AT86401B - Verfahren zur Herstellung von Flußeisen und Stahl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Flußeisen und Stahl.

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  Verfahren zur Herstellung von Flusseisen und Stahl. 



   Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Flusseisen und Stahl aus sauerstoffhaltigen Bädern und bezweckt eine vorteilhafte Durchführung des   Desoxydationsverfahrens.   



  Dies geschieht der Erfindung zufolge dadurch, dass als Desoxydationsmittel Kohlehydrate benutzt werden. Es hat sich gezeigt, dass der Zusatz von Kohlehydraten zu sauerstoffreichen Eisenbädern völlige Desoxydation von Flusseisen und Stahl bewirkt, wobei nur Spuren C aufgenommen werden. Die Kohlehydrate wirken bei der Einführung in ein sauerstoffhaltiges Eisenbad zunächst direkt, dann aber, und zwar in besonders hohem Masse durch den Kohlenstoff in statu nascendi, indirekt und haben, wie die durchgeführten Versuche ergeben haben, in allen Fällen zu einer vollständigen Abscheidung des Sauerstoffes geführt. Das erzeugte Material war von vortrefflicher Beschaffenheit und zeigte auch vorzügliche Eigenschaften bei der weiteren Verarbeitung. Insbesondere konnte auch ganz weiches Flusseisen erzeugt werden. 



   Für den Zweck der Desoxydation von Flusseisen-und Stahlbädern können die verschiedenen Körper, welche in der Chemie als Kohlehydrate bezeichnet werden, im wesentlichen mit gleichem Erfolge bezüglich des Effekts Anwendung finden. So sind Zucker, Stärke und Zellulose und Stoffe, welche diese als Bestandteile enthalten, namentlich Holz und auch krautartige Gewächse, wie z. B. Heidekraut,. und auch Waldstreu mit Erfolg benutzt worden. Je reiner die Kohlehydrate, um so intensiver ist die Wirkung, um so geringer der Verbrauch bei der gleichen Wirkung. Bei Anwendung von Zucker genügten z. B.   2'5   kg auf 1000 kg Stahl zur völligen Desoxydation ; der gleiche Verbrauch ergab sich bei Stärke. Bei Zelluloseträgern, wie z. B. Holzwolle, stieg der Verbrauch auf 4 bis 5 kg pro 1000 kg Stahl. 



   Die Kohlehydrate werden zweckmässig in mehr oder weniger feinverteiltem Zustande benutzt, beispielsweise die Zellulose in Form von Holzwolle, Hobelspänen und Sägemehl. Die Zugabe geschieht zweckmässig in der Weise, dass man in die. Pfanne während des Eingiessens des Flusseisens oder Stahls Kohlehydratpackungen in der erforderlichen Menge hineinwirft, beispielsweise bei Anwendung von Holzwolle o. dgl. Packungen im Gewicht von 8 bis 10 kg. 



   Das flüssige Eisen oder der Stahl tritt in diesem Fall in allen seinen Teilen in innige Wechselwirkung zu dem in die Abstichpfanne eingebrachten verteilten Kohlehydratmaterial und erfährt dadurch eine gründliche Desoxydation. Die Desoxydation ist im normalen Betriebe praktisch beendigt, sobald das Bad'in die Pfanne abgestochen ist. 



   Ein besonderer Vorzug des   Kohlehydrat-Desoxydationsverfahrens besteht   darin, dass zugleich mit der Desoxydation eine Entschwefelung des Bades Hand in Hand geht. Dies ist zwar auch bis zu einem gewissen Grade bei der Desoxydation durch Ferromangan der Fall, doch hält sich bei der Anwendung von Mangan als Desoxydationsmittel der Schwefelgehalt z. B. im Thomas-Verfahren auf   o'o. %. Durch   die Anwendung von Kohlehydraten als Desoxydationsmittel ist es möglich gewesen, den Schwefelgehalt bis auf etwa   o-02%   herunterzubringen. 

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   Voraussetzung für den Erfolg des Verfahrens ist, dass die Anwendung der Kohlehydrate unter Bedingungen erfolgte unter welchen die Wiederaufnahme von Sauerstoff durch das Bad nicht in Frage kommt. Die Behandlung des flüssigen sauerstoffreichen Eisens mit den Kohlehydraten muss also nach erfolgtem Entschlacken vor sich gehen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Flusseisen und Stahl durch Desoxydation sauerstoffreicher Bäder, dadurch gekennzeichnet, dass die Desoxydation des Eisenbades durch Kohlehydrate erfolgt.
AT86401D 1916-03-27 1917-02-12 Verfahren zur Herstellung von Flußeisen und Stahl. AT86401B (de)

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