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Verfahren und Maschine zum Auslesen von Luzerne-und Kleesamen.
Zahlreiche Versuche haben gezeigt, dass das Wegerichkorn unter der Einwirkung von Feuchtigkeit ein sehr grosses Haftvermögen besitzt, wogegen das Luzernekorn oder Kleekorn diese Eigenschaft nicht aufweist. Auf diese Versuche stützt sich das in Rede stehende Verfahren.
Es besteht im Wesen darin, dass der mit Wegerich verunreinigte Luzerne-oder Kleesamen zuerst auf einem Förderband aus Gewebe oder aus einem anderen Feuchtigkeit aufnehmenden und ziemlich rasch trocknenden Stoffe angefeuchtet und dann auf dem Fördertuche einem Drucke ausgesetzt wird, welcher mit Hilfe zweier Walzen ausgeübt werden kann, von denen die untere einen elastischen Überzug besitzt, während die obere durch ihr Eigengewicht als Druckwalze wirkt. Die zwischen diesen beiden Walzen hindurchgehenden Körner werden in die feuchte Oberfläche des Förderbandes eingedrückt, wodurch die Wegerichkörner an dem Fördertuche stark festkleben, wogegen die Luzerne-und Kleekörner an demselben nur lose anhaften.
Die miteinander vermengten und auf die beschriebene Weise an der feuchten Oberfläche des Fördertuches haftenden Körner werden sodann auf dem Fördertuche einer fortschreitenden Trocknung unterworfen, die auf irgendeine geeignete Art erzielt werden kann. Am Ende dieser Behandlung lösen sich die trocken gewordenen Luzerne-und Kleekörner von selbst von der Oberfläche des Förderbandes ab, wogegen die feuchten Wegerichkörner beim Trocknen unter der Wärmeeinwirkung nur noch fester an dem Förderbande ankleben. Auf diese Weise bleiben nur die Wegerichkörner an der Oberfläche des Förderbandes haften, von welcher sie mit Hilfe einer geeigneten Abstreif- vorrichtung entfernt werden müssen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer zur Ausübung des Erfindungverfahrens zweckdienlichen Maschine in einem lotrechten Längsschnitte schematisch veranschaulicht.
Diese Maschine besitzt eine auf irgendeine geeignete Weise in Bewegung gesetzte endlose Förderbahn a, auf welcher die mit Wegerich verunreinigten Körner durch einen Trichter b verteilt werden.
Die Förderbahn a aus Tuch oder einem anderen saugfähigen Stoffe ist am vorderen Ende der Maschine über eine mit saugfähigem Material überzogene Walze c geführt, die sich in einem mit Wasser oder einer sonstigen Flüssigkeit gefüllten Behälter d dreht. Das Fördertuch a läuft weiter über eine zweite mit einem saugfähigen Überzug versehene Walze e und sodann unter dem Speisetrichter b hinweg, welcher den Samen- über die ganze Breite des Fördertuches verteilt.
Der aufgestreute Samen geht dann zwischen zwei Walzen fund g hindurch, von denen die untere. f mit nachgiebigem Material, wie Filz, Kautschuk o. dgl. überzogen ist, während die obere g mit ihrem Gewichte auf das Fördertuch drückt, wozu ihre Achse in den Lagern im Höhensinne frei beweglich ist.
Mit dem Hindurchschicken der Körner durch dieses Walzenpaar wird das Anhaften der Körner an dem feuchten Fördertuche a bezweckt, wobei die Luzerne-und Kleekölner nur leicht anhaften, wogegen die Wegerichkö. ner sozusagen festkleben.
Hinter dem Walzenpaar f, g ist das mit den vermengten Körnern beladene Fördertuch über erwärmte Flächen, z. B. mit Dampf geheizte Hohlplatten h geführt, wobei das Fördertuch allmählich getrocknet wird. Zugleich wird aber auch der Luzerne-und Kleesamen getrocknet, der sich dabei nach und nach vom Fördertuche ablöst und an demselben bei der Ankunft an der
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hinteren Umkehrwalze i nicht mehr haftet. Der vom Wegerichsamen vollkommen befreite.
Luzerne-oder Kleesamen fällt an dieser Stelle der Maschine in einen geeigneten Sammelbehälter ab.
Der Wegerichsamen löst sich beim Hinwegführen über die Heizplatten von dem Fördertuche nicht ab, sondern klebt an demselben noch fester an und um ihn vom Fördertuche zu entfernen, wird unterhalb desselben ein geeigneter Abstreifer'j angeordnet.
Das Förderband ist über Walzen k und m zurückgeführt, von denen k eine Spannwalze sein kann ; die Walze i ist vorzugsweise so gelagert, dass sie am Maschinengestell nach vorne oder nach hinten verschoben werden kann.
Man kann auch unterhalb des Förderbandes a vor dem Abstreifer j eine geeignete Schlagoder Klopfvorrichtung anbringen, welche in regelmässigen Zeitintervallen gegen das Förderband schlägt, um an demselben noch haftende Luzerne-oder Kleekörner zum Abfallen zu bringen, wobei aber diese Schläge nicht stark genug sind, um auch die festklebenden Wegerichkörner loszuschlagen, die nur durch den Abstreifer j entfernt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Verfahren zum Auslesen von Luzerne-und Kleesamen, dadurch gekennzeichnet, dass der mit Wegerich verunreinigte Samen zunächst angefeuchtet und sodann auf eine feuchte Tragfläche aufgedrückt wird, die hierauf erwärmt wird, wobei der im selben Masse wie die Tragfläche allmählich trocken werdende Luzerne-oder Kleesamen sich von selbst von der Tragfläche ablöst, wogegen der Wegerichsamen an der Tragfläche haften bleibt und von derselben mit Hilfe einer besonderen Vorrichtung entfernt werden muss.