Elektrische Antriebsvorrichtung für die Spindeln von Spinnmaschinen. Die Erfindung betrifft eine Arbeitsvor richtung für die Spindeln von Spinnmaschi nen, bei welchen das Motorgehäuse konaxial mit der Spindel angeordnet ist, durch am Maschinenrahmen befestigte Glieder gehalten wird und in der Höhe verstellbar ist, wobei diese Glieder auch die Drehung des Gehäuses verhindern.
Der Erfindungsgegenstand ist in der bei- Crefügten Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform mit zwei Detailvarianten dargestellt, und zwar stellt: Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Antriebsvorricbtung dar; F'ig. 2 und ss zeigen weitere Arten der Fixierung des Motorgehäuses.
Gemäss Fig. 1 weist der Maschinenrahmen eine obere Schiene a und eine untere Schiene b auf. Die Spindel c samt Flügel d ist in der obern Schiene mittelst einer Büchse e und in der untern Schiene mittelst eines Fusslagers f gelagert. Das Fusslager ist ver tikal verstellbar, zu dem Zwecke, die Spin deln in der Höhe gleichmässig einstellen zu können. Das kann dadurch geschehen, dass man das Fusslager innerhalb eines Schlitzes in der untern Schiene verschiebt und mittelst einer Stellschraube g festhält.
Die vertikale Einstellung könnte aber auch in der Weise erfolgen, dass man das mit Gewinde versehene Fusslager in einer mit entsprechendem Ge winde versehenen Bohrung der Schiene ver stellt. Das Fusslager enthält eine Stahlkugel h, auf welcher das Ende des Spindelschaftc.s ruht.
An der Stelle, wo die Spindel durch die Hülse e durchtritt, ist sie, wie bei i darge stellt, konisch ausgebildet. Die gleiche ko nische Ausbildung zeigt auch die Hülse, so da,ss man die Abnutzung des Lagers durch Senken der Hülse ausgleichen, kann. Eine Stellschraube j dient zur Feststellung der Hülse.
Der Motor B kann als drei- oder mehr- phasiger Motor ausgebildet sein mit Kurz schlusswicklung und kann mit jeder ge wünschten niederen Spannung von variabler Frequenz betrieben werden.
Die Motorwelle besteht aus einem Stück mit der Spindel, so dass die Spindel gewisser massen eine verlängerte Motorwelle ist. Na- türlich könnten auch zwei getrennte Wellen mit einer Kupplung vorgesehen sein.
Das Motorgehäuse ist konachsial zur Spindel angeordnet und besteht aus einern Motorkörper k und einer obern und einer un tern Endplatte l und na, welche mit dem Teil k durch Schrauben verbunden sind. Die obere Endplatte hat ein Lagergehäuse n, in welchem ein Kugellager o untergebracht ist, das durch eine Kappe p in seiner Lage ge halten wird. Statt eines Kugellagers könnte; auch ein Rollenlager verwendet werden.
Die untere Endplatte in ist in gleicher Weise mit einem Lagergehäuse q versehen und in demselben ist ein Kugellager r ge lagert, welches durch eine Kappe s in seiner Lage gehalten wird.
Da die Lager nicht den Zweck der Ab stützung des Motorgehäuses in vertikaler Richtung haben, so können sie als einfache Führungslager ausgebildet sein.
Der Rotor t, welcher aus Eisenlamellen besteht, ist mit der Spinnspindel so verbun den, dass er mit derselben rotiert und ist um geben von Statorspulen, welche im Gehäuse körper k angeordnet sind.
Die Abstützung des Motorgehäuses, wel che gleichzeitig die Rotation desselben ver hindert, besteht aus zwei Stangen u, welche am Motorgehäuse einander diametral gegen überstehend angeordnet sind. Diese Stangen sind am Ende mit Gewinden 2v versehen, mit welchen sie in mit entsprechendem Gewinde versehenen Bohrungen x der untern Schiene <I>b</I> einschraubbar sind. Die obern Enden<I>y</I> der Stange greifen in Aussparungen y' der un tern Endplatten m, so dass die Stangen das Gewicht des Motorgehäuses samt den Stator- spulen aufnehmen.
Die Aussparungen y' sind Bohrungen, in welche die obern Enden der Stangen genau hineinpassen. Die Bohrungen könnten aber auch einen grösseren Durchmesser haben, weil hier irgend welche Präzisionsarbeit nicht er forderlich ist, indem die .Stangen ja nur dazu dienen, das Gewicht des Motorgehäuses auf zunehmen und dessen Rotation zu verhin dern; sie dienen aber nicht zur Zentrierung des Gehäuses, was erreicht wird durch die Lager o und r.
Da die Stangen 2c in der untern Schiene mehr oder weniger tief einschraubbar sind, kann das Gehäuse in vertikaler Richtung verstellt werden. Die Feststellung der Stan gen, nachdem die gewünschte Einstellung des Gehäuses erreicht ist, geschieht durch die Muttern z, welche auf der untern Schiene festgeschraubt werden.
Es können natürlich auch andere Befesti gungsweisen für die Stangen gewählt wer den.
In der Fig. 2 ist eine Befestigungsweise des Motorgehäuses an der obern Schiene dar gestellt, und zwar ist nur eine der Stangen u gezeichnet. Die Stangen u. treten hierbei durch Bohrungen a' der obern Schiene a und sind oben mit Gewinde versehen, auf welches Muttern u2 aufschraubbar sind, zu dem Zwecke, die Stangen in der Schiene feststellen zu können, und zwar unter Zwi schenschaltung von Unterlagsscheiben u3. Die untern Enden der Stangen sind mit Ge winde w' versehen,
mit dem sie in Bohrun gen l' des Teils 1 verschraubbar sind. Die mit Gewinde versehenen Enden w' dienen da bei gleichzeitig zur Befestigung der End platte 1 an dem Teil k durch Einschrauben in dessen Flohlgewinde k'. Die Stangen u sind flanschartig erweitert und drücken mit diesen Flanschen z' beim Zusammenschrau ben auf die Platte 1..
Die mit Gewinde versehenen Enden u' und die. Muttern uz ermöglichen die Einstel lung des Motorgehäuses in vertikaler Rich tung.
Diese Einstellung kann bei einer andern Ausführung auch von den untern Enden der Stangen aus erfolgen, zu welchem Zwecke die Flanschen z' durch Muttern ersetzt wer den, während statt der Muttern ze' oben an den Stangen feste Anschläge vorgesehen werden. Es erfolgt dann die vertikale Ein stellung des Motorgehäuses durch verschie den tiefes Einschrauben der .Stangen u in den Teilen l und k. Fig. 3 zeigt eine Befestigungsweise, wo bei das Motorgehäuse ebenfalls an der obern Schiene befestigt ist, jedoch ist die Anord nung ein wenig von der in Fig. 2 dargestell ten verschieden.
Die Stangen u treten durch Bohrungen a' der obern Schiene und sind am obern Ende mit Gewinde u' versehen, auf welchem die Muttern u2 verschraubbar sind, und zwar unter Zwischenschaltung von Un- terlagsscheiben u3. Die untern Enden der Stangen sind zu Augen bezw. .Schlaufen w' ausgebildet, welche zur Aufnahme von am Motorgehäuse befestigten Bolzen, k2 dienen.
Selbstverständlich können die Stangen durch Ketten oder Drähte ersetzt werden. Die Glieder, welche das Motorgehäuse mit dem Maschinenrahmen verbinden, können so ge wählt oder angeordnet sein, dass sie seitlich in bezug auf die Spindeln nachgiebig sind.
Diese Anordnung gestattet nicht nur eine vertikale Einstellung des Gehäuses, sondern auch eine ausserordentlich einfache Demon tierung, weil auf Grund der Biegsamkeit der Stangen die. Schlaufen w' ohne weiteres von den Bolzen k 2 abgelöst werden können.
Die Motoren B können in gleicher Höhe angeordnet, sie- können aber auch gegenein ander in der Höhe versetzt angeordnet sein. Im letzteren Falle müssten die Tragstangen zc,, wenn sie gemäss Fig. 1 auf der untern Schiene befestigt sind, ein wenig näher a.n die Spindel herangerückt werden, zu dem Zwecke, genügend Raum für die: benachbar ten Motoren zu schaffen.
Es könnten aber die Gehäuse auch ab wechselnd an der obern oder der untern Schiene gelagert werden, in welchem Falle es nicht notwendig ist, die Stangen näher an rlie Spindeln hera.nzurüeken. Die Motor- aehäuse können auch nach Art von Käfim- motoren oder gemäss Schweizerpatent Nr.
\.'F385 ausgebildet sein. Wenn man die Motorgehäuse in dieser Form ausbildet und in verschiedener Höhe anordnet, so findet die be-,tmögliehste Ausnutzung des Raumes auf dem Spinnrahmen statt.
Die Antriebsvorrichtung ist für jede Art von Spinnmaschinen verwendbar, aber beson- ders für Maschinen von schwerem Typus, zum Beispiel Maschinen, welche Jute-, Flachs- und Fasermaterial von harter, grober Struktur verspinnen. Die Vorrichtung kann auch bei schon im Betriebe befindlichen Ma schinen mit mechanischem Antrieb verwen det werden, es braucht dann nur eine Aus wechslung des Antriebes zu erfolgen, das heisst ein EIIrsatz desselben durch einen Mo tor.
Das kann erfolgen, ohne dass die Form und die Art der Spindeln geändert zu werden braucht und diese können genügend freige legt werden, um von Hand gebremst werden zu können.