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Vorrichtung zur Aufzeichnung von Schnürspurschrift Eine Tonaufzeichnung
in Sproesenschzift, deren Breite sich üntsprechend der Lautstärke der ,aufgezeichneten
Töne derart ändert, daß die Breite um so größer ist, je lauter die Töne sind, und
umgekehrt, ist bekannt und wird eine Schnürspurschrift ,genannt. Die Breite der
Spur wird hierbei in bekannter Weise durch eine Blende (Abdeckblende) geändert,
die bei Steuerung durch einen gleichgerichteten Teil der .aufzuzeichnenden Sprechströme
die Breite des auf die Tonspur fallenden Lichtstromes ändert. Es ist ferner bekannt,
die mit der Breitenänderung verbundene Anderung der Lautstärkenverhältnisse auszugleichen,
indem der Verstärkungsgrad des Verstärkers für die Sprechströme reziprok zur Breitenänderung
geändert wird. Es wird also hierbei der Ausgleich auf rein elektrischem Wege bewirkt.
Im Gegensatz hierzu geht die Erfindung von einer optischen Regelung aus, indem ,außer
der Blende, welche die Breitenänderung hervorruft, gemäß der Erfindung eine zweite
Blende vorgesehen wird, die durch denselben Strom wie die Abde<:k-`blende gesteuert
wird und die Intensität des Lichtstromes im umgekehrten Sinne ändert. Die sich hieraus
ergebende optische Regelung des Ausgleichs hat gegenüber der elektrischen u. a.
den Vorteil, daß die Regelung fnequenzun.abhängig ist. Zweckmäßig wird die Einrichtung
so getroffen, d,aß die Blenden nur oberhalb einer bestimmten Amplitudengrenze tätig
werden.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
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Abb. i zeigt die Anordnung geemäl3 der Erfindung.
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Abb. a zeigt eine Tonaufzeichnung, wie sie mit der Anordnung gemäß
Abb. i hergestellt wird.
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In der Ab> i bedeutet i ein Mikrophon, auf das die aufzuzeichnenden
Schallwellen fallen, z einen Vorverstärker, von dem ein Wechselstrom abgezweigt
wird, der im Gleichrichter 3 gleichgerichtet und zum Antrieb der Blenden I und II
benutzt wird, 4 ist ein Aufzeichnungsorgan, z. B. eine Glimmlampe, eine Photozelle,
die von dem Licht der Glimmlampe 4. gesteuert wird, 6 ist ein Verstärker, der :auf
das Aufzeichnungsorgan 7, das wiederum eine Glimmlampe sein kann, arbeitet. Der
Einfachheit halber sind in der schematischen Darstellung die entsprechenden Optiken
fortgelassen. Mit der Anomdnung
nach Abb. i hanir ein Fil-rn, wie
(2r in Abb. 2 dargestellt ist, aufgezeichnet werden. Dieser Film, den Abb.2 im Positiv
darstellt, ist in der Literatur als Schnürspurschrift ges kannt. Sie hat den besonderen
Vorteil, da: der Reintonfaktor verhältnismäßig groß ist. Da aber durch die zusätzliche
.3£bdechung der Teile a die Tonspur verringert wird, ist eine entsprechende Dynamik
nötig, die die Amplituden um denselben Betrag vergrößert, um den die Einengung der
Tonspur durch die abgedeckten Teile a -erfolgt ist. Die Anordnung nach der Abb.
1 arbeitet nun folgendermaßen: Wenn auf das Mikrophon kleine Tonschwingungen fallen,
wird auch der von dem Verstärker 2 abgezweigte und im Gleichrichter 3 gleichgerichtete
Strom klein sein. Die Blende II ist dabei so angeordnet, dali bei kleinen Amplituden
fast die ganze "Tonspur des Films abgedeckt wird. Um die richtigen Lautstärkenverhä
ltnisse trotzdem auf den Film aufzeichnen zu können, muß sich deswegen die Blendet
sehr weit öffnen. Es fällt dann bei großer üffnung der Blende 1 ein entsprechend
großer Betrag an Wechsellicht auf die Photozelle 5 und erzeugt eine entsprechend
größere Modulation des Aufzeichnungsgerätes ; , so daß die Lautstärkeunterschiede
richtig auf den Film aufgezeichnet werden. Die beiden Blenden I und II können nach
irgendeinem bekannten Verfahren, z. B. elektromagnetisch oder elektrodynamisch,
angetrieben werden. Sie können, wie in der Abb. i gezeigt, hintereinatidergescbaltet
werden und von demselben Gleichstrom des Gleichrichters 3 gespeist werden. Sie können
aber auch getrennt von zwei verschiedenen Gleichrichtern gespeist werden. Ebenso
können sie parallel geschaltet sein. Weiterhin ist es möglich, dem Antriebssystem
für die Blenden dieselbe EmpfindlichlLeit und Charakteristik zu geben oder verschiedene
Empfi.ndlichkeiteri und verschiedene Charakteristiken. Kombinationen von entsprechenden
Blendenformen mit Antriebssysteimün ver schiedener Charakteristik für die Blenden
oder verschieden großer gleichgerichteter Ströme fallen auch unter den Erfindungsgedanken.
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Bei der Aufnahme eines Films (wie er in Abb.2 dargestellt ist) mit
einer Anordnung nach Abb. 1 kann man nun in der Weise vorgehen, daß die Blenden
I und II derart ausgebildet werden, da.ß alle Amplituden mit einer maximalen Amplitude
aufgezeichnet werden und die richtige Dynamik dann durch Verengung der Tonspur erzielt
wird. Erfindungsgemäß ist es jedoch möglich und vorteilhaft, nicht .alle Amplituden
bis auf eine maximale Amplitude zu verstärken, sondern die Verstärkung so vorzunehmen,
daß nicht ' 'alle Amplituden koiistaritc höhe haben, so daß die Lautstärke nicht
allein durch die Abdeckung der Blende 1I geregelt wird. Die Blende kann auch so
ausgebildet werden, daß bei Erreichen einer bestimmten Lautstärke die Tonspur nicht
mehr verengt wird.
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Da die Antriebssysteme für die Bleiiden in demselben elektrischen
Kreis liegen, ist es unmöglich, daß zwischen dein Arbeiten der Blende 1 und dein
Arbeiten der Blende II eine Phasenverschiebung auftreten kann. Fällt auf das Mikrophon
1 eine kleine Amplitude, so wi.d die Blende II fast geschlossen sein und die Blende
I ziemlich weit auf sein. Wenn iiun ein plötzlicher lauter Ton auf das 1Tikrnphon
fällt, so arbeitet der Gleichrichter 3 noch nicht sofort mit einer entsprechend
hohen Spannung, sondern schickt noch eine gewisse Zeit lang denselben Strom durch
die Antriebssysteme der Blenden, d. h. Blende 1I bleibt noch eine gewisse Zeit geschlossen
und Blende I bleibt offen. Das Auf7eichnungsgerät -. jedoch zeichnet die grofie
Amplitude auf, erzeugt dadurch wegen der großen Öff-
nung der Blende I eine
große Schwankung in der Photozelle 5 und damit eine entsprechende Lichtmodulation
des Aufzeichnungsgeräten ; , so daß auf den Film trotz des langsamen Einschwitigens
der Blenden I und 1I eine verhältnismäßig große Amplitude aufgezeichnet wird. Ist
es aber umgekehrt, d. b. sind längere Zeit große Amplituden aufgezeichnet Worden
und kommen plötzlich nur leise Schwingungen ,an das Mikrophon, so dauert es ebenfalls
wieder eine gewisse Zeit, bis sich die Blenden I und 1I einspielen können. In dieser
Übergangszeit aber erfolgt trotzdem eine richtige Aufzeichnung, da in. diesem Falle
die Blende II ganz offen stellt und die Blende I fast geschlossen ist. Dieses Verfahren
hat, wie geschildert, den sehr großen Vorteil, daß die Aufzeichnung von der Zeitkonstante
des Gleichrichters unabhängig wird, wenigstens zum großen Teil. Eine ztisätzliche
Modulation durch die Abdeckamplitude kann nicht auftreten. Es erfolgt aber trotzdem
eine Tonaufzeichnung mit der richtigen Dynamik und ohne Verzerrungen. Diesen Vorteil
kann keines der bis heute @ie@annteil Verfahren aufweisen.
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Es läßt sich auf diese Art und Weise leicht erzielen, was nicht nur
für das spezielle Ausführungsbeispiel gilt, sondern ganz allgemein, daß Amplituden
bis zu einer gewissen Größe eine konstante Verstärkung erhalten und bei Erreichung
eines vorher festgesetzten Amplitudenwertes nach irgendeiner beliebigen Funktion
verstärkt werden. Weiterhin läßt es sich ohne Schwierigkeiten erreichen, daß kleine
Amplituden noch mehr verkleinert werden und große Amplituden in demselben Maße
oder
in irgendeinem beliebigen, vorher zu bestimmenden Maße vergrößert werden. ts gibt
überhaupt keine Abhängigkeit, die man auf diesem optischen Wege nicht erzielen könnte.