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Die vorliegende Erfindung bezweckt die Herstellung von fettsauren Alumuniumsalzen, die praktisch fettsäurefrei sind, um zu therapeutischen Zwecken, insbesondere als Salben, Verwendung finden zu können. Aus der Erwägung, dass die früher geübte innerliche Anwendung von Bleisalzen wegen der Befürchtung eines schädlichen Einflusses auf den Organismus, besonders die Nieren, aufgehört hat und auch die Möglichkeit nicht auszuschliessen ist, dass die Aufnahme von Blei durch die Haut hindurch erfolgen kann, namentlich wenn es sich um wunde Hautstellen handelt, ergab sich die Aufgabe, ein bleifreies Ersatzmittel für das in Pflastern und Salben vielfach verwendete ölsaure Blei zu schaffen, dem dieselben adstrin-
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Problems liess der Umstand,
dass nach neueren Befunden zahlreiche Organe sowie auch die Haut und das
Blut gesunder Menschen Aluminium enthalten, dieses Metall erscheinen, dies um so mehr, als die fettsauren Aluminiumsalze in Paraffinöl, Vaselinöl und Pflanzenölen löslich sind. Die fettsauren Aluminiumsalze haben in der Technik schon verschiedene Verwendung gefunden. So dient das Aluminiumoleat zum
Verdicken von Schmierölen, zur Herstellung des sogenannten Hartpetroleums und, auf der Faser erzeugt, zum Wasserdichtmachen von Geweben. Aluminiumpalmitat soll sich als basisches Salz in hervorragendem
Masse dazu eignen, ätherische und fette Öle sowie Mineralöle und Produkte aus solchen, wie z. B. Benzin, zu verdicken.
Ferner ist es empfohlen worden, Aluminiumpalmitat zur Papierleimung zu verwenden. In allen diesen Fällen lag niemals reine fettsaure Tonerde vor, weil die nach den bisherigen Methoden dargestellten fettsauren Aluminiumsalze stets freie Fettsäuren in grossen Mengen enthalten. Die löslichen Aluminiumsalze, die zur Fällung der fettsauren Salze benutzt wurden, sind alle mehr oder minder hydrolytisch gespalten, so dass stete freie Fettsäure mit gefüllt wird, die aus dem Niederschlag nur mit Schwierigkeiten und in kostspieliger Weise entfernt werden kann. Ebenso wirken die hydrolytisch weniger gespaltenen Alaune. Da die freien Fettsäuren hautreizend wirken und Ekzeme hervorrufen, konnte die thera- peutische Eignung der fettsauren Tonerde nicht einmal untersucht werden.
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden vorzügliche Ausgangsmaterialien zur Bereitung von Heilbehelfen, insbesondere von Salben, für alle Zwecke der Hautadstrinktion dadurch hergestellt, dass zur Fällung der fettsauren Tonerde aus Seifenlösungen, z. B. Lösungen von Kalium-oder Natriumseifen, eine Lösung von basischem Aluminiumazetat verwendet wird. Hiebei fällt praktisch neutrale fettsaure Tonerde als körnigpulveriger Niederschlag fettsäurefrei aus.
Weiter wurde gefunden, dass die Entfernung selbst in grösseren Mengen mitgefällter freier Fettsäuren aus dem Niederschlag trotz seiner in diesem Fall klebrigschmierigen Beschaffenheit leicht gelingt, wenn man ihn mit Alkohol behandelt, so dass in dieser Weise auch durch Umsetzung mit anderen Salzen, wie z. B. Aluminiumsulfat, hergestellte fettsaure Tonerde für therapeutische Zwecke brauchbar wird.
Zur Erzeugung von Salben wird die fettsaure Tonerde nach dem Auswaschen der Fettsäuren mit Alkohol, die mit Aluminiumazetat gewonnene Fällung allenfalls auch nach blossem Waschen mit Wasser, in Paraffinöl oder fetten Ölen gelöst und durch geeignete Zusätze bekannter Art zur gewünschten Kon- sistenz gebracht. Derartige Salben haben sich als Ersatz für Bleioleatsalben vollkommen bewährt. Zur Herstellung therapeutisch wirksamer Streupulver fügt man der Seifenlösung vor der Umsetzung fein verteilte Träger, wie Kieselgur, Stärke, Talkum oder dgl., bei, so dass sich die fettsaure Tonerde auf diesen indifferenten Trägern niederscNagt. Die floekige Fällung wird mit Wasser aluminiumfrei und, wenn
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lung von Hautinfektionen u. dgl.
Besondere Bedeutung kommt unter den fettsauren Aluminiumsalzen dem Aluminiumoleat au, da dieses mit dem Bleioleat die Ätherlöslichkeh (Lipoidlösliehkeit) gemeinsam hat. Man stellt das Oleat auf einem der oben beschriebenen Wege her, wobei der mit Alkohol gewaschene, nicht mehr klebrige Niederschlag hernach zwecks weiterer Reinigung zweckmässig in Äther gelöst wird. Hiebei bleibt auch,
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Palmitat bzw. Stearat ungelöst.
Das nach dem Versagen des Äthers und der letzten Spuren Alkohol zurückbleibende reine, pulverförmige Aluminiumoleat löst sich jedoch nach längerem Lagern nur langsam
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empfiehlt es sieh, die Fällung der Seifenlösung in Gegenwart reichlicher Mengen von voluminösen, indifferenten Stoffen, wie x. B. Kieselgur, vor sieh gelten zu lassen. Der Niederschlag scheidet sich hiebei in
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Stehen wird vom Niederschlag abfiltriert. Einer Lösung von 15 Gewichtsteilen fettsauren Alkalis in 300 Gewichtsteilen Wasser wird unter kräftigem Rühren eine Lösung des so gewonnenen basischen Aluminiumazetats zugesetzt, so lange sieh noch ein Niederschlag bildet.
Der körnigpulverige Niederschlag wird abgenutscht und mit kaltem Wasser gewaschen, bei niedriger Temperatur getrocknet und in 1 bis 4 Teilen Vaselin, Paraffin oder fetten Ölen klar aufgelöst.
Beispiel 2 : In einer Lösung von 15 Gewichtsteilen von ölsaurem Natron in 300 Gewichtsteilen warmen Wassers werden 20 Gewichtsteile Kieselgur fein verteilt, worauf unter kräftigem Rühren eine
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nach dem Absitzen der Kieselgur von dieser getrennt. Der ätherischen Lösung wird nach Bestimmung des Gehaltes an Aluminiumoleat die gewünschte Menge Paraffinöl zugegeben, worauf man die Hauptmenge
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verjagt werden. Es bleibt eine dicke, durchsichtige Gallerte zurück.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von fettsauren Aluminiumszlzen für therapeutische Zwecke, insbe- sondere zur Erzeugung von Salben, dadurch gekennzeichnet, dass zur Fällung der fettsauren Tonerde aus Lösungen fettsaurer Salze, z. B. Lösungen von Kalium- oder Natriumseifen, eine Lösung von basischem Aluminiumazetat verwendet wird.
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