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ÖSTERREICHISCHES PATENTAMT. Verfahren zur Verdichtung und Befestigung des Lagermetalla. usgusses iu Lagerschälen.
Es ist vorgeschlagen worden, Vollager, insbesondere solche aus gegen den Lagerdruek an sich genügend widerstandsfähigen Metallen, wie Messing und Bronze, in der Weise zu bearbeiten, dass man
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von ein einheitliches Ganzes bildenden zylindrischen Dornen besteht. Die ersten dieser Dorne sind dabei mit scharfen Schneidkanten versehen und haben lediglich den Zweck, die Lageroberiläche durch Schaben und Schneiden zu bearbeiten, um ihr die erforderliche genaue zylindrische Form zu erteilen, wogegen die nachfolgenden Dorne die abgeschabt Oberfläche wiederum polieren und verdichten, d. h. die durch das Schaben und Schneiden etwa entstandenen porösen Stellen wieder verschliessen sollen.
Die Erfindung betrifft ebenfalls die Bearbeitung von Lagerflächen mittels zylindrischer Dorne.
Sie bezieht sich jedoch im Gegensatz zu den bekannten Verfahren nicht auf Vollager aus Rotguss und Messing und andern ähnlichen Metallen mit geringer Zusammendrückbarkeit, sondern im besonderen auf die Bearbeitung des Lagermetallgusses von Lagerschalen. Solche Ausgüsse werden bekanntlich häufig aus Metallen hergestellt, die einen hohen Gehalt an Blei haben und infolgedessen sowohl leicht zusammendrückbar sind, als auch schlecht an den aus Flusseisen, Messing, Aluminium oder ähnlichen Metallen oder Legierungen bestehenden Lagerschalen haften. Die leichte Zusammendrückbarkeit solcher Lagermetallausgüsse hat zur Folge, dass der Ausguss durch den Druck des Lagerzapfens während des Betriebes zusammengedrückt wird, so dass sich die Lageröffnung erweitert, was zur Folge hat, dass das Lager klappert und zum Bruch der Lagerschalen führt.
Auch das schlechte Anhaften des bleihaltigen Lagermetallausgusses an den Lagerschalen führt zu den gleichen Erscheinungen.
Alle diese unangenehmen Störungen werden gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass mit Hilfe einer Aufeinanderfolge von zylindrischen Dornen der Lagermetallausguss in sich bereits vor Beginn seiner Inbetriebnahme durch seinen ganzen Körper hindurch derart zusammengedrückt wird, dass eine weitere Zusammendrückung während des Betriebes durch den Druck der Lagerzapfen nicht mehr oder nur noch in unwesentlichem Masse stattfinden kann. Dabei wird gleichzeitig das Ausgussmetall in die in der Lagerschale dafür vorgesehenen, meist schwalbenschwanzartigen Rillen und natürlichen Unebenheiten des Lagerschalenmetalls fest hineingedrückt, so dass es fest an der Lagerschale anhaftet und eine Lockerung des Ausgusses während des Betriebs nicht mehr stattfinden kann.
Ebenso werden die beim Erkalten nach dem Ausgiessen zwischen der Lagerschale und dem Ausgussmetall infolge der verschiedenen Schwindungsmasse entstehenden Hohlräume beseitigt. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren handelt es sich bei diesem Verfahren lediglich um die Ausübung eines radialen Druckes auf den Lagermetallausguss, um eine Verdichtung des gesamten Ausgusskörpers in sich und dessen festeres Anhaften an der inneren Lagerschalenfläche zu erzielen. Eine mechanische Bearbeitung durch Schaben und Fräsen findet hiebei nicht statt. Die bei den bekannten Verfahren durch die Vorschaltung von Schneidwerkzeugen erstrebte genaue Zentrierung der Lageröffnung wird vielmehr durch die Zusammenpressung des Ausgussmetalls während der Verdichtungsarbeit von selbst erzielt.
Wesentlich für die Erfindung ist, dass die Pressdorne zylindrisch gestaltet sind und dass mehrere solcher zylindrischer Dorne von immer grösserem Durchmesser hintereinander verwendet werden. Bei Verwendung konischer Dorne würde das Ausgussmetall an der Lagerlauffläche entlang abgedrückt und
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axial verschoben, was nicht nur einen Verlust an Metall bedeuten würde, sondern auch die Anwendung aussergewöhnlich hoher Pressdrücke zur Erzielung des erstrebten Erfolges erforderlich machen würde, da ein erheblicher Teil des Pressdruckes in der Richtung der Dornbewegung aufgezehrt und daher die allein angestrebte radiale Druckkomponente entsprechend verringert würde.
Als besonders zweckmässig für die Ausführung des Verfahrens hat sich ein Stufendorn erwiesen, der aus einer Aufeinanderfolge von in ihrem Durchmesser gegeneinander abgestuften Einzeldornen besteht. Bei den bekannten Verfahren befinden sich die einzelnen Dornstufen auf einem gemeinsamen Tragkörper. Ein solcher Stufendorn hat eine erhebliche Länge und macht daher eine Baulänge der Presse erforderlich, die gleich ist der doppelten Länge des Stufendorns zuzüglich der Höhe des Arbeitsstücke.
Es müssenferner beidem erheblichen Gewicht eines solchen zusammenhängenden Stufendornsmechanisehe Hilfsmittel in Anwendung kommen, um ihn in die erforderliche Lage zu dem zu bearbeitenden Lager zu br"ngen, was auch für die Genauigkeit des Arbeitsverfahrens nachteilig ist. Schliesslich hat der zusammenhängende Stufendorn noch den Nachteil, dass bei seiner Verwendung eine sehr erhebliche Anzahl verschiedenartiger solcher Stufendorne in Vorrat gehalten werden muss. Alle diese Nachteile werden durch einen aus losen, leicht miteinander zu verbindenden Einzeldornen bestehenden Stufendorn gemäss der Erfindung vermieden, wie ohne weiteres leicht einzusehen ist.
Bei dem zusammengesetzten Stufendorn gemäss der Erfindung werden die einzelnen Stufen nach ihrem Hindurchtreten und nach Einsetzen der folgenden Stufe entfernt, so dass die Baulänge der Presse erheblich vermindert werden kann. Das
Gewicht der einzelnen Stufe kann so gering gehalten werden, dass ein Arbeiter sie mit Leichtigkeit handhaben kann. Schliesslich ist für jeden Lagerdurchmesser nur eine verhältnismässig geringe Anzahl von Enzelstufen erforderlich, da ohne weiteres der genaue Durchmesser und der erwünschte Verdichtungsgrad leicht durch Hinzufügung oder Weglassung eines oder mehrerer der Einzeldorne erzielbar ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verdichtung und Befestigung des Lagermetallausgusses in Lagerschalen, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausguss dem Druck mehrerer in Richtung der Lagerachse hindurch zu pressender zylindrischer Pressdorne von immer grösserem Durchmesser derart ausgesetzt wird, dass der Pressdruck nicht nur die Oberfläche des Ausgusses poliert und verdichtet, sondern den gesamten Ausgusskörper in sich zusammenpresst und zum innigen Anhaften an der inneren Lagerschalenfläche bringt.