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Verfahren zur Reinigung organischer Farbstoffe und deren Zwischenprodukte unter Wahrung oder Erzeugung des kolloidalen Zustandes.
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standes. Für die Anwendung organischer Farbstoffe in der Färberei und namentlich in der Druckerei sind gewisse Verunreinigungen und Beimengungen besonders schädlich. Es befinden
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Zwischenprodukte selbst, ferner MetaHverhindungen u. a. m., die heim Färben und Drucken Ungleichmässigkeiten an den Farbflächen und dadurch unsauberes Aussehen hervorrufen.
Die Reinigung der Farbstoffe geschieht jetzt meist auf chemischem Wege. Diese Verfahren besitzen aber den Nachteil, dass die Farbstoffe unter Umständen selbbt beeinflusst werden, dass fremde Stoffe in die Farbstoffe gelangen können und nur selten eine kolloidale Verteilung des Farbstoffes erreicht wi d. Die bei der Herstellung bezw. chemischen Reinigung
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kolloidalen Zustandes.
Es wurde nun gefunden dass sich derartig verunreinigte Farbstoffe bezw. deren Zwischenprodukte dadurch reinigen und in den kolloidalen Zustand überführen lassen, dass man mit Hilfe des elektrischen Stromes ungeeignete. d. h. die Solbildung verhindernde Substanzen entfernt und gegebenenfalls geeignete, die Sol bildung begünstigende Elektrolyte erzeugt. Auf diese Weise werden die Farbstoffe bezw. deren Zwischenprodukte veranlasst, nunmehr in den Solzustand überzugehen, während Verunreinigungen ausfallen bezw. in den Gelzustand übergehen, wodurch mit Hilfe bekannter Methoden unter Erhaltung des kolloidalen Zustandes eine Reinigung der Farbstoffe bezw. der Zwischenprodukte erzielt werden kann.
Das Verfahren kann in verschiedener Weise ausgeführt werden.
Enthält der zu reinigende Farbstoff zum Beispiel Salze, so unterwirft man denselben zw sehen zwei geeigneten Diaphragmen, die wohl Säuren einerseits und Basen andererseits durchlassen, die Farbstoffe dagegen zurückhalten, der Einwirkung des elektrischen Stromes.
Nach Entfernung der Elektrolyte auf diesem Wege kann durch Zusatz von geeigneten Elektrolyten in passender Menge die Erzeugung des Soizustandes erfolgen. Vielfach aber lässt man zweckmässig nur einen Teil der Salze herauswandern und benutzt den zurück- bleibenden Teil zur Erzeugung des Solzustandes selbst. Enthält der zu reinigende Farbstoff zum Beispiel Natriumsulfat in nicht zu reichlicher Menge, so setzt man die wässerige Suspens on des Farbstoffes der elektroosmotischen Einwirkung des Stromes in einem Gefäss aus,
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wird in den Kathodenraum gebracht.
Unter dem Einfluss des elektrischen Stromes wandern d : e Säureionen durch das Diaphragma hindurch nach dem Anodenraum, während der Farb-
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diese Behandlung sind auch Farbstoffe geeignet, welche gleichzeitig durch Satz und Säuren bezw. saure Salze. zum Beispiel Natriumsulfat und Schwefalsäure, verunreinigt sind.
Vielfach hat man zum Beispiel von der Fabrikation herrührend den Farbstoff zusammen mit Verunreinigungen in wirklicher Lösung vorliegen. In diesem Falle kann man mit Hilfe des elektrischen Stromes den Farbstoff ebenfalls in reiner Form und feinster Verteilung gewinnen. Hat man zum Beispiel eine Lösung von Alizarin oder eines analogen Farbstoffes in Natronlauge, so bringt man diese Lösung in den Anodenraum e ! ner Zelle, deren Diaphrama aus geeignetem Material, zum Beispiel Viscose, besteht. Als Anode kann man zum Beispiel Kohle verwenden, die zweckmässig mit einem Filtertuch umgeben ist.
Unter dem Einfluss des elektrischen Stromes wandert das Alkali nach dem Kathodenraum, während sich der Farbstoff in dem Masse. wie sich der Alkaligehalt verringert, nun in äusserst feiner Verteilung an der Anode ausscheidet. Gewisse Verunreinigungen, namentlich Metallverbindungen, wandern nach dem Kathodenraum und scheiden s : ch dort unter Umständen ab.
Es ist bekannt. dass man auf Suspensionen oder Lösungen von Farbstoffen Elektrolyte hat einwirken lassen. zum Beispiel zum Zwecke des Aussalzen der Farbstoffe. D : e zum Aussalzen geeigneten Elektrolyte, wie zum Beispiel Kochsalz. Alaun und andere, sind ungeeignet im Sinne der Erfindung. da sie die Entstehung des Solzustandes verhindern.
Auch die bekannte Verwendung von Bisulfit und ähnlichen Körpern zum Lösen von Farb-
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während das neue Verfahren einen physikalischen Vorgang darstellt.
PATEXT-AXSPRCCHE : i. Verfahren zur Reinigung von organischen Farbstoffen und deren Zwischenprodukten unter Wahrung oder Erzeugung des kolloidalen Zustandes, dadurch gekennzeichnet, dass man Farbstoffe oder deren Zwischenprodukte mit Hilfe des elektrischen Stromes von ungeeigneten, die Solbildung verhindernden Elektrolyten befreit und gegebenenfalls gleichzeitig geeignete. die Solbildung bewirkende Elektrolyte erzeugt.