamethylolnielamin BT <B>670</B> enthielt, sondern auch<B>ge-</B> nügend Zinknitrathexahydrat und fein zerteilte Polyäthylen- partikein ( Mykon <B>SF</B> 40 ), uni entsprechend 0,
5177c und <B>1</B> #O #,# angelagerte Feststoffe zu ergeben. Die mit der Lösung dieser Zusammensetzung imprägnierten Materialien wurden in der gleichen Weise wie die andern Muster mit Dampf behandelt, bei<B>100'</B> C vorbehandelt und während<B>5</B> Minuten bei<B>160' C</B> schlussbehandelt. Die Muster wurden in derselben Weise wie die andern Muster verglichen.
Die Resultate der verschiedenen Behandlungsarten sind in Tabelle<B>1</B> zusammengefasst und in der Fig. 2 graphisch dargestellt.
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Aus der Tabelle ersieht man, dass sich die quantitative Fixierung des Melamins bei<B>100' C</B> mit einem Verlust #in Formaldehyd ereignet, wodurch ein Gewebe mit nur niässi- ger Glätte und Knitterfestigkeit, aber guter Dauerhaftigkeit erhalten wird.
Die Reduktion der NassfixierLingstemperatur auf<B>50</B> bis<B>65</B> # C re%ultiert in einer etwas weniger vollständigen FiXiCrLIllg <B>des</B> Mclamins, aber einem höhcren F # NI Verhältnis so dass verbesserte Glätte und Knitterfestigkeit erhalten werden.
Die Wirkung des Reduzierens der Nassfixierungstempe- ratur auf 65cC' wird beim merzerisierten greurl drill<B>Gewebe</B> (Behandlung 20b) ganz deutlich gezeigt, wo eine trockene Knittererholung #on <B>289-</B> Lind eine Glätte von<B>3,2</B> erreicht werden.
Es wurde ein<B>F:</B> NI Verhältnis von 3,11 erhalten, ver glichen mit einem Wert von nur<B>2,5,</B> #%crin die FixierLing bei <B>100' C</B> durchgeführt wurde (Behandlung 18h).
Diese Behandlungen zeigen auch den Vorteil der Nass- fixierung bei rcdLizierteii Temperaturen bei<B>50</B> bis<B>65 ' C,</B> besonders wenn (Lis Gewebe stark entfettet oder merzerisiert wurde.
Beispielsweise war bei einer Temperatur von<B>50'<I>C</I></B> (Behandlung<B>6)</B> die Glätte des nierzerisierten green drill Cie,#",ehes <B>3,8,</B> während das unmerzerisierte grey drill Gewebe (Behandlung<B>1</B> a und<B>1</B> c) (ii;ittcN\,erte von mir <B>2,3</B> bis<B>2,6</B> hatte. Dieser Unterschied ist ganz (iiier#,%#irtet und kann sehr vorteilhaft sein, wo hohe Glätte er#",ünscht oder notwendig ist.
Weiter zeigen die Resultate, dass sich der Qualitätsahfall des unmerzerisierten grey drill Gewebes, wenn die Ternpera- tur von<B>65 '</B> C auf<B>50' C</B> reduziert wurde, bei denjenigen Mustern nicht ereignete, die vor der Nassfixierung entfettet wurden.
Die Resultate der chemischen Analyse scheinen züi bestätigen, dass die Benetzung de#i unentfettuten Cjc\Nehes ungenügend war, um eine grossc Eindringsiingsticfc des knitterfreimachenden Mittels nach der Imprägnierung zu erlauben.
Die nach der One-Step Behandlung hergestellten Muster zeigen bedeutend geringere Biegescheuerfestigkeit als die unter ähnlichen Bedingungen unter der Benutzung des<B>be-</B> schriebenen Nassfixierungsverfahrens hergestellten Muster, obwohl die Glätte weitgehend vergleichbar ist.
Während die beschriebenen Beispiele mit einem Bad, das nur ein Melamin-Formaclehyd-Vorkondensat als kiiitter- freimachendes Mittel enthielt, durchgeführt wurden, niuss darauf hingewiesen werden, dass ein Bad, das ein Melarnin- Formadchyd-Vorkondensat als Polymer-Bildner und einen zvklischen DihN,droxydimethyloläthylenharnstoff als Ver netzungsmittel enthält, den beschriebenen sehr ähnliche Resultate ergibt.