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Vorrichtung zur Verhinderung einer ungewollten Ingangsetzung von elektrisch gezündeten
Verbrennungskraftmaschinen.
Bei der Wartung von Fahrzeug-und Flugmaschinen wird sehr häufig-von vielen Fahrern und Fliegern nach jeder Fahrt-der Unterbrecher der Magnetzündvorrichtung nach Ahnahme des Unterbrecherdeckels daraufhin nachgesehen, ob die Kontakte in gutem Zustand sind und den richtigen Abstand voneinander haben. Der Unterbrecherdeckel sollte nach Beendigung dieser Kontrolle stets sofort wieder aufgesetzt werden ; dies wird jedoch oft vergessen oder ver- spätet vo. genommen. Nun ist aber bei den meisten Zündvorrichtungen der Strom von der Anker- . spule über den Unterbrecherdeckel zum Ausschalter (Kurzschlussschalter) geführt.
Ist also der Unterbrecherdeckel abgenommen, so ist trotz Betätigung des Ausschalters der Zündstrom nicht abgeschaltet und wenn dann die Anlassvorrichtung betätigt wird, so wird Zündstrom erzeugt, obwohl der Ausschalter in seiner Ausschalt-oder Kurzschlussstellung steht. Die behördlich vorgeschrieben Anordnung eines Schlüsselschalters, der beim Verlassen des Wagens in die Nullstellung gebracht und durch Abziehen des Schlüssels verriegelt und für Unbefugte unzugänglich gemacht wird, ist demnach nutzlos, wenn der Unterbrecherdeckel mutwillig abgenommen wird oder versehentlich abgenommen bleibt. Die Maschine kann dann trotz der richtigen Stellung des Ausschalters ohne weiteres mit der Anlassvorrichtung (Andrehkurbel, Anlassmagnet, Anlasszündspule, elektromotorische Anlassvorrichtung) in betriebsmässigen Gang versetzt werden.
Bei Flugmaschmen kann der geschilderte Ubelstand besonders leicht zu Unglücksfällen führen. Bei den meisten Flugzeugsystemen fehlt die Andrehkurbel und die Maschine wird gedreht, indem ein Mann am Propreller"durchdreht". Sowohl bei der Wartung der Maschine als auch um fürs Anlassen mit dem am Führersitz befindlichen Anlassmagneten Gemisch in die Zylinder zu saugen, ist dieses Durchdrehen am Propeller notwendig. Natürlich muss beim Durchdrehen der Ausschalter der Zündvorrichtung am Führersitz in der Nullstellung stehen, weil sonst die Zündvorrichtung infolge des Durchdrehens Zündstrom erzeugen kann, der das plötzliche Anspringen der Maschine veranlasst und den Durchdrehenden der Gefahr aussetzt, vom Propeller verletzt zu werden.
Ist aber das Aufsetzen des Unterbrecherdeckels versäumt worden, so tritt die Zündung ein, obwohl man sich vergewissert hat, dass der Ausschalter in der Nullstellung steht.
Diesem Ubelstand hilft die Erfindung ab. Ihr Gegenstand ist eine Vorrichtung zur Verhinderung einer ungewollten Ingangsetzung von elektrisch gezündeten Verbrennungskraftmaschinen, bei der mit dem Unterbrecher der Zündvorrichtung ein Kontaktorgan in Verbindung steht, das den Zündstrom unterbricht oder kurzschliesst, wenn der Deckel vom Unterbrecher- gehäuse abgenommen ist. Es ist daher bei abgenommenem Unterbrecherdeckel unmöglich, einen Zündstrom zu erzeugen und ein Anspringen der Maschine zu veranlassen.
Die Zeichnung zeigt in den Fig. i bis 4 mehrere Ausführungsformen der Erfindung, und zwar ist in der Fig. i eine Anordnung gezeigt, bei welcher der Primärstrom einer Magnetzündvorrichtung durch Abnahme des Deckels am Unterbrechergehäuse unterbrochen wird, während in den Fig. 2 bis 4 der Primärstrom durch Abnahme des Deckels kurzgeschlossen wird.
Bei allen Ausführungsformen ist das nicht geerdete Ende der Primärwicklung a des Ankers mit der Unterbrecherschraube b verbunden und an der Unterhrecherscheibe c befindet sich der isolierte Unterbrecherkontakt d. Der geerdete Gegenkontakt e desselben läuft in bekannter Weise gleichfalls mit der Unterbrecherscheibe um. Die Unterbrechergehäusp'/'. das mit dem Zünd-
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Ausführungsform nach Fig. i ist die Unterbrecherschrauhe b durch den Ring l aus Isoliermaterial von der Unterbrecherscheibe c getrennt und die letztere ist durch eine Schleifkohle 111 mit einer in den Deckel h eingelassenen Kontaktplatte 11 verbunden. Die Kontaktplatte n liegt einerseits
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Der in der Primärwicklung induzierte Strom fliesst über die Unterbrecherschraube b, die Schleifkohle o, die Platte 11. die Kohle m zur isolierten Unterbrecherscheibe c und von da über die Unterbrecherkontakte d, e, wenn dieselben geschlossen sind, und über Masse in das geerdete Ende der Primärwicklung zurück. Sobald der Unterbrecherdeckel h abgenommen ist, ist dieser Stromkreis bei den Schleifkohlen o und m unterbrochen und die Erzeugung von Zündstrom ist unmöglich, bis der Deckel wieder aufgesetzt ist.
Da es elektrisch ungünstig ist. den Primärstrom betriebsmässig über einen Schleifkontakt zu leiten, so sind in den Fig. 2 bis 4 einige Ausführungsformen angegeben, die diese vermeiden.
Bei der Aus ührungstorm nach Fig. 2 ist die Unterhrecherschraube b in normaler Weise mit
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an der Kurzschlussklemme i des Deckels. Ein Kontakthebel p ist am Unterbrechergehäuse befestigt und wird durch eine Feder q gegen Vorsprünge r des Unterbrecherdeckels gepresst. Ihm gegenüber befindet sich der Kontaktkranz s der Unterbrecherschraube b. Der Primärstromkreis geht durch die Unterhrecherschraube und die Unterbrecherscheibe über die Unterbrecherkontakte zur Masse, wenn der Unterbrecherdeckel aufgesetzt ist. Ist der Unterbrecherdeckel abgenommen, so berührt der Kontakthebel p den Kontaktkranz s und der Primärstrom wird auf diesem Wege in das Unterbrechergehäuse und zur Masse geleitet.
Er ist also unter Umgehung des Unterbrechers kurzgeschlossen, weshalb ein Zündstrom in der Sekundärwicklung bei abgenommenem Unterbrecherdeckel nicht induziert werden kann.
Bei der Fig. 3 ist die Anordnung ganz ähnlich, nur ist hier anstatt des Hebels pein Kontakt- stück t vorhanden und eine Feder q, strebt, dieselbe auf den Kopf der Unterbrecherschraube b niederzudrücken. Beim Einsetzen des Unterbrecherdeckels h hebt man die Feder q, mit der Hand an, so dass der Vorsprung r sich unter die Nase des Stückes j setzt und dieses in der Höhe hält.
Sobald man den Deckel h abnimmt. wird der Kontakt b geschlossen und der Primärstrom ist wiederum unter Umgehung des Unterbrechers kurzgeschlossen.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 4 ist der Unterbrecherdeckel zu einer Büchse h1 aus Isoliermaterial verlängert, die den mit der Kurzschlussklemme i verbundenen Schleifring u trägt. Eine Schleifkohle v ist in die Unterbrecherscheibe c federnd eingesetzt. Sie wird beim Einsetzen des Deckels durch die Kegelfläche m der Büchse h1 an deren Innenfläche gedrückt, so dass sie mit dem Schleifring it, Kontakt macht. Bei eingesetztem Unterbrecherdeckel ist der Primärstromkreis durch den Schleifkontakt M. a nicht gestört, nur wenn der Kurzschlussschalter k geschlossen ist. ist die Primärwicklung geerdet.
Wenn aber der Deckel h abgenommen ist, so macht die Kohle v Kontakt mit dem Unterbrechergehäuse f und der Primärstrom ist wiederum über Masse kurzgeschlossen.
In gleicher Weise könnte man durch Abnehmen des Unterbrecherdeckels auch den Sekundärstrom kurzschliessen oder unterbrechen, jedoch ist es aus bekannten Gründen vorteilhafter, die Unterbrechung oder Kurzschliessung mit dem niedrig gespannten Primärstrom vorzunehmen.
PATEXT-ANSPRÜCHK : i. Vorrichtung zur Verhinderung einer ungewollten Ingangsetzung von elektrisch gezündeten Verbrennungskraftmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Unterbrecher der Zündvorrichtung ein Kontaktorgan in Verbindung steht, das den Zündstrom unterbricht oder kurzschliesst, wenn der Deckel vom Unterbrechergehäuse abgenommen ist.