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Gegenstand der Erfindung ist ein Polier-bzw. Schleifkörper, der in bekannter Weise aus einer Anzahl nebeneinander angeordneter dünner Lagen zusammengesetzt ist, die mit ihren Kanten die Arbeitsfläche bilden. Die Erfindung bezweckt die Erzielung einer dauernd guten Schleif-bzw. Polierwirkung, insbesondere durch Vermeidung des lästigen Verkrustens der Arbeitsfläche, das ein häufiges zeitraubendes und zu schnellem Verschleiss führendes Aufreissen erforderlich macht.
Dieser Zweck wird unter gleichzeitiger Schaffung einer eine verhältnismässig weiche und schmiegsame Anlagefläche für das Werkstück bildenden lockeren Oberschicht dadurch erreicht, dass der Körper aus Lagen zusammengesetzt wird, die entweder durch besondere Wahl ihres Materials oder durch eine besondere Gestaltung bzw. Behandlung verschiedene rasche Abnutzung zeigen. Der sich hieraus ergebende verschiedenartige Verschleiss benachbarter Lagen hat zur Folge, dass überall da, wo zwei benachbarte Lagen ungleich rasch verschleissen, die in der Arbeitsfläche liegenden Fasern der weniger abgenutzten Lage sich in die durch stärkere Abnutzung der benachbarten Lage entstandene Lücke hinein ausbreiten können, so dass ihr Gefüge sich lockert und dadurch eine lockere Arbeitsschicht entsteht.
Man kann abwechselnde Lagen von Stoffen verschiedener Abnutzungsfähigkeit benutzen und dadurch eine stärkere Abnutzung der Lagen des einen Stoffes längs der ganzen in der Arbeitsfläche liegenden Kante erreichen, so dass das lockere Polster ausschliesslich durch Fasern der aus dem anderen Stoff bestehenden Lagen gebildet wird.
Indessen kann man auch lauter Lagen eines und desselben Stoffes verwenden und diese derart ausbilden, dass sie abwechselnd an verschiedenen Stellen der in der Arbeitsfläche liegenden Kanten einer stärkeren Abnutzung unterworfen sind, so dass bald in der einen, bald in der anderen Lage eine Lücke entsteht und demgemäss die lockere Arbeitsschicht durch Fasern aller Lagen gebildet wird. Dies lässt sich dadurch erreichen, dass man die einzelnen den Körper zusammensetzenden Lagen mit über ihre Fläche verteilten Lochungen versieht und die Lochungen bei den verschiedenen Lagen ungleichartig macht bzw. gleichartig gelochte Lagen derart willkürlich zu dem Körper zusammensetzt, dass die Lochungen in den benachbarten Lagen verschieden liegen.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung in der Anwendung auf Schifel-bzw. Polierscheiben veranschaulicht, und zwar zeigen die Fig. i bis 3 die Anwendung abwechselnder Lagen verschiedenartiger Stoffe, die Fig. 4 und 5 die Anwendung gleichartiger Stoffe.
Bei dem Ausführungsbeispiel der'Fig. 1 bis 3 ist die Scheibe aus einer Anzahl durch Endscheiben a, a zusammengehaltener Elemente zusammengesetzt, die je aus einer Webstofflage b und einer Papierlage c bestehen, die mittels einer Klebmittelschicht d vereinigt sind. Mit e ist der im Gebrauch durch Abnutzung der Papierlage sich bildende freie Rand der Gewebeschicht bezeichnet.
Zweckmässig wird Nesselgewebe verwendet ; statt Papier kann man jeden beliebigen anderen Faserstoff verwenden, der im Vergleich zu dem Gewebe verhältnismässig leicht ver- schleisst bzw. abbröckelt. Durch einen Zusatz von Infusorienerde zum Klebstoff kann man das
Papier usw. spröde machen und dadurch sein Abbröckeln begünstigen.
Die Herstellung der einzelnen Elemente geschieht zweckmässig in der Weise, dass Bahnen von Gewebe und Papier unter Zwischenfügung des Verbindungsmittels vereinigt und dann die
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einzelnen Elemente ausgestanzt werden. In den Elementen besitzen dann die Gewebe-und Papierlagen zunächst gleichen Durchmesser. Infolge des stärkeren Verschleisses der Papierlagen bildet sich beim Gebrauch der aus solchen Elementen zusammengesetzten Scheibe an deren Umfange eine lockere Schicht kurzer zerfaserter Fäden der Webstofflagen aus, die in Verbindung mit dem aufgeblauchten Polier- bzw. Schleifmittel die eigentliche Polier-bzw.
Schleifarbeit leistet, während die ihien Boden bildenden Ränder der stärker abgenutzten Papierlagen das erforderliche feste Widerlager bilden, Die Gewebefaserschicht schützt von einer gewissen Faserlänge ab die Papierlagen gegen weiteren schnelleren Verschleiss, so dass vom Zeitpunkt der Erreichung dieses Zustandes ab die beiden Arten von Lagen gleichmässig weiter verschleissen und die Oberflächenbeschaffenheit der Scheibe sich nicht mehr ändert. Das Eintreffen dieses Beharrungszustandes kann dadurch beschleunigt werden, dass die Webstofflagen von vornherein etwas grösser als die Papierlagen bemessen werden. Durch die lockere Beschaffenheit der Faserschicht, an der das Polier-bzw. Schleifmittel nur locker haftet, wird einerseits das bei den bekannten Polierbzw.
Schleifscheiben häufig eintretende Verkrusten ausgeschlossen, das ein oftmaliges Aufreissen des Scheihenumfanges und damit, abgesehen vom Zeitverlust, eine ungleichmässige Abnutzung und raschen Verbrauch der Scheibe sowie die Bildung langer, die Arbeit gefährdender oder unmöglich machender Webstofffasern bedingt ; andrerseits wird dadurch erreicht, dass bei aufeinandelfolgender Benutzung der Scheibe zum Schleifen und Polieren es nur einer geringen
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striche ungestörte Polierwirkung erzielt wird.
Durch Verbinden der benachbarten Gewebe-und Faserstofflagen mittels eines Klebmittels, dem zwecks Geschmeidigmachens etwas Glycerin zugesetzt werden kann, erreicht man, dass die an einzelnen Stellen des Umfanges tangential verlaufenden Gewebefäden so lange festgehalten werden, bis die mit ihnen verbundenen Teile der Papierscheiben durch die fortschreitende Abnutzung zerstört sind, so dass einerseits der als Widerlager wirkende Kern sich nicht an den betreffenden Stellen abflacht, andrerseits eine vollkommenere Ausnutzung des Gewebes erreicht wird. Versetzt man ferner das Klebmittel mit z. B. Infusorienerde oder einem gleich-
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bekannter Weise die Polierarbeit.
Gemäss Fig. 4 und 5 besteht die Scheibe aus einer Anzahl Lagen f des gleichen Stoffes, z. B. Pappe, mit über ihre Fläche verteilten Lochungen g. Tritt hierbei infolge der Abnutzung an einer Stelle des Umfanges einer Lage, f ein Loch g an die Oberfläche, so entsteht an dieser Stelle eine Lücke g' ;
infolgedessen können die benachbarten Lagen sich an der betreffenden Stelle seitlich etwas ausbreiten, d. h. es tritt dort eine Auflockerung des Gefüges dieser Lagen
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der Nachbarlagen versetzt, was man dadurch erreichen kann, dass man die Lagen entweder ungleichartig locht oder bei gleichartiger Lochung willkürlich zusammensetzt, so dass die Lochungen nicht aufeinander treffen, so erhält man, weil in den einzelnen Lagen an verschiedenen Stellen des Umfanges Lochungen zutage treten, eine gleichmässige Auflockerung des Gefüges der arbeitenden Oberschicht der zusammengesetzten Scheibe über den ganzen Umfang, also eine ähnliche Wirkung wie bei der Zusammensetzung aus abwechselnden Lagen verschiedener Abnutzungsfähigkeit.
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bruchstellen in den einzelnen Lagen, desto gröber gegliedert wird demgemäss die Arbeitsfläche, so dass die Scheibe das Werkstück entsprechend schärfer angreift. Man kann auch durch gleichzeitige Verwendung feiner und grober Lochungen eine Arbeitsfläche erhalten, in der grössere Aufbruchstellen mit feiner gegliederten Flächenteilen abwechseln.
Als Stoff für die einzelnen Lagen kann man statt Pappe auch Gewebe, Leder, Filz oder anderes Fasermaterial wählen. Natürlich können auch gelochte Lagen verschiedener Stoffe nebeneinander Verwendung finden. Ferner kann unter Umständen ein Teil der Lagen ungelocht bleiben.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Polierkörper, dadurch gekennzeichnet, dass er aus dünnen, dicht nebeneinander liegenden
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