AT95302B - Verfahren zum Härten bzw. Schwerbenetzbar- oder Wasserdichtmachen von Zellulose. - Google Patents

Verfahren zum Härten bzw. Schwerbenetzbar- oder Wasserdichtmachen von Zellulose.

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AT95302B
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chlorosulfur
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Fritz Dr Moeller
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Fritz Dr Moeller
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   Es wurde die bemerkenswerte Beobachtung gemacht, dass Zellulose, zellulosehaltige Stoffe und Fabrikate aus solchen durch Behandlung mit Thionylchlorid oder mit Chlorschwefel die Eigenschaft erhalten, mit Wasser schwer benetzbar bzw. wasserdicht werden. 



   Dieser Behandlung können sowohl reine Zellulose, wie Baumwolle, Zellstoff und daraus hergestellte Fabrikate, wie ungeleimte und geleimte und mit Füllstoffen oder sonstigen. Zusätzen versehene Papiere und Pappen, Gespinste und Gewebe aus Zellulosehaltigen Faserstoffen, wie solche aus Baumwolle, Ramie, Leinen, Flachs, Hanf, Kunstseide usw., wie auch zellulosehaltige pflanzliche Stoffe wie Holz, Kork, Stroh, pflanzliche Rohfasern, wie Jute, Hanf oder Flachs usw. unterworfen werden. Das Verfahren ist in gleicher Weise anwendbar auf Zellulosederivate, wie Oxy-und Hydratzellulosen und auf verwandte Körper, wie Stärke und Dextrin und damit behandelte oder imprägnierte Stoffe oder Gewebe. 



   Die Ausführung des Verfahrens kann in der Weise erfolgen, dass man die zu behandelnden Stoffe, wie beispielsweise Papier, während kurzer Zeit, bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur mit verdünnten Lösungen von Thionylchlorid bzw. Chlorschwefel in indifferenten Lösungsmitteln, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Schwefelkohlenstoff, Benzol, behandelt und bei Verwendung von Chlorschwefel, gegebenenfalls mit Lösungsmitteln für Schwefel nachbehandelt. Um eine Schädigung des Papiers durch die Säurewirkung auszuschliessen, ist es   zweckmässig,   mit Wasser oder verdünnten Alkalien zu spülen oder trocken mit Ammoniakgas zu neutralisieren. Durch diese Behandlung erhält das Papier bzw. die behandelten Stoffe die Eigenschaft mit Wasser schwer benetzbar bzw. wasserdicht zu werden. Gleichzeitig wird das Papier durch diese Behandlung gehärtet. 



   Während nach dieser Arbeitsweise durch eine Art Pergamentisierung die   Wasserdurchlässigkeit   des Materials vermindert wird, erzielt man noch wesentlich bessere Resultate hinsichtlich des Schwer-   benetzbar-und Wasserdiehtmachens durch   eine andere Ausführungsform des Verfahrens, welche darin besteht, dass man das eventuell zuvor scharf getrocknete oder mit Wasser zur Entfernung von hygroskopischen Salzen und benetzend wirkenden Stoffen extrahierte Papier, die Gewebe oder die sonst zu behandelnden Stoffe bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur für die Dauer von einigen Sekunden bis Minuten mit den Dämpfen von Thionylchlorid bzw. von Chlorschwefel behandelt. Die Nachbehandlung erfolgt, wie oben beschrieben. Das Papier wird mit Wasser schwer benetzbar bzw. wasserdicht.

   Es ist im hohen Grade leimfest, Tintenschrift läuft darauf nicht aus und   schlägt   nicht durch. Der Überzug ist beständig gegen Licht, gegen kaltes und heisses Wasser und gegen verdünnte Alkalien sowie gegen organische Lösungsmittel. 



   Als Chlorschwefel kann bei diesem Verfahren sowohl Einfachchlorsehwefel (Schwefelmonochlorid 
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 bzw. Amyloid durch Nachbehandlung mit Thionylchlorid oder mit Chlorschwefel schwer benetzbar machen. 



  So behandelte Stoffe,   wie insbesondere Papier,-sind-fett-und-wasserdieht.  

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Härten bzw. Sehwerbenetzbar-oder Wasserdichtmaclien von Zellulose, wie Baumwolle, Zellstoff und daraus hergestellten Fabrikaten, wie Papier, Pappe u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass man diese Stoffe kurze Zeit mit Thionylchlorid, zweckmässig in Dampfform, behandelt und nachher die entstandene Säure in geeigneter Weise, z. B. durch Spülen mit Wasser oder verdünnten Alkalien oder durch trockene Behandlung mit Ammoniakgas entfernt bzw. unschädlich macht.
    2. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Gespinste, Gewebe u. dgl. aus zellulosehaltigen Stoffen.
    3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf nicht aus reiner Zellulose bestehende pflanzliche Stoffe, wie Holz, Kork, Stroh oder pflanzliche Rohfasern usw.
    4. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 auf Zellulosederivate und verwandte Körper, EMI2.1 Stoffe oder Gewebe.
    5. Verfahren nach Anspruch 1-4, darin bestehend, dass man an Stelle von Thionylchlorid Chlorschwefel (Einfach-oder Zweifach-Chlorschwefel), zweckmässig in Dampfform, anwendet.
    6. Verfahren nach Anspruch 1-5, darin bestehend, dass man die mit Thionylchlorid bzw. mit Chlorschwefel zu behandelnden Stoffe zuvor einer scharfen Trocknung unterwirft.
    7. Verfahren nach Anspruch 1-6, darin bestehend, dass man mit Thionylehlorid bzw. Chlorschwefel behandeltes Material einer Pergamentisierung, zweckmässig mit hochprozentiger Schwefelsäure oder ähnlich wirkenden Lösungsmitteln für Zellulose wie Chlorzink, unterwirft und gegebenenfalls mit Thionylchlorid bzw. mit Chlorschwefel nachbehandelt.
AT95302D 1918-08-22 1920-06-18 Verfahren zum Härten bzw. Schwerbenetzbar- oder Wasserdichtmachen von Zellulose. AT95302B (de)

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