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Einrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe naturfarbiger Kinobilder.
Der Versuch, das Problem der naturfarbigen Kinematographie durch die Hintereinanderschaltung verschiedenfarbiger Bilder zu lösen, wobei die Bilder durch entsprechende Filter aufgenommen und bei der Wiedergabe durch die gleichen Filter projiziert oder die Positivbilder koloriert werden, ergibt bei sehr raschem Ablauf des Films ein gutes Resultat. Die Naturtreue der Farben wurde noch dadurch verbessert, dass entsprechend der verschiedenen Lichtempfindlichkeit der Farben für die schwächeren Farben grössere
Bildfelder und für die stärkeren Farben kleinere Bildfelder gewählt werden, so dass das schliesslich wiedergegebene Bild in der Farbenintensität der Wirklichkeit sehr nahe kommt.
Alle bisher bestehenden Methoden haben jedoch eine Fehlerquelle nicht erkannt, welche darin liegt, dass bei der Ausfüllung jedes Bildes mit einer einzigen Farbe oder auch mit einigen grossen Farben- feldern die einzelnen Farben sofort störend zum Bewusstsein kommen, sobald der Ablauf des Films nur etwas verlangsamt vor sich geht.
Der Mangel des bisherigen Verfahrens wird durch die im folgenden beschriebene Einrichtung behoben, die darin besteht, dass die einzelnen Bilder nicht durch einen einfarbigen Filter oder durch einen
Filter mit mehreren grösseren zusammenhängenden Farbenfeldern belichtet bzw. reproduziert werden, sondern dass jeder Filter ein Mosaik der verschiedenen Farben darstellt, wobei bei den aufeinander folgenden Bildern die Farben wechseln. Dabei kann die verschiedene Empfindlichkeit der Farben durch verschiedene Grösse der betreffenden Farbenfelder berücksichtigt werden.
Die Methode zur Behebung der aufgezeigten Fehlerquelle möge als Wechselmosaikmethode be- zeichnet werden und besteht in folgendem :
Bei der Aufnahme wird jedes einzelne Bild durch ein Filter belichtet, das möglichst viele verschieden (z. B. rot, grün, blau) gefärbte Felder enthält. Hiedurch wird jeder Teil des Bildes entsprechend der
Farbe des Filterfeldes verschieden abgetönt. Bei der Aufnahme des nächsten Bildes wird ein anderes Filter vorgelegt, bei welchem die Anordnung der Farben in den Feldern geändert ist, z. B. kann das im ersten Filter rote Feld im zweiten Filter grün gewählt werden und beim Filter des dritten Bildes blau.
Bei der Wiedergabe wird nun die gleiche Filteranordnung benützt, so dass bei normalem Ablauf des Filmstreifens durch Summierung der Farben in jedem Filterfeld ein Bild in den natürlichen Farben zustande kommt. Dabei ist die Gefahr, dass bei verzögertem Ablauf des Films eine einzelne Farbe störend hervortritt, gegenüber der gebräuchlichen Anordnung, dadurch ausgeschaltet, dass eine einzelne Farbe nie die ganze Bildfläche oder einen grösseren Teil derselben ausfüllt und dadurch auffallend in Er- scheinung tritt.
Natürlich können an Stelle dreier Farben im einfachsten Falle zwei, aber auch mehr als drei Farben angewendet werden. Ebenso muss die Anordnung der Felder in den aufeinanderfolgenden Filtern nicht die gleiche sein und es können auch die Ränder der Felder unscharf oder ineinander übergehend hergestellt werden, um die Grenzen der Felder unsichtbar zu machen. Überdies können einzelne Felder farblos bleiben, um dadurch sowohl die Herstellung unsichtbarer Feldränder zu erleichtern als auch um die Zeichnung und Belichtung des Films zu stärken.
Schliesslich kann auch die verschiedene Empfindlichkeit der Farben durch Abstufung der Grösse der Felder berücksichtigt werden, sowie an Stelle eines Mosaiks eventuell die Anordnung der Farben in feinen Streifen erfolgen.
Es ist notwendig, das Filter möglichst nahe an den Film heranzubringen. Zu diesem Zwecke können die Farbenfelder entweder mittels einer Linse oder eines Spiegels in bekannter Weise auf den
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Film projiziert werden oder es können die Filter in einem unendlichen Band angeordnet sein und unmittelbar auf dem Filmstreifen aufliegen.
Der Vorteil der Wechselmosaikmethode liegt darin, dass die Raster nicht stehend sind und daher nicht mikroskopisch klein hergestellt werden müssen, um ihr störendes Erscheinen im Kinobild zu verhindern. Der Vorteil gegenüber dem Wechsel verschiedenfarbiger ganzer Bilder liegt darin, dass bei einem langsameren Ablauf des Films nicht eine einzelne Farbe die ganze Projektionswand oder zusammenhängende Teile derselben ausfüllt, wodurch das sonst schon bei geringer Verzögerung des Ablaufes auffallende Farbenflimmern nicht zum Bewusstsein kommt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe naturfarbiger Einobilder, dadurch gekennzeichnetdass jedes einzelne Filmbild bei der Aufnahme durch ein Filter belichtet wird, welches zwei oder mehr verschiedene Farben mosaikartig oder in sehr schmalen Streifen verteilt enthält, wobei in den aufeinanderfolgenden Filtern die Felder des Filters in der Farbe wechseln und bei der Wiedergabe jedes Filmbild durch das gleiche Filter wie bei der Aufnahme projiziert wird.