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Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Korkstopfen.
Bekanntlich ist es üblich, die Korkstopfen vor ihrem Gebrauch zu bleichen, indem man sie beispielsweise in eine wässerige Lösung von Chlorkalk eintaucht. Die mit Chlorkalk gebleichten Korkstopfen weisen den Übelstand auf, dass sie die Flüssigkeiten, mit welchen sie in Berührung kommen, schädlich beeinflussen. Ausserdem werden sie selbst von diesen Flüssigkeiten leicht angegriffen und übertragen auf die Flüssigkeiten den Korkgeschmack.
Schliesslich ist es erforderlich, die Korkstopfen vor dem Gebrauch trocknen zu lassen, was einen Wärmeverbrauch und Zeitverlust mit sich bringt. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, durch welches die genannten Unzuträglichkeiten verhindert werden können.
Das Verfahren besteht darin, dass man die Korkstopfen mit Talkpulver umgibt. Das
Talkpulver verleiht den Stopfen eine glasige und seidige Oberfläche, die das Verkoken erleichtert und insbesondere ein Verkoken auf trockenem Wege ermöglicht. Andrerseits verstopft der Talk die Poren der Stopfen und erhöht infolgedessen ihre Undurchdringlichkeit. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Stopfen, welche gemäss vorliegender Erfindung behandelt worden sind, niemals den Flüssigkeiten, mit welchen sie in Berührung gebracht werden, den Korkgeschmack übertragen. Der Talk kann gefärbt werden beispielsweise mit Fuchsin, rotem, braunem oder gelbem Ocker oder mit Anilinfarben. Zu diesem Zweck stellt man eine alkoholische Lösung von Gummilack dar, welcher man den Farbstoff zusetzt.
Hierauf vermischt man das, Ganze mit dem Talkpulver, überzieht die Stopfen und lässt. sie trocknen.
Das Verfahren kann in einfachster Weise derart ausgeführt werden, dass man die mit dem Talkpulver vermischten Stopfen in einem gsschlossenen Behälter stark schüttelt. Man bringt alsdann die Stopfen in einen Musselinsack und schüttelt von neuem, um den Überschuss an Talk von den Stopfen zu entfernen.
Man kann auch vorteilhaft den in der Zeichnung beispielsweise veranschaulichten Apparat benutzen. In der Zeichnung ist Fig. i ein Längsschnitt durch den Apparat nach
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gesehen.
Der Apparat besteht aus einem Kasten A, der mit einem um ein Scharnier al beweglichen Deckel a versehen ist. Der Kasten A besitzt zwei Lager a2, in welchen die Achse b einer rechtwinkligen Trommel B ruht.'Zwei Flächen der Trommel B sind durch entfernbare volle Klappen b1 verschlossen, welche mit Handgriffen b2 und Riegeln b3 versehen sind. Diese Klappen können durch Siebe von gleicher Form und gleichen Abmessungen ersetzt werden. Die Umdrehung der Trommel B wird mittels einer Fest-und
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trägt eine Rillenscheibe bs, die unter Vermittlung eines Riemens c einen Tourenzähler mit Läutewerk C antreibt. Unterhalb der Trommel B ist ein schräges Sieb D angeordnet, welches um ein Scharnier d beweglich ist. Die obere Kante. des Siebes.
D ruht in normaler Lage auf festen Knaggen à ! des Kastens A. Es ist mit einem Flansch d2 versehen, an welchem eine Schnur e befestigt ist, die über Führungsrollen Cl läuft und in einen ausserhalb des Kastens A befindlichen Handgriff e2 endigt. Unterhalb des Siebes D ist auf dem Boden des Kastens A eine Schiebelade f angeordnet. Der Kasten A ist mit Türen a3 versehen, durch welche hindurch das Sieb D zugänglich ist.
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Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende : Man bringt in die Trommel B die zu behandelnden Stopfen und eine geeignete Quantität Talk. Dann schliesst man die Klappen und dreht die Trommel so lange, als erforderlich ist, um die Stopfen mit dem Talk zu imprägnieren. Hierauf hält man die Trommel B an, entfernt die Klappen bl und ersetzt sie durch Siebe. Hie : auf setzt man die Trommel B von neuem in Umdrehung, infolgedessen der Überschuss an Talk durch die Trommelsiebe und durch das Sieb D hindurch in den Schieber f gelangt, wo er sich ansammelt. Sind die Stopfen von dem Überschuss an Talk befreit, so entfernt man die Trommelsiebe und die Stopfen fallen auf das Sieb D. Man öffnet dann die Tür a3 am unteren Ende des Siebes D, worauf die Stopfen aus dem Kasten A helausfallen.
Mittels des Handgriffes e2 und der Schnur e kann man dem Sieb D die erforderliche Rüttelbewegung erteilen, um ein Herabfallen der Stopfen, die sich eventuell in die Maschen des Siebes eingehakt haben, zu bewirken.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung behandelten Stopfen viel undurchdringlicher sind als die nach dem üblichen Verfahren behandelten Stopfen und dass sie demgemäss niemals den Korkgeschmack den Flüssigkeiten mitteilen, mit welchen sie in Berührung gebracht werden,
PATENT-ANSPRÜCHE : I. Verfahren zum Behandeln von Korkstopfen vor ihrem Gebrauch, dadurch gekennzeichnet, dass man sie mit Talkpulver überzieht.