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Elektrischer Widerstandsdraht mit verstärkten Enden und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft die verbesserte Aus- führung der Verstärkung der Enden von vorzugs- weise gewendelten Widerstandsdrähten, die vor- zugsweise in evakuierten Gefässen, etwa von Glüh- lampen oder Elektronenröhren verwendet werden.
Bei Wendeln von Glühlampen, Heizdrähten für Kathoden von Elektronenröhren, Wider- standsdrähten von Stromregelröhren od. dgl. besteht oft die Notwendigkeit, die Enden zu ver- stärken, um diesen meistbeanspruchten Teilen aus- reichende Festigkeit zu verleihen, sie gut schweissbar zu gestalten und ihre Überlastung zu vermeiden.
Es ist bekannt, die diesen Zwecken dienenden
Verstärkungen an der noch nicht montierten
Wendel auszuführen, u. zw. durch in das Wendel- ende eingesteckte Metalldorne, durch Über- schieben von Metallröhrchen oder durch Auf- bringen von Überwendeln, sogenannten Wendel- schuhen. Diese Ausführungen befriedigen nicht genügend, da leicht einschiebbare Dome bzw. leicht aufschiebbare Hülsen oder Wendelschuhe keinen einwandfreien Kontakt ergeben, anderseits bei guter Passung das Aufbringen der Verstär- kungen zeitraubend und nur mit hohen Bruch- und Ausschussquoten durchführbar ist.
Im Gegensatz zu diesen Methoden, welche, gleich vorliegender Erfindung, auf die Her- stellung der Verstärkung vor der Verbindung der Drahtenden mit den Stromzuführungsdrähten abzielen, hat man früher die Enden der Glühfäden von Glühlampen auch schon dadurch verstärkt, dass man die mit den Zuführungsleitem schon verbundenen Enden mit einer Kittmasse verfestigte. Diese bestand aus einem Gemenge von Metallen oder Metallverbindungen der Eisengruppe und einem organischen Bindemittel nach Art des Teers, womit die Verbindungsstelle bestrichen wurde, worauf die so erhaltene Kittstelle in der Flamme karbonisiert und schliesslich zwecks Entkohlung der Kittstelle und Überführung des Metalls in den Sinterzustand in einer Atmosphäre von Wasserstoff, in Gegenwart von Wasserdampf, elektrisch in Rotglut versetzt wurde.
Dieser Vorgang lässt sich aber auf dünnste Widerstandsdrähte, besonders aus Wolfram, nur mit beträchtlichen Schwierigkeiten anwenden, weil die Gefahr der Karbidisierung des Fadens besteht und weil er Verstärkungen ungenügender Dichte und Reinheit liefert. Es wurde auch schon vorgeschlagen, die Verbindungsstellen von Glüh- fäden elektrischer Lampen dadurch zu ver- stärken, dass an denselben ein schwer schmelzbares
Metall aus einer dampfförmigen Verbindung desselben niedergeschlagen wird. Ferner ist es bekannt, die Querverbindungen in netzförmigen, aus Wolframdraht aufgebauten Glühkathoden von Röhren grösserer Leistung dadurch thermisch und elektrisch gleichmässig zu belasten, dass auf die Kreuzungspunkte der Drahtelemente ein
Metallbelag aufgesintert wird.
Bei diesen Kathoden haben jedoch die Wolframdrähte solche Dicke, dass die Anschlussschwierigkeiten, welche durch die Erfindung behoben werden, nicht bestehen.
Bei allen diesen Verfahren handelt es sich jedoch um die Herstellung bzw. Verstärkung einer
Verbindung, also um eine Art Lötung oder
Verschweissung durch ein niedergeschlagenes oder aufgesintertes Metall, die mit den modernen
Methoden, nach welchen heute Vakuumgefisse hergestellt werden, nicht vereinbar ist, weil sie separate Arbeitsgänge erfordert, die mit den in der Glühlampen-undRöhrenfabrikation benutzten
Maschinen nicht vollführt werden können.
Die vorliegende Erfindung vermeidet die an- geführten Nachteile dadurch, dass sie auf eine
Verstärkung der Enden eines Widerstandsdrahtes abzielt, bevor dieser noch mit den Zuführungs- drähten verbunden wurde, wobei die Verstärkung aus einem dichten, reinmetallischen Sinterbelag besteht, der durch Aufbringung der die Verstärkung ergebenden Stoffe in feinzerteilter Form erhalten wurde. Die Erzielung dichter, reinmetallischer Sinterbeläge ist nach dem beschriebenen, mit Kittmassen arbeitenden Verfahren hauptsächlich deswegen nicht möglich, weil ein Karbonisierungsprozess weder zu dichten noch zu reinen Belägen führen kann. Beläge, welche nicht dicht sind, liefern jedoch keine befriedigende Verbindung mit dem Zuleitungsdraht, besonders wenn sie Verunreinigungen aufweisen.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der dichten, reinmetallischen Verstärkungen besteht darin, dass das den Sinterbelag ergebende Metallpulver oder ein Metall in gebundener Form enthaltender Stoff einer Trägersubstanz beigemengt und dieses Gemenge auf die zu verstärkenden Enden aufgebracht wird, worauf diese Enden einer Behandlung, vorzugs- weise einer Wärmebehandlung unterworfen werden, welche eine vollständige Entfernung der 1
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flüssigen Paste suspendiert. Die blanken Enden dornloser, mit fest gesintertem Alundum bedeckten Wendeln für Kathodenheizkörper werden mit diesem Präparat allseitig in der Weise belegt, z. B. bestrichen, dass die Auftragung - deren Dicke für die Stärke der schliesslich erhaltenen Eisenschicht massgeblich ist-über die Alundumauftragung reicht.
Sodann werden die Wendeln, nach Lufttrocknung, in einer inerten Atmosphäre bei zirka 1100 C geglüht, wobei das Eisenpulver zu einem festen Eisenüberzug sintert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrischer Widerstandsdraht zum Einschluss in vorzugsweise evakuierte Gefässe, insbesondere gewendelter Kathodenheizdraht für Elektronenröhren, dessen freie, d. h. noch nicht mit dem Anschlussleiter verbundene Enden eine Verstärkung aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass diese Verstärkung aus einem dichten, reinmetallischen Sinterbelag besteht, der durch an sich bekanntes Aufbringen der die Verstärkung ergebenden Stoffe in fein zerteilter Form erhalten wurde.