Apparat zum gleichzeitigen Ölen und Paraffinieren von Fäden. Die Erfindung besteht in einem Apparat zum gleichzeitigen Ölen und Paraffinieren von Fäden unter Verwendung eines Öl behälters und eines darüber gelagerten Pa raffinkernes, und ist dadurch gekennzeich net, dass' eine Ölfördervorrichtung vorhanden ist, die bestimmt ist, durch den Zug des Fadens selbsttätig betätigt zu werden.
In den Fig. 1 bis 6 ist der Erfindungs gegenstand in einer beispielsweisen Ausfüh rung dargestellt. Es zeigt die Fig. 1 den Apparat in Seitenansicht, die Fig. 2 in Draufsicht; Fig. 3 ist ein Schnitt durch den Ölbehälter mit Paraffinkernträger; Fig. 4 und 5, sowie Fig: 6 zeigen Einzel heiten.
Im Boden des oben offenen Ölbehälters c ist eine Schraube d freistehend befestigt. Diese Schraube d ist beispielsweise mit feinem Rechtsgewinde versehen, durch wel ches das in den Behälter c gefüllte Öl nach oben gefördert wird. Die Schraube d wird von einem Mantel f mit geringem Spiel (etwa 0,15 mm) umgeben. Der obere Teil des Mantels f ist in dem Paraffin- kernträger o befestigt. Dieser Paraffinkern träger o sitzt fest auf einem den Ölbehälter c abschliessenden und auf seinem obern Rand drehbaren Deckel a. Der Deckel a und der Paraffinkernträger o können auch aus einem Stück bestehen.
Der Mantel f reicht unten nicht bis auf den Boden des Ölbehälters c, sondern lässt die Öffnungen s frei, durch welche das Öl auf das Gewinde der Schraube d und in den Zwischenraum zwischen die sem Gewinde und den Mantel f treten kann, wie es die gekrümmten Pfeile in Fig.1 und 3 andeuten. Etwas oberhalb des Deckels a sind in dem Rohr f die Löcher v und w an geordnet. Entsprechende Bohrungen x-y sind in dem Paraffinkernträger o vorgesehen, wie es in Fig. 5 vergrössert für eine Seite dargestellt ist.
Der Paraffinkernträger o ist ausserdem von einem Schutzmantel und von einem Reguliermantel m umgeben, wel che den Bohrungen v-w, x-y entsprechende Löcher<I>p</I> und<I>q</I> bezw. <I>l</I> und<I>r</I> aufweisen.
Durch diese Löcher v-w, x-y bezw. p-q und 1-r tritt das durch die Schraube<I>d</I> im Mantelrohr<I>f</I> bei Drehung dieses Rohres<I>f</I> hochgeförderte Öl in den Raum, das heisst Spalt zwischen den obern Teil des Deckels a und den Paraffinkern b, in welchem Raume der zu ölende und zu paraffinierende Faden rj läuft.
Das Mantelrohr f ist oben durch einen Metallpfropfen z verschlossen, welcher als ZViderlager auf der Spitze e der Schraube d aufliegt. Um diese Spitze e der Schraube d kann sich also das Mantelrohr f mitsamt dem Deckel a und dem Paraffinkernträger o drehen, und zwar wird diese Drehung durch den Zug des durchlaufenden Fadens g bewirkt, wenn der Faden g gespult wird.
Die Olförderschraube d kann je nach der gewünschten Stärke der Ölung mit grö berem oder feinerem Gewinde versehen wer den. Sie kann sogar ganz ohne Gewinde als nackter Bolzen schon<B>01</B> fördern. Das Ge winde kann auch, statt<I>auf</I> der Schraube d zu liegen, in das<I>Innere</I> des Ölsteigrohres f eingeschnitten sein. Ebenso kann das Öl steigrolir f feststehen und die Ölförder- schraube d im Olsteigrohr drehbar sein.
Der Paraffinkernträger o ist von den Zylindern n und m umgeben, von denen der innere Zylinder n zum Schutze der Ölaus- trittsöffnungen 1 und r mit dem Paraffin kernträger o fest verbunden ist, während der äussere Zylinder<I>m</I> um den innern Zylinder r2. drehbar angeordnet ist.
Die Stärke des Öl austrittes kann je nach Bedarf geregelt wer den, indem man durch leichte Drehung des äussern Zylinders m die Querschnitte der Ö laustrittsöffnungen p und q verändern kann, zum Beispiel durch Verdecken der Offnun- gen p und q durch den Mantel des Zy linders m, wie es beispielsweise in Fig. 4 und 6 dargestellt ist.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Den von der Garnwinde (auch Weife genannt) kommenden Faden g führt man, sofern Messer oder Fadenreiniger la ange ordnet sind, zwischen diesen und Brems backen hindurch und legt den Faden :.q in den Spalt zwischen Paraffinkern b lind Deckel a, sowie in die daran anschliessende Porzellanöse lc ein.
Hierauf befestigt man in bekannter Weise dieses Fadenende an der Spule der Spulmaschine. Mit Inbetriebnahme der Spulmaschine wird der Deckel a mit dem Paraffinkern b und dem Ölsteigrohr f durch die Reibung des Fadens g gedreht und durch diese Drehung wird das Ö'1 längs des Gewindes der Schraube d aus dem Behälter e innerhalb des Ölsteigrohres f nach oben ge trieben (R.ichtung des geraden Pfeils in Fig. 1 und 3), woselbst es durch die vor gesehenen Öffnungen v-w,
x-y. p-q, 1-r- austritt und sich auf der Oberfläche des Deckels a verteilt.
Durch Umlegen des Fadens g auf die andere Seite des Paraffinkernträgers o strichpunktierte Lage des Fadens g in Fig. 2) dreht sich der Deckel a mit dem Ölsteigrohr f in umgekehrter Richtung. Bei dieser Drehrichtung wird kein Öl mehr ge fördert, sondern das noch im Ölsteigrohr f befindliche Öl wird in den Ölbehälter c zu rückgedrückt. Der Apparat arbeitet dann lediglich als Paraffinapparat (ohne zu ölen), so dass gewisse Garnsorten, die nur paraf- finiert werden sollen, auch auf diesem Ap parat verarbeitet werden können.
Ein be sonderer Vorteil des dargestellten Appara tes besteht darin, da.ss bei Reissen eines zu paraffinierenden und zli ölenden Fadens die Drehung des Ölsteigrohres f sofort aufhört, so da.ss die Ölzufuhr von selbst unterbrochen ist. Bei den bekannten Tropfölern geht der Tropfenfa.ll bei Fadenrissen ungehemmt weiter und verölt Garn und den ganzen Apparat, bis eine Abstellung von Hand er folgt.