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Anfeuchtvomchtung f'iir gummierte Aufklebzettel u. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Anfeuchten der Ränder von gummierten Aufklebzetteln, Etiketten, Streifen, Bogen u. dgl. Der Zweck ist, die gummierten Ränder der Streifen praktisch bei ein und derselben Handbewegung aus einem Vorratsbehälter hervorzuziehen und anfeuchten zu können, so dass das Anfeuchten der nacheinander zu entnehmenden Zettel sehr schnell geschehen kann.
Die mit den gummierten und angefeuchteten Rändern versehenen Zettel werden in der Mitte angefasst, so dass die Finger nicht mit dem feuchten Gummi in Berührung kommen, also nicht beschmutzt werden, ebensowenig die auf Päckchen od. dgl. aufzuklebenden Zettel oder Etiketten selbst, die ausserdem auch am Zusammenkleben gehindert werden.
Die Vorrichtung ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform veranschaulicht.
Fig. 1 ist eine schaubildliche Darstellung, Fig. 2 ein senkrechter Längsschnitt durch die Mitte und Fig. 3 eine der Anfeuchtbürsten in grösserem Massstabe, wobei die Borsten zum Teil weggelassen sind.
1 ist eine Grundplatte, auf der der Vorratsbehälter 3 und die Anfeuchtbürsten 4 angebracht sind.
Die Grundplatte ist bei der dargestellten Ausführung mit einem abwärtsgebogenen Flansch 2 versehen, mittels dessen der Boden 1 um ein gewisses Mass erhöht ist. Auf der einen Seite der Grundplatte ist der Vorratsbehälter 3 auf der anderen Seite sind die bei-den Anfeuchtbürsten 4 angeordnet, u. zw. in einem Wasserbehälter 5, der oben mittels einer geneigten Platte 6 abgedeckt ist. Diese erstreckt sich bei der gezeigten Ausführungsform bis unter den Vorratsbehälter 3, was jedoch nicht notwendig ist.
Der Behälter 3 ist oben und an der den Bürsten 4 zugekehrten Seite offen ; in ihm befinden sich die gummierten Streifen oder Zettel 7 in aufrechter Stellung, d. h. hochkantig. Die Seitenwände des Behälters 3 sind nach der offenen Seite hin umgebogen und bilden hier einwärtsgerichtete Flanschen 8, die über die Ränder der Etiketten od. dgl. greifen ; von innen liegt diesen eine Platte 9 an, die in dem Behälter 3 vorwärts und rückwärts beweglich ist und in ihrer Stellung mittels einer gebogenen Blattfeder 10 gehalten wird, welche ihren eigenen Halt an ihren, den Innenflächen der Seitenwände anliegenden Teilen durch Reibung erhält.
Die Zettel f sind bei 7 a gummiert, wohingegen der zwischen diesen gummierten Teilen befindliche Teil 7 b frei von Gummi ist. Dieser Teil 7 b kann, wenn gewünscht, noch mit einem Verstärkungsstreifen versehen sein. Der jeweils vorn, also gegenüber den Bürsten befindliche Streifen kann leicht und schnell nach oben herausgezogen werden, indem man mit den Fingern an dem ungummierten Teil 7 b angreift, wobei die Flanschen 8 als Führung dienen.
Die Deckplatte 6 des Wasserbehälters 5 erstreckt sich von dem Vorratsbehälter 3 für die Etiketten schräg aufwärts in Richtung zu den Bürsten 4. Zwischen diesen befindet sich ein bis zur Grundplatt 11 hinabreichender freier Raum 11, d. h. der Behälter 5 ist hier gegabelt und bildet zwei, durch den Raume 1 voneinander getrennte Gefässe 5 a, die erst nahe bei dem Behälter 3 und unter ihm zusammenhängen.
Der Raum 11 hat Fingerbreite und befindet sich genau gegenüber dem ungummierten Teil 7 b der Zettel 7, die man beim Herausziehen auf die schräge Deckplatte 6 auflegen und auf dieser aufwärts gegen die' Bürsten 4 ziehen kann, wobei der jeweils unten befindliche Finger, z. B. der Daumen, durch den Raum 11 hindurchbewegt wird. Jeder der beiden Wasserbehälterteile 5 a ist mit einem oben und unten offenen Einsatz 72 versehen, in dem sich eine der nach oben entfernbaren Bürsten 4 befindet. Die oberen Enden
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der Bürsten stehen um ein gewisses Mass über die Deckplatte 6 hinaus und die Bürsten saugen das Wasser durch Kapillarwirkung in sich hinauf, solange wie sich Wasser in dem Behälter 5, 5 ? befindet.
Die Bürsten 4 können beliebig hergestellt sein, vorzuziehen ist die Ausgestaltung nach Fig. 3, bei'der sich an der Bürstenfassung 4 a eine Anzahl von aufwärts sich erstreckenden Drähten 13 befindet, die an der Aussenseite der Fassungen 4 a angebracht sind und den Borsten einen gewissen Halt gegen Umbiegen verleihen. Zweckmässig sind die oberen Enden 13 a der Borsten etwas umgebogen, u. zw. in der Neigungsrichtung der Platte 6. Die Bürsten werden einfach in die Einsätze 12 hineingesteckt, in denen sie dann von selbst sitzen bleiben.
Über jeder der Bürsten 4 befindet sich eine ebenfalls in Richtung der Deckplatte 6 geneigte Platte 14, die an ihrem unteren Ende bei 14 a etwas nach oben gebogen ist. Gehalten wird jede dieser Platten durch ein Seitenblech 15, das in eine Führung 16 des betreffenden Behälterteils. 5 fi eingeschoben ist. Die Platten 14 liegen im Ruhezustand leicht auf den oberen Enden der Borsten auf.
Einer der beiden Behalterteile a ist an der einen Seite mit einem Einguss 17 versehen, der mittels einer entfernbaren Kappe verschlossen ist.
Benutzt wird die Anfeuchtvorrichtung in der Weise, dass man die Zettel od. dgl. einzeln nacheinander aus dem Vorratsbehälter. 3 herauszieht und den jeweils gefassten über die geneigte Deckplatte 6 aufwärts unter die beiden Platten 14 zieht, d. h. zwischen diesen und den oberen Enden der Bürsten 4 hindurch, wobei nun die gummierten Teile der Etiketten mittels der Bürsten angefeuchtet werden, die Finger der betreffenden Person aber vollkommen trocken bleiben, ebenso wie der. ungummierte Mittelteil 7 b des gefassten Zettels. Bei ein und derselben Handbewegung kann eine Etikette also herausgezogen und unmittelbar hienach unter den Platten 14 hindurchgezogen werden, was bei einiger Übung mit grosser Geschwindigkeit geschehen kann.
Es ist also möglich, eine grosse Zahl von Etiketten in kurzer Zeit in sauberer Weise anzufeuchten und sie dann auf Päckchen od. dgl. aufzukleben.
Wie gezeigt und beschrieben, werden bei diesem Anfeuchter Bürsten verwendet, nicht aber Anfeuchtwalzen oder Anfeuchtkissen. Bürsten feuchten die gummierten Stellen besser an, als Walzen oder Kissen dies zu tun vermögen, und insbesondere haben sie gegenüber Kissen den Vorzug, dass der Gummi während des Anfeuchtens nicht entfernt wird. Es ist hiebei zu berücksichtigen, dass bei Verwendung solcher Anfeuchtmittel das Etikett unter einem gewissen Druck gegen die Walze oder gegen das Kissen gedrückt werden muss, auch dann, wenn ein Filzkissen verwendet wird. Bei einer Bürste, insbesondere einer Haarbürste. ist derartiges nicht nötig. Der Gummi wird ebenfalls gleichmässig angefeuchtet, verbleibt aber in seiner ganzen Menge auf den Aufklebstellen des betreffenden Papiers.
- PATENT-ANSPRÜCHE : l. Anfeuchtvorriehtung für gummierte Aufklebezettel u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass mit einem Paar voneinander unabhängigen, unter Belassung eines Zwischenraumes (11) nebeneinander angeordneten Anfeuohtelementen (5 a), Über welche die Enden der Zettel od. dgl. gezogen werden können, unabhängige voneinander getrennte Führungselemente (14, 14 a) zusammenarbeiten und eine Führung (6) vorgesehen ist, um die Zettel od. dgl. zwischen die Anfeueht-und Führungselemente zu leiten.