AT83725B - Verfahren zur Herstellung entfärbter, geruch- und geschmackloser Eiweißstoffe aus Blut. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung entfärbter, geruch- und geschmackloser Eiweißstoffe aus Blut.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Herstellung entfärbter, geruch-und geschmackloser Eiweissstoffe aus Blut. Die Herstellung von entfärbten geruch-und geschmacklosen Eiweissstoffen aus Blut durch Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd nach Aufhebung der katalytischen Eigenschaften des Blutes ist bekannt. Für diese Aufhebung wurden schweflige Säure oder Ammoniak als besonders geeignet angegeben. Nach der Einwirkung dieser Mittel wurde der Flüssigkeit Alkali, vorzugsweise Ammoniak, zugesetzt, worauf mit Wasserstoffsuperoxyd gekocht wurde und die Eiweisskörper, soweit diese noch nicht ausgefällt waren, durch Neutralisierung völlig abgeschieden wurden (vgl. A. Jolles, D. R. P. Nr. 137994 und Nr. 143042, Kl. 53i). Die so erhaltenen Eiweisskörper haben jedoch den Nachteil, dass sie sich in Wasser nicht lösen. Auch bei anderen bekannten Verfahren, die mit Wasserstoffsuperoxyd als ent- tärbendem Mittel arbeiten, ist dieser Nachteil vorbanden. Es wurde nun gefunden, dass lösliche, entfärbte, geruch-und geschmacklose Eiweisskörper aus Blut erhalten werden können, wenn man auf das Blut erst längere Zeit eine verdünnte Säure einwirken lässt, darauf Wasserstoffsuperoxyd zusetzt, auch dieses während längerer Zeit mit dem Blute in Berührung lässt und schliesslich die zugesetzte Säure neutralisiert, worauf in der so erhaltenen schwach alkalischen Lösung bei gewöhnlicher Temperatur die Entfärbung ohne Bildung eines Niederschlages vollendet wird. Aus diesem geht hervor, dass Erwärmung nicht nötig ist, doch es bestehen dagegen auch keine grundsätzlichen Bedenken. Unmittelbar nach Zusatz des Alkalis kann die Temperatur sogar sehr erhöht werden, wodurch die Entfärbung beschleunigt wird, ohne dass die Eiweisskörper dadurch unlöslich werden. Innerhalb eines eng begrenzten Bereiches der Säurekonzentration kann es gelingen, auch ohne Zusatz von Alkali die Entfärbung mit Wasserstoffsuperoxyd, ebenfalls bei gewöhnlicher Temperatur, durchzuführen. Dass bei dem angegebenen Verfahren Erwärmung nicht nötig ist, ist ein Vorteil, indem man in Wasser nahezu völlig lösliche Eiweissstoffe erhält. Um letztere in trockener Form zu erhalten, wird die entfärbte Flüssigkeit eingedampft, vorzugsweise bei niedriger Temperatur, z. B. im Vakuum. Das Eiweiss bleibt dabei löslich. Die entfärbte Flüssigkeit kann durch Kochen sterilisiert werden, wobei man sogar über 1000 C gehen kann, ohne dass die Eiweisskörper ihre Löslichkeit verlieren. Die Wirkung der Säure bei diesem Verfahren ist zweifacher Art. Erstens wird das schwierig zu entfärbende Oxyhämoglobin gespalten in Globin und Hämatin, das leicht zu entfärben ist. Diese Spaltung wird nicht erreicht durch die geringe Menge schweflige Säure (0-017), welche nach D. R. P. Nr. 157994 verwendet wird. Zweitens vernichtet die Säure die Katalase. Das Alkali, das später zugesetzt wird, dient in erster Linie zur Neutralisation der Säure, während es nach den erwähnten Patentschriften dazu dient, das Eiweiss in Lösung zu halten (vgl. D. R. P. Nr. 137994, Seite 2, erste Spalte, letzter Absatz). Wenn man das angesäuerte Blut erst neutralisiert und dann das Wasserstoffsuperoxyd einwirken lässt, ist zwar eine Entfärbung zu erreichen, aber weil die Katalase noch un- <Desc/Clms Page number 2> vollständig vernichtet ist, ist die Sauerstoffentwieklung und damit die Schaumbildung sehr beträchtlich. Daraus geht hervor, dass dem Wasserstoffsuperoxyd in der sauren Flüssigkeit beim Unwirksammachen der Katalase ein beträchtlicher Anteil zukommt. Beispiel : roo cm3 allenfalls'defibriniertes Blut werden mit 100 co' Normalsalzsäure gemischt. Die rote Färbung geht unter Auflösung der roten Blutkörperchen in schwarz über, infolge der Spaltung des Hämoglobins in schwarzes Hämatin und Globin. Man lässt 24 Stunden stehen, wobei die Flüssigkeit mehr oder wenig sirupartig wird, und setzt dann ego ewe 3%igues Wasserstoffsuperoxyd zu. Die Flüssigkeit wird wieder dünnflüssig. Im Laufe einiger Stunden findet eine sehr geringe Sauerstoffentwicklung statt. Nach 24 Stunden ist die Flüssigkeit teilweise entfärbt, wobei sie immer klar geblieben ist. Es gelingt nicht, die Entfärbung vollständig zu machen, indem man die Flüssigkeit länger stehen lässt. Jetzt setzt man 33 cm3 normal Alkali zu, also einen geringen Überschuss über die zugesetzte Salzsäure. Nach-einigen Stunden ist die Entfärbung beendet, unter. geringer Sauerstoffentwicklung. Die Flüssigkeit bleibt dabei immer klar. Sie kann eingedampft werden, wobei das Eiweiss löslich bleibt. Sie kann gekocht und sogar über zoo0 C sterilisiert werden, ohne trübe zu werden und ohne dass die nach der Eindämpfung erhaltenen Eiweisskörper unlöslich werden. Es ist klar, dass statt Blut auch Blutkuchen u. dgl. als Ausgangsmaterial verwendet werden können.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung entfärbter, geruch-und geschmackloser Eiweissstoffe aus Blut durch Aufhebung der katalytisc. hen Eigenschaften des Blutes und Behandlung mit Wasserstoffsuperoxyd, dadurch gekennzeichnet, dass das Blut oder die Blutbestandteile erst längere Zeit mit einer verdünnten Säure behandelt werden, darauf Wasserstoffsuperoxyd zugesetzt wird und erst nach längerer Zeit die dem Blute zugesetzte Säure neutralisiert wird, worauf die Entfärbung beendet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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| NL83725X | 1918-03-06 |
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| AT83725D AT83725B (de) | 1918-03-06 | 1918-08-06 | Verfahren zur Herstellung entfärbter, geruch- und geschmackloser Eiweißstoffe aus Blut. |
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