Verfahren zur Herstellung von- Dreifarbendruc.hplatten. Alle farbenphotographischen Vervielfäl tigungsverfahren basieren auf dem subtrak- tiven Verfahren des Mehrfarbendruckes, meist in den drei sogenannten Grundfarben: Gelb, Rot, Blau. Die sogenannten direkten Verfahren bezw. Methoden haben praktisch bisher keine Anwendung ermöglicht.
Es wäre wohl möglich, Aufnahmen nach dem additiven Rasterverfahren, zum Beispiel Autochrom. Agfa, also farbige Diapositive, als Grundlage für die Herstellung von drei Farbdruckp'atten zu verwenden. Es wäre dies, gegenüber der dreimaligen Exposition dreier Farbenphotographien eine erhebliche Arbeitserleichterung, da in der Farben portraitphotographie das Gelingen - der Auf nahme wesentlich von einer relativ kurzen Expositionszeit abhängig ist. Technis2he Schwierigkeiten liessen aber solche Versuche nicht zur Praxis durchdringen. Einzig der Dreifarbenmassendruck, zum Beispiel mit Antotypiecliche, macht davon Gebrauch.
Die Güte der Bilder hängt aber zu sehr von der Güte der manuellen Bearbeitung der Druck platten ab.
Seit einigen Jahren sind für kleine Auf- lagen, wie sie vom Photograph von seiner Kundschaft verlangt werden, Quellgelatine- farbdruckverfahren erprobt; die entgegen ähnlichen Verfahren, zum Beispiel Pinatypie, nicht negative, sondern positive photographi sche Unterlagen benutzen (zum Beispiel von der Relief G. m. b. H., goppmann, Pleyer, im Schweiz. Patent Nr. 85587, Jos-BE-Farben- photographien G. m. b. H.).
Es sind ' dies, ähnlich den Diapositiven, photographische Platten, bei welchen die belichteten Stellen durch Gerbung reliefartige Gelatinestruktur erhälten, und die nicht belichteten Gelatine stellen mit heissem Wasser ausgewaschen werden. Die übrigbleibende Gelatine nimmt dann aufsaugend Farbbäder an, und auf auf gelegte, feuchte, gelatinierte Papiere über trägt sich die Farbe; ähnlich wie beim Hekto- graphenschriftdruck. Durch das Überein anderdrucken der drei Grundfarben von den entsprechenden Positiven erzeugt sich das polychrome Bild.
Wollte man für diese Zwecke Autochrom diapositive benutzen, so würde dies die Her stellung dreier Negative und darnach dreier druckreifer Positive bedingen. Hierbei wäre aber auch der Nachteil neben andern in Kauf zu nehmen, dass solche Reproduktionen von additiven Farbenbildern keine reine Weissen ergeben können, ein Umstand, der dazu führte, solche Versuche, wie schon oben an gedeutet ist, wieder aufzugeben.
Das neue Verfahren nach vorliegender Erfindung beruht darauf, dass die Raster aufnahme an sich schon als Negativ ohne weiteres verwendet wird. Die Aufnahme, zum Beispiel mit Lumiere-Autoehromp'atten, besser aber noch mit Agfa-Platten, weil bei diesen eine schwarze Füllmasse fehlt, wird zu diesem Zwecke nicht zum Diapositiv fer tig entwickelt, was bekanntlich bisher bei Autochromplatten durch Entwickeln und Um kehren zum Positiv geschah; die Aufnahme platte wird im Gegensatz als Negativ ent wickelt und als solches bereits fixiert. Da mit zeigt dieses Negativ in der Durchsicht bereits alle Farbtonwerte des aufgenommenen Objektes in den Komplementärfarben.
Besonders die Erscheinung der Inter ferenzen - ein besonderes Hindernis für die Reproduktion von positiven Raster-Aufnah- men - wäre vermieden. Diese Interferenzen kommen zustande infolge Überstrahlung i>; weissen Lichtes im Positiv zwischen den Rasterfilterchen und lassen das reproduzierte Bild matt erscheinen. Im Negativ sind diese winzigen Lichter geschwärzt, stören also nicht.
Die Reproduktion auf drei mono- oder panchromatischen Platten unter Vorschaltung zugehöriger Absorptionsfarbfilter ergibt dann die farbrichtigen Positive, bei welchen die belichteten Stellen des bezüglichen Farben bezirkes als geschwärztes bezw. Reliefbild entwickelt werden. Dieses Produkt kann als direktes oder indirektes Mittel für den Farb- druck Anwendung finden.
Die Überführung des negativen additiven Lichtbildes in drei positive Teilbilder und die mit Hilfe der letzteren vorgenommene Herstellung der Druckbilder nach dem subtraktiven Ver fahren zeitigt das Resultat, dass alle Weissen keine Färbung haben, weil die entsprechen den Stellen im additiven Negativ bedsckt sind, während bei den additiven Positiven oder Reproduktionen nach diesen diese Wei ssen niemals rein wiedergegeben werden, da ja beim additiven Verfahren Weiss durch die Mischung farbiger Lichter, hier durch neben einanderliegende Rasterkörnerfarbenfilter er zeugt wird.