<Desc/Clms Page number 1>
Einrichtung zur Aufzeichnung der bei kinematographischen Aufnahmen entstehenden
Töne und zu deren'Wiedergabe.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, welche bei kinematographischen Aufnahmen die Aufnahme der zu gleicher Zeit entstehenden Töne und deren spätere Wiedergabe ermöglicht, u. zw. dadurch, dass die Töne optische Wirkungen auslösen und diese optischen Wirkungen auf demselben Film fixiert werden, auf welchem die Bildaufnahme eifolgt.
Von Tönen beeinflusste Lichtwirkungen wurden bereits photographisch festgehalten. So z. B. ist es bekannt, dass sich beim singenden Bogenlicht die Lichtstärke des Bogens mit der Tonbeeinflussung ändert, so dass, falls der Lichtbogen auf ein bewegtes Filmband photographiert wird, den Tönen entsprechend am Film dünklere und lichtere Streifen erhalten werden. Bei kinematographischen Aufnahmen und Wiedergaben steht jedoch der Film in eben jenem Zeitpunkt, in welchem die Tonaufnahme bzw.
Wiedergabe erfolgen soll, still, so dass die durch die Töne hervorgerufenen Lichtveränderungen nicht ohne weiters auf den Film photographiert werden können.
Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Einrichtung ermöglicht, dass die durch die Töne verursachten Lichtveränderungen bzw. Lichtwirkungen auch auf das stehende Filmband photographiert werden können, wodurch es möglich ist, dass zugleich mit der Bildaufnahme auch die Töne auf denselben Film aufgenommen und beim Abspielen der Bilder die Töne wiedergegeben werden können.
Zu diesem Zwecke werden gemäss der Erfindung die durch die Töne ausgelösten Lichtwirkungen in einem der Bildhöhe entsprechend hohen Streifen auf den Film, u. zw. zweckmässig auf den einen Rand desselben, geworfen und im Weg dieses Lichtstreifens eine in der Längsrichtung des Films bewegte Lichtblende angeordnet, welche zum Durchlass des Lichtes einen auf die Bewegungsrichtung rechtwinkligen Schlitz besitzt, so dass das durch diesen Schlitz durchgehende Licht immer auf einer andern Stelle des stehenden Films einen auf die Bewegungsrichtung rechtwinkligen Streifen beleuchtet. Demzufolge werden am Film, den Tönen entsprechend, verschieden helle Bilder erhalten, welche sodann beim Abspielen des Bildes in ähnlicher Weise wie bei der Aufnahme zur Wiedergabe der Töne benutzt werden können.
Zu letzterem Zwecke werden durch diese verschieden lichtdurchlässigen Streifen des Films hindurch beleuchtete Selenzellen benutzt, deren elektrische Widerstandsänderungen in einem Telephon zum Wiedergeben der Töne dienen.
Im nachstehenden ist das Wesen der Erfindung an Hand der in der Zeichnung schematisch dargestellten, beispielsweisen Ausführungsform ausführlich beschrieben.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 schematisch die Draufsicht der Aufnahmevorrichtung, Fig. 2 die Blende zur Aufnahme der Töne in Seitenansicht, Fig. 3 ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel einer elektromagnetischen Lichtsperre und Fig. 4 in Draufsicht schematisch die Wiedergabevorrichtung.
In Fig. 1 wirft das Objekt a der kinematographischen Aufnahmevorrichtung das Licht auf den zeitweise fortbewegten Film b. Ein Teil des Lichtbündels wird an der Seite des Films durch den schiefgestellten Spiegel c verdeckt, so dass an diesem Rande des Films das von der Linse kommende Licht unwirksam ist.
Auf diesen Rand des Films wirkt eine andere Lichtquelle, u. zw. jene, deren Licht durch die zu photographierenden Töne beeinflusst oder verändert wird. In Fig. 1 ist diese Lichtquelle mit F bezeichnet, sie wirft ihr Licht durch die Linsen g, h hindurch und wenn nötig noch durch die Vermittlung eines Spiegels e auf den Spiegel c und von hier auf den Rand des Films.
<Desc/Clms Page number 2>
Im gemeinsamen Brennpunkt der Linsen g und h ist am schleifenförmigen, dünnen Metallfaden Z ; einSpiegelehenangebracht, welches zwischen den beiden Polen eines starken permanenten Magneten liegt.
Dieser Magnet ist für den Durchlass des von der Lichtquelle F kommenden Lichtbündels mit Öffnungen versehen. Die der Linse h zugekehrte Öffnung ist keilförmig und ist der Spiegel i derart eingestellt, dass in seiner Ruhelage das Lichtbündel unter der Spitze der Keilöffnung bleibt, so dass durch den Magneten kein Licht hindurchgeht. Wird jedoch der Spiegel i verschwenkt, so geht das Lichtbündel durch einen mehr oder weniger breiten Teil der Öffnung hindurch und es gelangt daher, entsprechend der Grösse des Verschwenkens des Spiegels, auf den Rand des Films mehr oder weniger Licht.
Der Metallfaden & ist mit der Batterie T und dem Mikrophon M in Reihe geschaltet. Zum Steigern der Stärke der durch die Töne hervorgerufenen Stromänderungen kann in den Stromkreis auch ein trägheitsloses Elektronenrelais, z. B. einLiebenrelais, eingeschaltet werden. Die infolge Wirkung der Tonwellen entstehenden Widerstandsänderungen des Mikrophone wirken derart auf die Schleife k, dass diese Schleife sich entsprechend der Grösse der Stromänderungen mehr oder weniger verdreht, demzufolge der an dei Schleife befestigte Spiegel den Tonwellen proportionale Schwingungen vollführt.
Dies hat zur Folge, dass das Lichtbündel sich in verschiedenem Masse hebt und durch die keilförmige Austtittsöffnung in verschiedenen Höhen hindurchgeht, somit zur Linse h verschiedene Lichtmengen gelangen, welche Lichtstärken infolge der entsprechenden Ausgestaltung der Keil öffnung den in das Mikrophon gelangenden Tonwellen entsprechen. Das Lichtbündel mit sich ändernder Intensität gelangt über die Spiegel e und c auf den Film.
Beim Exponieren des Bildes müssen die den Tonschwingungen entsprechenden Liehtstärke- änderungen bei stehendem Film auf immer andere Stellen des Filmrandes exponiert werden. Zu diesem Zwecke ist zwischen den Spiegeln c und e eine Blende d angebracht, von der ein Ausführungsbeispiel in Fig. 2 dargestellt ist.
Diese Blende cl besteht aus einem durch die gezahnte Walze. D bewegten, undurchsichtigen Band
EMI2.1
Es ist zweckmässig, die Stiomimpulse nicht unmittelbar in die Schleife k zu führen, da die Selbstschwingungen derselben nur bei sehr feinen Ausführungen derart gering sind, dass sie die Tonaufnahme nicht beeinflussen. Zum Beschleunigen der Dämpfung dieser Schwingungen ist es zweckmässig, die Schleife k mit Vorschalten einer 1 : 1 gewickelten Ubertragungsspule in den Stromkreis einzuschalten, so dass die Unterbrechungsstromstosse eine entgegengesetzte Verdrehung der Schlinge verursachen und die Dämpfung bedeutend beschleunigen. Zu demselben Zwecke erscheint es vorteilhaft, den Ruhestrom des die Schleife durchfliessenden Teiles des Mikrophonstromes gleich Null zu machen, indem z. B. die Schleife in einer Wheatstone-Brücke ausgeglichen wird.
Fig. 3 zeigt eine zweckmässige Ausführungsform der Einrichtung eines Elektromagneten 0, bei welchem die durch die Aufsatzteile y und z gespannt gehaltene Schleife i den Weg des die Pole Pi und P2 des Elektromagneten durchsetzenden Lichtbündels mit einem Plättchen abschliesst. Wird bei den Klemmen M, N Shom z tgeführt, so verschwenkt sich die Schleife und somit auch das Plättchen in einem der Stromstärke entsprechendem Masse.
Zum Herstellen der durch die Töne verursachten Lichtänderungen können statt der beschriebenen und dargestellten Einrichtung auch noch zahlreiche andere Einrichtungen verwendet werden. So z. B. kann an Stelle des Spiegels i eine als Spiegel ausgeführte Telephonmembran angeordnet sein, deren durch die Töne hervorgerufene, verschiedene Biegungen das auf sie gelangende LichtbÜndel unter'verschiedenem Divergenzwinkel zurückwerfen. Ebenso entspricht auch eine solche Einrichtung, bei welcher den gemeinsamen Brennpunkt der koaxial angeordneten Linsen g und h ein sehr kleines, auf einem einzigen Faden gespannt gehaltenes Plättchen verschliesst, das im magnetischen Feld eines permanenten Magneten rechtwinkelig auf dieses Feld steht.
Die an beiden Enden des Fadens zugeführten Stromimpulse heben den Faden und mit diesem auch das Plättchen in verschiedenem Masse, so dass zur zweiten Linse verschiedene Lichtmengen gelangen.
Zum selben Zwecke kann auch das sprechende Bogenlicht benutzt werden oder eine solche Einrichtung, bei welcher unter dem Brennpunkt der Linse h eine Telephonmembran und auf dieser ein beliebig gespeister Brenner von konstanter Lichtstärke angeordnet ist, welcher Brenner genau im Brenn- p-inkt liegt. Die Telephonmembran ist in den Stromkreis des Mikrophons eingeschaltet und gelangt daher der Brenner infolge der Wirkung der auf das Mikrophon treffenden Töne in Schwingung, demzufolge die Lichtwirkung sich den Tönen entsprechend ändert.
In Fig. 4 ist ein Ausfiihrungsbeispiel der Wiedergabevorrichtung schematisch dargestellt. Der Scheinwerfer 1 durchleuchtet den fertigen Film durch Vermittlung der Kondensatorlinse K. Jener Teil des Films, auf welchem die durch die Töne verursachten Lichtänderungen fixiert wurden, lässt das Licht, den helleren und dünkleren Streifen entsprechend, in grösserer oder geringerer Menge durch und gelangt dieses
<Desc/Clms Page number 3>
Licht sodann auf ein vor dem Film angeordnetes, schief stehendes Spiegelehen c, von diesem auf ein Spiegelchen e und von hier über die Linse h auf die Selenzelle S.
Zwischen den Spiegeln e und e ist eine mit der bereits beschriebenen gleichartig ausgeführte und gleichmässig bewegte Blende d angeordnet, so dass durch die Schlitze r dieser Blende die verschiedenen Streifen des durch den Film durchgehenden Lichtbündels nacheinander auf den Spiegel e und von hier auf die Selenzelle Sauftreffen.
Fiir vorliegenden Zweck hat sich als am besten geeignet eine solche Selenzelle erwiesen, bei welcher auf kondensatorartig ausgebildete Elektroden eine mit langsamer Sensibilisierung hergestellte Selenschicht aufgetragen ist.
Die Zelle ist in den Stromkreis der Batterie T eingeschaltet. In denselben Stromkreis ist auch das
EMI3.1
oder auf lautsprechende Telephone wirkt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Aufzeichnung der bei ki'nematographischen Aufnahmen entstehenden Töne, bei welcher die Töne Lichtwirkungen auslösen, derart dass sie die Lichtstärke einer Lichtquelle oder die Richtung eines Lichtbiindels verändern, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem zur Aufzeichnung der durch die Töne hervorgerufenen Lichtwirkungen dienenden Filmteil eine in der Längsrichtung des Films bewegte Blende angeordnet ist, welche einen oder mehrere Schlitze besitzt, so dass die verschiedenen Lichtwirkungen auch bei stehendem Film auf immer andere Stellen des Films einwirken.