Einrichtung zum maschinellen Wirken von Teigstücken. Es sind Wirkmaschinen für Teigstücke bekannt, auf denen infolge kreisender Bewe gungen der wirkenden Teile runde Wirklinge hergestellt werden, und auch solche Maschi nen, auf denen runde Wirklinge nachträg lich durch eine zweite Einrichtung lang ge rollt werden. Die erstgenannten Wirkmaschi nen haben nur ein begrenztes Verwendungs gebiet, weil auf ihnen Teigstücke nur rund gewirkt werden können.
Auf den an zweiter Stelle erwähnten Maschinen findet nur ein Langformen assüberall eine der gleich Wirk straff lingestatt, gespannte ohne Wirk- d haut und eine gleichmässige einnere Beschaf fenheit der Wirklinge erreicht wird.
Es sind auch Teigteil- und -wirkmaschi- nen bekannt, auf denen der Teigballen zu nächst in kleine Teile geteilt und dann zum Wirken der Teilkopf gegenüber der Wirk platte in kreisende Bewegung versetzt wird. Weiterhin sind auch Maschinen dieser Art bekannt geworden, bei denen die Wirkbewe gung nicht nur kreisend, sondern auch ellip senförmig oder auch hin- und hergehend aus geführt wird.
Auf den zuerst genannten Ma- schirren dieser Art können Teigstücke nur rund gewirkt werden, während in Maschinen der zweiten erwähnten Art die in ihnen abge teilten Teigstücke entweder nur oval oder nur lang gerollt werden konnten. Solche läng lichen Gebäckstücke hatten zum Teil ungleich grosse Poren im Innern, weil die Bearbeitung der Teigstücke beim Wirkvorgang in der Maschine nicht in der durchgreifenden Weise wie beim Wirken von Hand vor sich ging.
Die Folge hiervon war, dass die Gebäckstücke zu klein wurden, weil ein Teil der Poren beim Backvorgange sich nicht richtig ent wickeln konnte. Ausserdem musste man zur Erzeugung runder und langer Wirklinge erst den Teilkopf auswechseln und die Wirkbe wegung während des Stillstandes der Ma schine umstellen. Die Durchführung dieser Auswechslung in Bäckereibetrieben ist aber unmöglich, weil hierzu die erforderlichen Kenntnisse und auch die Zeit fehlen.
Weiter hin ist als Nachteil dieser Maschinen zu erwähnen, dass keine Spitzbrötchen, wie Sehrippen oder dergleichen damit hergestellt werden konnten, also gerade die Brötchen nicht, die fast in jeder Weissbäckerei am mei sten hergestellt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu grunde, dass einwandfreie Teigstücke ma schinell nur dadurch zu erzielen sind, dass die Teigstücke zunächst möglichst gründlich durch eine Rundwirkbewegung vorgearbeitet werden, damit die Gärporen möglichst klein und auf möglichst gleichmässige Grösse ge bracht werden, ohne dass sie jedoch bei die sem Vorwirken unbedingt eine runde Gestalt annehmen müssen.
Demgemäss besitzt die Einrichtung gemäss der Erfindung eine Wirk vorrichtung mit länglich gestalteten Wirk fächern in Verbindung mit einem Bewe gungsmechanismus, derart, dass in den Wirk fächern -der Wirkvorrichtung die Teigstücke durch eine Rundwirkbewegung zuerst vorge- wirkt und dann durch hin- und hergehende Langstosswirkbewegungen in denselben Fä chern auf die-gewünschte Form fertiggewirkt werden.
Während des Fertigwirkens spannt sich auf -den beim Rundwirken gut durchge arbeiteten Teigstücken die Wirkhaut immer straffer, so dass die Teigstücke den richtigen Stand für den Gär- und Backvorgang erhal ten und die fertigen Gebäckstücke die Form, die sie beim Fert iawirken erhalten haben, möglichst auch nach dem Backen aufweisen.
Durch :die Anzahl der Fertigstossbewegun- gen ist hierbei die Form genau bestimm bar, so dass länglichrunde, ovale oder ellipsen- färmige, länglichspitze und walzenförmige Gebäckstücke hergestellt werden können.
Bei einer weiteren Ausbildung der Ein richtung sind die Fächer der Wirkvorrich tung längliche, parallelgerichtete Gebilde von wenigstens der Hauptsache nach sechseckiger Gestalt, die dicht einander oder in einer dem Gär- und Backabstande entsprechenden Ent fernung voneinander angeordnet sein können. Eine solche Einrichtung kann'bei jeder Wirk maschine bekannter Art Verwendung finden, so dass es möglich ist, jede Wirkmaschine so umzubauen, dass sie, statt runder, Wirklinge von länglicher Form herzustellen gestattet.
Um auf einer Rundwirkmaschine längliche Back ware zu. erzeugen, ist es nunmehr nur not- wendig, eine derartige Wirkvorrichtung (Wirkkopf, Teilkopf) nachträglich einzuset zen, ohne dass sonst an der Maschine irgend etwas geändert zu werden braucht.
Um nun weitergehenden Anforderungen zu genügen, kann zweckmässigerweise eine Wirkvorrichtung für längliches Gebäck so ausgeführt werden, dass sie beim Wirken stets ovale Bewegungen ausführt. Hierfür wird dann der ganze Wirkkopf in der Weise dreh bar angeordnet, dass er um 90 gedreht wer den kann und in seiner einen Stellung die länglichen Fächer mit ihrer Längsrichtung parallel zur Längsrichtung der Ovalbewe- gung, in seiner andern Stellung dagegen senk recht zur Längsrichtung der Ovalbewegung stehen. In diesem Falle braucht eine Aus wechslung des Wirkkopfes nicht zu erfolgen.
Da die Antriebsvorrichtung ebenfalls stets dieselbe bleibt, braucht also nur der Wirk kopf um 90 gedreht zu werden, wenn statt des runden Gebäckes längliche Teigstücke oder umgekehrt hergestellt werden sollen.
Es können weiter für den Antrieb der Wirkvorrichtung Antriebszapfen in einer Führung oder in Führungen derart verschieb bar angeordnet sein, dass die Wirkvorrich tung je nach der Stellung der Zapfen in ihren. Führungen kreisende, ovale oder hin- und hergehende Bewegungen ausführt. Diese Ver stellung kann auch durch eine Steuerwelle selbsttätig erreicht werden. Mit dieser Ein richtung ist man dann imstande, zuerst rund zu wirken und während des Wirkvorganges in jede gewünschte Form der Wirkbewegung überzugehen. Um hierbei auch Spitzbrötchen, wie Schrippen usw. herstellen 'zu können, braucht der einstellbare Antrieb nur für die hierzu erforderliche ellipsenförmige oder hin- und hergerichtete Bewegung eingestellt zu werden.
Eine Rund- und eine Langwirkbewegung kann auch mittelst einer Steuerstange da durch erreicht werden, dass beim Rundwirken der Wirkkopf mit der Stange fest gekuppelt und zum Fertiglangwirken die Kupplung ge löst wird, worauf dann die Steuerstange als Pleuelstange arbeitet.
Auf den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Einrichtung nach der Erfindung veranschaulicht. Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch eine Langwirkvorrich- tung; Fib: 2 zeigt die mittleren Teile der Vorrichtung im Schnitt nach der Linie A-ss der Fig. 1;
Fig. 3 zeigt ein Teilmessernetz mit den Teil- und Wirkfächern im Grundriss, Fig. 4 die Anordnung von Fächern im Back- abstande; Fig. 5' und 6 zeigen verschiedene Stellungen eines Wirkfaches bei zwei ver schiedenen Bewegungsrichtungen; Fig. 7 veranschaulicht die Bewegungsrichtung des Wirkfaches; Fig. 8 bis 14 stellen den Wirk- ling in verschiedenen Formen und Stellungen innerhalb des Wirkfaches dar;
Fig. 15 ist ein Längsschnitt durch eine zweite Ausfüh rungsform der Wirkvorrichtung; Fig. 16 ist ein Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 15; Fig. 17 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Teigteil- und -wirkmaschine in Ansicht; Fig. 18 zeigt in einem Längsschnitt noch eine andere Ausführungsform; Fig. 19 ist ein Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 18;
Fig. 20 zeigt eine weitere Ausführung, teil weise in Ansicht und teilweise im Längs schnitt; Fig. 21 und 22 sind Einzelheiten die ser Maschine in schematischer Darstellung; Fig. 23 und 24 zeigen in Längsschnitt bezw. Draufsicht einen sich selbsttätig auf Mittel stellung einstellenden Exzentera,ntrieb für eine Wirkvorrichtung nach der Erfindung; Fig. 25 und 26 stellen eine weitere Ausfüh rung einer dem gleichen Zweck dienenden Antriebsvorrichtung dar; Fig. 27 zeigt in Draufsicht eine Wirkstelle im Wirkfach:
Fig. 28 und 29 zeigen zwei verschiedene Stel lungen eines Wirkfaches über,der Wirkstelle.
Die in Fig. 1 und 2 veranschaulichten Teile einer Teigteil- und -wirkmaschine ge hören zu einer Maschine von sehr einfachem Aufbau. Im Oberteil des Maschinengestelles 1. sind zwei senkrechte Wellen 2, 3 gelagert, deren jede an ihrem untern Ende zwei exzen trisch zur Wellenachse sitzende Kurbelzapfen 4, 5 und zwei darunterbefindliche, exzen trisch zu den Zapfen 4, 5 befindliche Kurbel zapfen 6, 7 hat. Die Exzentrität der Zapfen (S, 7 ist grösser als die der Zapfen 4, 5, beides auf die Wellen 2, 3 bezogen. Die beiden Kur belzapfen 4, 5 greifen in Schlitze 8, 9 einer Platte 10 ein, während die Kurbelzapfen 6, 7 in Schlitze 11, 12 einer darunter befind lichen Platte 13 fassen.
Die Platten 10, 13 sind fest miteinander verbunden. Die Schlitze 8, 9 stehen senkrecht zu den Schlitzen 11, 1.2. Die Platte 13 trägt an ihrer nach unten ge henden büchsenartigen Verlängerung einen Flansch 14, gegen den sich von unten ein Ring 15 legt. Dieser Ring ist durch Stift schrauben 16, 17 mit einem auf dem Flansch 14 liegenden Ring 18 verbunden. Die Stift schrauben 16, 17 gehen mit Spiel durch kreisbogenförmige Führungen 19, 20 hin durch, die sich in dem Flansch 14 befinden (Fig. 2).
Die obere Pressplatte 24 ist mittelst Stift schrauben 25, 26 am untern Ende einer senk rechten Mittelwelle 27 genau so verdrehbar aufgehängt, wie die Platte 15 am Flansch 14. Die Anordnung des Mantelringes 28, der untern Pressplatte oder Teigtragplatte 29 und des Tisches 30 ist die bei bekannten Maschi nen durchaus übliche.
Bei der beschriebenen Maschine kann die ganze Wirkvorrichtung, die hier aus den Tei len 23, 24, 28 besteht, nach Lösen oder Lok kern der auf den Schrauben 16, 17 und 25, 26 befindlichen Muttern bis zu 90 verdreht werden. Die Platte 13 mit,der an ihr hängen den Wirkvorrichtung führt durch die Anord nung der Kurbelzapfenpaare 4, 6 und 5, 7 mit den senkrecht zueinander stehenden Schlitzen 8, 9 und 11, 12 stets eine Ovalbe- wegung aus.
In Fig. 3 ist ein Teilmessernetz 23 mit länglichen sechseckigen Wirkfächern 31 dar- gestellt;-die Form der letzteren braucht nicht genau sechseckig zu sein, wenn sie sich nur der eines Sechseckes nähert. Die Fächer 31 liegen dicht aneinander, wie Fig. 3 zeigt, oder sind gemäss Fig. 4 in einer dem Gär- oder Backabstande entsprechenden Entfer nung voneinander angeordnet.
Die Anord nung der Wirkfächer 31 gemäss Fig. 4 kommt bei solchen Maschinen in Frage, bei denen die Teigstückchen in einer besonderen Vorrich tung abgeteilt und innerhalb der Fächer 31 nur gewirkt werden. Die scharfen Kanten der Wirkfächer können besonders bei solchen, die nicht zum Teilen benutzt werden, auch gebrochen werden, wie dies in Fig. 4 rechts unten durch gestrichelte Linien angedeutet ist.
Wird die Wirkvorrichtung so einge- stAllt, dass die Wirkfächer 31 mit ihrer Längsrichtung in Richtung des grössten Aus schlages der Ovalbewegung stehen, so werden mit dieser Vorrichtung runde Vorwirklinge erzielt, trotzdem die Wirkfächer längliche Form haben. Wird dagegen die Wirkvorrich tung um 90 verdreht, so -dass .die Längenrich tung der Ovalbewegung quer zur Längsachse der Wirkfächer steht, so werden längliche Vorwirklinge erzeugt.
Beide Vorgänge sind in Fig. 5 und 6 schaubildlich erläutert. In diesen Darstellungen ist der Teil der untern Wirkplatte 29, der von den Wänden der Wirkfächer 31 nicht mehr berührt wird, schraffiert dargestellt. Dieser Teil hat in Fig. 5 eine sehr gestreckte längliche Form, in Fig. 6 dagegen die Gestalt eines annähernd gleichseitigen Sechseckes.
Fig. 7 zeigt die Bewegungsform der Platte 13. Die Form, die der Wirkling 32 innerhalb des Wirkfaches 31 bei der Arbeit annimmt, richtet sich ganz nach der Art und der Zahl der Bewegungen, die dem Wirkfach erteilt werden. Fig. 8 und folgende zeigen verschiedene Formen des Wirklings 32. Ein fertiggewirktes, länglichrundes Gebäckstück in gleichmässiger Entfernung von den Seiten wänden des Wirkfaches 31 ist in Fig. 8 wie dergegeben. Das in Fig. 9 eingezeichnete Ge bäckstück ist von gleicher Grundform, jedoch etwas länger.
Bei diesem Gebäckstück sind einige Langwirkbewegungen mehr ausge führt worden als bei dem Gebäckstück nach Fig. B. Noch mehr Langwirkbewegungen sind bei dem in Fig. 10 wiedergegebenen Stück gemacht worden. Fig. 11 zeigt ein so genanntes Spitzbrötchen im Wirkfach. Fig. 12 zeigt eine Draufsteht auf dasselbe Teig- stück nach dem Absetzen auf ein Backblech.
Aus Fig. 12 ist ersichtlich, dass sich die scharfen Kanten des fertiggewirkten Teig stückchens stets wieder rund ziehen, so dass also niemals eine eckige Form entsteht. Fig. 13 zeigt ein Teigstück bei der Einstellung der Vorrichtung zum Rundvorwirken. Das Teig stück liegt an zwei Wänden des Wirkfaches an, der Wirkvorgang ist fast beendet. Die Wirkbewegungen erfolgen hierbei gemäss Fig. 6. Fig. 14 zeigt dasselbe Teigstück nach Beendigung des Wirkvorganges mitten im Wirkfach 31.
Die Ausführung der Ovalbewegungen kann nun auf verschiedene Weise erfolgen. Hierzu kann,die in Fig. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung verwendet werden oder auch eine der Vorrichtungen, die in den jetzt fol genden Abbildungen veranschaulicht ist. Bei der Ausbildung d_ er Vorrichtung nach Fig. 15 und 16 werden Rund- und Langwirkbewe- gungen ohne Umstellen der Wirkvorrichtung ausgeführt. Bei dieser Ausführungsform ist in dem Oberteil des Maschinengestelles 33 eine senkrechte Welle 34 mit Kegelrad 35 Kurbelscheibe 36 und Kurbelzapfen 37 ge lagert.
Die Welle 34 erhält ihren An trieb durch das in das Kegelrad 35 " ein greifende Kegelrad 38, das auf der durch eine Riemenscheibe 39 angetriebenen Hauptwelle 40 sitzt. Der Kurbelzapfen 37 greift in das eine Ende eines Egzentersteges 41 ein, dessen anderes Ende durch einen Zap fen 42 gehalten wird, der in einen Schlitz 43 des Steges 41 eingreift. Der Steg 41 führt also bei der Drehung der Welle 34 an seinem auf der' Zeichnung linken Ende eine fast krei sende Bewegung und an seinem rechten Ende eine fast nur hin- und hergehende Bewegung aus: Am äussersten rechten Ende des Steges 41 fasst in einen Schlitz 44 ein Zapfen 45 ein, der fest in einer Führungsplatte 46 sitzt.
Der :Steg 41 hat weiterhin an seiner Unter seite eine Führung 47 für einen Zapfen 48, der auf einem Schlitten 49 befestigt ist und in einer Führung 50 der Platte 46 mittelst eines Gestänges 51 hin- und herbewegt wer- den kann. An dem Gestänge 51 greift ein Winkelhebel 52 an, dessen freies Ende mit- telst einer Rolle oder Kugel 53 in eine Öff nung 54 einer Steuerstange 55 eingreift.
Wird der Zapfen 48 durch Verschieben der Stange 55 in seiner Führung 50 so einge stellt, dass seine Achse mit der Achse der Welle 34 zusammen liegt, so erfolgt die Übertragung der Bewegung von dieser Welle auf die Führungsplatte 46 in der einen Rich tung durch Zapfen 45 und Schlitz 44, in der senkrecht dazuliegenden Richtung dagegen durch den Zapfen 48, Führung 47, Schlitten 49 und Führung 50. Der Teil- oder Wirk kopf 56, -der durch die üblichen Mittel an der Führungsplatte 46 aufgehängt ist, führt also in diesem Falle eine Rundwirkbewegung aus.
Wird dagegen der Zapfen 48 durch Verschie ben der Steuerstange 55 auf Mitte Zapfen 42 gestellt, so erfolgt die Übertragung -der Be wegung des Kurbelzapfens 37 auf die Platte 46 in der einen Richtung zwar wieder durch Zapfen 45 und Schlitz 44, in der andern Richtung findet dagegen eine Bewegungs übertragung auf die Platte 46 überhaupt nicht statt, weil der Zapfen 42 am Maschi nengestell 33 unverrückbar befestigt ist und der Zapfen 48 genau in der Richtung des Zapfens 42 liegt. Die Platte 46 und der an ihr hängende Wirkkopf 56 führen also nur eine hin- und hergehende Bewegung, das heisst eine Langwirkbewegung aus.
Bei der in Fig. 17 veranschaulichten Ma schine wird die Rundwirkbewegung ebenfalls von einem Teil -der Wirkvorrichtung, in die sem Falle von dem obern Teil dieser Vorrich tung ausgeführt, während dessen anderer Teil stillsteht, die Langwirkbewegung dage gen von dem andern, hier dem untern Teil der Wirkvorrichtung, wobei der erstgenannte Teil stillsteht. Die Maschine ist in ihrem obern Teil wie eine gewöhnliche Rundwirk- maschine ausgeführt.
Die untere Press- oder Teigtragplatte wird jedoch bei dieser Ma schine nicht auf den Tisch 57,aufgelegt, son dern auf eine unter Einschaltung von Kugeln 58 auf dem Tisch 57 hin- und herbewegbare 1,esondere Platte 59. Die Führungen für die Kugeln 58 sind so ausgebildet, -dass sich die Platte 59 nur nach der Seite hin- und herbe wegen kann. Die Platte 59 ist mit einem senk rechten Zapfen 60 versehen, an dem eine Pleuelstange 61 angreift, welche :die Bewe gung eines Exzenters 62 auf den Bolzen 60 überträgt.
Das Exzenter 62 ist mit der einen Hälfte 63 einer Reibungskupplung fest ver bunden, deren andere Hälfte 64 an dem untern Ende einer auf der senkrechten Welle 65 ver schiebbaren Büchse 66 sitzt. Auch,das obere Ende der Büchse 66 trägt eine Hälfte 67 einer Reibungskupplung, deren andere Hälfte 68 mit dem oben auf der Welle 65 drehbaren Kegelrad 69 fest verbunden ist. Die Büchse 66 ist auf der Welle 65 aufgefedert und durch Verschiebung einer Stange 70 in der Höhenlage verstellbar. Die Stange 70 greift an einen Hebel 71 an, der am Maschinenge stell 72 drehbar ist und die Büchse 66 um greift.
Wird die Welle 65 in Umlauf versetzt und die Steuerstange 70 nach oben gedrückt, so schaltet diese Stange durch Verschieben der Büchse 66 nach oben das Kegelrad 69 ein und erteilt so dem Wirkkopf 56 in durch aus üblicher Weise kreisende Bewegungen, so dass der Wirkkopf die Teigstücke rund wirkt. Wird idann die Stange 70 nach unten bewegt und dadurch -die Kupplungshälfte 63 mit der Kupplungshälfte 64 in Ein griff gebracht, so wird das Exzenter 62 angetrieben, dessen Bewegung sich durch die Pleuelstange 61 auf den Zapfen 60 über trägt. Dadurch wird die Platte 59 auf dem Tisch 57 in hin- und hergehende Bewegung versetzt. Bei diesen Bewegungen erfolgt das Langwirken -der vorher rundgewirkten Teig stücke.
Bei der in Fig. 18 und 19 dargestellten Ausführungsform der Wirkvorrichtung führt der obere Teil dieser Vorrichtung die Rund- und die Langwirkbewegungen allein aus. In dem Oberteil des Maschinengestelles 73 ist ein Kegelraid 74 mit exzentrischer Boh rung gelagert. Dieses Kegelrad erhält seinen Antrieb durch ein auf der Hduptwelle 75 be festigtes Kegelrad 76.
In der Bohrung des Kegelrades '74 sitzt drelibar.-eine Büchse 7'7, die an ihrer Unterseite mit zwei Flanschen 78, 79 versehen ist. DerFlansch 78 ist auf einem in einer Platte 80 befestigten Zapfen 81 dreh bar. Der Flansch 79 hat eine Aussparung 82, in die eine Nase 83 eines Bolzens 84 eingreift, der an seinem obern Ende einen Teller 85 trägt, und mittelst eines Hebels 86 und einer daran drehbaren Rolle oder Kugel 87 gegen die Wirkung einer Feder 88 nach unten ge drückt werden kann.
In der Tieflage des Bol zens 84 liegt die Nase 83 in einer Ausneh- mung 89 und befindet sich nicht in Eingriff mit dem Flansch 79.
Inder in Fig. 18 angegebenen Lage der Teile greift die Nase 83 in die Aussparung 82 des Flansches 79 ein und verbindet zu sammen mit :dem mittelst des Zapfens 81 ge haltenen Flansch 78 die Büchse 77 mit der Platte 80. Wird jetzt von der Hauptwelle 75 aus das Kegelrad 74 in Umdrehung versetzt, so führt der Wirkkopf 56 eine kreisende, das heisst Rundwirkbewegung aus. Wird dann der Hebel 86 und mit ihm der Bolzen 84 her untergedrückt, so dass dessen Nase 83 aus der Aussparung 82 des Flansches 79 heraustritt, so wird dieser Flansch gegenüber der Platte 80 freigegeben.
Nunmehr wirkt die Büchse 77 zusammen mit dem Flansch 78 und dem Zapfen 81 nur noch als Pleuelstange zur Übertragung der Bewegung des Kegelrades 74 auf die Platte 80, -die dann nur mehr hin- und hergehende Bewegungen ausführt.
Bei der in Fig. 20 wiedergegebenen Ma schine werden die kreisenden Bewegungen des Wirkkopfes 56 mittelst eines einzigen, mittleren Exzenterantriebes hervorgerufen, dessen Einzelteile innerhalb des Gehäuses 90 liegen. Im Maschinengestell 91 ist in einer Büchse 92 eine Hohlwelle 93 auf- und nieder schiebbar. Die Welle 93 trägt an ihrem obern Ende eine Platte 94, die mit auf Bolzen 95 drehbaren Rollen 96 versehen ist.
Auf den Rollen 96 kann eine Tischplatte 97 hin- und hergleiten; die durch Führungsbolzen 98 ge halten ist und unter der Einwirkung von Fe dern 99 stets - ihre Mittellage beizubehalten sucht. Auf der Platte 97 ist eine Ausneh- nüing 100 für das :Einlegen der fleigtrag- platte vorgesehen. Die Platte 97 trägt an ih rer Unterseite in der Mitte eine Aussparung 101, in die ein Riegel 102 eingreift, den eine Feder 108 stets in seine Höchstlage zu drük- ken sucht.
Dieser Riegel kann mittelst eines Griffes 104 eines im Gestell 91 verschiebba ren Bolzens 105 und eines Winkelhebels 106 aus der Aussparung 101 herausgezogen wer den.
Wird eine Tragplatte mit Teig auf die Platte 97 gelegt, so erfolgt zunächst in üb licher Weise das Pressen, Teilen und Rund wirken mittelst des Teil- oder Wirkkopfes 56. Wird dann aber der Riegel 102 nach unten gezogen, so dass sich die Platte 97 auf dem . 'fisch 94 frei hin- und herbewegen kann, so nimmt der Wirkkopf 56 die Platte 97 in der einen Richtung mit hin und her. Der Wirk kopf 56 führt dabei gegenüber der Platte 9 7 und der daraufbefindlichen Teigtragplatte nur eine langerichtete Relativbewegung aus, das heisst die Wirklinge werden lang ge wirkt.
Fig. 21 und 22 lassen erkennen, wie aus der Rundwirkbewegung eine Langwirk- bewegung wird. In Fig. 21 ist der Wirkkopf 56 von oben dargestellt, wobei das Exzenter strichpunktiert eingezeichnet ist. Die Rund wirkbewegung des Wirkkopfes 56 lässt sich in zwei zueinander senkrechte Bewegungen zerlegen, und zwar verschiebt sich der Wirk kopf einmal in Richtung<I>A, B A, B</I> usw.
und dann in Richtung C, D, <I>C, D</I> usw. Fig. 22 ist eine schematische Draufsicht auf die Platte 97, die in Richtung C, D usw. hin- und herbewegbar ist.
Arbeiten beide Teile zusammen in dem Sinne, dass die Platte 97 auch hin- und her gehende Bewegungen ausführt, so werden die Bewegungen des Wirkkopfes in dieser Rich tung aufgehoben, so dass nur die Wirkkopf- bewegungen in Richtung<I>A, B, A</I> usw. wirk sam bleiben und eine Langwirkbewegung er zielt wird.
Der Riegel 102 kann auch von einer Steuerwelle der Maschine aus nach unten ge zogen und dadurch die Platte 97 gegenüber dem Tisch 94 frei gegeben werden. Das Mit nehmen der Platte 97 in einer Richtung durch den Wirkkopf 56 kann auch noch durch ent sprechend angeordnete Federn oder derglei chen begünstigt werden.
Von Bedeutung ist, dass bei den beschrie benen Maschinen und Vorrichtungen das An triebsexzenter verstellbar ist, damit grosse und kleine Wirklinge mit denselben Teilen ge wirkt werden können. Um nun auch bei den bekannten Teigteil- und -wirkmaschinen ein Verkanten der Pressplatten beim Pressen ge geneinander zu' verhindern, weil der Teig beim Pressen erfahrungsgemäss bei einem ge ringen Verkanten der Pressplatten gegenein ander stets nach -der weitesten Stelle drängt, ist erfindungsgemäss der Exzenterantrieb so ausgebildet,
dass durch eine besondere Schwungscheibe ein mit dieser zusammenwir kender Zapfen beim Stillsetzen der Maschine sich stets zentrisch zur Maschinenmitte stellt. Die kreisende Wirkbewegung .wird also erst durch die Schwungscheibe mit ihrem Zapfen hervorgerufen, wenn der Antrieb einsetzt, und zwar nur in einem der Einstellung der Schwungscheibe entsprechenden Masse. Der die Wirkbewegung ausführende Teil stellt Sich also zum feststehenden Teil der Vorrich tung stets selbsttätig zentrisch für die Press- stellung ein.
Fig. 23 und 24 zeigen einen derartigen Exzenterantrieb. Auf der Welle 107 ist eine Scheibe 108 mit einer exzentrischen Ausneh- mung fest, aufgesetzt, in der sich eine Scheibe<B>109</B> über einen bestimmten Winkel, im vorliegenden Falle über 180 , verdrehen kann. Die Scheibe 109 trägt oben einen an ihr fest sitzenden Kurbelzapfen 110, der sich in der in Fig. 23 und 24 angegebenen Lage der Teile genau über der Mitte der Welle 107 befindet und nach Drehung der Scheibe 109 um l80 seine grösste Entfernung von der iVlittelachse der Welle<B>107</B> hat.
Die Scheibe 109 hat auf ihrer Umfläche eine sich etwa über deren Hälfte erstreckende Ringnut 111, in die ein Anschlag 112 und der Kopf 113 einer Schraube 114 eingreifen. Die Schraube 114 ist in einem sich über etwas mehr als 180 erstreckenden Schlitz 115 verschiebbar und trägt an ihrem äussern Ende ein Hand rad 116, mit dem sie in ihrer jeweiligen Lage im Schlitz 115 festgestellt werden kann.
Liegt die Kante X der Scheibe 109 gegen die Kante Y -des Anschlages 112 der Scheibe 108 an, so steht der Kurbelzapfen 110 genau zentrisch zur Welle 107 und führt infolge dessen bei der Drehung der Welle 107 keine exzentrischen Bewegungen aus. Liegt dage gen die Kante Z der Scheibe 109 gegen den Kopf 113 der Schraube 114 an, wobei die Schraube 114 durch das Handrad 116 in der auf der Zeichnung angegebenen Lage festge stellt sein soll, so ist der Zapfen 110 exzen trisch zur Welle 107 geworden und kann jetzt die Wirkvorrichtung in kreisende Bewegun gen versetzen, und zwar in Bewegungen mit grösstem Ausschlag. Wird die Schraube 114 mit ihrem Kopf 113 der Kante Z der Scheibe <B>109</B> genähert, so wird dadurch der Ausschlag des Kurbelzapfens 110 verkleinert.
Auf diese Weise lässt sich zwischen den beiden Grenz werten jede Grösse der Exzentrizität ein stellen.
Beim Stillstand der Welle 107 liegt die Kante X stets gegen die Kante Y an. -Wird die Welle 107 dann in Drehung versetzt, so verharrt die Scheibe 109 anfangs in ihrer Lage, bis die Kante Z gegen den Kopf<B>113</B> der Schraube 114 zu liegen kommt. Von die sem Augenblick an führt der den nicht dar gestellten Wirkkopf antreibende Zapfen 110 eine exzentrisch kreisende Bewegung aus, deren Ausschlag sich nach der Stellung der Schraube 114 in dem Schlitz 115 der Scheibe 108 richtet. Beim Stillsetzen der Vorrichtung vollziehen sich die umgekehrten Vorgänge, das heisst die Scheibe 108 wird stillgesetzt, während die Scheibe 109 durch die Schwung kraft des Wirkkopfes noch so weit mitgenom men wird, bis die Kanten X, Y wieder auf einander treffen.
Dadurch ist die zentrische Lage des Wirkkopfes wieder erreicht.
Fig. 25 und 26 stellen eine Ausführung der Vorrichtung für den gleichen Zwoeck dar, jedoch mit dem Unterschied, dass bei ihr nicht das Beharrungsvermögen, sondern die Flieh- kraft als Regelkraft wirkt. Auf der Welle 107 sitzt hier eine Scheibe<B>117</B> fest, in,der in einer Führung<B>118</B> ein Gleitstück<B>119</B> ver schiebbar ist. An -diesem Gleitstück sind der Kurbelzapfen 120 und zwei Bolzen 121, 122 befestigt. Auf in der Scheibe 117 sitzenden .Bolzen 128, 124 sind zwei Winkelhebel 125, 126 mit Gewichten 127, 128 so drehbar, dass die kurzen Enden dieser Hebel auf die Bol zen 121, 122 des Gleitstückes 119 einwirken können.
Die Hebel 125, 126 sind durch eine Feder 129 verbunden und werden von dieser Feder stets nach der Mitte der Scheibe 117 zu gezogen.
Wird die Welle 107 in Drehung versetzt, so schwingen die Gewichte 127, 128 unter der Wirkung der Fliehkraft nach aussen und schieben durch Vermittlung der Winkelhebel 1.25, 126 und der Bolzen 121, 122 das Gleit- stück 119 mit dem Kurbelzapfen 120 ausser Mitte, bis die Kante K dieses Gleitstückes gegen das Ende einer Schraube 130 trifft. Diese Schraube ist mittelst eines Handrades 131 in ihrer Lage einstellbar, so dass die Grösse der Exzentrizität des Zapfens 120 ge ändert werden kann.
Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist im übrigen die gleiche wie diejenige der Vorrichtung nach Fig. 23 und 24.
Fig. 27 stellt die Draufsicht auf eine Wirkstelle in der Oberfläche des Wirktellers 134 dar, wobei das Wirkfach selbst im Schnitt gezeichnet ist. Die Wirkstelle ist mit einem Mittelschlitz 132 und diesen umgeben den, treppenförmig oder ähnlich abgestuften Rillen 133 versehen. Trotz dieser für läng liche Gebäckstücke bestimmten Form kann man bei der entsprechenden Bewegung des Wirkfaches auch runde Gebäckstücke erzie len. Gegebenenfalls kann der Schlitz 132 auch an mehreren Stellen unterbrochen sein.
Fig. 28 und 29 zeigen ein Wirkfach in verschiedenen Lagen über der Wirkstelle. Fig. 28 gibt eine der äussersten Lagen des Wirkfaches zur Wirkstelle an. Aus dieser Abbildung ist zu ersehen, wie -die Wirk stelle bei den Langstossbewegungen haltend auf das Teigstückchen einwirkt, und wie sich die Wirkhaut .durch diese Bewegungen in der Zusammenarbeit mit der Wirkstelle spannt.
In Fig. 29 ist die Lage angegeben, die das Wirkstück gegenüber .der Wirkstelle nach etwa ein Drittel Umdrehung desAntriebs- exzenters einnimmt. Aus der Darstellung ist zii erkennen, wie sich die .Schlussstelle bei den Langstossbewegungen am untern Teil des Wirklings bildet und die Wirkhaut an dieser Stelle immer mehr zusammengefaltet wird.
Man sieht aus dieser Darstellung, wie sich der Teig gleich einer Woge überstürzt, um dann beim weiteren Herübertreten der rech ten, den Teig jetzt gerade berührenden Wand des Messerfaches nach links wieder in -der untern Schlussstelle zusammengedrückt zu werden. Diese Vorgänge wiederholen sich während jeder Langstossbewegung, so dass bei jedem einzelnen Langwirkstoss ein Teil der Wirkhaut in die untere Schlussstelle einge faltet und -die Wirkhaut dadurch an den Längsseiten des Wirklings immer straffer gespannt wird.
Da diese Beeinflussungen stets auf die Langseiten des länglich werdenden Wirklings ausgeübt werden, wird diesem das ihm von Natur innewohnende Bestreben, wieder die runde Form nuzunehmen, durch die Langwirkbewegungen mehr und mehr ge nommen.
Der Schlitz 132 braucht nicht vollständig durch die Teigtragplatte 134 hindurchzuge hen, kann vielmehr auch eine einfache läng liche Vertiefung mit durch Rillen<B>133</B> oder auf ähnliche Weise gerauhter Oberfläche sein. In Fig. 28 und 29 ist der Schlitz 132 als eine derartige längliche Vertiefung ge zeichnet.
Die Rund- und Langwirkbewegungen können auch durch den Tisch, also von un ten, oder auch teils von oben und teils von unten, das heisst also zusammengesetzte Be wegungen, ausgeführt werden.