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Selbsttätige Elektrodenführung für elektrische Lichtbogenöfen mit schwenkbaren Elektroden.
Bei manchen Ausführungen elektrischer Lichtbogenöfen sind die Elektroden schwenkbar eingerichtet, um die Entfelnung des Lichtbogens vom Schmelzbad beliebig einstellen und beim Abschlacken, beim Nachfüllen von Material oder bei der Zuführung irgendwelcher Zuschläge die Elektroden rasch heben zu können. Im letzteren Falle soll der Lichtbogen möglichst in seiner Stärke erhalten bleiben, vor allem weder ein Kurzschluss durch gegenseitige Berührung der Elektrodenspitzen, noch ein Abreissen des Lichtbogens durch zu grosse Entfernung derselben eintreten, damit Störungen im Netz, Unterbrechungen im Betrieb und die dadurch verursachten Wärme-und Zeitverluste vermieden werden.
Wie Fig. i zeigt, müssen zu diesem Zwecke die Elektroden e, welche in einem Drehzapfen d verschiebbar gelagert sind, während des Schwenkens in ihrer Achsrichtung verschoben werden.
Soll dies von Hand aus geschehen, so ist eine grosse Geschicklichkeit erforderlich, um den Elektrodenabstand hiebei richtig einzuhalten ; meistens werden sich jedoch grössere oder kleinere Störungen nicht vermeiden lassen. Erfindungsgemäss werden nun die Elektroden während des Schwenkens selbsttätig in ihrer Achsrichtung derart verschoben, dass ihr Spitzenabstand ganz oder nahezu unverändert erhalten wird. Dies wird dadurch erreicht, dass der für die achsiale Verschiebung dienende Stützpunkt der Verschiebevorrichtung in der Schwenkvorrichtung nicht fixiert, sondern relativ zu derselben beweglich angeordnet und entsprechend geführt ist. Die Bewegung dieses Stützpunktes kann in verschiedener Art bewirkt werden.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer solchen Anordnung dargestellt, bei welcher die Bewegung des Stützpunktes durch entsprechend angeordnete Gelenke hervorgebracht wird.
Die Elektrode e ist am Elektrodenhalter h befestigt, welcher mit dem durch das Lineal geführten Schlitten s achsial verschoben werden kann. Die Verschiebung erfolgt mittels einer Schraubenspindel w, deren Mutter sich im Schlitten s befindet. Diese Mutter wird hier beispielsweise durch die Zähne eines Zahnrades u gebildet, welches von Hand gedreht, aber auch fixiert werden kann. Die Schraubenspindel w wird durch ein Schneckenrad m, in welchem sie sich achsial verschieben kann, in Drehung versetzt. Das Schneckenrad m greift in eine Schnecke n ein, die etwa durch einen Elektromotor p angetrieben wird.
Die Verschiebung des Schlittens s und damit die achsiale Bewegung der Elektrode e erfolgt entweder durch Einschaltung des Motors p und hiedurch bewirkte Drehung der Schraubenspindel w bei fixiertem Zahnrad u oder von Hand durch Drehung des Zahnrades u. Die ganze Vorrichtung, mit t bezeichnet, ist schwenkbar um die Zapfen d, die im Ofengestell fest gelagert sind. Die dazugehörige Einrichtung zum Heben und Senken, ebenso die meist erforderliche miteingebaute Kühleinrichtung sind der Deutlichkeit halber nicht gezeichnet, Der Stützpunkt r der Schraubenspindel w ist nun nicht in dem schwenkbaren Teil t fixiert, so dass sich die Schraubenspindel achsial verschieben kann, wird aber durch das Gelenkstück c geführt, das seinerseits mit der Stange b gelenkig verbunden ist.
Letztere ist einerseits an einem mit der Schwenkvorrichtung t befestigten Lager g, andrerseits durch das Zwischen- stück a an dem am Ofen befestigten Lager. f angelenkt.
Durch diese Führung des Stützpunktes r wird erreicht, dass z. B. beim Heben der Elektrode der Schlitten s samt der Elektrode weiter hinausgeschoben wird, so dass die Spitze derselben sich nahezu in einer vertikalen Geraden bewegt und so der Abstand der Elektroden erhalten bleibt.
In Fig. 3 sind die beiden Stellungen der Elektrode in gesenktem. und gehobenem Zustande dargestellt, wie sie sich unter der Einwirkung der beschriebenen Führung ergeben.
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Es ist natürlich notwendig, dass die Elektroden auch gleichmässig gehoben bzw. gesenkt werden, was sich dadurch erreichen lässt, dass die nicht gezeichneten Antriebsvorrichtungen für das Schwenken durch irgendeinen Trieb zwangläufig miteinander gekuppelt werden. Falls die Schwenkvorrichtung jeder Elektrode durch einen besonderen Elektromotor angetrieben wird, kann es oft genügen, dass Asynchronmotoren (unter Umständen auch Gleichstrom-Nebenschlussmotoren mit möglichst übereinstimmender Drehzahl) verwendet werden, welche gleichzeitig ein-und ausgeschaltet werden müssen.
Die Anwendung des Erfindungsgegenstandes ist nicht auf die in Fig. 2 dargestellte besondere Einrichtung für den Vorschub der Elektroden beschränkt, sondern ist bei einer beliebigen Vorschubeinrichtung möglich. Auch die angegebene besondere Ausbildung der Führung des Stützpunktes der Vorschubvorrichtung kann mannigfaltig abgeändert werden, z. B. könnte die Schraubenspindel w an ihrem zweiten Ende in einer bestimmten Kurve durch ein entsprechend gestaltetes Lineal oder einen Schlitz geführt werden, wodurch sich eine genau vertikale Bewegung der Elektrodenspitze erzielen liesse.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Selbsttätige Elektrodenführung für elektrische Lichtbogenöfen mit schwenkbaren Elektroden, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützpunkt der für die achsiale Verschiebung der Elektroden dienenden Vorrichtung in der Schwenkvorrichtung nicht fixiert, sondern relativ zu derselben beweglich angeordnet und derart geführt ist, dass beim Schwenken der Elektroden deren Abstand unverändert erhalten bleibt.