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Synchronisiervorrichtung für Telegraphen.
Die Erfindung besteht in einer. Synchronisiervorrichtung für Telegraphen, insbesondere Vielfachtelegraphen, mit unabhängig angetriebenen Verteilern an den beiden Endstationen, wobei Stromstösse wechselnder Richtung zur Zeichenübertragung dienen.
Es ist bekannt, die Verteiler durch phonische Räder zu betreiben und diese Räder mittels elektrisch betriebener Stimmgabeln zu kontrollieren. Zu diesem Zwecke sind ausser den gebräuchlichen Sende-und Empfangskontakten besondere Kontakte vorgesehen, um. falls die Verteiler nicht in Synchronismus sind, eine Stromquelle für kurze Zeit mit der Linie zu verbinden. Dieser kurze Stromstoss erregt einen Magneten, der dazu dient, einen Dämpfer an einen schwingenden Teil der Stimmgabel anzulegen und hierdurch ihre
Schwingungsgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit des phonischen Rades zu ändern.
Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass während des Aussendens der Synchroniserstromstösse keine Zeichen ausgesendet werden können, wodurch die Sendegeschwindigkeit erheblich verringert wird.
Gemäss der Erfindung werden die Synchronisierungsstromstösse in einem Ortsstromkreis des Empfängers erzeugt, wobei die Anordnung so getroffen ist, dass bei jedem Wechsel der Polarität der Linienstromstösse, falls die, Verteiler nicht synchron laufen, ein Stromstoss erzeugt wird, der den Dämpfermagneten betätigt, um die Geschwindigkeit der Stimmgabel zu ändern.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch die Apparate und Stromkreise, welche mit den zwei zu synchronisierenden Verteilern zusammenwirken. Ein Verteiler 1 beim Sendeende der Linie wird mit einer praktisch konstanten Geschwindigkeit durch irgendeinen geeigneten Mechanismus, z. B. durch ein phonisches Rad, angetrieben. Die von diesem Verteiler ausgesandten positiven oder negativen Stromstösse betätigen bei ihier Ankunft am Empfangende der Linie das Linienrelais 2. Das Linienrelais 2 ist polarisiert und. mit zwei Wicklungen versehen, von denen die eine mit der Linie und die andere mit der gebräuchlichen kÜnstlichen Linie A L verbunden ist, die bei Duplexbetrieb benutzt wird. Am Empfänger ist ein Verteiler 3 vorgesehen, auf welchem eine Anzahl Kontaktsätze angeordnet sind, welche, in eine Ebene abgewickelt dargestellt und mit.. Empfang",..
Korrektur" und "Sen'den"bezeichnet sind. Ein phonisches Rad 4 wird durch Stromstösse von einer elektrisch betriebenen Stimmgabel 7, die durch den Elektromagneten 8 in Schwingung erhalten wird, mittels der Elektromagnete 5 und 6 gedreht.
Auf der Welle des phonischen Rades sitzt ein Bürstenträger 9 mit einer Anzahl Bürsten, welche überj den Kontaktsätzen des Verteilers schleifen. Der Anker 10 des Linienrelais 2 ist über die Batterie 11 geerdet. Der Anker schwingt zwischen-zwei Kontakten 12 und 13 und stützt sich gewöhnlich gegen den Kontakt 13. Ein über die Linie ankommender positiver Stromstoss bewegt den Anker gegen den Kontakt 12, wo er bleibt, bis ein negativer Stromstoss einlangt, welcher ihn in Berührung mit dem Kontakt 18 bringt. Ein zweites Relais 14 ist mit dem Linienrelais 2 verbunden, und zwar ist die Klemme 15 des ersteren mit dem Kontakt 12 des Linienrelais über den Widerstand 16 und die Klemme 17 mit dem Kontakt 13 des Linienrelais über den Widerstand 18 verbunden.
Die gemeinsame Klemme des Relais ist mit der geerdeten Batterie 11 verbunden.
Sein Kontakt 19 ist durch Leitung 29 parallel mit dem Widerstand 16 an den Kontakt 12 angeschlossen, während sein Kontakt 20 parallel mit dem Widerstand 18 an den Kontakt 1. 3 gelegt ist. Der Anker 21 des Relais ist normal in Eingriff mit dem Kontakt 19. Ein durch das Relais von der Batterie 11, Kontakt 13 und Widerstand 18 gehender Strom wird den Anker in Eingriff mit dem Kontakt 19 halten, wo er bleiben wird, bis der Anker 10
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gezogen wird, worauf ein Strom von der Batterie 11, Kontakt 12 und Widerstand 16 den Anker 21 vom Kontakt 19 zum Kontakt 20 bewegt.
Es sei bemerkt, dass in der Abwicklungsdarstellung bei,, Korrektur" die Kontakt- segmente abwechselnd an zwei Leitungen angeschlossen sind. Die beiden Kontaktgruppen für "Korrektur" sind mit je einer Wicklung des Korrekturrelais 22 über die Leitungen " : 76 bzw. 27 verbunden, während der gemeinsame Kontakt mit dem Anker 21 des Relais 14 in Verbindung steht. Der Anker des Korrekturrelais 22 ist mit der geerdeten Batterie 2-3 verbunden. Dieser Anker spielt zwischen zwei Kontakten, von denen einer ein Ruhekontakt ist, während der andere mit der Wicklung des Magneten 24 verbunden ist. Die gemeinsame Klemme dieses Relais ist über den Widerstand '; 25 an Erde gelegt.
Der Magnet 24 betätigt durch seinen Anker einen Dämpfer : 28, welcher gegen die Stimmg'1bel"
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schlägt. Die in der Zeichnung mit.. Liniensignale" bezeichneten Stromstösse sind folgende : Der erste Stromstoss ist positiv und von einer Längeneinheit, der zweite negativ und von einer Längeneinheit, der dritte positiv und von einer Längeneinheit und der vierte negativ und von zwei Längeneinheiten.
Wenn die beiden Verteiler in genauem Synchronismus arbeiten, so tritt das Linienrelais immer dann in Wirksamkeit, wenn die Korrekturbürste sich zwischen zwei Korrekturkontakten befindet. Daher übt ein Stromstoss von der Batterie 11 über die Anker 10 und 21 auf das Relais 22 keine Wirkung aus. Die Dauer dieses Stromstosses ist durch den Zeitraum zwischen der Tätigkeit der Relais 2 und 14 bestimmt.
Wenn das phonische Rad 4 hinter'dem phonischen Rad am Senderzurückbleibt und ein positiver Stromstoss über den Liniendraht ankommt, so ist die Wirkungsweise folgende : Der durch das Linienrelais : 2 gehende positive Stromstoss wird den Anker jfss gegen den Kontakt 12 bewegen und dadurch einen Stromkreis von der geerdeten Batterie 11, Anker 10, Kontakt 12, Widerstand 16, eine Wicklung des Relais 14 zur Erde schliessen, wodurch der Anker 21 des Relais 14 in Berührung mit dem Kontakt 20 gelangt.
Bevor aber der Anker 21 den Kontakt 19 verlässt, wird ein Stromstoss ausgesandt, welcher folgenden Weg nimmt : Batterie 11, Anker 10, Kontakt-M, Leitung 29, Kontakt 19, Anker 21, gemeinsamer Kontakt der Korrektursegmente, Bürste, ein Kontakt einer Gruppe der Korrektursegmente, Leitung 26 oder 27, eine Wicklung des Korrekturrelais 22, Widerstand 25, Erde. Hierdurch wird der Anker des Korrekturrelais in Eingriff mit seinem Arbeitskontakt gebracht, so dass der Stromkreis des Elektromagneten 24 über die Batterie 23 geschlossen wird. Der Elektromagnet 24 zieht seinen Anker an und der Dämpfer 28 kommt in Eingriff mit der Stimmgabel 7, wodurch die Geschwindigkeit dieser Stimmgabel erhöht und dadurch auch die Geschwindigkeit des phonischen Rades 4 grösser wird.
Letzteres wird sofort sich rasch zu drehen beginnen und wird diese Drehung fortsetzen, bis der Bürstenträger 9 den Bürstenträger am Sender überholt hat, worauf durch einen Stromwechsel der Anker 10 des Linienrelais ausser Eingriff mit dem Kontakt 12 und in Eingriff mit dem Kontakt 13 kommt.
Der Anker 21 des Relais 14 wird wieder veranlassen, dass ein Stromstoss von der
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entsprechende Bürste in der Sendestation ist, so wird der Stromstoss mittels der Bürste durch ein Segment der anderen Gruppe von Korrektursegmenten und über die Leitung 26 durch die andere Wicklung des Korrekturrelais 22 gehen, wodurch der Anker dieses Relais in Eingriff mit seinem Leerkontakt kommt, der Elektromagnet 24 stromlos und der Dämpfer : 28 ausser Eingriff mit der Stimmgabel 7 gebracht wird.
Sobald die Signale von der Fernstation ausgesandt werden, kommen beständig positive oder negative Stromstösse über die Linie, doch treten die beschriebenen Wirkungen nur dann ein, wenn die Bürsten in der Empfangsstation ein gewisses Mass zurückbleiben oder voreilen, und zwar nur dann, wenn der Linienstrom seine Richtung wechselt.
PATENT-ANSPRÜCHE :, I. Synchronisiervorrichtung für Telegraphen, insbesondere Vielfachtelegraphen, die durch Stromstösse wechselnder Richtung mittels Verteiler betrieben werden, die voneinander unabhängig sind und. durch phonische Räder angetrieben werden, wobei die Umdrehunggeschwindigkeit eines Verteilers durch einen auf die Stimmgabel des entsprechenden phonischen Rades wirkenden Dämpfermàgneten geändert wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei jedem Wechsel der Polarität des Linienstromes, falls die Verteiler nicht im Synchronismus laufen, ein Synchronisierungsstromstoss im Ortsstromkreis des Empfängers erzeugt wird, wodurch der Dämpfermagnet zur Wirkung kommt.