Motorantrieb, insbesondere für elektrische Weichenstellwerke. Die elektrischen Weichenantriebe haben eine grosse Übersetzung wegen der hohen Um drehungszahl ihrer Motoren, die mit grosser Schwungkraft gegen den den StellwegderWei- chen begrenzenden Anschlag wirken würden, wenn nicht durch besondereEinrichtungen die überschüssige Kraft des in den Endlagen des Antriebes abgeschalteten Motors unschädlich gemacht würde.
Das ist zu erreichen, wenn in der Zahn reihe eines Zahnrades (hubbegrenztes Stell glied) des Motorgetriebes eine Mulde vörhan- den ist, in welcher sich ein Antriebsrad des Motorgetriebes (Leergangszahnrad) ohne Ein griff der Zähne der beiden Räder ineinander weiter drehen kann, wobei die Mulde so ange ordnet ist, dass dieVerzahnungin der jeweiligen Endlage des Antriebes unterbrochen ist.
Hier bei kann aber dasLeergangszahnradkeine ganze Umdrehungmachen, weil derMitnehmernocken des Leergangszahnrades schliesslich gegen einen seitlichen Nocken des Muldenzahnrades stösst, an dem es von dem Mitnehmernocken zum Wie- dereingriff der Zahnreihe gedreht wird; wenn das Leergapgszahnrad zur Bewegung aus dem Leergange entgegengesetzt gedreht wird.
Um den Leergang bis zum Stillstand des Motors ausreichend gross zu erhalten, wird erfindungsgemäss eine Mitnehmereinrichtung am Muldenzahnrad (hubbegrenztes Stellglied) angeordnet, welche bei der Bewegung des Leergangszahnrades aus dem Leergang den Eingriff der Zähne des Leergangszahnrades und des Muldenzahnrades wieder herstellt, und die im Drehsinne des in der Endlage des Antriebes jeweils auslaufenden Motors aus ihrer Eingriffsstellung lösbar gemacht ist.
In den Fig. 1-6 sind verschiedene Aus führungen des Erfindungsgegenstandes darge stellt, und zwar in Fig. 1-3 und 4-6 schema tische Darstellungen zweierAusführungsformen für Weichenantriebe mit je gleichen Leer gängen in beiden Endlagen des Antriebes.
Bei der Ausführung nach Fig. 1-3 sind zwei als hubbegrenzte Stellglieder dienende gleichachsige Zahnräder 1 und 2 mit im Zahnkranz vorgesehenenMulden angenommen, die lose auf der Achse 3 drehbar sind. Sie liegen mit ihren als Mitnehmereinrichtung wirkenden Anschlägen 5 und 6 an dein freien Ende des auf der Achse 3 aufgekeilten Hebels 4, an den die Stellstange einer Weiche angelenkt zu denken ist. In der Mittellage des Hebels 4, Fig. 2, und der Weiche um schliessen die Anschläge 5 und 6 den Hebel 4 von beiden Seiten zum Stellen in beiden Richtungen.
Dabei kämmen die sich decken den Zähne der Räder 1 und 2 gemeinschaft lich im Leergangsrade 9, verbunden mit einem Elektromotor, der samt seinem Getriebe nicht gezeichnet ist.
Dreht das Zahnrad 9 die beiden Zahn räder 1 und<B>2 samt</B> Hebel 4 in die Endlage, gemäss Fig. 1, so hört die Zahnreibe des Zahnrades 2 auf, und das Leergangszahnrad 9 dreht sich in der Mulde des Zahnrades 2. Der Kranz des Rades 9 verriegelt 2 am Nocken B. Der Hebel 4 bleibt mit 2 liegen und 1 wird durch den nunmehr im Antrieb abgeschalteten und auslaufenden Motor mittelst des Leergangszahrirades 9 weitergedreht, bis in der Stellung, Fig. 3, die Ruhelage erreicht sein kann. Dabei hat sich der Anschlag 5 vom Hebel 4 gelöst.
Wenn nun der Weichen hebel im Stellwerk den Stellstroin zum Motor für die entgegengesetzte Umstellbewegung einschaltet, so dreht sich das Zahnrad 9 iin Leergange, bis der Anschlag 5 am Zahnrad 1 wieder den Hebel 4 erreicht und diesen, sowie (las Zahnrad 2 am Anschlag 6 mitnimmt. Dabei wird das Zahnrad 2 am Nocken 8 durch eine Aussparung am Leergangszabnrad 9 entriegelt.
Dann greift das Zahnrad 9 reit seinen Zähnen wieder in beide Räder 1 und 2 zugleich ein, und die zwangsläufige Umstell barkeit ist für beide Richtungen wieder lier- gestel(t. In der andern - Endlage wiederholt sieh dann der beschriebene Vorgang.
Aus der Endlage, Fig. 1, bis in die ent gegengesetzte, in der Zahnrad 1 am Nocken 7 verriegelt wird, drehen sich die Zahnräder 1 und 2 mit Hebel 4 um 90 Grad als ganze Stellbewegung des Antriebes. Dagegen kann das Zahnrad 1 aus der Anfangsstellung, Fig. 1, des Leerganges über die angenommene Endlage hinaus fast dreimal soweit sich im Leergange drehen entsprechend in der andern Endlage Zahnrad 2, so dass der auslaufende Motor ohne Bremse zum Stillstand kommen kann. Allerdings muss der ganze Leergang des ausgelaufenen Motors beim Anlauf wieder zurückgelegt werden.
Während bei der Ausführung nach Fig.1-3 die Anschläge 5 und 6 als Mitriehmer für den Hebel 4 dadurch lösbar gemacht sind, dass sie,<B>je an</B> (ineni Zahnrade 1 oder 2 befestigt, sieh durch -Veiterdrehen von 1 oder 2 beire) Auslaufen des Motors in den Endlagen vom Hebel .1 lösen, kann die Lös barkeit und damit der Leergang des Getriebes auch auf andere Weise erreicht werden.
Statt der Zahnräder 1 und 2 ist darin als hubbe grenztes Stellglied nur ein Muldenzahnrad 10, Fig. 4-6, erforderlich. An diesem sind statt der Anschläge 5 und 6, als Mitnelimer für den Noeken 19 am Leergangszahnrad 9, zwei Klinken 11 und 12 drehbar gelagert, die zum Mitnehmen am Anschlag 13 festliegen, wenn das Leergangszahnrad 9 im Sinne des zweifach gefiederten Pfeils sich dreht, Fig. 4, im Auslauf des Motors aber sich vom An- schlag 13 lösen für ungehemmtes Drehen im Sinne des einfach gefiederten Pfeils.
So ist der Leergang endlos. Das Leergangszahnrad 9 kämmt hierbei nur in einem Muldenzahnrad 10 als hubbegrenztes Stellglied, an dein die Weiche angeschlossen zu denken ist, wie an Hebel 4 nach Fig. 1-3. Als Hub des An triebes ist fast eine ganze Umdrehung des Rades 10 aus der Lage, Fig. 4, wo seine Zahnreihe durch eine Mulde zum Leergang des Zahnrades 9 aufhört, und die Klinke 12 am Zahnrad 1O senkrecht über den) Zahn rad 9 steht, bis in die entgegengesetzte Lage, wo Klinke 11, über die Lage der Fig. 5 hinwegbewegt, senkrecht über 9 steht.
Wäh rend bei dein Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 die beiden Anschläge 5 oder 6 von dein Mitnehmer 4 lösbar sind, indem sie sich in der Endlage des Antriebes als Teil des Zahnrades 1 oder 2 weiter bewegen können, sind die ent sprechenden Anschläge 11 und 12 federnde Klinken am Zahnrade 10. Die Klinken 11 und 1\3 bilden bewegliche Anschläge am Zahnrad 10 für den Mitnehmen 19 am Zahn rad 9, an welchen es aus dem Leergange in der Mulde das Zahnrad 10 wieder mitnimmt im Drehsinne des zweifach gefiederten Pfeils, Fig. :1, wobei die Klinke 12 am Anschlag 13 anliegt.
Aber in der Drehrichtung des ein fach gefiederten Pfeils weicht die Klinke 12 denn Mitnehmen 19 aus, Fig.6.
Wenn das Zahnrad 10 in der Richtung des einfach gefiederten Pfeils aus der Lage, Fig. 5, in die Endlage, Fig. 4, gedreht ist, so kommen die Zähne zwischen den Zahn rädern 9 und 10 ausser Eingriff, und das Zahn rad 9 verriegelt in der Mulde am Nocken 18 das Zahnrad 10. Dreht sich das Getriebe durch die Schwungkraft des nunmehr abge schalteten Motors weiter, so hebt der Mit nehmen 19 am Zahnrad 9, Fig. G, nach einer Umdrehung des letzteren und bei jeder even tuell nachfolgenden Umdrehung, die Klinke 12 aus, so dass das Getriebe bis zum Stillstand des Motors unbehindert auslaufen kann.
Wird aber das Getriebe für die entgegen gesetzte Stellbewegung aus dem Leergange gedreht in der Richtung des zweifach gefie derten Pfeils, so legt sich der Mitnehmen 19, Fig. 4, gegen die kraftschlüssig durch die Feder 20 am Anschlag 13 des Rades 10 gehaltene Klinke 12 und nimmt das Zahn rad 10 zum Eingriff der Zähne zwischen 9 und 10 für das Umstellen mit. Dabei bildet die Klinke 12 den ersten Zahn am Rade 10, an welchem der Mitnehmen 19 des Leergangs zahnrades 9 in der Mulde des Rades 10 wieder angreift.
In der andern Endlage greift Mitnehmer 19 an der Klappe 11 in entsprechender Weise an. Die Klappen 11 und 12 als ausrückbare oder lösbare Mitnehmen am Zahnrad 10 ermög lichen also in Verbindung mit dem Mit nehmen 19 am Leergangsrad 9 endlosen Aus lauf des Motors in den Endlagen bei höch stens einer Umdrehung des Leergangsrades 9 zum Auslaufen des Motors.
Schliesslich kann man auch die Leergangs- einrIchtungen für beide Endlagen verschieden ausführen, je nach der Wirkungsweise des Antriebes.