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Branntweinbrennvorrichtung.
Vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen an solchen Branntweinbrennvorrichtungen, bei welchen die Brennblase von einem äusseren Kochkessel umgeben ist, dessen Dampfraum zwecks Ausnutzung des sich hier entwickelnden Dampfes durch eine Röhre mit dem Brenngutraum der Brennblase verbunden ist und bei welchen zwischen Brennblase und Kühler ein horizontaler Deflegmator eingeschaltet ist.
Diese Brennvorrichtungen hatten einerseits den Nachteil ; dass während des Brennens Brenngut aus der Brennblase in den Aussenkessel und ebenso eventuell Wasser aus letzterem in den Innenkessel gelangen konnte, was ausser dem sogenannten Fuseln noch manche andere, genügend bekannte nachteilige Folgen hatte. Andrerseits ist bei diesen Brennvorrichtungen die Länge des Deflegmators durch seine horizontale Anordnung beschränkt, wodurch auch der Qualitätsgrad des Endproduktes ungünstigerweise begrenzt wird.
Ersterer Nachteil wird nun erfindungsgemäss dadurch behoben, dass die aus dem Brenngutraum der Brennblase nach oben in den Dampfraum des Aussenkessels führende Röhre am oberen Ende mit einer Vorrichtung versehen ist, welche einerseits durch eine eigenartige trichterförmige Ausbildung das Übertreten von Brenngut in den Aussenkessel verhindert und andrerseits durch eine überhöhte Anordnung der oberen Mündung dieser Röhre in einer besonderen Aussenhülle auch umgekehrt das Überlaufen von Wasser aus dem Aussenkessel in'die Brennblase verhütet.
Der andere Nachteil wird durch eine schräge Anordnung des Deflegmators beseitigt, wodurch die Länge desselben wesentlich vergrössert und dadurch der Wirkungsgrad desselben und damit auch der Qualitätsgrad des Endproduktes im gleichen Verhältnisse erhöht wird.
Der neue Deflegmator kann natürlich auch bei bestehenden Einrichtungen Verwendung finden, indem derselbe aus einem ebenso hoch angeordneten Behälter mit Wasser gespeist werden kann, wie der für den Kühler, wobei derselbe an Stelle des bisherigen Verbindungsrohres zwischen Kühler und Brennblase angeordnet ist und dasselbe ersetzt, daher keine besondere Abänderung erfordert.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Branntweinbrennvorrichtung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel im senkrechten Längsschnitt dargestellt.
In den Ofen 1 sind die in bekannter Weise ineinander gebauten Kessel 8, 9 eingemauert.
Der Raum zwischen dem inneren Kessel oder Brennblase 8 und dem Aussenkessel 9 ist durch eine Röhre 2 mit dem Kühlbottich 12 verbunden und wird mit dem in letzterem entstehenden Heisswasser gespeist.
Vom unteren Teil der Brennblase 8 ragt eine Röhre 10 in den Raum zwischen den beiden Kesseln nach oben bis über den Deckel des äusseren Kessels hinauf. Das obere Ende dieses Rohres 10 ist mit einem Trichter 15 mit nach innen umgebogenen Flansch versehen, in welchem unter Belassung einer ringförmigen Öffnung ein mit der Spitze nach oben stehender konischer Deckel 16 eingesetzt ist. Den Trichter 15 samt Deckel 16 umschliesst unter Belassung eines Zwischenraumes eine auf dem Deckel des Aussenkessels aufgesetzte, ebenfalls trichterartig ausgebildete Hülse 17.
Zum Ablassen bzw. Regeln der Wassermenge im Aussenkessel dient ein Wasserhahn 4.
Ausserdem ist noch der aus der Brennblase 8 durch den Aussenkessel 9 hindurch nach aussen führende, bekannte Schlempenablasshahn 5 und am Aussenkessel selbst ein Hahn 6 zum Ablassen von Schlamm u. dgl. aus diesem vorgesehen.
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Im Innern des Rohres 3 sind mehrere zu dessen Achse parallele, an beiden Enden offene Röhren 1X geringeren Querschnittes angeordnet, welche vom Wasser umspült werden. Am unteren Ende des Rohres 3 ist das wasserzuführende Rohr 18 und am oberen Ende das wasserableitende Rohr 19 vorgesehen.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende :
Der im Aussenkessel 9 sich reichlich entwickelnde Dampf gelangt aus dem Dampfraum des Aussenkessels 9 in der Richtung der eingezeichneten Pfeile über den Trichter 15 und durch diesen in das Rohr 10 und aus diesem in den inneren Kessel 8, in welchem er den Brennprozess
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stärksten Wallen das Brenngut aus dem inneren Kessel nicht in den Raum zwischen den zwei Kesseln übertreten lässt, wo dasselbe ein Fuseln zur Folge hätte.
Die aus der Brennblase 8 durch den Helm 7 in das Rohr 9 aufsteigenden Spiritusdämpfe strömen durch die dünnen Röhren 14 nach oben, wobei sich die Wasser-und sonstigen Dämpfe schwereren spezifischen Gewichtes unter dem Einfluss des zwischen den Röhren 14 strömenden kalten Wassers niederschlagen und in den Kochkessel zurückfliessen, während die Spiritusdämpfe leichteren spezifischen Gewichtes in die Kühlflasche 1 strömen und erst hier-flüssig werden und durch das am Flaschenboden befindliche Rohr 13 als fertiges Produkt abfliessen.
Mit dieser verbesserten Brennvorrichtung wird also das Brennen im Vergleich zu den früheren Branntweinbrennvorrichtungen, dadurch, dass das Brenngut durch den einströmenden Dampf stetig und selbsttätig aufgerührt wird, nicht nur zwei-bis dreifach beschleunigt, sondern es wird auch der Brennstoffverbrauch dadurch wesentlich herabgesetzt, dass nicht nur der in dem Aussenkessel entwickelte Dampf, sondern auch das sich im Kühler bildende Heisswasser zur Heizung des Brenngutes herangezogen wird. Mit dem Apparate kann auch der dickflüssigste Stoff, z. B. gepresste Weinhefe, gebrannt werden und zufolge Verwendung des neuartigen Deflegmators erfordert das Produkt keine weitere Raffinade.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Branntweinbrennvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem inneren Kessel (8) in den Dampfraum des äusseren Kessels (9) ausmündende Rohr (10) am oberen Ende einen Trichter (15) mit nach innen gebogenem Flansch und einen darin sitzenden konischen Deckel (16) besitzt, wobei der Trichter und der obere Teil des Rohres unter Belassung eines Zwischenraumes von einer Umhüllung (17) umgeben sind, zu dem Zwecke, das Übertreten von Brenngut aus dem inneren Kessel in den äusseren zu verhindern.