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Verfahren zur Wiedergabe von Drucken, Schriften oder sonstwie veränderten flachen Oberflächen. sowie zur Wiedergabe von Originalen mit Formunterschieden in der Oberfläche.
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die durch Druck oder Zeichnung hergestellt oder durch die Natur des Gegenstandes oder seine Herstellung gegeben sind, herzustellen.
Insbesondere wichtig ist die Aufgabe, sofern es sich um die Herstellung von Kopien von Blättern handelt, die in einem Buche fest gebunden sind, ohne dass diese Blätter aus dem Verbande gelöst werden dürfen. Der Erfinder geht von der an sich bekannten Erwägung aus. dass ein bedrucktes oder beschriebenes Blatt in seinen bedruckten oder beschriebenen Stellen gegen- über den unbedruckten und unbeschriebene Stellen physikalisch so verändert wird. dass es sich gegen die Annahme von Agentien, insbesondere von Gasen, verschieden verhält und nach der Annahme der Gase sich gegenüber dritten Stoffen, die mit den Agentien unmittelbar oder mittelbar in Reaktion treten können, verschieden verhält.
Man hat von dieser Tatsache der Veränderung der Oberfläche beieits dadurch Geh) auch gemacht, dass man beispielsweise vorgeschlagen hat, Abdrücke von Kupferstichen dadunh herzustellen, dass man den Kupferstich in Jodlösung tauchte oder Joddämpfen aussetzt und sodann auf eine Oberfläche presste, die mit Jod in irgend eine Reaktion tritt. Es zeigte sich dann. dass auf dem reaktionsfähigen Blatt ein Abdruck des gedruckten Stiches erzeugt wurde.
Dieses Verfahren ist aber nur ausführbar, wenn ein deraitiger Druck, wie es beim Ruerstich meistens der Fall ist, einseitig ist. Bei doppelseitig mit Druck versehenen Blättern kopiert in diesem Falle die Rückseite mit und man bekommt einen Abdruck, der infolge des Mitkopierens der Rückseite undeutlich und unbrauchbar ist. Dazu kommt aber noch, dass bei einer dera'tiijen Tränkung auch mit Dämpfen die Differenzen in der Papierstruktur ebenfalls sichtbar werden und das Bild stören. Es entsteht also kein reines Oberflächenbild des wiederzugebenden Originals.
Denselben Übelstand hat ein Verfahren, das ebenfalls vorgeschlagen worden ist und das darin besteht, Gase durch das Original hindurch auf eine empfindliche Schicht wirken zu lassen.
Auch in diesem Falle wird das Original, das vergleichsweise wie eine Schablone wirkt, in allen seinen Einzelheiten und Unterschieden sowohl beider Seiten, wie der Innenstruktur wiedergegeben. Diese Verfahren können also die wichtigsten Fälle der gestellten Aufgabe, nämlich von Blättern aus gebundenen Büchern ein reines einseitiges Oberflächenbild herzustellen, nicht erfüllen.
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dem Original in Berührung gebracht werden, mit dem Erfolge, eine rein einseitige Sensibilisierung herbeizuführen.
Selbstverständlich kann man die reaktionsgebenden Substanzen auch von vornherein dem betreffenden Blatt einverleiben. Das Verfahren gestattet ebenso gut wie die Wiedergabe gedruckter oder geschriebener Originale auch die Wiedergabe jedes anderen Oberflächenunterschiedes von Gegenständen (Blättern, Zeugmustern, Spitzen), soweit diese Gase zu absorbieren vermögen. So gelingt beispielsweise auch sehr gut die Wiedergabe von Fingerabdrücken, die an sich vielleicht unsichtbar sind, aber durch das Verfahren ohneweiters sichtbar gemacht werden können. Das Verfahren kann ferner zum Nachweis von Fälschungen, Radierungen und dgl. an Urkunden benutzt werden.
Die nach dem Verfahren erzielten direkten Kopien sind selbstverständlich seitenverkehrt.
Man kann aber dadurch zu seitenrichtigen Bildern gelangen, dass man durchsichtige Materialien. wie Gelatinefolien, Cellophan, Glasplatten benutzt. Das Bild ist dann von der Rückseite aus betrachtet seitenrichtig.
Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens soll im folgenden beschrieben we-den. nach der man direkt positive Bilder erhält :
Nach den bisher beschriebenen Verfahren erhält man Negative, weil die von den nicht bedruckten Stellen des zu vervielfältigenden Blattes aufgenommene reagierende Substanz. z. B. das Wasserstoffsuperoxyd, mit der Substanz, die im Kopierblatt vorhanden ist, eine Farbreaktion gibt, während diese Farbreaktion in den Schriftteilen, die im Original die Sensibilisationssubstanz nicht aufgenommen haben, ausbleibt.
Bei der nun zu beschreibenden weiteren Ausführungsform des Verfahrens gewinnt man
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eine Substanz einbringt, die in Berührung mit einem Entwickler oder einem anderen geeigneten
Reagenz eine Farbreaktion gibt, durch Berührung mit der Sensibilisationssubstanz indessen derart verändert wird, dass diese durch einen Entwickler usw. hervorgerufene Farbreaktion nicht mehr eintritt.
Da bei der Sensibilisation des Originals die nichtbedruckten Stellen im Gegen- satz zu den bedruckten Stellen den Sensibilisator aufnehmen und bei der Berührung mit dem
Kopierblatt wieder abgeben, so wird bei Auswahl geeigneter Substanzen auf dem Kopierblatt zunächst ein latentes Bild entstehen, das bei der darauf folgenden Entwicklung nur an den Stellen noch die Farbreaktion ergibt, die mit den bedruckten Stellen des Originals in Berührung gekommen sind, während der von den unbedruckten Stellen des Originals aufgenommene und wieder abgegebene Sensibilisator in den damit in Berührung gekommenen Stellen des Kopierblattes die Fähigkeit zur Farbreaktion zerstört hat.
Es ist natürlich nicht nötig, dass die bei der Entwicklung entstehende Reaktion eine Farh- reaktion im eigentlichen Sinne ist, die Differenzierung muss nur dem Auge sichtbar werden. Sie kann sich z. B. auch in dem Wechsel durchsichtige und undurchsichtiger Stellen ausdrücken.
Das Verfahren soll an einigen Beispielen erläutert werden : Beispiel 1 :
Das Kopierblatt ist durch geeignete Imprägnation mit Ferrooxalat oder Hydrochinon oder einem anderen Stoff versehen, der mit alkalischer Silberlösung einen Niederschlag von Silber gibt. Die Sensibilisation des Originals erfolgt nach dem zuerst beschriebenen Verfahren durch kurzes Aufpressen eines mit Wasserstoffsuperoxvdlösung getränkten und getrockneten Blattes Fliesspapier. Wird nach Abnahme dieses Sensibilisationsblattes nunmehr das Kopierblatt, das z. B. Hydrochinon enthält, aufgepresst, so wird an allen Stellen, wo dieses Kopierblatt mit den nicht bedruckten Stellen des Originals in Berührung ist, das Hydrochinon durch das von diesen Stellen aufgenommene Wasserstoffsuperoxyd oxydiert.
Wird das so vorbereitete Blatt nunmehr mit alkalischer Silberlösung behandelt, so findet eine Silberausscheidung nur an den Stellen statt, an denen Hydrochinon bei dem Aufpressen auf das Original nicht mit wasserstoffsuperoxydhaltigen Stellen in Berührung gekommen Ist. also an den Stellen, die dem Druck des Originals entsprechen. An diesen Stellen findet also Silberausscheidung statt und es entsteht somit ein Positiv.
Beispiel 2.
Das Kopierblatt wird mit einer Eisenoxydverbindung getränkt. Zur Sensibilisierung des Driginals wird ein mit Hydrazin oder Hydroxylamin getränktes und getrocknetes Blatt Fliesspapier verwendet. Wird nach der Sensibilisiation auf das so vorbereitete Original das Kopierblatt aufgepresst, so wird an den das Hydrazin usw. absorbierenden, also den unbedruckten Stellen : ! es Originals, das absorbierte Sensibilisationsmittel auf die Eisenoxydverbindung des Kopierflattes wirken und diese reduzieren.
Behandelt man sodann das Kopierblatt mit Gallussäure- ösung, so findet Schwärzung nur an den Teilen des Kopierblattes statt, wo es nicht mit Hydrazin usw. emittierenden Stellen in Delührung gekommen ist. also an den dem Druck des
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Das Kopierblatt ist mit einem leicht oxydahlen organischen Farbstoff getränkt, der mit Beizen, z. B. mit Tonerde einen unlöslichen Farblack ergibt. Man sensibilisiert das Original mittels eines mit Wasserstoffsuperoxyd imprägnierten und getrockneten Blattes. Presst man nun das Kopierblatt auf das Original, so wird an den Wasserstoffsuperoxyd absorbierenden emittierenden Stellen, also den ungedruckten Stellen, eine Oxydation des Farbstoffes und somit eine Zerstörung seiner Eigenschaft, mit Beizen farbige Lacke zu bilden, herbeigeführt und diese Lacke bilden sich nur an den dem Druck des Originals entsprechenden Stellen, wo ein Übergang von Wasserstoffsuperoxyd vom Original auf das-Kopierblatt nicht stattfinden konnte.
Gemeinsam für diese. Ausführungsform des Verfahrens ist stets, dass die Imprägnation des Kopierblattes an sich imstande ist, mit einer als Entwickler dienenden Substanz eine für das Auge sichtbare Reaktion zu ergeben und dass als Sensibilisator für das Original eine Substanz verwendet wird, die diese sichtbare Reaktion verhindert oder derartig verändert, dass Differenzen zwischen den mit dem Sensibilisator in Berührung gewesenen und nicht in Berührung gewesene Stellen zustande kommt.
Während also bei dem zuerst beschriebenen Verfahren die Sensibilisierungssubstanz die Ursache einer sichtbaren (Farb-) Reaktion ist, wird sie hei dem zuletzt beschriebenen Ausführungen des Verfahrens als Hindernis für eine zwischen der im Kopierblatt vo-handenen Substanz und einer dritten Entwicklersubstanz möglichen Reaktion benutzt.
Bei der Wiedergabe von Drucken also wird an den Stellen des Druckes die ursprüngliche. zur Farbenreaktion fertige Substanz unbeeinflusst gelassen, an den vom Druck nicht bedeckten Stellen dagegen derart verändert, dass sie bei der Entwicklung keine Farbenreaktion zeigt. Man kann eine weitgehende Beeinflussung der Dichte und Schärfe der Bilder dadurch noch herbeiführen, dass man dem Entwickler Substanzen zusetzt. die seine Wickung verlangsamen oder beschleunigen oder seine Tiefenwirkung fördern oder hemmen. So ist beispielsweise bei der Verwendung von Gelatinefolien als Bildträger der Zusatz von anorganischen oder organischen Substanzen, z. B. löslichen, anorganischen Salzen oder Azeton, Holzgeist oder anderen. Alkoholen zum Entwickler von verzögerndem und die Tiefenwirkung hemmendem Einfluss.
In dieser Ab- änderung der Entwicklerzusammensetzung liegt die Möglichkeit weitgehender Differenzie.-ung der erzielten Bilder und weitgehender Anpassung des Verfahrens an die gegebenen Eigenschaitt-n des wiederzugebenden Originals.
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Formunterschieden in der Oberfläche (Blättern usw.) durch Behandlung der Originale mit gasoder dampfförmigen Körpern, die von der wiederzugebenden Oberfläche in verschiedener Weise gebunden und abgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass die wiederzugebende Seite des Originals kurze Zeit mit einem trockenen Körper oder einer Fläche, die den wirksamen gas-oder dampfförmigen Körper abgibt,
in Berührung gebracht und sodann nach Entfernung dieser Fläche mit einer anderen auf den angewandten chemischen Körper reagierenden gegebenenfalls durch- sichtigen Fläche in Berührung gebracht oder darauf gepresst wird, worauf das bei der Berührung mit dem präparierten Original entstandene latente Bild in geeigneter Weise entwickelt und fixiert wird.