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Seifenabgeber für Gelegenheitswaschräume. Es sind Seifenabgeber bekannt,
bei welchen durch eine hin und her bewegte Schneidvorrichtung von einer im Behälter
zwangsweise vorrückenden Seifensäule ein Seifenplättchen abgeschnitten wird. Hierbei
gelangt das abgeschnittene .Plättchen auf dem Wege des freien Falles in die Hand
des Benutzers. Während aber bei der früheren Billigkeit der Seife die Stärke des
abgeschnittenen Plättchens keine Rolle spielte, legt die durch den Kriegszustand
hervorgerufene Knappheit derselben den Gedanken nahe, jedesmal nur ein dünnes Seifenplättchen
zur Verfügung zu stellen, wie es gerade für eine Waschung genügt, ohne daß Überreste
verbleiben und fortgeworfen werden. Damit nun ein .demg-mäß dünnes Seifenplättchen
restlos zu Schaum verarbeitet werden kann, ist erforderlich, daß es, zweckmäßig
als kreisrunde Scheibe geformt, unzerbröckelt in die Höhlung der einen Handfläche
des Benutzers gelangt. Dies ist nur gewährleistet, wenn das Plättchen sicher erfaßt
und auf die Handfläche aufgelegt werden kann. Bei den bekannten Seifenabgebern,
bei .dienen der Seifenabschnitt frei herausfällt, ist es mehr Sache des Zufalls
oder der Geschicklichkeit des Benutzers, ob das Plättchen richtig auf die Handflächenh,öhlung
aufzuliegen kommt. Der Lostrennungsvorgang von der Seifensäule bringt es mit sich,
daß beim freien Fall nicht die Fläche, sondern die Kante des Plättchens in Richtung
der Abwärtsbewegung zu stehen kommt, und demgemäß kann das Plättchen nach dem Aufstoßen
auf die Hand nach der einen oder anderen Richtung kanten. Kommt es alsdann nicht
in die richtige Lage, so ist eine Verschiebung nicht leicht, da die fettige Seife
an der Hand klebt und bei Ausübung eines Druckes auf die dünne Wand eher bricht
als nachgibt. Noch schlimmer ist es jedoch, wenn das Plättchen infolge der Unerfahrenheit
oder Ungeschicklichkeit des Benutzers zur Erde fällt, ja selbst wenn zur Verhütung
des Falles zur Erde ein Aufnahmebehälter vorgesehen ist. Kommt das Plättchen nämlich
auf eine Planfläche zu liegen, so bleibt, um es zu erfassen, nur das @i7ittel, es
mit dem Fingernagel loszukratzen, was unbedingt zur Zerbröckelurig führt.
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Aus diesem Grunde hat die Erfindung einen Seifenabgeber zum Gegenstande,
bei welchem das abgeschnittene, sehr dünne Seifenplättchen nicht auf dem Wege des
freien Falles zum Verbraucher gelangt, sondern ihm leicht erfaßbar hingehalten wird.
Dies geschieht dadurch, daß die Schneidvorrichtung,welche bei der einen Bewegungsrichtung
das Plättchen abgetrennt hat, dieses bei der anderen Bewegungsrichtung zwangsweise
mit zurückführt und bei Rückkehr in die Ruhelage so entgegenstreckt, daß das Plättchen
zwischen zwei Fingern bequem aus dem Seifenabgeber herausgezogen und alsdann auf
die Handfläche übergeführt werden kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
in Fig. i im Längsschnitt, in Fig. a in einem dazu senkrechten Schnitt A-B, in Fig.
3 in Draufsicht.
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Im wesentlichen besteht die Vorrichtung aus einem Hohlbehälter a,
welcher eine Seifensäule
-b enthält, und aus einer Schneidevorrichtung
mit dem Messer c. Auf die Seife drückt in bekannter Weise ein Gewicht d, das gegebenenfalls
auch durch eine Feder ersetzt werden kann. Zweckmäßig wird dann die Hülse a mit
einem Fenster e und- das Gewicht oder die Feder mit einer Aufschrift versehen, welche
nach Verbrauch der Seifensäule vor das Fenster zu stehen kommt und das Leersein
der Vorrichtung anzeigt. Bei Verwendung einer kreisrunden Säule und eines Gewichtes
wird das' letztere durch den Führungsschlitz f immer in einer solchen Lage gehalten,
daß die entsprechende Aufschrift unbedingt im Fenster erscheint. Damit das Gewicht
nicht vor das Messer gelangen unddasselbe im Betätigungsfalle beschädigen kann,
ist der Führungsschlitz unten durch eine Querwand abgeschlossen, auf welche die
Führungsnase des Gewichtes bei leerem Gehäuse zu stehen kommt.
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Das aus feinem Stahlblech oder Draht bestehende Messer c ist in einer
Vorrichtung g angebracht, welche in dem U-förmigen Blech k geführt ist und hin und
her verschoben werden kann. Die untere Wand der Messerhaltevorrichtung, welche,
wie aus Fig. i ersichtlich, vor dem Gebrauch des Seifenabgebers unter die größere
Hälfte des Querschnittes der Seifensäule greift und dieser als Stützpunkt oder Begrenzung
des Vorschubes dient, bestimmt durch ihren Abstand von dem Messer c die Stärke des
abzutrennenden Seifenstückes. Wird diese Vorrichtung mitsamt! demmesser nach der
Seife zu bewegt, so wird die Seife`geschnitten, wobei die mit einem kreisförmigen,
der Seifensäule zugepaßten Ausschnitt versehene Zunge i. das Weiterwandern des abgeschnittenen
Plättchens verhindert und dieses in die Messerhaltevorrichtung hineinzwängt. Nach
Abschneiden des Plättchens ruht die Seifensäule auf den.Messer. Wird nun die Schneidevorrichtung
zurückgeführt, so nimmt sie das Seifenplättchen mit, was durch abgebogene federnde
Enden des Messers unterstützt wird. Gelangt die Messerhaltevorrichtung in ihre Anfangslage
zurück, so ist die abgeschnittene Seife ganz nach vorn geführt und kann über einen
aus der Draufsicht (Fig. 3) ersichtlichen Schlitz h mit zwei Fingern bequem erfaßt,
herausgezogen und schließlich auf die Fläche der anderen Hand richtig aufgelegt
werden. Da die federnden Nasen des Messers c beim Herausziehen des Seifenplättchens
herausgehen und somit keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzen, so ist eine
Gefahr, daß das Plättchen zerreißen könnte, nicht vorhanden. Gleichzeitig hat auch
das Messer die Seifensäule freigegeben, so daß diese, unter den Gewichtseinfluß
sich senkend, wieder die in Fig. i gezeichnete Stellung einnimmt und für das nächste
Abschneiden bereit steht.
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Zur Hin- und Herbewegung der Schneidevorrichtung dient ein an der
unteren Wand derselben angebrachter Anschlag i, der mittels eines schwenkbaren Hebels
m gegen den Druck einer Feder st verschoben wird.
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Über die Ablieferungsvorrichtung sind zwei Abdeckbleche c, c,. so
geschoben, daß sie in der Mitte der Säule sich berühren. Außer zum Abdecken dienen
diese Bleche dazu, die obere Führung für die hin und her gehende Schneidevorrichtung
zu bilden und mittels hochstehender Wände den Seifenbehälter in seiner Stelung zu
halten. Mit Hilfe von Ösen p, p, können die Abdeckbleche gegenseitig unter Verschluß
gebracht werden und sichern so die Seifensäule vor Entwendung und .die Schneidevorrichtung
vor unberechtigten Eingriffen. Wird bei leerer Vorrichtung von einer befugten Person
der Verschluß geöffnet und das Blech o,. abgezogen, so läßt sich der uni das Gelenk
q schwenkbare Behälter zwecks Nachfüllens von dier Schneidevorrichtung wegbewegen.
Gleichzeitig steht auch das Messer als der empfindlichste Teil für die Wartung frei.
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D`ie Schneidevorrichtung kann, wie beschrieben, linear hin und her
bewegt oder aber um einen Punkt drehbar in die Seifensäule hineingeschwenkt werden.
Auch läßt sich der Seifenabgeber so ausführen; daß das Seifenstück nicht bei dem
ersten Teil' der Bedienung der Schneidevorrichtung abgeschnitten und beim Rückgang
derselben zur Entnahme vorgeschoben, sondern,, daß ein schon bereitgehaltenes Seifenplättchen
zunächst hervorgeschoben und alsdann bei der rückwärtigen Bewegung ein weiteres
Seifenstück auf Vorrat für den nächsten Gebrauch abgeschnitten wird. Der Seifenabgeber
läßt sich ohne weiteres als Selbstverkäufer- ausbilden.