Halte- und Tragvorrichtung zur Herstellung einer Reisetasche aus einem Tuchstück. Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Halte- und Tragvorrichtung, die es ermöglicht, unter Benutzung eines vorhandenen Tuch stückes z. B. einer Reisedecke, eines Plaids oder dergleichen und unter Verwendung eines stabförmigen Körpers z. B. eines (äehstockes, Schirmes oder kurzen Stabes, ein bequem tragbares, in seiner Grösse veränderliches und dabei jeden Verlust der eingepackten Gegen stände ausschliessendes Handgepäckstück her zustellen.
Die Erfindung besteht in der beson deren Ausbildung der neuen Halte- und Trag vorrichtung und in deren Kombination mit einem stabförmigen Körper.
Bei bekannten Handgriffen zum Zusam menhalten eines Reiseplaids, bei denen stets nur das bequeme Tragen einer Decke, einer Tasche, eines Paketes und dergleichen erzielt wird, ist eine besondere Klemmvorrichtung zwischen den Bügeln unbedingt erforderlich, während bei dem Gegenstand der Erfindung durch das Eigengewicht der, in dem Tuchstück verpackten Gegenstände durch Druck und Rei bung zwischen dem stabförmigen Körper und den Klemmleisten das Einklemmen und Halten des Tuchstückes am Halter vermittelt wird. Der Erfindungsgegenstand hat den Vorteil, dass er die Herstellung des benötigten Hand gepäckstückes in verschiedener Grösse unter Verwendung eines vorhandenen, sonst anderen Zwecken dienenden Tuchstückes ermöglicht.
Hieraus geht hervor, dass infolge der An passungsfähigkeit der Hülle an den Inhalt die Reisetasche kofferartigen Behältern über legen ist, indem einerseits Pressungen, ander seits aber auch 'unerwünschte Platzverän derungen der aufzunehmenden Gegenstände verhütet werden können.
Die mangelnde Verschliessbarkeit kann durch Verwendung von Riemenschlössern ersetzt und zum Beispiel die Benutzung der Reisedecke auch während der Eisenbahnfahrt dadurch erreicht werden, dass die mitzuneh menden Gegenstände vorerst in einer besondern dünnen Einlagedecke verschnürt und dann weiter Unter Freiwerden der Reisedecke in das Gepäcknetz gelegt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes und seine Verwendungsart dargestellt.
Figuren 1 und 2 zeigen die neue Halte- und Tragvorrichtung in Vorder- und Seitenansicht; Figuren 3, 4 und "5 die Art der Benutzung des Erfindungsgegenstandes.
Die Vorrichtung besteht aus einem Ver bindungsstück, zum Beispiel einer Stange oder Schiene 1, die die an ihr befestigten Bügel 2 trägt und mittelst der an den Enden der Schiene 1 befestigten Osen 3 und den Ringen t mit einem, durch Schnalle 5 verstellbaren Tragriemen I6, beziehungsweise einem ent sprechenden Tragbügel verbunden ist, und aus zwei Klemmleisten 7, die einander zuge kehrt an den untern Enden der Bügel 2 derart befestigt sind, dass ein stabförmiger Körper, z. B. ein Stock oder Schirm, um den ein Randteil einer Decke, z.
B. einer Reisedecke, eines Plaids oder Packtuches herumgelegt ist, in dein, oberhalb der Klemmleisten 7 befind lichen Raum 8 zwischen den Bügelhälften bequem Platz findet. Der Stock mit der übergelegten Tuchkante wird von den Klemm leisten 7, 7 gehalten und getragen. Um dem stabförmigen Körper eine gute Auflage zu sichern und ein Ausgleiten der umgelegten Tuchkante aus den Klemmleisten zu verhindern, ist der Querschnitt der letzteren an der obern innern Kante rechtwinklig gestaltet. Der Querschnitt der Klemmleisten kann im übrigen beliebig gestaltet sein.
Die Bügel 2 können entweder vollkommen starr ausgebildet sein, so dass der Abstand zwischen den Kleininleisten durch die Starrheit der Bügel aufrecht erhalten wird, oder man kann die Bügel 2 mehr oder weniger elastisch ausbilden und alsdann im mittleren Bügel eine, die beiden Schenkel dieses Bügels ver bindende Schraube 9 anordnen, mittelst deren der Abstand der Klemmleisten geregelt werden kann.
Die beispielsweise nur etwa 200 bis 250 inne lange, sonach also in den Gebrauchspausen bequem in einerlVIanteltasche unterzubringende Halte- und Tragvorrichtung wird in folgender Weise (siehe Fig. 3 bis 5) benutzt:
Zunächst wir d das Tuchstück, z.B. dieReise- deeke, das Plaid oder Packtuch 10 mit unige- schlagenem oberem Randteil 11 durch den Schlitz zwischen den in Abstand voneinander 4" gehaltenen Klemmleisten 7 geschoben. Alsdann wird der stabförmige Körper, z.
B. ein Stab S, ein Gehstock oder ein Schirm durch den im Raum 8 zwischen den Bügelhälften befindlichen Umschlag der Decke hindurchgeführt, worauf der mitzunehmende Reisebedarf auf die durch strichpunktierte Linien gekennzeichnete Fläche 1.2 der Deeke 10 gelegt (Fig. 3) und nunmehr der linke und rechte Seitenteil der Decke 10 über das auf der Fläche 12 befindliche Reisegerät herübergeschlagen wird (Fig. 4).
Bei Verwendung eines Gehstockes oder Schir mes an Stelle des gezeichneten kurzen Stabes S sind vor dem Herüberschlagen der Seitenteile der Decke noch die obern Enden dieser Sei tenteile unter dem Gehstock oder Schirm hervorzuziehen.
Schliesslich wird das nun mehr in drei Lagen übereinander gefaltete Tuch 10 von der Unterkante 13 aus unter ein- oder mehrfachem Umschlagen nach oben urigelegt, so dass der nach oben umgelegte Rand 14 (siehe Fig. 5) an die Haltevorrichtung Heranreicht, worauf nur noch die Riemen 15 und 16 fest herumgeschnallt zu werden brauchen, was am besten in der Weise ge schieht, dass man die Riemenschnallen von der Unterseite des Gepäckstückes herauf-, die Riemenenden aber von oben her herunterführt.
Das Gewielit des nunmehr vollkommen stabilen Gepäckstückes drückt mittelst der Riemen 15 und 16 auf den stabförmigen Körper, z. B. den Stab S', Stock oder Schirm, so dass der stabfürmige Körper seinerseits mit der Last auf die Klemmleisten drückt.