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Verfahren zur Herstellung des Glasüberzuges auf Einsehmelzdrähten aus unedlem Metall für
Glühlampen und andere Apparate mit sauerstoffleerer Glashülle.
Bei der Herstellung von elektrischen Glühlampen und anderen Apparaten mit sauer- stoffleerer Glashülle (wie z. B. Quecksilberdampflampen, Nernstwiderstände usw. ) ist es erforderlich, das Eindringen von atmosphärischem Sauerstoff in die Glashülle zu verhindern. Man verwendet daher für die stromleitenden Drähte, so weit sie durch das Glas führen, Metalle oder Legierungen, welche nicht nur annähernd den gleichen Ausdehnungskoeffizient wie Glas besitzen, sondern auch durch ihr Verhalten beim Einschmelzen in das Glas eine
Gewähr dafür bieten, dass eine dauernd dichte mechanische Verbindung zwischen Glas und Einschmelzdraht erzielt wird.
Zu diesem Zwecke kamen Drähte aus Platinmetallen zur Verwendung, dann auch, infolge Verteuerung der Platinmetalle, Drähte mit einem Kern aus unedlem Metall, der mit einer genügend starken Platinschicht überzogen ist, sowie auch Drähte mit anderen metallischen Überzügen, z. B. Kupfer. Die Verwendung solcher platinfreier Drähte ist wegen ihres Verhaltens beim Einschmelzen in die Glashülle mit Schwierigkeiten verbunden und ergibt einen verhältnismässig hohen Prozentsatz undichter Lampen bzw. Apparate.
Durch die britische Patentschrift Nr. 4678 vom Jahre 1891, die österreichische Patentschrift Nr. 35265, sowie das D. R. P. Nr. I07442 sind bereits Verfahren zur Herstellung solcher Glasüberzüge bekannt geworden, wonach auf den Kerndraht eine diesen umschliessende Glasröhre gebracht und diese sodann mit dem Kerndraht, wie auch mit der Glashülle verschmolzen wird.
Gemäss dem Verfahren der Erfindung wird nun die Anwendung einer Glasröhre überflüssig. Dies wird dadurch erreicht, dass aus einem glashältigen Stoff ein Teig gebildet und dieser zusammen mit einer metallischen, platinfreien, schwer schmelzbaren Masse auf den Kerndraht gebracht und daselbst bis zum Schmelzen erhitzt wird.
Die Herstellung dieses Einschmelzdrahtes kann beispielsweise folgendermassen geschehen : Pulverförmiges, metallisches Wolfram wird unter Verwendung von Wasser mit gewöhnlichem pulverisiertem Glase innig zu einem flüssigen Teige gemischt. Von diesem Teige wird eine geeignete Menge in irgendeiner Weise auf einen Draht aus unedlem Metall aufgebracht, sei es auf dessen ganzer Länge oder nur an derjenigen Stelle, an welcher er in das Glas der mit ihm zu versehenden Glashülle (Glaskolben usw. ) eingeschmolzen werden soll. Hierauf wird die auf den Draht aufgebrachte Teigmasse bis zum Schmelzen erhitzt, so dass sich um ersteren eine fest anhaftende Schicht aus Wolfram und Glasmasse bildet. Der so hergestellte Draht lässt sich in gleicher Weise in Glas einschmelzen wie der bisher gebräuchliche Platin-oder Platinmanteldraht.
Ein zweites Beispiel für dis Herstellungsverfahren ist das folgende : Der Kerndraht wird zunächst, z. B. auf elektrolytischem oder mechanischem Wege, z. B. mittels eines Metallspritzverfahrens, nur mit Wolfram überzogen. Auf die Wolframschicht bringt man einen Teig aus glasartiger Masse und erhitzt diese bis zum Schmelzen. Dadurch verbinden sich das Wolfram und die Glasmasse innig miteinander, so dass um den Kerndraht, wie beim ersten Beispiel, eine einheitliche an ihm fest anhaftende Schicht entsteht.
Für den Kerndraht lassen sich an Stelle von Eisen z. B. Stahl, Nickel, Kupfer oder deren Legierungen, überhaupt unedle Metalle verwenden. Das Wolfram kann durch
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ein anderes schwer schmelzbares Metall ersetzt werden, z. B. Molybdän, Vanadium, Tandal, Zirkon. Auch können die Sauerstoffverbindungen solcher Metalle benutzt werden, wie z. B. Wolframsäure usw.
An Stelle von Ghspulver kann man zur Herstellung des genannteniTeiges auch ein anderes glasartiges Pulver, z. B. Emailpulver, verwenden. Dabei kann dieses glasartige Pulver bzw. das Pulver der glasartigen Misse entweder durch Zerstossen und Zerreiben des fertigen Glases, Emails o. dgl., oder aber unmittelbar aus den diese Materialien bildenden Grundstoffen erhalten werden, bevor man letztere zum fertigen Glase, Email o. dgl. zusammenschmilzt. Statt Wasser lässt sich zur Bildung des Teiges auch eine andere Flüssigkeit benutzen, z. B. Wasserglas. Ferner kann man die beiden teigbildenden Massen statt in Pulverform auch in einer anderen, z. B. in Breiform, zusammenbringen.
Das Erhitzen der auf den Kerndraht aufgebrachten Teigmasse bis zum Schmelzen geschieht zweckmässigerweise durch Erhitzen des Kerndrahtes, und zwar in der Regel am einfachsten durch Stromdurchleitung. Es bestehen aber auch andere Möglichkeiten für das Erhitzen von Teig oder Draht.
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mit der Glashülle verbindet,
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zur Herstellung des Glasüberzuges auf Einschmelzdrähten aus unedlem Metall für Glühlampen und andere Apparate mit sauerstoffleerer Glashülle, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Kerndraht eine teigige, aus einem glasartigen Stoff und einem schwer schmelzbaren, platinfreien Metall bestehende Masse aufgebracht und daselbst bis zum Schmelzen des Glases erhitzt wird.