<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Erzeugung eines besonders hohen Vakuums in Elektronenröhren.
Zul Erzeugung einer besonders hohen Emission in Hochvakuumröhren die ein Vielfaches der normalen Emission beträgt, kann man ein besonders hohes Vakuum durch Zerstäubung eines verdampfbaren Metalles (wie Magnesium od. dgl.) erzeugen. Dies gelingt jedoch nur dann, wenn eine nachträgliche Abgabe von Gas durch das in der Vakuumröhre eingeschlossene Elektrodensystem ausgeschlossrn wird.
Eine vollständige Entgasung des Elektrodensystems ist daher eine Vorbedingung zur Erzeugung eines derartig hohen Vakuums und eine solche Entgasung wird, wie bekannt, durch ausgiebige Glühen des Systems im Vakuum erreicht.
Bei den bekannten Verfahren zur Erzeugung eines derartig hohen Vakuums für Höchstemissionen wird gewöhnlich das verdampfbare Metall direkt auf der Anode durch Anklemmen oder Anschweissen
EMI1.1
Anode und dem zu verdampfenden Metall wird daher dieses letztere schon verdampft, bevor die Elektrode die zur Entgasung nötige Glühtemperatur erreicht hat.
Versuche haben nun gelehrt, dass auf dem angegebenen Weg das Hochvakuum nicht mit Sicherheit erreicht werden kann. Die Ursache liegt darin dass die Entgasung des Elektrodensystems erst zu einem Zeitpunkt erfolgt, in dem das eingebrachte, verdampfbare Metall bereits zur Gänze verdampft ist, so dass mitunter noch nach vollständiger Verdampfung des Metalls Gasreste austreten, die das erzielte Ergebnis beeinträchtigen.
Zur Beseitigung der mit dem bisherigen Verfahren verbundenen Nachteile wird der Erfindung gemäss der Verdampfungsprozess des Metalles zeitlich derart reguliert, dass die Verdampfung erst nach vollständiger oder annähernd vollständiger Entgasung des Elektrodensystems vor sich geht, inaem man den Verdampfungsprozess von einer sowohl der Intensität als auch der Zeitdauer nach genügenden Er-
EMI1.2
die für die Verdampfung nötige Temperatur mitteilt, wobei das erforderliche Zeitintervall durch geeignete Anordnung oder Dimensionierung entsprechend gewählt werden kann.
Die Zeichnung zeigt ein zur Erläuterung der Erfindung dienendes Ausfuhrungsbeispiel. Die Figur zeigt schematisch eine Vakuumröhre 1 auf dem Pumpstande, mit noch angeschlossenem Pumpstutzen 2. Das Elektrodensystem besteht aus dem Glühfaden 3, dem Gitter 4 und der Anode 5. Ein Stück der verdampfbaren Substanz, die z. B. aus Magnesium besteht, ist bei 6 angedeutet. Die Verdampfung kanu der Erfindung gemäss durch Wärmestrahlung oder Leitung herbeigeführt werden. Verwendet man Wärmestrahlung, so kann das Metallstück 6 etwa an dem punktiert angedeuteten Träger 7 aus Glas oder Metall befestigt sein, welcher entweder in der Glockenwand befestigt ist oder mittels einer Stütze von dem Fuss 8 oder irgendeinem Teil des Systems. 3, 4,5 getragen wird.
Es erfordert dann eine geraume Zeit, bis von der beispielsweise durch Elektronenbombardement oder Wirbelströme glühen gemachten Anode 5 durch Wärmestrahlung der Körper 6 so hoch erhitzt wird, dass seine Verdampfung eintritt.
Dieser Zeitraum ist von grösster Wichtigkeit, um eine weitgehende Entgasung der Anode und übrigen Systemteile durch Glühen zu ermöglichen, bevor noch die Verdampfung erfolgt. Man kann aber auch
EMI1.3
<Desc/Clms Page number 2>
Metallstl'eiien g mit einem der Systemteile, vorzugsweise der Anode, verbunden. Der Streifen 9 kann auf der Anode 5 fest geschweisst sein und trägt an seinem Ende den verdampfbaren Körper 6. Wenn nun die Anode 5 glüht, so erfordert es eine bestimmte und durch die Dimensionen (Länge, Querschnitt, Wärme- leitfähigkeit usw. ) des Streifens 9 beeinflussbare Zeit, bis der Körper 6 verdampft. Wenn etwa die Anode 5
EMI2.1
Kombination mit Wärmestrahlung) die Verdampfungstemperatur erhält.
Während dieser Zeitspanne, die wie ersichtlich, leicht geregelt werden kann, erfolgt die vollständige Entgasung der Systemteile.
Durch die'Erfindung lässt sich gleichzeitig ein anderer wesentlicher Vorteil erreichen. Man ist nämlich in der Lage, das verdampfbare Metall 6 an einer Stelle anzuordnen, an der durch die Teile des Elektrodensystems eine derartige Schattenwirkung aui den Fuss und die Glocke ausgeübt wird, dass der Metallniederschlag auf der Glockenwand nur an bestimmten Stellen auftritt.
Bei der in der Figur gezeichneten Anordnung zum Beispiel schirmt das Elektrodensystem selbst den Quetschfuss und den unteren Teil des Glaskolbens 1 gegen die Bildung eines Niederschlages ab. Hiermit werden einerseits elektrische Vorteile erreicht insofern, als die Isolation zwischen den Elektroden nicht durch eine von der Bildung leitfähiger, vom Niederschlag herrührender Brücken zwischen den Einsehmelzstellen der Elektroden im Quetsehfuss beeinträchtigt wird, anderseits ergeben sich dadurch Vorteile, dass die Wärme des Glühfadens nicht, wie dies bei völlig verspiegelter Glocke stets der Fall ist, fortwährend hin-unherreflektiert wird und nur durch den Sockel nach aussen gelangen kann.
Man kann bei völlig verspiegelten Glasglocken stets bemerken, dass der Sockel der Röhre andauernd wärmer wird. Dies ist auf die vollkommene Reflexion der Wärme an der verspiegelten Glaswand zurückzuführen, so dass die Wärme nur nach unten durch den Sockel sich ausgleichen kann. Lässt man dagegen, wie dies erfindungsgemäss leicht zu verwirklichen ist, den unteren oder überhaupt einen Teil der Glasglocke klar, so wird der Fuss nicht besonders warm. Hiedurch werden einerseits Sprünge und Gasabgabe des Fusses vermieden,
EMI2.2
dem Falle, wo ein dauerndes Ansteigen der Temperatur des Fusses erfolgt.
Das beschriebene Verfahren ist bei allen Vakuumröhren, auch bei solchen mit Oxyd-und sonstigen Hochemissionskathoden sowie bei Gleichrichter-, Sende-, Ventil-, Röntgenröhren usw. anwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Erzeugung eines besonders hohen Vakuums in Elektronenröhren durch Verdampfen eines Metalles (z. B. Magnesium) in dem hochevakuierten Gefäss, dadurch gekennzeichnet, dass das zu verdampfende Metall in einiger Entfernung vom Elektrodensystem angebracht und beim Erhitzen des Elektrodensystems zwecks Entgasung durch Wärmeleitung oder-strahlung erhitzt wird, so dass ein vorausbestimmbares Zeitintervall zwischen die Erwärmung des Elektrodensystems auf die zur Entgasung nötige Temperatur und den Verdampfungsprozess eingeschaltet wird.