Abdiehtungsvorriehtung für umlaufende Wellen. Die Erfindung betrifft eine Abdichtungs vorrichtung für umlaufende Wellen und be steht darin, dass die feststehende Gleitfläche anstatt wie bisher aus einem zum Wellen mittel konzentrischen Kreisring zu bestehen, so ausgebildet ist, dass ihre Begrenzungslinien einen vom Wellenmittel veränderlichen Ab stand haben. Bei den bisherigen Abdichtungs vorrichtungen besteht die Schwierigkeit, dass eine gute Schmierung der Gleitflächen mit einer einwandfreien Abdichtung unvereinbar ist.
Werden nämlich die Gleitflächen so an- einandergepresst, dass sie gut abdichten,. so kann das nur auf seinen statischen Druck angewiesene Ö1 nicht in genügendem Mass zwischen sie hinein gelangen und umgekehrt ist eine zuverlässige Abdichtung nicht ge sichert, wenn das 01 leicht zwischen die Flächen dringen kann.
Mit der vorliegenden Erfindung kann diese Schwierigkeit dadurch behoben werden, dass die einzelnen Teile der umlaufenden Gleitfläche infolge der oben ge kennzeichneten Ausbildung der feststehenden Gleitfläche nicht ununterbrochen, sondern intermittierend auf dieser letzteren gleiten und zwischenhinein mit Ölbädern in Berüh- rung kommen, wodurch infolge der Adhäsion des Öls an der umlaufenden Gleitfläche ein kräftiges Mitreissen desselben aus den Bädern zwischen die Gleitflächen bewirkt und somit ausser einer zuverlässigen Schmierung gleich zeitig auch eine gute Abdichtung gewähr leistet wird. Die Anordnung kann so getroffen sein, dass der Übergang vom Gleitflächen zwischenraum zu den die Ölbäder aufneh menden Räumen ein allmählicher ist.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungs gegenstand in einigen Ausführungsbeispielen zur Darstellung gebracht.
Fig. 1 ist ein teilweiser Schnitt durch die Vorrichtung, Fig. 2 ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1; die Fig. 3 und 4 sind Varianten der in Fig. 2 gezeigten Gleit flächenform, und die Fig. 5, 6 und 7 in grösserem Massstab gezeichnete Varianten eines in Fig. 1 gezeigten Details.
a ist eine umlaufende Welle und b die Wand eines nicht weiter gezeichneten Ge häuses, in dessen unter Druck stehendem Innenraum vermittelst der von rechts ange triebenen Welle eine ebenfalls nicht gezeich- nete Maschine anzutreiben ist. Die Abdichtung der Welle erfolgt in der Weise, dass eine elastisch und dichtend mit der Welle ver bundene Scheibe c: federnd an den fest und dichtend mit dem Gehäuse verbundenen Deckel d angedrückt wird, auf dein sie ver mittelst radialer Gleitflächen gleitet.
Die Schmierung der Gleitflächen erfolgt dabei durch das im Deckel vorgesehene Ölbad f', das durch den verschliessbaren Kanal g mit frischem Öl gespeist werden kann, sowie durch das im Innern des Gehäuses auch zu andern Zwecken vorgesehene Ölbad h. Die federnde Verbindung der Scheibe c mit der Welle a ist durch eine mit der Scheibe c verlötete wellrohrförmige Membran i herge stellt, die ihrerseits mit dem dichtend und fest auf der Welle sitzenden Ring k verlötet ist.
Zwischen den Scheiben c und k ist eine Schraubenfeder 1 angeordnet, von der die federnde Aneinanderpressung der beiden Gleit flächen bewerkstelligt ist. Während bei den bisherigen Abdichtungsvorrichtungen der die feststellende Gleitfläche tragende Wulst na des Deckels d konzentrisch zur Welle, das heisst so ausgebildet worden ist, dass die feste Gleit fläche voll zwei konzentrisch zur Welle ste henden Kreisen begrenzt wird, ist die All ordnung bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 gemäss der Erfindung so ge troffen,
dass die Begrenzungskreise ri und o der festen Gleitfläche mit einer Exzentrizität in bezug auf die Welle angeordnet sind, die gleich der halben Breite der ringförmigen Fläche ist. Wird in diese Fläche mit dein Wellenmittel als Zentrum der Kreis p ein getragen, der den Kreis ra an seinem tiefsten Punkt und den Kreis o an seinem höchsten Punkt berührt, so wird die feste (-x'leitfläche in die beiden durch ungleiche Schraffierung hervorgehobenen sichelförmigen Teilflächen q und r zerlegt.
Die exzentrische Anordnung der festen Gleitfläche hat die Wirkung, dass die auf der Teilfläche r gleitenden Teile der _ umlaufenden Gleitfläche bei jeder Um drehung der Welle auch mit dem Ölbad lt und die mit der Teilfläche q zusammenar beitenden Teile der umlaufenden Gleitfläche bei jeder Umdrehung auch mit dem Ölbad f in Berührung kommen.
Die ganze umlaufende (äleitfläclre kommt somit im Betrieb immer abwechslungsweise mit den beiden Ölbädern und mit der feststehenden Gleitfläche in Be rührung, wodurch das Schmieröl mit gr@öfei-er Kraft als durch seinen eigenen Druck allein zwischen die Gleitflächen hineingerissen wird. Ausser einer guten Schmierung wird auf diese Weise zugleich auch eine vorzügliche Ab dichtung der Welle erzielt.
Das in Fig. 3 gezeigte Ausführungsbei spiel weicht voll demjenigen nach Fig. 2 nur darin ab, dass die Exzentrizität der festste henden Dichtungsfläche gröber als die halbe Breite derselben ist.
Zieht man, mit dem Wellenmittel als Zentrum, die beiden durch den obersten Punkt des Kreises o und durch den untersten Punkt des Kreises a gehenden Kreise, so entsteht zwischen denselben auf der feststellenden Gleitfläche eine Zone s, welche die Eigenschaft hat, da.ss die von ihr berührten Teile der umlaufenden Gleitfläche abwechslungsweise mit dem äussern Ölbad f und dem innern Ölbad h in Berührung kom men, während für die Flächen q und r die Verhältnisse gleich bleiben wie bei der Aus führung nach Fig. 2.
Natürlich kann die feststehende Gleit fläche auch anders als als Kreisring ausge bildet sein. Es kommt nur darauf an, dass ihre Begrenzungslinien veränderlichen Abstand vom Wellenmittel haben, oder mit andern Worten, dass sie die zur Wellenmitte kon zentrischen Kreise der umlaufenden Gleit fläche schneiden. Die kreisförmige Form ist deshalb voll Vorteil, weil sie sich maschinell am leichtesten herstellen läf>t. Bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel besteht die feststellende Dichtungsfläche zum Teil aus konzentriseh zur Welle angeordneten, zum Teil aus geradlinigen Flächen.
Durch Ein zeichnung des Kreises p ist leicht ersichtlich, dass hier ganz ähnliche Wirkung wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 auftritt.
Das Profil des Wulstes m wird am besten gemäss Fig. 5,<B>6</B> oder 7, das heisst so aus- geführt, dass sich die feste Gleitfläche bei auftretendem Verschleiss vergrössert. Bei der Ausbildung nach Fig. G gehen die Räume für die Ülbäder f und 1a anstatt plötzlich, wie in Fig. 5, allmählich in den Zwischenraum der Dichtungsflächen über, womit ein Mit reissen des Öls in -den Zwischenraum in be kannter Weise begünstigt wird.
Ist der all rnähliche Übergang gemäss Fig. 7 nur auf der Seite des innern Ölbades h vorgesehen, während das äussere Ölbad f plötzlich in den Gleitflächenzwischenraum übergeht, so wird das<B>01</B> nur vom innern Ölbad her auf die Gleitflächen mitgerissen, während es beim plötzlichen TJbergang mehr oder weniger ab gestreift wird. Diese Konstruktion ist dann von Vorteil, wenn es sich darum handelt, kleine Ölverluste durch die Dichtung mehr oder weniger aufzuheben.