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Verfahren zur Herstellung von Imitationen von Celluloid, Galalith, usw.
Der hohe Preis und der Mangel an Celluloid, Galalith usw., sowie die Unmöglichkeit der Beschaffung geeigneter ausländischer Holzsorten bedingen die Verwendung von inländischen, für bessere Ware sonst nicht gebrauchten Holzarten. Präpariert man diese inländischen Hölzer in der Weise, dass man sie schleift, mit Leim tränkt, mit Farbe (bzw. Lithopone, Zinkweiss usw. ) überzieht, dann mit einem Celluloseesterüberzug versieht und für das spätere Polieren trocknen lässt, so zeigt sich der Celluloseesterüberzug vollständig mit kleinen Gasbläschen durchzogen. Die Ursache dieser unliebsamen Erscheinung dürfte wohl darin liegen, dass die dünne Celluloseesterschicht beim Trocknen durch den Wassergehalt der Luft in Spuren dissoziert und in freie Säure gespalten wird.
Für gewöhnliche Zwecke ist diese teilweise Dissoziation des Celluloseesters belanglos. Nicht so aber als Überzug auf Mineraflfarben. Das Zinkweiss des Handels enthält in Spuren Zinkkarbonat, das Lithopon enthält Schwefelzink. Diese beiden Körper reagieren aber mit der durch Dissoziation gebildeten Säure unter Gasentwicklung (Kohlensäure und Schwefelwasserstoff) und diese winzig kleinen Gasbläschen sind die Ursache des Blasigwerdens des Celluloseesterüberzuges. Schleift und poliert man dann einen solchen Gegenstand, so werden diese Gasbläschen aufgerissen. die Oberfläche zeigt sich ungal und fleckig und ausserdem setzt sich in kurzer Zeit Staub und Schmutz in den gebildeten kleinen Hohlräumen ab. was insbesonders wenn die Grundfarbe weiss war, ein solches Unbrauchbarwerden des Gegenstandes zur Folge hat.
Das gleiche Verhalten zeigen die meisten im Handel erhältlichen Mineralfarben, sei es, weil es nicht möglich ist, Farbkörper frei von durch Säure angreifbaren Verunreinigungen zu erzeugen oder sei es, dass solche gegen Säure nicht beständige Karbonate beim Lagern der Mineralfarben durch die Kohlensäure der Luft erst gebildet werden. Es wurde nun durch langwierige Versuche gefunden, dass man dieses Blasigwerden vermeiden kann, wenn man die Mineralfarbe mit überschüssigem Lack, Celluloseesterlösungsüberschuss usw. versetzt und durch andauerndes Rühren auf das innigste vermischt. Man überzieht damit jedes kleinste Farbteilchen mit einer homogenen wasserunlöslichen und von Säure nicht angreifbaren Schicht von Lack usw.
Obwohl die Mineralfarben ebenfalls mit Firnis usw. angemacht sind, ist es bekannt, dass diese Farben nur soviel Bindemittel enthalten, als zur Streichbarkeit eben erforderlich ist. Jeder Bindemittel- überschuss würde, weil zu teuer, die Konkurrenzfähigkeit der Farbe ausschliessen. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist aber ein solcher Bindemittelüberschuss von ausschlaggebender Bedeutung. Die so hergestellten Gegenstände sind nach dem Überziehen mit Celluloseester und nach dem Trocknen vollkommen blasenfrei, lassen sich schleifen und polieren und ergeben dauerhafte, nicht schmutzende und täuschend ähnliche Imitationen von Galalith usw.
Die Erfindung ist naturgemäss auf Gegenstände aller Art anwendbar und soll die technische Durchführung des Verfahrens an einem beliebigen Beispiele, angenommen bei einem Stockoder Schirmgriffe, beschrieben werden.
Der hölzerne Griff wird geschliffen, in Leim getaucht und damit gut getränkt. Das Leimen kann wiederholt werden. Nach dem Trocknen und Abschleifen des Leimes an der Oberfläche, wird
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innigst verriebenen Farbe überzogen. Dieser trockene Anstrich wird, bevor man ihn mit dem transparenten Überzug versieht, bemustert oder sonstwie mit Effekten versehen. Nach aber-
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Hochglanz poliert.
Je nach der Wahl und Farbe des mineralischen Farbgrundkörpers, Art der Muster und sonstigen aufgebrachten Effekte und nach der Wahl der Farbe des transparenten Celluloseesterüberzuges, lassen sich die allerverschiedensten Imitationen, beispielsweise Elfenbein, Galalith, Bernstein, Celluloid, Schildkrot, Stahllbrünierung. Kunstharze, Mahagoni, Ebenholz usw. erzielen.
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