<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Empfang von über Telegraphenleitungen gesendeten Gleichstromstössen gleicher oder verschiedener Polarität.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
dass die Grenzen seines Sekundärstromes bei , g2 erreicht werden, so dass selbst bei höherem Ansteigen der Gitterspannung kein grösserer Strom dem Empfänger zugeführt wird, d. h. sämtliche darüber hinausgehenden Amplituden abgeschnitten werden. Das vom Verstärker sekundär abgegebene Stromzeiehen hat also etwa die Form der stark ausgezogenen Stromkurve 111, die mit der Kurve I praktisch übereinstimmt. Es findet somit eine gewisse Rückbildung der ursprünglichen Zeichen statt, insbesonders bei der Wahl einer sehr hohen Verstärkung, die ja erfindungsgemäss nicht schädlich wirken kann.
Fig. 2 zeigt eine Schaltungsanordnung einer Empfangsvorrichtung gemäss der Erfindung für eine Doppelleitung. Beim Empfang von aus Gleichstromimpulsen bestehenden Telegraphenzeichen ist es in vielen Fällen erwünscht, die Form der am Leitungsende ankommenden Impulse beim Empfangszeichen möglichst'getreu beizubehalten, wie es z. B. beim Empfang mittels Hebersch : eiber erwünscht ist. Bei Telegraphenanlagen, bei denen an der Empfangsstelle dem Empfangsapparat ein Kathodenrohrverstärker
EMI2.1
Erfindungsgemäss wird nun nach Fig. 2 eine getreue Wiedergabe der am Leitungsende ankommenden Zeichen dadurch erreicht, dass die Telegraphenleitung durch einen Ohmschen Widerstand geeigneter Grösse abgeschlossen wird, der gleichzeitig zur Einstellung des Ruhepotentiales des Gitters dient.
Die Form des vom ankommenden Telegraphenstrom herrührenden Empfangszeichens ist von den Spannungschwankungen am Gitter der Glühkathodenröhre abhängig. Diese Spannung kann nun durch geeignete Bemessung des Ohmschen Widerstandes dem Zweck entsprechend gewählt werden. Die Einstellung des Widerstandes erfolgt am bequemsten durch Versuche und wird bei Hochvalmum-Glühkathodenrohr- verstärkern vorteilhaft sehr hoch gewählt. Nach Fig. 2 sind die Leitungsenden der Erfindung entsprechend durch einen Widerstand ?'überbrückt, über den gleichfalls dem Steuergitter der Gleichstrom fül sein Ruhepotential von der Batterie b zugeleitet wird. B ist die Anodenbatterie. Der Sekundärstrom des Verstärkers kann zur Betätigung irgendeines geeigneten Empfangsapparates dienen, z.
B. eines polarisierten Relais R, dessen Anschläge auf der Zeichnung durch Pluszeichen angedeutet sind. Selbstverständlich lässt sich diese Schaltung auch sinngemäss auf Einfachleitungen anwenden. Ein derartig geschalteter Verstärker kann auch als Übertrager von einem Leitungsabschnitt auf den andern benutzt werden.
EMI2.2
Vorrichtung mit Heberschreiber oder Undulator betreiben, da die ankommenden Stromimpulse den abgesandten ähneln.
Wünscht man den Ruhestrom vom Relais fernzuhalten, so kann man dieses durch eine Schaltung, wie in Fig. 3 veranschaulicht, erreichen. Nach dieser Schaltung eihält der Empfänger seinen Strom vom
EMI2.3
wobei parallel zu dem Empfänger in den Anodenkreis ein Widerstand R, eingeschaltet ist. B ist wieder die Anodenbatterie. Um eine möglichst getreue Wiedergabe der Zeichen durch die Sekundärstromimpu18e zu erhalten, ist dafür Sorge zu tragen, dass die Abklingzeit des Entladestromes des Kondensators möglichst gross ist, damit er nicht vor Ende des Zeichens auf Null herabsinkt.
Bei Benutzung eines polarisierten Relais als Empfangsapparat in einer Schaltung nach Fig. 3 kann aber auch die Abklingzeit der Kapazität so gewählt werden, dass nur sehr schnelle kurze Stromstösse erfolgen, die das Relais betätigen, dessen Anker durch die aufeinanderfolgenden Stösse jedesmal umgelegt wird. Um den Ruhestrom vom Relais fernzuhalten, könnte auch eine geeignete Brückenschaltung benutzt werden.
Beim schnellen Telegraphieren über sehr lange Leitungen kann es selbst bei pupinisierten Leitungen vorkommen, dass bei der sehr starken Zeichenverzerrung einzelne kurze Stromimpulse, z. B. Punkte nach und vor je einem Strich, nicht zur vollen Entwicklung kommen und die Gitterspannung nicht mehr auf das Ruhepotential zwischen den Strichzeichen zurückgelangt. In diesem Fall erhält man eine Kurvenform für das ankommende Zeichen, wie sie z. B. die Form 11b, Fig. 1, darstellt. Empfängervorrichtungen nach den Fig. 2 und 3 sind für derartige Zeichen nicht zu gebrauchen.
Man würde die in Fig. 1 strichpunktiert angedeutete Verstärkerkurve 111 erhalten, die infolge der Strombegrenzung des Verstärkers . den Anoden-oder Sekundärstrom m M p und infolgedessen nur einen einzigen Anschlag des Relais an Stelle von fünf ergeben würde. Zur Beseitigung dieses überstandes wird erfindungsgemäss dem Verstärker ein Übel.'t1ager U, wie in Fig. 4 oder Kondensatoren 20, wie in Fig. 5 dargestellt, vorgeschaltet. Bei Übertragern wird jetzt bei jeder Stromumkehrung der induzierte Strom durch Null gehen und wächst danach in entgegengesetztem Sinne. Bei Kondensatoren wechseln mit den Stromumkehrungen Ladung und Entladung einander ab.
Die Gitterschwankung geht infolgedessen bei jeder Stromumkehr durch das Ruhepotential des Gitters und sämtliche verstärkte Stromwechsel bzw. Stromzeichen erreichen somit die Nullinie, so dass kein Zeichen unterdrückt wird. Auf diese Weise erhält man zwar keine formgetreue, aber eine zeitgetreue Wiedergabe der abgesandten Impulse. Dieses genügt zur richtigen Betätigung eines z. B. polarisierten Relais, durch welches ein Lokalstromkreis geschlossen wird, der die richtige Zeichengebung bewirkt. Aus der Verwendung von Übertragern und Kapazitäten ergibt sich noch der Vorteil, dass bei der teilweisen Umformung der Impulse die Spitzen und Ecken, die nach Fig. 1, 1, 11 a, 11 b zusammenfallen und den Stromumkehrungen entsprechen, mit den Schnittlinien der umgeformten Impulse und der
<Desc/Clms Page number 3>
Nullinie zusammenfallen.
Bei hoher Verstärkung wird daher das Empfangsrelais wegen der scharfen Steigung des verstärkten Stromes ziemlich genau den Ecken entsprechend betätigt, ein Umstand, der von besonderer Wichtigkeit für alle mit Gleichlauf arbeitenden Apparate ist.
EMI3.1
widerstand ausgebildet sein-kann, gekoppelt. Im Sekundärkreis des ersten Verstärkers befindet sich ein Widerstand R2. Infolge der Stromschwankungen im Sekundärkreis entstehen Spannungsschwankungen am Widerstand 22, dite über die Kapazität K auf das Gitter des Verstärkers V2 übertragen werden. Dem Gitter wird das Ruhepotential durch eine Batterie b über den Widerstand zugeteilt. Dieser Widerstand muss genügend gross gewählt sein, um ein vorzeitiges Abklingen der Kondensatorladung zu verhindern.
Sämtliche Anordnungen lassen sich selbstverständlich auch bei Einzelleitungen mit Erdrückleitung verwenden. Eine derartige Empfangsvorrichtung lässt sich auch vorteilhaft zur Übertragung der Stromzeichen von einem Kabelabschnitt in den andern benutzen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Empfangen von über Telegraphenleitungen gesendeten Gleichstromstössen gleicher oder verschiedener Polarität, gekennzeichnet durch einen Verstärker, z. B. ein Glühkathodenrelais, dessen Stromamplituden derart begrenzt sind, dass die an die Stromgrenzen reichenden Amplituden zur sicheren Betätigung des Empfängers genügen, die diese Stromgrenzen übersteigenden Sekundäramplituden aber an den Stromgrenzen abgeschnitten werden, zum Zwecke, bei beliebig steilem Aufstieg und Abfall der Sekundärstromkurve durch hohe Verstärkung eine ungünstige Beeinflussung des Empfangsapparates zu vermeiden.