AT94996B - Verfahren zur Azotierung der Carbide. - Google Patents

Verfahren zur Azotierung der Carbide.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Azotierung der Carbide. 



   Bei der Azotierung der Karbide der Erdalkalien durch Stickstoffgas in Einsatzöfen wurde beobachtet, dass Karbide gleicher Herkunft bei anscheinend gleichartiger Behandlung verschiedene Mengen Stickstoff aufnehmen. Eingehende Versuche ergaben, dass die Ursache in der wechselnden Zusammensetzung der Ofengase lag, in denen sich in Gegenwart des erhitzten Karbides den Fortgang des Azotierungsprozesses   schädlich   beeinflussende Fremdgase, insbesondere Wasserstoff ansammeln. Eine selbst erhebliehe verlängerte Reaktionsdauer hat nicht den Erfolg die   schädliche   Wirkung der Fremdgase zu beseitigen, und führt nicht zu durchweg hochwertigen Zyanamiden. 



   In den Azotieröfen mit Einsätzen reichern sich nämlich die beim Azotierungsprozess entstehenden Fremdgase ziemlieh rasch an, weil die Einsatzöfen nur ein kleines Gasvolumen im Verhältnis zur grossen zu azotierenden Karbidemasse fassen und weil ihnen Einrichtungen zur Entfernung der Fremd-   2 ; ase   fehlen. 



   Es wurde nun festgestellt, dass man zu erheblich besseren Zyanamidausbeuten gelangt, wenn man die Öfen fortdauernd mit einem   Überschuss   an Stickstoff   durchspült,   derart, dass der Gehalt an schädlichen Fremdgasen ständig unter einem gewissen Maximalbetrag heruntergedrückt wird. 



   Beispiel 1. Bei der üblichen Art der Azotierung ohne ständig erneute Stickstoffzufuhr fand   in einemEinsatzofen eine Anreicherung an schädlichenFremdgasen statt, in denenim Mittel 8-57% Wasser-   stoff enthalten waren. Die Ausbeute an Zyanamid betrug unter diesen Verhältnissen 87%, die Reaktionszeit 34 Stunden. 



   Bei sonst gleicher Anordnung wurde nun dauernd mit Stickstoffgas   gespült.   so dass die schädlichen Fremdgase entfernt wurden. Auf diese Weise wurde der Wasserstoffgehalt der Gase auf 1-87% im Mittel heruntergedrückt. Die Ausbeute an Zyanamid stieg auf   89#3%, die   Reaktionsdauer betrug trotz der erhöhten Ausbeute nur 23 Stunden. 



   Die Ausbeute war also um   2-2% erhöht,   die Reaktionszeit um 11 Stunden verkürzt worden. 



   Beispiel 2. Es wurden bei einer andern Versuchsreihe fünf solcher Einsatzöfen hintereinandergeschaltet, derart, dass die Gase die dem einen Ofen entströmten, in den nächsten Ofen geleitet wurden, um dort wiederum zur Azotierung verwendet zu werden, von dort in den dritten Ofen und so fort. Auf diese Weise wurde der Nachweis geliefert, dass die Anreicherung an Fremdgasen fortschreitend von Ofen zu Ofen grösser wurde, die   Stiokstoffaufnahme   des Zyanamids aber fortschreitend von Ofen zu Ofen geringer, denn es ergaben sich folgende Resultate : 
 EMI1.1 
 
<tb> 
<tb> vor <SEP> Ofen <SEP> I <SEP> 0-3% <SEP> Fremdgas
<tb> hinter <SEP> Ofen <SEP> I <SEP> II <SEP> III <SEP> IV <SEP> V
<tb> Fremdgas: <SEP> 1#7% <SEP> 2#3% <SEP> 2#8% <SEP> 3#8% <SEP> 5#9%
<tb> Stickstoffaufnahme:

   <SEP> 18#45% <SEP> 18#04% <SEP> 17#62% <SEP> 17#7% <SEP> 17#0%
<tb> 
 Die aus dieser Tabelle   berechneten Ausnutzungsfaktoren ffir   die einzelnen Ofen ergaben sich danach 
 EMI1.2 
 
<tb> 
<tb> für <SEP> Ofen <SEP> 1 <SEP> auf <SEP> 75-6 <SEP> %
<tb> II <SEP> 71-6%
<tb> für <SEP> Ofen <SEP> V <SEP> auf <SEP> 62'5 <SEP> %
<tb> 
 
 EMI1.3 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



     Natürlich   muss man bei der Stickstoffzuföhrung eine gewisse Grenze innehalten, da das Verfahren unwirtschaftlich wird, wenn man   übermässig   viel Stickstoff zuführt. Es wurde festgestellt, dass bei einem' Gehalt von 0'5 % Wasserstoff im Ofengas das Verfahren am wirtschaftlichsten arbeitete und dass maximal 2 % Wasserstoff im Gas enthalten sein dürfen, falls der Azotierungsvorgang noch einigermassen ungestört vor sich gehen soll. 



   Hieraus ergibt sich eine weitere Ausführungsform des Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet 
 EMI2.1 
 gung statt, so ist eine besondere Trocknung des wiederzuverwendenden gereinigten Stickstoffs nicht nötig. 



   Es ist zwar bekannt (vgl. die deutsche Patentschrift Nr. 312934), bei der Azotierung der Karbide der Erdalkalien durch Stickstoffgas insbesondere bei der Verwendung von Kanal- oder Drehrohöfen einen   Überschuss   von Stickstoffgas anzuwenden. Dieses Verfahren verfolgt aber den Zweck, die im Reaktionsraum sich   stauende Wärme ; abzuführen, welche leicht   ein Überschreiten des Temperaturoptimums und damit eine Verringerung der Stickstoffaufnahme zur Folge hat.

   Bei diesem Verfahren wird, da die   Kanal-und Drehrohröfen ohnehin   schon die Anwendung eines grossen   Gasüberschusses   bedingen, das Stickstoffgas im   Kreislaufprozess   wieder und wieder verwendet, und es entsteht der Nachteil, dass die beim   Reaktionsprozess   sich bildenden   schädlichen   Fremdgase sich im Stickstoffgas immer mehr anreichern und den Erfolg des Azoteierungsprozesses beeinträchtigen. 



   Dieser Nachteil wird etwa durch das neue Verfahren bei dem die schädlichen Gase dauernd unter   0-5-2% der Stickstoffgasmenge herabgedrückt   werden, beseitigt. 



   PATENT-ANSPRUCHE :
1. Verfzaren zur Azotierung der Karbide der Erdalkalien mit   überschüssigem   Stickstoff, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsraum bzw. Ofen, in welchem die Azotierung stattfindet, mit soviel Stickstoff durchspült   wird, dass   der Gehalt der Ofengase an bei der Reaktion sich ansammelnden schädlichen Gasen dauernd unter   0'5-2 % herabgedriiokt   wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass zur Azotierung bereits benutzter Stickstoffgase, wenn die darin enthaltenen Fremdgase den Maximalbetrag von 2 % übersteigen, aus dem Reaktionsraum abgeleitet, durch einen Reinigungsprozess von den Fremdgasen befreit und, gegebenenfalls-nach Trocknung, dem Azotierungsprozess wieder zugeführt-wird, entweder in demselben Ofen, dem das Gas entnommen wurde, oder in andere in den Kreislauf eingeschaltete Öfen.
AT94996D 1921-04-29 1922-04-24 Verfahren zur Azotierung der Carbide. AT94996B (de)

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