<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Es ist bereits bekannt, für die Wandungen von VakuumgefiH3en keramische Werkstoffe zu ver- wenden. Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Wandungen soleher Gefässe, abgesehen von den
Stromzuführungen, ausschliesslich aus Keramik herzustellen. Die Stromzuführungen werden bei diesen
Gefässen mit Hilfe geeigneter Gläser in die keramische Wandung eingeschmolzen. Durch die Verwendung von Glas an den Stromzuführungsstellen haben jedoch derartige Entladungsgefässe insbesondere deshalb empfindliche Nachteile, weil sie mechanisch und thermisch schwache Stellen aufweisen.
Es ist auch bereits bekannt, bei elektrischen Entladungsgefässen keramische Teile miteinander oder mit Metallen unter Verwendung eines Weichlotes zu verlöten. In diesem Falle wird auf dem zu lötenden keramischen Teil zunächst eine keramische Fnterglasur hergestellt, auf die man dann eine Metallglasur aufträgt. Für die Metallglasur werden Edelmetalle, vorzugsweise Platin, verwendet. Derartige Lötungen eignen sich jedoch nicht für die Herstellung elektrischer Entladungsgefässe, die bei der Evakuierung die Entgasungstemperatur aushalten müssen ; denn bei dieser Entgasung entstehen infolge der Verwendung eines Weichlotes Undichtigkeiten, die durch das Herausdampfen einer leichter flüchtigen Komponente hervorgerufen werden.
Auch die keramische Unterglasur hält im allgemeinen die Entgasungstemperaturen nicht aus.
Durch die vorliegende Erfindung werden die geschilderten Nachteile vermieden.
Es wird dabei ein Verfahren zur vakuumdichten Einführung von Stromzuführungen usw. in die Wandung eines aus keramischem Werkstoff gefertigten Entladungsgefässes benutzt, bei dem in der Gefässwandung etwa dem äusseren Durchmesser der einzuführenden Zuleitungen usw. angepasste Bohrungen vorgesehen, weiterhin auf die diese Bohrungen umgebenden Teile der Aussenwandung eine Schicht aus einem hochschmelzenden unedlen Metall aufgebracht und schliesslich nach dem Einsetzen der Zuleitungen usw. diese mit der aufgebrachten Metallschicht durch Hartlötung verbunden werden.
Nach der Erfindung sollen die zu lötenden keramischen Teile vor dem Lötprozess unter Verwendung eines unedlen Metalls metallisiert werden. Es hat sich für diesen Zweck insbesondere Eisenpulver als besonders günstig erwiesen. Nach der Erfindung wird dieses Eisenpulver in fein verteilter Form, beispielsweise in Alkohol suspendiert, auf die zu lötenden keramischen Teile durch eines der bekannten Verfahren, beispielsweise durch Aufstreichen oder Aufspritzen, aufgetragen. Durch einen Erhitzungsprozess, der zweckmässig in Vakuumöfen vorgenommen wird, erfolgt dann ein Festsintern dieser Metallschichten. Es hat sich gezeigt, dass bei Anwendung von Temperaturen zwischen 1260 und 12700 C gut lötfähige Metallschichten entstehen.
Zur Vereinfachung des Verfahrens und damit zur Verbilligung der Herstellung kann man diesen Sintervorgang gleichzeitig mit dem Lötvorgang vornehmen. Es empfiehlt sich, bei der Kombination dieser Arbeitsprozesse in einer inerten Atmosphäre zu arbeiten.
Die Erfindung ist in der Zeichnung durch einige Ausführungsbeispiele erläutert.
In Fig. 1 ist ein einanodiger Gleichrichter dargestellt, dessen Wandung j ! aus einem keramischen Werkstoff hergestellt ist. Die Zuführungen zu der Anode 2 und zu der Kathode. 3 erfolgen durch enge Bohrungen, die in den keramischen Teilen 4 und 5 vorgesehen sind. Alle keramischen Stellen, die gelötet werden sollen, sind gemäss der Erfindung metallisiert. Das Lot ist in Ringform an die zu
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
zwischen den keramischen Teilen her. Gleichzeitig erfolgt beim Lötprozess ein luftdichter Abschluss an den Stromeinführungsstellen bei den keramischen Teilen 4 und 5. Der vakuumdiehte Abschluss des Gefässes erfolgt schliesslich nach dem Auspumpen durch Schliessen des Metallröhrehens 7.
In Fig. 2 ist ein derartig gelötetes und evakuiertes Entladungsgefäss, u. zw. ein zweianodiger Gleichrichter dargestellt. Die Zuführungen zu den Anoden 21 sind hier durch Bohrungen geführt, die in den keramischen Teilen. 22 vorgesehen sind. Die Zuführungsdrähte sind durch die Lötung an den Stellen 28 luftdicht eingeführt. In gleicher Weise sind die Zuführungen zu der Kathode an den Stellen 25 luftdicht eingeführt. Die einzelnen keramischen Wandungsteile sind an den Stellen 26 miteinander verlötet. Das Pumpriihrchen S ? ist nach der Evakuierung des Gefässes abgesehmolzen. Zur Absehmelzung dieses Pumpröhrchens kann man beispielsweise Silber verwenden.
Bei elektrischen Entladungsgefässen mit flüssiger Kathode empfiehlt es sich dann, an diesem Pumpröhrchen eine weitere nach dem Gefässinnern zu liegende Quetsch- oder Schweissstelle vorzusehen. Durch diese Massnahme wird eine Amalgambildung durch den Quecksilberdampf sicher vermieden.
Die Fig. 3 stellt eine Dreielektrodenröhre dar, die in der bei den Fig. 1 und 2 beschriebenen Weise hergestellt worden ist. Durch die keramischen Teile. 31 und. 32 sind die Zuleitungen zu der Kathode geführt. Der keramische Teil 83 enthält eine Bohrung für die Aufnahme der Gitterzuführung. Die Anode 34 ist durch die Herstellung einer Metallschicht auf der Innenwandung des Gefässes gebildet.
Diese Metallschicht kann ebenfalls nach der Erfindung erzeugt werden und gleichzeitig mit der Metallisierung der übrigen zu lötenden keramischen Teile erfolgen. Mit 35 ist wieder das nach der Evakuierung abgesehmolzene Pumprohrchen bezeichnet.
EMI2.2
an der oberen Seite eine Reihe von Anschlüssen- und an der unteren Seite einen Anschluss 4. 3 besitzt. Bei einer solchen Ausführung lässt sich leicht eine entsprechende Fassung verwenden, die nach dem Einsetzen des Gefässes den Stromanschluss besorgt. Zur Vermeidung eines unsicheren punktförmigen Kontaktes empfiehlt es sich, kleine Metallscheiben 4 mit aufzulöten.
Es kann aus diesem Grunde auch zweckmässig sein, an dem Seitenumfang der Anschlüsse 42 besondere Kontaktteile vorzusehen, die mit den Metallscheiben- verbunden sind und ebenfalls gleichzeitig beim Lötprozess an dem übrigen keramischen Teil angebracht werden können.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung eignet sich insbesondere zur Massenherstellung, da eine lediglieh durch die Fassungsgrenze des Ofens begrenzte Anzahl von Vakuumgefässen gleichzeitig metallisiert und gelötet werden kann. Durch den Fortfall besonderer Verschlusskappen od. dgl. ist die sorgfältige und mühsame Beachtung aller Sehwundmasse vermieden.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur vakuumdichten Einführung von Stromzuführungen usw. in die Wandung eines aus keramischem Werkstoff gefertigten Entladungsgefässes, bei dem in der Gefässwandung etwa dem äusseren Durchmesser der einzuführenden Zuleitungen usw. angepasste Bohrungen vorgesehen werden, und weiterhin auf die diese Bohrungen umgebenden Teile der Aussenwandung eine Metallschicht aufgebracht wird und schliesslich nach dem Einsetzen der Zuleitungen usw. diese mit der aufgebrachten Metallsehieht durch Hartlötung verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallschicht aus einem hochsehmelzenden, unedlen, in Pulverform aufgesinterten Metall besteht.