AT93744B - Verfahren zur Darstellung von reiner Retortenkohle. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von reiner Retortenkohle.

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AT93744B
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Austria
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coal
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methane
decomposition space
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Imre Dr Szarvasy
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Imre Dr Szarvasy
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung von reiner   Betortenkohle.   
 EMI1.1 
 



   Die gasförmigen Zersetzungsprodukte bestehen aus Wasserstoff und einer geringen Menge eines verdampften festen Kohlenwasserstoffes, der kondensiert werden kann. 



   Es wurde zwar vorgeschlagen, Graphit und leichte Kohlenwasserstoffe unter Verwendung von vorgeformten Kohlestückchen als Glühkontaktkörper zu erzeugen, es wurde jedoch hiebei nie das unver- änderte Produkt des Prozesses als Glühkontaktkörper benutzt, so dass der niedergeschlagene Graphit von den   Kontaktkörpem   entfernt werden musste, was dieselben Unzukömmlichkeiten und Verunreinigungen zeitigte, die mit der   Gewinnung   der Retortenkohle in Tonretorten verbunden sind. 



   Infolge der   Kohlenanlagerung   nehmen die   Kohlestückehen   ständig zu ; um ein Verschweissen derselben zu verhüten, ist es ratsam, die Kohlefüllung ständig oder zeitweilig zu bewegen, wodurch auch der Gasstrom zu ständigem Richtungswechsel gezwungen und besser verteilt wird. 



   Der Umstand, dass die Kohle an die Kohlefüllung angelagert wird, ermöglicht auch das einfache Entfernen des Produktes ohne Schädigung der Kammerwände und ohne die hiedurch bedingte Verunreinigung des Produktes. Es wird zu diesem Zwecke ein Teil der Kohlefüllung ständig oder zeitweilig dem Zersetzungsraum entzogen und durch gleichartige-aus einem früheren   Zeitraume   der Fabrikation stammende-Kohle von geringerer Menge und Korngrösse ersetzt. Es ist klar, dass, wenn die Menge des stündlich zersetzten Methans bekannt ist, man leicht bestimmen kann, wieviel Kohle von angewachsener
Korngrösse am einen Ende der Kammer entfernt und wieviel kleinkörnige Kohle am andern Ende zugeführt werden muss, um im Zersetzungsraume die Kohlemenge und hiemit den Durchgangsquerschnitt und die sonstigen Betriebsverhältnisse konstant zu erhalten.

   Da die zugeführten Kohlestücke, auf welche sich die Zersetzungskohle niederschlägt, ebenfalls aus (einer früheren) Zersetzung herrühren, ist es klar, dass das Produkt vollkommen gleichmässig und aschefrei   (99-9%)   sein wird. 



   Das Bewegen der Kohlefüllung kann durch beliebige Mittel erzielt werden. Dient ein liegender Rohrofen als Zersetzungsraum, so kann dieser rotiert werden, wobei die Rotierbewegung auch zum Fördern der   Kohlestücke   vom Aufgabeende gegen das Entleerungsende für die angewachsenen Kohlestücke dienen kann. Die Zersetzungskammer kann aber auch anderweitig ausgebildet werden. 



   Es war schon bekannt, zu graphitierende Kohlenstücke während der Graphitierung durch einen senkrechten Schacht sinken zu lassen, um sie an der Schachtsohle fortlaufend entfernen zu können. Eine solche Bewegung der   Kohlestücke   würde aber nicht ausreichen, um die-im Gegensatz zur Graphitierung - mit einer Kruste von Abscheidungskohle zu überziehenden Kohlestücke am Verschweissen zu hindern ; 

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 es müssen daher erfindungsgemäss die Kohlestücke derart bewegt werden, dass ihre effektive Geschwindig- keit die in der Richtung zur Entleerungsstelle gemessene Wandergeschwindigkeit um ein vielfaches übertrifft. 



   Da die Methanzersetzung beträchtliche Wärmemengen beansprucht, deren Zufuhr durch die
Kammerwände unwirtschaftlich und mit Rücksicht auf die eingangs erwähnten Nachteile nicht ratsam ist, muss für das unmittelbare Beheizen der Kohlefüllung gesorgt werden. Hiefür kommt in erster Reihe die elektrische Widerstandsheizung in Betracht, die derart verwirklicht wird, dass zwischen den in den Zersetzungsraum ragenden Polen der Stromleitung die bewegliche Kohlefüllung den Widerstand bilden und hiedurch auf der gewünschten Temperatur gehalten werden soll. Der heiss abziehende Wasserstoff kann zum Vorwärmen des Methans benutzt werden, so dass der Stromverbrauch der Hauptsache nach nur den, der Zersetzungswärme entsprechenden Wärmebedarf decken muss. 



   Der Wärmebedarf kann aber auch durch ständige oder zeitweilige Verbrennungsprozesse im
Zersetzungsraume gedeckt werden. Man kann z. B. ausser   dem-zweckmässig vorgewärmten-Methan   so viel Luft oder Sauerstoff in den Zersetzungsraum leiten, dass ein Teil des Methans verbrennen und hiedurch die zur Spaltung der Restmenge nötige Wärmemenge erzeugen soll. Statt Methan kann man auch Wasserstoff im Zersetzungsraum verbrennen. 



   Die Erzeugung von Russ und Leuchtgas durch die unvollkommene Verbrennung von Petroleum u. dgl. ist schon bekannt ; es werden hiebei sehr niedrige Temperaturen eingehalten und ein leerer Zer- setzungsraum benutzt, aus welchem der Russ mit dem Leuchtgas ständig abgesaugt wird, so dass das
Verbrennen des Russes durch die eingeführte Luft nicht zu befürchten war. Im vorliegenden Falle war es hingegen wohl möglich, dass die Luft die auf   10000 erhitzte   Kohle verbrennen, ja dass das aus der Wasser-   stoffverbrennung   stammende Wasser mit der Kohle die Wassergasreaktion eingehen wird. Es wurde aber festgestellt, dass die gemäss der Erfindung hergestellte Kohle äusserst schwerverbrennbar ist, so dass der Sauerstoff zum überwiegenden Teil nur das Heizgas verbrennt. 



   M in kann aber auch so verfahren, dass das Heizen und Zersetzen zeitlich getrennt abwechselnd erfolgen sollen ; man heizt also vorerst den Zersetzungsraum durch Zufuhr von Methan oder Wasserstoff und Luft auf, und führt sodann Methan ein ; der infolge der Methanzersetzung nach einer Weile ab- gekühlte Reaktionsraum wird sodann wieder beheizt usw. 



   Gemäss dem neuen Verfahren kann man den ganzen Kohlegehalt des Methans gewinnen, während bisher nur ein geringer Teil der Kohle in Form minderwertigen Russes erzeugt werden konnte. 



     PATENT-ANSPRÜCHE   :
1. Verfahren zur Darstellung von reiner Retortenkohle durch Wärmespaltung von Methan in Gegen- wart von   Kohlenkontaktkörpern,   dadurch gekennzeichnet, dass als die Zersetzung bewirkende glühende
Körper aus einem gleichartigen früheren Prozesse stammende Kohlestücke benutzt werden.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohle- stücke während der Wärmespaltung derart bewegt werden, dass ihre effektive Geschwindigkeit ihre in der Richtung zur Entleerungsstelle gemessene Wandergeschwindigkeit um ein vielfaches übertrifft.
    3. Ausführungsform des Verfahrens gemäss Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der infolge der Wärmespaltung angewachsenen Kohlestücke aus dem Zersetzungsraum entfernt und durch aus einem früheren Prozess stammende kleinere Kohlenstücke von geringerer Masse ersetzt wird.
    4. Ausführungsform des Verfahrens gemäss Anspruch 2 und 3, unter Benutzung der an und für sich bekannten elektrischen Widerstandserhitzung, dadurch gekennzeichnet, dass als Widerstand die Gesamtheit der in fortwährender relativer Bewegung gehaltenen Kohlestücke dient.
    5. Ausführungsform des Verfahrens gemäss Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zur Deckung des Wärmebedarfes eine entsprechende Menge eines das Brennen nährenden Gases (Luft, Sauerstoff) in den Zersetzungsraum eingeführt wird.
    6. Ausführungsform des Verfahrens gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den Zersetzungsraum ausser dem das Brennen nährenden Gase Wasserstoff eingeführt wird.
    7. Ausführungsform des Verfahrens gemäss Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zersetzungsraum abwechselnd durch Zufuhr von Luft und Methan oder Wasserstoff beheizt und sodann unter Zufuhr von reinem Methan zur Wärmespaltung benutzt wird.
AT93744D 1914-02-28 1921-02-08 Verfahren zur Darstellung von reiner Retortenkohle. AT93744B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1177119B (de) * 1955-11-02 1964-09-03 Siemens Ag Verfahren zur Herstellung von Reinstsilicium

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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