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Vorrichtung zur Erzielung eines genauen Bohrens auf Stickmaschinen oder Punsch- maschinen.
Zur Erzielung eines exakten Bohrens auf Stickereistoffen besass man bisher keinerlei Hilfsmittel.
Vielmehr war dies ganz von der qualitativen Befähigung des Stickers abhängig. Zwar besitzt jeder Sticker in der zumeist gebräuchlichen Zahn-oder Rastenteilung des Bohrsegmentes einen Anhaltspunkt dafür, ob der konisch gestaltete sowie mit vier Schneidkanten versehene Stickbohrer mehr oder weniger tief in den Stickereistoff eindringt. Da aber jede Bohrtiefe einem andern Bohrerquerschnitt entspricht, und der Stieker sich von diesem Bohrerquersehnitt an Hand der Rastenteilung des Bohrsegmentes kein genaues Bild machen kann, so kommt es vielfach vor, dass der Bohrer entweder zu tief oder zu wenig tief in den Stoff gestossen wird, was dann entweder zur Zerstörung des Stoffes oder aber zu Garnversehwendung Veranlassung gibt.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Vorrichtung zur Erzielung eines genauen Bohrens auf Stickmaschinen oder Punschmaschinen, bei welcher gleichachsig mit einem stiftförmigen Zeiger. dessen Spitze das Bohrerzentrum markiert eine die Beobachtung der Musterzeiehnung ermöglichende ringförmige Ablesevorrichtung, die in radialer Richtung Messstreifen aufweist, derart angeordnet ist, dass die senkrechte bzw. wagrechte Lage der Ablesevorrichtung während des Gebrauches erhalten bleibt, wodurch es ermöglicht wird, die Lochgrösse von der Musterkarte abzulesen und die der abgelesene Lochgrösse entsprechende Einstechtiefe der Bohrer festzustellen.
Der Erfindlmg3gegenstand ist auf Zeichnung in zwei Amführungsbeispielen dargestellt. Es zeigt : Fig. 1 und 2 ein erstes Ausführu. ngsbehpiel der Vorfichtung für Pantographstiokmaschinen in Vorderund Seitenansicht. Fig. 3 eine Seitenansicht des Stiokbohrers mit schematischer Darstellung der ver-
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maschinen in Vorderansicht und Draufsicht.
In Fig. 3 ist b der Bohrer und s der Stickereistoff. In der gezeichneten Stellung berührt der Bohrer den Stoff mit der Spitze. Diese Stellung gilt als "Bohrtiefe 1". Denkt man sich nun entsprechend den in Fig. 3 dargestellten gestrichelten Linien die Länge des Bohrers in eine Anzahl gleicher Teile eingeteilt so entspricht jeder Teilstrich einer Bohrtiefe. Hieraus ist ersichtlich, dass z. B. der Bohrer bei der Bohrtiefe.. Null" den Stoff noch nicht berührt. Bei der Bohrtiefe 13 wÜrde der Bohrer dagegen schon etwa bis zur Hälfte seiner Länge in den Stoff eindringen.
Da der Bohrer konisch gestaltet ist, so entspricht nun jeder Bohrtiefe ein besonderer Bohrerquersehnitt. Ist nun auf der Musterzeichnung ein Bohrloch dargestellt, so kann der Sticker an Hand der Grösse dieses Bohrloches den dazu erforderlichen Bohrerquerschnitt abmessen und aus dieser Abmessung ermitteln, wie tief nun der Bohrer in den Stoff eindringen muss und er kann weiter. wenn er die auf diese Weise ermittelten Masse mit den Marken der für den Bewegungsapparat des Bohrers dienenden Schalteinrichtung in Beziehung bringt, diese Schalteinrichtung entsprechend der ermittelten Bohrtiefe betätigen. Auf diesen Zusammenhängen beruht das Wesen der vorliegenden Erfindung, gemäss welcher der Sticker zunächst die Grösse des Bohrerquerschnittes abzumessen und festzustellen hat.
Bei dieser Abmessung wird er einen Massstab wählen, der der Sehalteinrichtung für den Bewegungsapparat des Bohrers am besten entspricht, mit ihr am besten korrespondiert, so dass also. wenn er z. B. für die Grösse des Bohrerquerschnittes die Zahl 10 ermittelt hat, diese gleiche Zahl 10 auch eine Marke an dem Schaltmeehanismus für den Bewegungsapparat des Bohrers bezeichnet, die angibt, dass bei Einstellung des Schalt, mechanismus auf die Zahl 10 der Bohrer genau so weit in den
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Stoff dringt, wie es die Bohrtiefe 10 erfordert.
An sich würde zur Ausmessung des Bohrerquerschnittes auf der Musterzeichnung ein gewöhnlicher Massstab mit Millimetermasseinteilung oder ein den besonderen Abmessungen der Schalteinrichtung für den Bewegungsapparat des Bohrers entsprechender Reduktionsmassstab genügen. Um jedoch während des Stickens solche Abmessungen auf der Musterzeichnung
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müssen, weil sie in den freien Raum um den Mittelpunkt fallen, frei von Auge abgeschätzt werden. Der dem Mittelpunkt am nächsten befindliche Teilstrich auf den Lamellen entspricht der Bohrtiefe 5. Jede weitere Bohrtiefe ist durch einen weiteren Teilstrich auf den Lamellen markiert, wobei, um Verwechslungen vorzubeugen, der 5., 10., 15., 20. und 25.
Teilstrich zweckmässig eine von den übrigen Teilstrichen abweichende Farbe aufweist. Ähnliche Marken sind auch an der Schalteinrichtung für den Bewegungs- meehanismus des Bohrers angebracht, deren Darstellung hier jedoch unterlassen worden ist, weil diese nicht zum immittelbaren Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
Da die Radialstreifen c von ihrem Mittelpunkt einen Abstand aufweisen, d. h. also um den Mittelpunkt einen freien Raum bestehen lassen, so ist der Schnittpunkt der Linien 1 mit der Achse des Pantographenstiftes nicht reell vorhanden, sondern bloss ein ideeller. Der Zweck des freien Raumes um den . Mittelpunkt und der Anwendung von Radialstreifen anstatt einer vollen Scheibe ist der, dass der Sticker bei Benutzung der Vorrichtung die Zeichnung in der Nähe der Pantographenstiftspitze nicht verdeckt und die Skala genau auf den Mittelpunkt des auf der Zeichnung dargestellten Loches einstellen kann.
Dabei wird nun, da immer einzelne Teilstriche auf den Lamellen mit der Lochumrandung des auf der Musterzeichnung dargestellten Bohrloches übereinstimmen, sofort ersichtlich, welche Bohrtiefe der
Sticker benutzen muss, um ein der Grösse der Musterzeichnung entsprechendes Loch richtig bohren zu können. Um weiter zu erkennen, mit welchen vier Punkten des zu bohrenden Loches die vier Schneidkanten des Bohrers in Berührung kommen, was mit Rücksicht auf die Herstellung der verschiedenen
Stickereieffekte sowie mit Rücksicht auf die jeweils zur Verwendung kommenden Stoffe von Wichtigkeit ist, ist der Lamellenring a mit einem Halter d verbunden, welch letzterer mit seiner Nabe e auf dem Pantographenstift s geschoben wird und durch ein an dem Halter befestigtes Lot g in einer bestimmten Lage gehalten wird.
Bei dem zweiten, sich auf Punschmaschinen beziehenden Ausführungsbeispiel ist der Lamellenring beschaffen wie beim ersten Beispiel. Hingegen ist der Halter d hier nicht auf dem Pantographenstift gelagert, sondern auf einer an dem Support t befestigten Achse h. Dieser Support ist zugleich als Halte- organ für den Pantographenstift ausgebildet. An dem Halter d ist ferner ein gewichtsbeschwerter Hebel i angebracht, welcher die gleiche Funktion hat wie das Lot im ersten Ausführungsbeispiel.
Es dient also dazu, dass der Halter d während der Bewegung des Pantographen in seiner Stellung gegenüber dem Pantographenstift verharrt, so dass immer eine, u. zw. ein und dieselbe durch die Achse des Pantographenstiftes gehende sowie sich über die Länge eines Radialstreifens erstreckende Linie eine lotrechte Lage einnimmt.
Während bei Nichtgebrauch der Vorrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel dieselbe vom Pantographenstift einfach abgenommen wird, wird beim zweiten Ausführungsbeispiel dieselbe mittels des Hebels i so herumgelegt, dass der Lamellenring a aus der Nähe der Pantographenstiftspitze entfernt ist, wobei der Hebel i auf den Support ; zu liegen kommt.
An Stelle des im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel beschriebenen Lamellenringes könnte als weiteres Ausführungsbeispiel am Halter auch eine vollkommen durchsichtige Skala aus Glas oder Zelluloid angebracht werden, die von einem Rahmen umschlossen wäre.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Erzielung eines genauen Bohrens auf Stickmaschinen oder Punschmasehinen, dadurch gekennzeichnet, dass gleichachsig mit einem stiftförmigen Zeiger, dessen Spitze das Bohrerzentrum markiert eine die Beobachtung der Musterzeichnung ermöglichende ringförmige Ablesevorrichtung. die in radialer Richtung Messstreifen aufweist derart angeordnet ist, dass die senkrechte bzw. wagrechte
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der Bohrer festzustellen.